Dr. Seipel. Bezeichnenderweise trug er seine Argumente zunächst hinaus ins Reich und wählte den Deutschen Katholikentag zu Stutt gart, um der Welt zu verkünden, daß nach der katho lischen Weltanschauung Staat und Nation nicht notwendig zusämmensallen müßten. lVerMuklickst lebte die alte Monarchie noch hellte, wenn die ita lienische, slowenische, kroatische und tschechische Geist lichkeit der gleichen katholischen Weltanschauung ge huldigt hätte!) Mag man aber diesen Beweisgrund wenigstens theoretisch
noch zu würdigen vermögen, so läßt sich der! Einwand, daß die Nachfahren der kleindeutschen Lösung von 1866 heute nicht das Recht hätten, jetzt am lautesten Propaganda für den Zusammenschluß zu machen, kaum mehr sachlich höchstens taktisch verstehen. Hier liegt die Absicht zugrunde, die Geister zu verwirren. Während man es vordem für gut fand, zu behaupten«, die Deutschen im Reich wollten von Oesterreich überhaupt nichts wissen, werden sie jetzt als die Anstifter der Bewe gung hingestellt
, es werden schließlich geschichtliche Dinge und Größen, die nie uUo nimmer aus einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind (wie die habs- bingisch-hohenzollerische Politik von 1866 und das elementare Verlangen des deutschen Volkes nach Wiedervereinigung im Jahre 1925), mit einander verglichen und in einem Zusammenhang gebracht, der nur vom Standpunkte einer bestimmten' Den- oenz zu begreifen ist. Neuerdings hört man von Persönlichkeiten, die Dr. Seipel 'Uahestehen,, Aeußerungen über den An schluß, die dadurch
, wenn man glarM, ven sechs Millionen Deutschen in Oesterreich käme es zu, den übrigen sechzig Millionen Deutschen zu diktieren, wie sie sich ihr Hans zu bestellen haben. Man weiß «da auch ge nau, daß ein solches sranzösischseparatrstisch einge stelltes Ansinnen selbst bei sehr vielen Zentrumsleu ten, ja bei der Mehrheit dmtWer Katholiken auf größten Widerstand stoßen würde.... Es braucht kaum erst gesagt zu werden, daß niemand, auch nicht die Urheber solcher Mitteilungen, an den Ernst ihrer Worte glauben
, ein lehrreicher Anschau ungsunterricht für die Abrüstung der Völker! Um- tausung «der «deutschen Orte, zweisprachige Aufschrif ten, ja, in dem in 'seinem unteren Teile ganz deut schen Grödener Tal fehlen sogar die sonst bescheiden unter der italienischen Bezeichnung angebrachten alben deutschen Namen; sie sollen verschwinden, ver gessen werden, wie >der Name Tirol überhaupt. Die Freude Um Wiedersehen mit denn so unsagbar schönen Lande verging und verwandelte sich in Bit terkeit, je mehr man mit den Tirolern