Seite 2 Mer«ner Zeitung. Air. 61 ein Recht, unwillig zu sein und zu fordern: Bis hieher und nicht weiter! Ja sie haben auch ein Recht, zu fordern, daß, was irgend noch nicht völlig verloren ist, zurückgestellt wurde. Darum ist es ganz undenkbar, daß die Deutschen nochmals auf den Scherz eingehen sollten, mit denjenigen zu verhandeln, die ihnen schon mit der Fuchtel ge kommen sind. Ei wäre ungeheurer Irrthum, wenn Graf Thun noch glaubte, er werde den Friedens schluß mit den Deutschen
. — Der „Slovenski Narod' meldet, der Ober landesgerichtsrath Ledenig in Graz wurde zum Landesgerichts-Präsidenten in Klagenfurt ernannt. Der Delegierten-Ausschuß der deutschen Parteien, bestehend aus 16 Abgeordneten der Deutschen Volkspartei, der Fortschrittspartei, der Deutschen Vereinigung, den Christlichsozialen und den Großgrundbesitzern, berieth vorgestern in zwei Sitzungen über den vom Subkomite aufgestellten Entwurf und gelangte zu einhelligem Ent schlüsse. Sodann beriethen die Klubs der Volks partei
und Fortschrittspartei über dasProgramm, über dessen Inhalt verlautet, daß es zunächst all gemeine Forderungen, wie Aufhebung aller Sprachenverordnungen, Einführung der deutschen Staatssprache und sodann Forderungen bezüglich der einzelnen Kronländer enthält. Obwohl die Fertigstellung heute gelingen dürfte, ist es doch zweifelhaft, ob das Programm, wie geplant, morgen wird veröffentlicht werden, da vielleicht durch Textierur.g und Formulierung ein zelner Theile, also durch technische Hindernisse, eine Verzögerung
der Bürgerpflichten, wonach jeder Bürger eidlich verspricht, nicht nur das Beste der Gemeinde möglichst zu fördern, sondern auch den Charakter der Stadt Wien als Reichs- haupt- und Residenzstadt und den deutschen Cha- Der Kommandant der Festung, General Hentzi, ein außerordentlich tapferer und resoluter Schweizer, ließ alle nur möglichen BertheidigungSwerke aufführen. Wie von Geisterhand hervorgezaubert entstanden hohe Wälle, Pfahl werke, Gruben, Brüstungen, Wolfsgrubin, Verhaue und alle sonstigen Vorbereitungin
- schaftlichen Produktion erledigt. — In der letzten Sitzung des Landtages erklärte vor der Berathung des Budgets der Abg. Sernec, daß die Slovenen sich an der Berathung nicht betheiligen werden, weil im Voranschlag Beträge eingestellt seien sür die Deutschen Kampfvereine, wie „Deutscher Schul verein', „Südmark', sowie für das deutsche Gym nasium in Cilli; das empöre die slovenische Bevölkerung. Die Slovenen verlassen hierauf den Saal. Abg. Schreiner erklärte, die Slovenen hätten nur protestiert, um schon