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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.03.1919
Descrizione fisica: 8
. X 9.—, halbjährlich K 18.—. Zun» Abholen in Inns- druck monatlich K 2.89. RnSnrärts durch die Kolporteure «.durch die Post für Oester- re ich.Ungarn: monatl. K 3.30, viertelt. K 9.90. Halbjahr!. K 19.80. Etn,«l-N«mmer 20 k Nr. 64 Fnnsbrukk« Dienstag, den 18. Mrz 1818 27. Fahrg. : Die Kundgebung für Volkseinheit. Ein einiges Tirol im einige« Deutschland. Gestern' hak Ke Bevölkerung Innsbrucks in einer Kundgebung voll Wucht und Kraft gegen di« Annexion be3 deutschen Südtirols durch Italien protestiert

und für die Deutschen im be setzten Gebiet unseres Landes das volle, freie Selbstbestimmungsvecht gefordert. Massen, ein großer Teil der Einwohner unserer Stadt, füll ten den weiten Platz zwischen der Hofburg, dem Stadttheater und dsn Stadtsaalgebäude, und unter dem ungeheuren Menschenhaufen traten, 'sozusagen als Rückgrat und weisungsgebendrr Faktor, die Anhänger der sozialdemokratischen Partei kräftigst hervor. Während die Anhänger der bürgerlichen Parteien einzeln und verloren, wie sie in diesen weltenbewegenden

und die Sill- se ausgefüllt. Ms diese Massen auf dem Platz mirückten, begann sich der weite Raum zu füllen. Unsere Genossen führten im Zuge mehrere Standarten mit, die mit bündiger Kürze auf- tzeigtm, daß sich das arbeitende Volk nicht mit 'einer bloßen Demonstration für das Selbst- bestimmungsrecht begnügen, die auch ein selb- 'standiges Tirol zum Endzweck haben kann. Das Arbeitende Volk dieses Landes will die Vereini- gwng aller Deutschen in eine große, einige Volks republik. Keine neuen Duodezstaaten

. Die Verständigung mit Italien ist nach un serer tiefinnersten Ueberzeugung nicht allein der beste, sondern auch der allein gangbare Weg zur Rettung des deutschen SLdtirols. Und wol len die Imperialisten, die heute in Italien den Ton angeben, diesen Weg nicht beschreiten, be harren sie auf Eroberungen — das italienische Volk aber, das fern« Imperialisten ebenso über winden wird, wie das deutsche Volk seine alten Machthaber stürzte, wird in die dargebotene Hand einschlagen. Das deutsche Südtirol

wird dann eintreten in die Deutsche Volksrepublik. Unsere Genossen haben daher gestern die For derungen und Bekenntnisse auf ihre Standarten geschrieben: Rettung des deutschen Siidtirols durch Ver ständigung mit Italien! Vereinigung aller Deutschen in eine freie Volksrepublik! Separatismus ist die Fortsetzung des Hun- Wir kämpfen für die Brüder jenseits des Brenners, aber die Separation von den übrigen Deutschen, der „selbständige Staat" Tirol ist nicht das Mittel, die bedrohten Deutsch-Süd- tiroler zu retten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 02.02.1926
Descrizione fisica: 8
Druck Des saschi- fiffchen Gewaltregimes auf SüDtirol. Nahezu seiden Tag er- .scheint irgendeine Verordnung, welche Die kulturellen Rechte 'Der Deutschen Bevölkerung einengen und ihre wirtschaft lichen Betägigungsmöglichkeiten erschweren. Alle Demüti gungen, Die da von den Anführern Der faschistischen Gewalt haufen nur ersonnen werden konnten, sind längst ausgeübt worden. Es ist so. Daß der faschistische Gewalthaufen, der sich in ganz Italien heute hemmungslos austoben und aus leben

kann, gegen Die Deutschen in Gübtirol einfach jede Schandtat für erlaubt hält. Der Faschismus scheint die deutschen Landesbürger nicht mehr als Menschen zu be trachten, oben weil sie für Italien keinerlei Begeisterung aufzubringen vermögen. Nun sind die nicht sehr uxrrmen Gefühle für Italien sehr wohl begreiflich. Man hat die Deutschen in Südtirol, Die in einem geschlossenen Sprach gebiete leben, ja nicht gefragt, ob sie an Italien angeglie dert werden wollen. Die Besitznahme Des irr deutschen Lan

des war eine Vergewaltigung der urdentschen Bevölkerung, die in ihrer Brutalität in Der ganzen neueren Geschichte kaum ein Gegenstück finden wird. Es waren Die Deutschen in Südtirol sprachlich, kulturell und wirtschaftlich so restlos mit Den Deutschen in Nordtirol, mit den Deutschen in .Oesterreich und mit dem ganzen 'deutschen Volte verbunden, wie vielleicht sich nur die Bewohner einer reichsdentschen Stadt mit ihrem Volke verknüpft fühlen können. Die Deutschen in Weimar fühlen sich mit Der 'deutschen Kultur nicht enger

verbunden, als Die Deutschen in 'Südtirol. Und man kann sehr wohl Die Gefühle verstehen, die in den Deut schen jenseits 'Des Brenners ausgelobt sind, als sie, ohne sie zu befragen, so wie irgendein wilder Negerstamm im schwär- sten Afrika, von ihrem Mutterlande losgetrennt und ge zwungen worden sind, sich als Italiener zu nennen. Diese ' zwangsweise zu Italien geschlagenen Deutschen konnten na türlich keine Italiener werden. Fürs erste, weil die über wiegende Mehrheit Der Deutschen in SüDtirol

Der italieni schen Sprache nicht mächtig ist und fürs zweite, weil Das Einleben in Die italienische Kultur sich nicht, wie es die Faschisten sich etwa vorzustellen vermögen, so vollzieht, wie ein Hem'Dwechsel. Da glaNben nun die Faschisten mit Ge walt erzwingen zu können, 'daß sich die vergewaltigten Deutschen in gute italienische Patrioten verwandeln. Die Machthaber Der faschistischen Gewalthaufen erlassen eine Verordnung um Die andere. Mit Dekreten haben sie Die Verwaltung des Landes italienisiert

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 18.02.1926
Descrizione fisica: 20
: Donnerstag, 25. Walburga, Adeltraud. Das deutsche Südtirol. TL In der Südtiroler Frage ist eine bedeutsame Wen dung eingetreten. Bisher hatte diese Frage in der großen Welt wenig Beachtung gefunden. Handelt es sich ja nur um ein ganz kleines Land und um das Schicksal von bloß 230.000 Menschen. Solche „Kleinigkeiten" pflegt die heu tige große Welt kaum eines Blickes und eines Gedankens zu Würdigen. Anders wäre es gewesen, wenn es sich im deutschen Südtirol um Diamantenfelder wie im südafrika nischen

Burenland oder um große Bodenschätze an wert vollen Erzen wie im nordafrikanischen Rifgebiete des Abd el Krim gehandelt hätte. In einem solchen Falle hätten schon längst alle großen Zeitungen über das Wunderland im deutschen Südtirol und über die namenlosen Leiden seiner braven Bevölkerung regelmäßige und ausführliche Berichte gebracht. So aber drohte der Südtiroler Frage das schlimmste Geschick zu widerfahren, das in der Politik überhaupt sich zutragen kann, nämlich das Geschick, in der großen Welt

eine entscheidende Lösung findet, wenn es gelingt, diese Fragen bei der großen Welt als noch ungelöst in lebhafter Erinnerung zu halten. Für das deutsche Südtirol und die Leiden der dor tigen Bevölkerung hatte die große Welt bis in die aller letzte Zeit leider kein allgemeines Interesse aufgebracht. Es war, als ob unter allen Völkern, die mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Kriege gelegen, das'stillschwei gende Übereinkommen bestände, sich in keiner Weise um das Schicksal jener deutschen Minderheiten

zu kümmern, die durch den Friedensschluß unter Fremdherrschaft ge raten waren. Es war in den Zeitungen des ehemals feind lichen Auslandes selten die Rede vom Schicksal der Sy 2 Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei oder von der Behandlung der Deutschen im Elsaß, in Polen und in Jugoslawien. Wurde von diesen Millionen von Deutschen schon nicht viel gesprochen, so von den bloß 230.000 Deutschen in Südtirol erst recht nicht. Wohl ist es vor gekommen, daß in England und sogar in Amerika edel denkende

Männer ihre Stimme für die Rechte des deut schen Südtirol erhoben haben. Aber diese vereinzelten Stimmen verhallen fast ungehört in der endlos sich aus dehnenden Welt des Schweigens. Auch der Völkerbund, zu dessen Obliegenheiten der Schutz der Minderheiten ge hört, hat in dieser Beziehung bisher vollständig versagt. In diese wenig erfreulichen Verhältnisse ist in den letzten Tagen eine Wandlung zum Besseren gekommen. Die Frage des deutschen Südtirol ist wie mit einem Schlag insofern eine Weltfrage

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 24
Data: 27.09.1928
Descrizione fisica: 24
auch der dritten und letzten Zone schon vor dem Jahre 1935 erfolgen werde, wenn Deutschland seinen im Friedensvertrage ihm auferlegten Verpflichtungen entsprochen hat. Seit man sich in Deutschland zur Cr- füllungspolitik .entschlossen hat, war es das Bestreben aller deutschen Regierungen gewesen, sämtlichen Ver- pstichtungen des Friedensdiktates mit der peinlichsten Genauigkeit zu entsprechen. Das geschah nicht zuletzt auch zu dem Zwecke, die Vorbedingung für eine frühere Räumung der Rheinlande zu schaffen

. Es wurde also in einer -Weise ab gerüstet, d aß sich alle Kriegsg egner Deutschlands als befriedigt erklären mußten. Die un geheuren Zahlungen aus dem sogenannten Dawes-Ab- kommen wurden mit solcher Pünktlichkeit geleistet, daß auch die gehässigsten Gegner des deutschen Volkes nichts auszustellen fanden. Deutschland zeigte stch in allem und jedem entgegenkommend, willig und versöhnlich. Es ver zichtete in den Locarno-Verträgen noch einmal und dies mal freiwillig auf jede gewaltsame Wiedereroberung

von Regierung zu Regierung weiter zu verhandeln. Das unmittelbare Ergebnis war also gleich Rull. Ja die Deutschen mußten bei diesen Verhandlungen Erfahrun gen machen und Eröffnungen entgegennehmen, die wohl geeignet sind, jede Vertrauens- und Hoffnungsseligkeit bis zum Gefrierpunkt herabzustimmen. Die ehemaligen Kriegsgegner Deutschlands sind bei diesen Verhand lungen als Einheit aufgetreten. So viele Gegensätze es auch geben mag zwischen 'England und Frankreich und noch mehr zwischen Frankreich und Italien

, sobald es gegen Deutschland geht, sind diese Gegensätze zurück- gestellt und die Deutschen sehen sich einer einheitlichen Front von Verbündeten gegenüber. Wie 'der Weltkrieg von den Feinden Deutschlands auf diplomatischem Ge biete unvergleichlich besser vorbereitet war als von den deutschen 'Staatsmännern, so zeigte es sich auch diesmal, daß die Franzosen die Vorarbeiten bedeutend besser ver stehen als die Deutschen. Wie während des Weltkrieges hatte das deutsche Volk auch während dieser Verhand

hinaus noch neue große Lasten auferlegen wollen. Die Franzosen verlangten allen Ernstes, daß auch nach dem Zähre 1935, wo die dritte und letzte Zone laut Vertrag geräumt werden muß, die Rheinlande auch weiterhin- nnier Kontrolle bleibeu sollen! Es ist tief bedauerlich, daß es den Deutschen nicht gelingen will, irgendwelche opferwillige Freunde zu finden, als ob die ganze Welt im ausgesprochensten In teressengegensätze zu Deutschland stehen würde. Wenn man nach den Ursachen dieser fortdauernden Verein

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 16
Data: 09.03.1928
Descrizione fisica: 16
Seite 2 mtd) das Ausland stutzig geworden. Alsdann leugnet Mussolini jedioede schlechtere Behand lung Südtirols gegenüber den anderen italie nischen Provinzen: es seien überall die gleichen Gesetze. Das ist eine bewußte Lüge: Es exi stieren in Südtirol Sondergesetze, Spracher- lässe, Gesetzesbestimmungen über die Grenz zone, Verbot des deutschen Privatunterrichtes, des deutschen Religionsunterrichtes usf. Wie der verbat sich der Diktator jede Einmischung in die innerpolitischen Verhältnisse

Italiens. Inzwischen ist, wie die Pressestimmen bei allen Völkern bezeugen, Südtirol zum Weltproblem geworden! Darüber hilft keine noch so feierliche Erklärung Mussolinis hinweg. Sodann teilt Mussolini mit und droht, dah sämtliche deutschen Blätter in Südtirol ver boten lverden würden. Daß die noch verbliebe nen deutschen Beamten in südliche Provinzen verschickt oder enthoben würden. Und anderes mehr. Und dann kommt Mussolini selber zum interessanten Geständnis, daß die Italianiste- rung prächtige

Fortschritte mache und daß das Deutschtum in Südtirol die Partie verloren habe. Zum Schluß leugnet Mussolini, daß die Angelegenheit vor den Völkerbund gebracht werden könne. Mussolini kann recht haben: eine solche Belastungsprobe vermöchte diese Institution nicht auszuhalten! Schließlich be tont Mussolini, Italien wolle mit dem Deutsch tum gut stehen unter der Bedingung, daß die Brennergrenze nicht angetastet werde. Die Brennergrenze tastet niemand an - aber gegen die brutale Vergewaltigung der deutschen

Süd tiroler wehrt sich das ganze deutsche Volk mit nzer Kraft. Nie wird eine Freundschaft zwi- en dem deutschen Vom und Italien möglich sein, solange das Südtiroler Problem nicht ge löst und den deutschen Stammesgenossen ein erträgliches Los garantiert ist. Mussolinis langerwartete Kammererklärung hat den Pessimisten Recht gegeben. Als Ant wort auf die in der ganzen Welt als gerecht und zurückhaltend empfundenen Worte Dr. Seipels bringt Mussolini mit schneiden der Schärfe den Standpunkt der faschi

stischen Gewalt- und Macht Politik zur Geltung - eben weil die Argumente fehlen. Mussolini verschweigt die wah ren Verhältnisse in Südtirol, oerschiveigt die Methode der Ausrottung der deutschen Mut tersprache in Schule und Haus, verschrveigt vor allem das aller Humanität hohnsprechende Verbot des deutschen Religionsunterrichtes in Südtirol. Mussolini geht nicht ein aus die Anklagen des österr. Parlamentes, geht nicht ein auf die in der Rede des Herrn Nat.-Rat Dr. Kolb aufgezeigten Fülle der Vergewalti

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Der Südtiroler
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Pagina 6 di 8
Data: 15.09.1926
Descrizione fisica: 8
hohnsprechender Eingriff in die persönliche Freiheit des einzelnen!" Besonders kräftig geißelt die „T ägliche R u n d - s ch a u", Berlin, diesen Raub Italiens an dem Deutschi- tum Südtirols wie folgt: „Das ganze deutsche Volk ist sich mit einem nicht unbeträchtlichen Teil der zivilisierten Welt darüber einig, daß die gewaltsame Verwelschung des deutschen Südtirols eine Kulturschande ist. Wir haben schon vor Monaten darauf hingewiesen, daß die Faschisten auch mit allen Mitteln danach trachten

, die deutschen Familiennamen ebenso auszurotten, wie sie dies mit den Orts- und Häusnamen getan haben. Damals zeterten italienische Blätter über die „deutsche Lügenhaftigkeit". Nun aber steht es schwarz aus weiß im Amtsblatt, daß die deutschen Familiennamen weichen müssen, um auch! auf diese Weise äußerlich dem Deutschtum Abbruch zu tun. „Die Faschisten werden aber mit der Vertilgung der deutschen Namen das Deutschtum nicht ausrotten können. Wenn sie aus Südtirol auch ein Alto Adige, aus Bozen ein Bolzano

, aus Meran ein Merano, aus Koltern ein Caldrano gemacht haben, so weiß poch die ganze Welt, daß Südtirol deutsch ist. Ebenso werden wir uns auch all die guten deutschen Name>n merken, die jetzt verwelscht werden. Die Namens dekrete werden neuerliche Ruhmesblätter in der Ge schichte des Faschismus sein." Italianifierung des Religions unterrichtes an den Südtiroler Volksschulen. Nachdem die deutsche Muttersprache als Unter richtssprache in den Elementargegenständen seit dem Schuljahr 1(923

/24 fortschreitend ausgetilgt worden ist, geht es jetzt an den Religionsunterricht. In den Volksschulen trifft es Heuer bereits den 4. Jahrgang, daß nur mehr die italienische Sprachje als Unterrichts sprache allein gilt, die bloß zweiklassigen Landschjulen sind ab Heuer ganz verwelscht. Bisher war wenigstens noch der Religionsunterricht mit Ausnahme der Schu len im Unterland von Leifers bis Salurn am linken Etschufer und von Tramin bis Kurtinig am rechten Etschufer in der deutschen Muttersprache der Kinder

die Kinder noch nicht genügend italienisch verstehen, in deutscher Sprache gegeben wer den könne. Jetzt scheint man der Ansicht zu sein, daß die deutschen Kinder bereits genügend italienisch können, und der Präfekt in Trient hat auch schon aus Vorkehrungen gedrängt, um den „Zwiespalt" in der Schule zu beheben, daß der Unterricht in der Religion auf Deutsch und nur der übrige Unterricht auf J-a- lienisch erfolgt. Als Frucht des Drängens des Prä fekten ersehen wir nachstehenden Erlaß an die Schul leitungen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 8
Data: 11.03.1938
Descrizione fisica: 8
, daß das Reich an der Rückerstattung seines Kolonialbesitzes aus Le bensnotwendigkeiten des deutschen Volkes heraus unerschüt terlich festhalt. i Das Reich greift in dem erschütternden Ringen um die Macht im Fernen O sten weder für den einen noch den anderen Streitteil Partei: es ist aber an diesem Kampfe insoferne interessiert, als es fürchtet, daß er auch zu einer Erschütterung des europäischen Gleichgewichtes führen wird, falls er mit einer Stärkung der cholschewistischen Kräfte endigt

. Die bolschewistische Gefahr ist der Grund, warum das Reich die Herstellung eines engeren Verhältnisses mit der Sowjetunion entschieden ablehnt. Für Deutschland bleibt diese der Schirm und Schutz der kommunistischen Inter nationale in Moskau. Dieser Standpunkt der Reichs regierung auch dem offiziellen Moskau gegenüber spricht auch aus dem Beschlüsse, eine Neubesetzung des verwaisten deutschen Botschafterpostens in der Hauptstadt der Sow jetunion nicht vorzunehmen. Das auf dem Vorhandensein einer gemeinsamen Le bens

- und Staatsauffassung sowie einer gemeinsamen Ab wehr der beide Länder bedrohenden bolschewistischen Ge fahr beruhende herzliche deutsch-italienische Verhältnis be währt sich gerade heute wiederum bei den nunmehr gleich zeitig in Rom und London aufgenommenen Gesprächen. Die aufrichtige Zusammenarbeit Roms mit Berlin kommt naturgemäß auch der deutschen Stellung in London zugute und lockert dort weiter den Boden zur Einleitung von auch von Chamberlain als notwendig erachteten Annähe rungsversuchen

zwischen dem Deutschen und dem Britischen Reich. Die in der Achse Berlin—Rom verkörperte deutsch italienische Freundschaft stellt heute ein gewichtiges Element der Friedenssicherung in Europa dar. Wenn auch die Fülle der Zeiten für die endgültige Klä rung der deutsch-französischen Beziehungen und damit für eine Annäherung dieser beiden großen Völker noch immer nicht gekommen ist, so drängt doch die Entwicklung der letzten Monate — die dieser Tage im Pariser Parlamente abgeführte große außenpolitische Debatte erweist

es klar und eindeutig — dazu. Im Verhältnis zu Polen, das von stärksten Gegensätzen zu Deutschland getragen war, ist dank des der staatsmänni- schen Einsicht Pilsudskis und Hitlers zu verdankenden Ab kommens eine Entspannung eingetreten, die sich langsam, aber sicher zu einer freundschaftlichen Annäherung aus- wuchs: die Hoffnung ist wohl nicht unbegründet, daß diese sich schließlich auch zugunsten der deutschen Minderheiten in Polen auswirken wird. Bedauerlicherweise zeigt das Verhältnis Berlins

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 4
Data: 01.09.1926
Descrizione fisica: 4
kann infolge dieser Gesetze jeden deutschen Südtiroler seiner Heimat und seines Vermögens berauben. Die Auslösung der alten deutschen Autonomie der Tiroler Gemeinden, die Aufhebung der freien Bürgermeisterwahl vernichten den letzten Rest der zugesagten deutschen Verwaltung. Die Härte der Gesetze wurde noch übertroMn durch die Art, wie die Ausführungsorgane sie durch führten. i i Es ist unmöglich, alle die Formen der Durch führung zu schildern, die sich namentlich in den Monaten nach dem Dekret

vom 27. November 1925 gezeigt und gehäuft haben, nachdem der Faschismus ! aus der ganzen Linie Sieger geworden ist. Aber es ist lehrreich, an einzelnen Beispielen, die ich aus Hun derten herausgreife, zu illustrieren, welcher Sorte von italienischen Kulturträgern die Jtalianisierung des deutschen Südtirols übertragen ist. 1. In Unterfennberg sollten neue Glocken einge- weiht werden. Aber ein Stück der Inschrift einer , Glocke lautete: „Bittet für uns Ihr Heiligen alle in diesem Jammertal". Die Einweihung

geben, zeigt der Lehrer die Eltern an. Die Väter werden in Ketten gelegt und abgeführt. 6. Auch vor den Klöstern wird nicht halt gemacht. In dem großen Wallfahrtsorte Maria-Weißenstein, rings umgeben von rein deutschen Dörfern, müssen im Frühjahr 1925 die deutschen Serviten abziehen und italienischen Ordensangehörigen Platz machen. Der fromme Deutsch-Tiroler, der nicht italienisch! versteht, ist hier eines Trostes beraubt, den er oft gesucht hat. Aus den Schulen und Kindergärten sind bis jetzt 200

, dem der deutsche Religionsunterricht in der Schule untersagt worden den deutschen Religionsunterricht auch nicht ein- mal in der Kirche erteile. Dies geschah, obwohl der Dekan von Cavalese selbst den Kaplan Gaßner dazu aufgefordert hatte. 11. In allen deutschen oder gemischtsprachigen Ge meinden des südtiroler Unterlandes und selbst in den rein deutschen Gemeinden des Nonsberg und Fleims- tales ist es laut Ansschreiben der Präfektur (gez. De Bardo) vom 1. Januar 1926 verboten, die Gottes dienstordnung

in deutscher Sprache an der Kirche an zuschlagen. 1 ! 12. Auf den Friedhöfen in Salurn und Neu markt, zwei urdeutschen Orten dicht an der alten italienischen Sprachgrenze, ist die Anbringung von deutschen Inschriften über den Gräbern der Verstor benen im Monat Januar 1926 verboten wurden. 13. Eine Verordnung des kgl. Schulamtes von Trient vom 8. Februar 1926, Nr. 1642, kündigt an, daß mit dem kommenden Schuljahre in sämtlichen Jahrgängen, also auch in den untern Klassen, der aus schließliche Gebrauch

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.06.1930
Descrizione fisica: 8
Regierungschefs, durch die mehreren Südtiroler Bürgern die persönliche Freiheit wiedergegeben worden sei, von der Bevölkerung mit Befriedigung aus genommen worden sei. Leidet- sei es ihm aber nicht möglich, von einer Besserung der Lage berichten zu können. Trotzdem gebe er der Erwartung Ausdruck, daß die römische Regierung den Deutschen in Südtirol auch zum Nutzen des italienischen Staates jene Rechte einräumem werde, die eine freie Entwicklung des angestammten Volks tums gewährleistet. Es müsse

sich jetzt zchgeu, wie bei voller Wahrung der Rechte der anderen Nation und der Erfüllung der Pflichten gegen den Staat die Pflege des eigenen Volks tums und dir ungehemmte kulturelle Entwicklung jeder Minderheit gswährteistst werden könne. Die Erklärung des Südtiroler Vertreters wurde mit starkem Beifall ausgenommen. In der darauf folgenden Aussprache sagte der Ver treter der deutschen Völkerbundliga, Regierungsprä sident a. D. D r. I u n g h a n n„ daß sich Italien hinter den formalen Gesichtspunkt

soll, habe die Auf gabe, vor den Völkerbund hinzutreten und von ihm eine Erklärung zu verlangen, ob er zu der Haltung Italiens seine Zustimmung gibt. Ich. spreche hier nicht im Aufträge irgend einer Regierung, sagte Regierungspräsident Dr. Junghann am Schlüsse, aber ich fühle mich zugleich als moralischer Vertreter der gesamten deutschen Volkseinheit und kann versichern, daß das deutsche Volk die Südtmller niemals für irgendwelche politische Vorteile verkMsen wird. Und als Vertreter der deutschen Volkseinheit strecke

ich meine Hand dem hier unter uns weilendm Baron Sternbach entgegen, dem Bsrtrter des leidenden Südtiroler Volkes. Die Reden des Südtiroler und des deutschen Vertreters machten auf die ganze Versammlung einen außerordentlichen Eindruck. Die italienischen Vertreter waren, in peinlichster Verlegenheit und wußten aus diese Darbietungen nichts zu erwidern. Wenn man bedenkt, in welch vorsichtiger Weise bei solchen Konferenzen die Ausdrücke gewählt wer den, so kann man beiläufig ermessen, welche Wirkung diq

noch unter drückt; man verfolge selbst den deutschen Privatunterricht, der gesetzlich zulässig sei, noch immer. Der Faschismus habe Südtirol zwar ein völlig italienisches Aussehen ge geben, aber die Kluft zwischen deutsch und italienisch habe er nicht zu überbrücken vermocht. Es werde auch nicht so leicht gelingen, die Südtiroler Bauern zu Italienern zu stempeln. Unglück und Unfrieden sei das Ergebnis der italie nischen Entnationalisierungspo'lM -irt Südtirvl, die geistgen Kräfte, die ehemals Europa befruchten

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 04.03.1938
Descrizione fisica: 8
befreit und im In nersten des Herzens hocherfreut, atmet nun wohl jeder Deutschdenkende im deutschen Staate Oesterreich auf. Aber auch jene, denen ungeachtet ihrer sonstigen politischen und weltanschaulichen Einstellung der fünfjährige deutsche Bruderkrieg ganz gewiß keine Freude bereiten konnte, freuen sich über den deutschen Frieden, der in Berchtesgaden abgeschlossen worden ist. Hiezu gehören wohl vor allem die ehemaligen Frontkämpfer, der vier- einhalbjährigen treuen Waffenbrüderschaft

im Weltkriege eingedenk, und im stolzen Bewußtsein ihrer mit ihrem Blute besiegelten Zugehörigkeit zur großen deutschen Volksfamilie. Es soll hier nicht auf die aus der Tages preise hinlänglich bekannten Einzelheiten des Kanzler treffens von Berchtesgaden, auch nicht auf das Welt echo, das dieses und die darauf folgenden großen Reden sowohl des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler als auch unseres Bundeskanzlers Dr. Kurt Schuschnigg fan den, eingegangen werden. Was hier behandelt

werden soll, ist die Tatsache, daß, durch diesen deutschen Frieden veranlaßt, eine völ lige Umstellung der außenpolitischen Richtlinien der West- großmächte im Zuge ist. Diese fand zunächst durch den ziemlich plötzlich erfolgten Rücktritt des britischen Außen ministers Sir Anthony Eden ihren sinnfälligsten Aus druck. Weit davon entfernt, dem völligen Zcit.nwandel Rechnung zu tragen, den nicht nur die aus eigener Kraft vollbrachte Wiedererstarkung des Deutschen Reiches, son- dem auch der Umstand mit sich brachte, daß zwei

zu glauben vorgeben, daß der Genfer Völkerbund (nach dem aber in der rauhen Wirklichkeit kein Hahn mehr kräht) „die beste Garantie des Friedens und der Zivilisation" sei. Englands Ministerpräsident Chamber- lain, der weder an die „kollektive Sicherheit" noch an den Völkerbund in seiner heutigen Gestalt mehr glaubt, hat die Führung übernommen, und sein im Interesse der Erhaltung des britischen Weltreiches gelegenes Ziel ist: Verständigung sowohl mit Italien als auch mit dem Deutschen Reich

nachsagen kann, in seiner großen Parlamentsrede offen für die Politik Ehamberlains eintrat. Dieser wolle, so führte er aus, die Kriegsgefahr durch direkte Verhandlungen mit Deutschland und Italien ausschalten, denn der Völkerbund habe seine Kraft verloren, und der Friedensvertrag von Versailles liege in den letzten Zügen. Uebrigens seien 80 Prozent der französischen und deutschen Jugend bereit, sich die Hände zu reichen. Es fcheint überdies, daß die Regierung Chautemps infolge ihrer allzu großen

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Der Südtiroler
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Pagina 5 di 8
Data: 15.03.1928
Descrizione fisica: 8
— und durch eine eigentümliche Ideen- j assoziation sprechen Sie im Zusammenhänge hiemit „von j Erfindungen böser Phantasie". Erst zum Schluß kommen Eure Exzellenz zur Be sprechung der Lage in Ihrer „Provinz Bolzano". Und j Sie werden zugeben, daß Sie — neben der Drohung, die, ! deutschen Zeitungen alle einzustellen, neben der Mitteilung von der Kolonisierung des Landes durch tausende italie nischer Arbeiter und Staatsangestellte, neben der Kon statierung von der Errichtung eines Siegesdenkmales —, kein Wort, kein einziges

Wort darüber verloren Haben, ob in der Schule und in der Kirche, im Amte und im öffent lichen Leben, bei der Erziehung der Kinder, bei der Be tätigung der alten Sitten und Gebräuche dieses Berg volkes die deutschen Südtiroler ihre Sprache gebrauchen,, ihr Volksleben frei und unbeeinträchtigt weiter leben dür fen. Im Gegenteil: Eure Exzelle,nz erzählen von den erfolgreichen Maßnahmen der Ztaltanisierung, von der verlorenen Schlacht des Germanentums und Sie geben durch alle diese Erklärungen

selbst zu, daß die Süd-* tiroler sprachlich und wissenschaftlich aufgerieben werden sollen, daß Italien — seine politische Macht benutzend, über den alten deutschen Stamm dieser in blutigen Freiheitskämpfen gestählten Bergbewohner zur Tagesord nung übergehen will. Ihre ganze Antwort, Exzellenz, kann dahin zusammengefaßt werden: „Wir scheren uns um keine - Verträge, internationale Pflichten, die von früheren Regie rungen eingegangen wurden, anerkennen wir nicht, mora lische Pflichten auf Achtung des Volkstums gibt

es nicht, der Völkerbund darf sich nicht einmischen und wir werden die deutschen Südtiroler — übersehen, amalgamieren, vom Erdboden verschwinden lassen." Ebenso Herr Ministerpräsident, wie Sie die Aufrich tigkeit schätzen, mit der die Tiroler Tirol bis zur Salurner Klause frei und vereinigt sehen wollen, ebenso wäre uns von Ihrer Seite die einfache Erklärung sympathischer: „Wer klagen will, der klage, — wir aber vernichten, er drücken, amalgamieren das deutsche Volk in Südtirol

haben, haben wir erreicht. Wir haben das Weltgewissen wachgerufen. Die Südtiroler Frage ist heute keine Frage zwischen Italien und Oester reich, auch nicht zwischen Italien und dem deutschen Volke, die Südtiroler Frage ist jetzt eine Weltfrage." Eine große Kundgebung der Tiroler Sozialdemokraten für Südtirol. Am 5. ds. fand im großen Stadtfaal in Innsbruck eine „gegen die faschistische Willkür gegen die soziale und natio nale Bedrückung unserer Brüder in Südtirol" gerichtete Protestversammlung statt

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Der Südtiroler
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Pagina 8 di 8
Data: 15.10.1926
Descrizione fisica: 8
Adern haben, deutsche Kultur besitzen, gezwungen, einer < fremden Nation anzugehören, — sie werden in den Listen als Italiener geführt und dürfen sich in der Oeffentlichkeit nicht mehr der deutschen Nation zu zählen. Und das geschieht einem deutschen Volke mit anderthalbtausendjähriger Kultur und Geschichte! Die andern drei oben angeführten Punkte sind heute leider bereits Tatsache. Kinder im geschlossenen i deutschen Sprachgebiete werden nur mehr italienisch ! unterrichtet

. Es ist dies eine Absurdität, die zur Folge j hat, daß diese Kinder als Analphabeten auswachsen und ! daß ihnen jede Möglichkeit eines höheren Bildungs- j erwerbes unterbunden ist; denn keinem dieser Kindejr ! Südtirols wird es in Zukunft möglich sein, die Auf- > nahmsprüfung in einer deutschen Mittelschule des Aus- ! Landes bestehen zu können, und sie werden auch nicht ! der italienischen Mittelschule in Südtirol, die bereits i Heuer im ersten Kurse ausschließlich italienischen Unter- j richt erteilen muß, entsprechen

können. Das Traurigste vom religiösen Standpunkt ist, daß die deutschen Sjüjdtiroler die religiösen Uebungen ! in ihrer Müttersprache nicht mehr betätigen können, j Italien drängt mit allen Machtmitteln darauf, daß j der deutsche Klerus aus Südtirol entfernt werde, und an dessen Stelle fanatische italienische Hetzpriester ge setzt werden; als Beispiel sei die Gemeinde Saturn angeführt, in welcher 192.1 Deutsche, die mit nur 645 Italienern Zusammenleben, in der Kirche ^ nicht mehr deutsch beten dürfen, keine deutsche

Predigt hören, ja selbst das Sakrament der Buße nicht mehr in der Muttersprache empfangen dürfen, weil der italienische Pfarrer jeden Deutschen zurückweist, der in deutscher Sprache beichten will. Nun ist erst! kürzlich ein neues Dekret (vom 31. August 1926 erschienen), nach welchem in ganz Süd tirol in sämtlichen Volksschulen nur mehr italienischer Religionsunterricht erteilt werden soll. Der deutsche Klerus in Südtirol ist ficf» seiner Pflicht in Süidtirol wohl bewußt, daß er ein göttlich

verbrieftes Recht für die Kinder zu verteidigen hat, wenn er den Reli gionsunterricht in der deutschen Muttersprache erteilt; aber die Folge wird sein, daß dem deutschen Klerus die Schule verboten wird, wie es in außerordentlich vielen Fällen bereits in den Vorjahren geschah, — ja, noch mehr, es sind bereits Dekrete ausgegeben worden, die auch! den privaten Religionsunterricht im Pfarrhofe oder in der Kirche verbieten. Wenn wir alle diese Maßnahmen durchdenken, so erblicken wir ein tiestrauriges

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 05.11.1925
Descrizione fisica: 16
allen übrigen Mächten und nicht zuletzt auch Amerika so sehr ein Dorn im Auge. Das deutsche Volk stand damals bei seinen Machtbestrebungen nicht isoliert da, sondern hatte mächtige Bundesgenossen. Durch das Mndnis mit Oesterreich-Ungarn standen dem Deutschen Reiche bei einem eventuellen Kamps um seine Weltstel- lung nicht bloß die Kraft der Deutschen Oesterreichs, son- dein auch noch die Kraft von mehr als 50 Millionen Nicht- deutscher zur sicheren Verfügung. Diese vereinigte Macht konnte damals Deutschland

. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß England, Frankreich und Amerika nur deswegen mit solchem Eifer zur Zer- trümmerung Oesterreich-Ungarns mitgewirkt haben, um dem Deutschen Reiche seinen mächtigsten und verläß- lichsten Bundesgenossen für immer zu entziehen. Seit dem Ende des Krieges sieht sich Deutschland vollständig vereinsamt, und zwar ohne Waffenrüstung in mitten von kriegsbereiten Gegnern. Bis in die jüngste Zeit standen sämtliche Staaten Europas dem Deutschen Reiche gegenüber entweder als verbündete Gegner

, die Jahre, innerhalb welcher die Sieger das Besatzungsrecht aus- üben dürfen, hätten noch gar nicht zu laufen begonnen, indem Deutschland seine Entwaffnung noch nicht zur Gänze durchgeführt habe! Unter einem ähnlichen Vor- wände ist die schon zu Beginn des heurigen Jahres fällige Räumung der Kölner Zone verw-i?ert worden. Für die Besetzung der deutschen Rheinläde sind im Friedensver trage genauere Abmachungen getroffen, welche die Rechte der deutschen Bevölkerung und der deutschen Reichs regierung

zufrieden sein würden, welche die deutschen Unterhändler in Locarno erzielt haben. An fangs schien es auch so. Dann aber hat von Seite der so genannten Deutschnationalen eine scharfe Agi- tation gegen die Annahme der Verträge von Locarno eingesetzt. Diese Agitation war umso auffallender, als die Deutschnationalen zu den Regierungsparteien ge hörten, drei Minister in der Reichsregierung hatten und diese Minister mit den Ergebnissen von Locarno einver- standen gewesen waren. Aber die deutschnationale Par

die Mehrheit verloren, obwohl für die Verträge von Locarno im deutschen Reichstag eine ausreichende Mehrheit doch noch vorhanden ist, in dem mehrere Parteien, die sonst nicht zur Regierungs mehrheit gehören, entschlossen waren, das Werk von Lo carno gutzuheißen. Alle Welt fragt sich, was die Deutschnationalen mit ihrer ebenso unerwarteten wie sonderbaren Haltung eigentlich bezwecken. Die Deutschnationalen sind jene Partei, welche aus dem Krieg und seinen Folgen bisher nichts lernen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 16
Data: 02.03.1928
Descrizione fisica: 16
Nationalrat hat zum ersten mal in restloser Geschlossenheit laut und ein drucksvoll Protest erhoben gegen die brutale Behandlung Deutschsüdtirols durch Italien. Seit dem Gewaltfrieden von St. Germain ht ein klaffender Riß mitten durch's Land irol. Die Abretung des vollkommen geschlos senen deutschen Sprachgebietes vom Brenner bis Saturn und die zwangsläufige Angliede rung Deutschsüdtirols an das Fremdvolk der Italiener ist und bleibt eine der größten Ver gewaltigungen. die die Weltgeschichet kennt

wurde: Deutschsüdtirol steht nicht allein in diesem Kampfe. Die Gegemvarisnot Deutsch südtirols ist die Schicksalsnot des gesamten deutschen Volkes. Ist zwar die Vergewaltigung Südtirols nur ein Teilvorgang in dem durch die Friedensdiktate dem gesamten deutschen Volke aufgezwungenen Selbsterhaltungskamp- fe, so ist doch gerade Tirol es, das mehr und mehr wieder zum Symbol aller Deutscheil wird, wie es schon einmal war in Deutsch lands tiefster Not, zur napoleonischcn Zeit, wo der Weckruf

zum nationalen Erwachen und zur Erhebung des deutschen Volkes auch aus Tirol kam und wie belebendes Frühlingswehen dahin brauste über die deutschen Lande. Heute wieder leuchtet der Name Tirol wie ein Fanal aus überm deutschen Volk. Das Wort Süd tirol steht aus alten Lippen und in der Seele jedes Deutschen brennt der Gedanke an ein ver lorenes Land und ein kleines tapferes Volk, das heroisch gegen eine erdrückende Uebermacht den erbitterten Kamps um die Selbstbehaup tung kämpft. Die deutsche Volksseele

, die im Schlummer lag, wird mit einem Schlag aller orten wach ge rüttelt, weil das Wort Südtirol wie ein weher Schrei den Erdball umhallt. ..Südtirol leidet — es leidet nicht umsonst. Seine Opfer gestalten das Zükunftsdenken des deutschen Volkes. . . Die Südtiroler werden Bahnbrecher für das Hundertmillionenvolk der Deutschen." (Dr. Bell.) Ein bekanntes Wiener Blatt hat den großen Tag im Nationalrat wie folgt eingeleitet: Eine große Sitzung im Nationalrat. Einmal waren die Unterschiede der Parteien beseitigt

zu können, daß der von mir eingenommene Standpunkt er klärlich ist für jeden, der gewohnt ist, Real politik zu treiben. Wir haben es niemals auch die gegenwärtige Bundesregierung nicht, auch ich nicht - versäumt, so oft wir mit Italien selbst ins Gespräch gekommen sind, darauf hinzuweisen, daß uns die Sorge um das Schicksal der Deutschen, die durch den Friedensvertrag an Italien gekommen sind, zwar nicht zu kriegerischen Gesten, die wir niemals in die Tat umsetzen können, führen wird, daß aber ein engeres freundnachbarliches

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 15.07.1921
Descrizione fisica: 4
Aufstandes gebildet haben. Die Enteignung des Großgrundbesitzes in der Tschechoslowakei. Die Enteignung des Großgrundbesitzes .in der . Tschechoslowakei ist bisher bei uns meil zu wenig ge würdigt worden; den Deutschösterreichern blieb es ziem lich gleichgültig, ob einigen millionenreichen Hocharisto- traten und Großgrundbesitzern ein Teil ihres Besitzes weggenommen wurde. Die Angelegenbeit hat aber auch eine tiefere nationale Bedeutung. In einem „T o d dem deutschen Grenzwald" überschriebenen Artikel

in der ..Reichenberger Zeitung" wird ausge führt: Ein Sturm des Zornes und der Empörung geht durch alle deutschen Gaue Böhmens, Mährens und Schlesiens über die gewaltsame Enteignung von 500.000 Hektar deutschen Grund- und Walöbesitzes durch die tsche chische Regierung. Landlose Vaganten oder entwick lungsunfähige Zwergbesitzer sollen die Deutschen wer den! Deutscher Grund und Boden soll in den Besitz des tschechischen Staates und in die Verwaltung tschechischer Machthaber und Beamten übergefiihrt

werden! Die deutschen Beamten und Arbeiter können auswan- dern oder betteln gehen! Die Tausende von kleinen Sä gen, Mühlen, Holzbearbeitungsstätten, Drechsler, Schach telmacher kommen in tschechische Abhängigkeit und wer den jenes Entgegenkommen schwer vermissen, das ihnen die bisherigen deutschen Walöbesitzer boten. Der deutsche Forstmann wird zur Sage, das Lied des deutschen Wan derers im deutschen Walde wird verstummen und die deutsche Sprache im deutschen Grenzwalö wird in Schule, Kirche, Amt

, ja, auf dem letzten Meilenzeiger verlöschen, denn die Enteignung der Regierung bedeutet nichts an deres, als den Ruf und Befehl: „Tod dem deutschen Grenzwald". Tod dem Wald und nationalen und Wirt- schaftlichen Tod seinen deutschen Bewohnern! Im. Böhmerwald, im herrlichen Eisensteiner Gebirgs kessel, dem Wanöerziel und der Freude jedes begeisterten Naturfreundes, ist die gewaltsame Tschechisierung durch die Enteignung des Hohenzollernschen Besitzes bereits vollendet. Die bajuvarischen Bauern, die den Wald gerodet

haben, in reckenhafter Kulturarbeit, wie sie der deutsche Dichter Watzlik in seinem Buch „Aus wilder Wurzel" so urwüchsig schildert, diese urdeutschen Bauern und Wäldler sind zu Sklaven der Slawen geworden! Und so will man es mit den Egerlänöern, den fränkischen, sächsischen und schlesischen Deutschen in den unser Böhmer land umschließenden herrlichen Waldgebirgen, vom Erz- bis zum Riesengebirge nun auch tun. Das ganze deutsche Volk wird getroffen, unsere Waldheimat ist mit der Hin gabe des deutschen Grund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 21.05.1925
Descrizione fisica: 18
zu ge hören, an die man fortwährend denken, aber davon nur zur rechten Zeit sprechen soll. Diese Zeit ist wohl noch nicht gekommen und dürfte sich auch nicht so bald ein stellen. Noch ist die Deutschfeindlichkeit viel zu weit ver- breitet und zu tief verankert. Noch sieht man in jeder Vergrößerung des Deutschen Reiches eine drohende Kriegsgefahr. Auch wirtschaftlich sind wir Oesterreicher noch lange nicht für einen Anschluß vorbereitet. Denn würden heute die Zollschranken, die uns von Deutschland trennen

trotz unserer Verarmung daran mittragen. Wir können nicht als Bettler unsere Rückkehr ins Reich machen. Das würde uns sehr lange nachgetragen werden. Darum ist es von größter Wichtig keit, daß Oesterreich eine wirtschaftliche Erholung zu ge winnen trachtet, welche seknen Anschluß den Deutschen im Reiche draußen begehrenswert erscheinen läßt. Nur unter dieser Voraussetzung können die Oesterreicher er- warten, daß sie als vollends Gleichberechtigte Aufnahme finden und auch eine gewisie Selbständigkeit

über die Aufhebung des Paß- Visums zwischen Oe st erreich und dem Deutschen Reich gepflogen. Unser Außenminister Dr. Mataja gab im Bundesrat vom 15. Mai darüber Auf klärungen und verwies auf die unausgesetzten Bemühun gen der österreichischen Regierung, die Reiseverkehrsbe- schränkungen abzubauen. Leider müsse aber auch a u f die finanzielle Seite der Frage Rücksicht genommen werden. Die Tatsache, daß die Sichtvermerk- gebühr im Budget mit einer Summe von 56 Milliarden eingestellt ist, zwingt die Bundesregierung

mit dem Deutschen Reich gehandelt hat. Aber auch in München mußten die Unterhändler auf die staatsfinanziellen Schwierigkeiten Hinweisen. Die Ver- Handlungen in München wurden nicht abgebrochen, sie werden vielmehr fortgesetzt werden. Um aber schon im gegenwärtigen Augenblick einen Beweis unseres guten Willens zu erbringen, werde der Minister dem Ministerrat einen Antrag unterbreiten, daß die österreichischen Sichtvermerkgebühren dem Deutschen Reich gegenüber auf den früheren Satz er- mäßigt

werden. Die Regierung werde dahin wirken, daß die Verhandlungen mit dem Deutschen Reich fortge- setzt und einvernehmlich zu einem gedeihlichen Resultat gebracht werden. Gerade Tirol hat auch neben Salzburg ein beson- deres Interesse, daß diese Paßschwierigkeiten endlich ein mal gemildert, beziehungsweise ganz beseitigt werden, weil es eine neue Anregung für den Fremdenverkehr be deuten würde. Man muß aber auch an unsere Bundes regierung den dringenden Appell richten, etwas, das ein mal in» Auge gefaßt

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Der Südtiroler
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Pagina 8 di 8
Data: 15.01.1926
Descrizione fisica: 8
Geist anno 1985. In einem in diesem Jahre herausgegebenen italie nischen Lesebuch steht von einem Schulmann Alberto Eioci bei einem Gedicht „II bimbo belga“ („Das bel gische Kind") folgende anschließende Bemerkung: „Jeder mann erinnert sich, daß zu den von den Deutschen in Belgien verübten Greueln auch das Abschneiden der Hände der Kinder gehörte. Der Dichter führt hier eines vor, das nicht so schnell unserem Gedächtnis entschwinden wird. Ein jeder Hund, der die weißen Händchen sucht

, die er sonst zu lecken pflegte, ist menschlicher als die deutschen Soldaten." Geschrieben anno 1925 als Lesebuch für italienische Schulen! Uortrage, Versprechungen «nd Uekerträge f«r Wirklichkeit. Am 29. September 1919 erklärte der Vertreter Italiens (Tittoni) in St. Germain: Uns liegt der Gedanke einer Unterdrückung und Entnationalisierung vollkommen fern." Und in der Thronrede vom 1. Dezember 1919 der italienische König: „Unsere freiheitliche Tradition wird uns den Weg weisen, auf dem wir bei größter Beobach tung

der lokalen autonomen Einrichtungen und Gebräuche deren Lösung finden können." Mussolini am 5. Oktober 1922: „Die Deutschen bewohnen das italienische Gebiet widerrechtlich" Unterrichtsminister Casati, August 1924: „Die Schulreform in Südtirol ist die Entnationalisierung der sprachlichen Minderheiten." — Mussolini, August 1925: „Ich hatte daran fest, daß es so etwas wie Freiheit nicht gibt." Und so etwas wie Freiheit gibt es für unsere Stam mesbrüder wirklich nicht. Rach den Blättermeldungen der letzten

Tage ist dort jeder deutsche Unterricht, auch solcher in Privathäusern, auf das strengste verboten, und die Lehrer an Volksschulen wurden durch ein Rund schreiben der Schulbehörde unter Androhung der Entlas sung verpflichtet, ihre Schulkinder nach einem etwa im Dorfe erteilten deutschen Hausunterricht auszuforschen. Durch Hausuntersuchungen wurden sämtliche deutsche Bü cher beschlagnahmt, wer deutschen Kindern in deutscher Sprache Unterricht erteilt, wird verhaftet, mißhandelt und abgeschoben

. Der Bezirksschulinspektor Pini in Brixen er teilte den Befehl, die dortige reichhaltige Lehrerbibliothek zu verbrennen. Wenn ein Staat seine Kulturhöhe durch solche Maßnahmen beweisen will, so schändet er sich selbst. Rieseneinnahmen Italien» an» dem Fremden verkehr. Der italienische Fremdenverkehrsverein veröffentlicht in seinem Blatte „Enit" seinen Jahresbericht über den Fremdenverkehr in Italien im Jahre 1924. Darnach haben in diesem Jahre 835.000 Fremde Italien besucht. An erster Stelle stehen die Deutschen mit 186.000

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 18.11.1918
Descrizione fisica: 4
und jeden, der nicht sofort in diesen Ruf einstimmte, als Verräter an der Sache der Deutschen beschimpft. Heute ist ihnen wieder jeder ein Verräter unseres Landes, der den Gedanken an eine Separation nicht als vorzüglich, ja als genial bestaunt. Aber auch ernsthafte Männer wünschen die Sepa ration zu em.er alpenlündischen Republik; Männer, die schon wissen, daß die Politik kein-Sport ist. Mit diesen uns auseinanderzüsetzeu ist gebieterische Pflicht. Diese Männer glauben vor allem, mit dem Sepa ratismus das deutsche

und das linke Rheinufer wird vom Deutschen Reiche abgetrennt, wenn Deutschösterreich in die Deutsche Republik einverleibt werden will. Wenn sich aber aus den deutschen Alpenländern ein neutraler Staat bilde, der von Deutschland ganz unabhängig ist, dann wird die Entente keine Be denken tragen, diesem das deutsche Südtirol zuzu weisen und die Grenze Kärntens gegen das Süd slawenreich wird nicht die Drau, sondern der Kamm der Karawanken bilden. Eine ganz ernste Auffassung; aber ihre völlige Haltlosigkeit

als gegen Deutschland? Möglich ist eher das Gegenteil. Italien hat ein eminentes wirtschaftliches Jnter- effe, mit Deutschland wieder in Beziehungen zu tre ten, weil dieses ein guter Markt für die Produkte der italienischen Landwirtschaft ist; es ist wahr scheinlicher, daß Italien in 'bezug auf Deutsch-Süd tirol Konzeffionen macht, wenn das gesamte deut sche Volk geschloffen dasteht und erklärt, daß ein Friede, welcher der Deutschen Republik das deut sche Südtirol nimmt, kein Friede der Dauer

sein kann und die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien für alle Zukunft trüben muß. Ueber- haupt wird da? deutsche Volk sich besser gegen einen drückendenMachtfrieven wahren ,können, wenn es in größter Geschlossenheit dasteht und mit aller Entschiedenheit den Grundsatz vertritt: was deutsch ist, muß ein Bestandteil der Deutschen Republik bleibem Gewaltsame Lostrennungen werden die Deutschen immer als eine Vergewaltigung betrach ten. Zeigen wir unseren Gegnern aber die Bereit willigkeit zu Kleinstaaterei

, der jeder Nation gibt, waS ihr gebührt und. es dem demokratischen Deutschland möglich macht, sich als gleichberechtigter Faktor dem Völ kerbund anzuschließen, dann kann sich das ganze deutsche Tirol dem Deutschen Reiche anschließen; eine alpcnländische Republik hätte in diesem Falle keinen anderen Zweck, als den: das deutsche Volk zu zersplittern und damit seine wirtschaftliche Ent wicklung zu unterbinden. Eine Agitation für eine alpenländische Republik Hilst also unseren bedrängten deutschen Lands leuten

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 19.11.1927
Descrizione fisica: 8
undenkbar ist — und diese A die allerwichtigste — denkt man wenig. 2m Be streben, um jeden Preis wirtschaftlich wieder hoch zu kommen, vermeidet man es ängstlich, bei unseren Gegnern von gestern, den Nutznietzern der heutigen Weltwirtschaftsmacht, durch Anschneiden von diesen unangenehmen Fragen anzustotzen. So bleibt die Betreuung der Frage der deutschen Minderheiten mehr oder minder der Oeffentlichkeit und privaten Vereinigungen überlassen. Als Fürsprecher für das vergewaltigte Deutschtum am südlichen

Alpenhang kommen naturgemätz die deutschen Nationalstaaten, das Reich und Oester reich in Betracht. Wenn auch das erstere, dem Gang der natürlichen Entwicklung folgend, immer mehr der Vertreter des gesamten Deutschtums auf der Welt wird und damit berufen schiene, in erster Linie zugunsten der Brennerdeutschen seine offizielle Stimme zu erheben, so sprechen doch gewichtige Gründe für die Anschneidung der Südticoler Frage durch Oesterreich. Vor allem handelt es sich ja hier um ein Gebiet uralter

Tirolern, die für Oesterreichs Ehre und Machtgeltung ihr Leben eingesetzt hatten. Es obliegt daher wohl an allererster Stelle dem Oesterreichischen Bunde, dem der nördliche Teil der glorreichen ehemaligen fürstlichen Grafschaft Tirol eingegliedert ist, im Namen des deutschen Volkes für Südtirol und das gemarterte Brennerdeutschtum einen Vorstotz zu machen. Ueber die Möglichkeit und die Pflicht des öster reichischen Staates, den ihm entrissenen Volksge nossen in den Tälern der Etsch, des Eisacks

in Wien entbot, hat in ganz Oesterreich freudigen Wider hall gefunden. Denn diese beiden Männer von der politischen Bedeutung des Reichskanzlers und des Außenministers des Deutschen Reiches sind Volks genossen und Vertreter des großen deutschen A^ut- terlandes. Es war vorauszusehen, daß der Be such der deutschen Staatsmänner in Wien von den bekannten Gegnern dieser natürlichen Gemeinschaft aller in Mitteleuropa im geschlossenen Sprach- und Siedlungsgebiete wohnenden Deutschen aü peinlich, ja sogar

beunruhigend empfunden wurde, weil sie der Ansicht sind, daß auch der offiziell« und diplomatische Verkehr zwischen den amtlichen Vertretern der beiden deutschen Staaten soweit als möglich eingeschränkt werden miffse, um nicht immer wieder vom Neuen damit die Aufmerk samkeit der breiten Volkskreise auf das Anschluß- Problem zu lenken. Diese Ansicht ist gänzlich un gerechtfertigt. Denn die ganze Welt weiß, datz Oesterreich heute mehr denn je zuvor den Heim- ins-Reich-Gedanken zielbewußt verfolgt

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Alpenland
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Pagina 4 di 8
Data: 04.03.1926
Descrizione fisica: 8
Südslawien. Radic verspricht reindeutsche Volksschulen. Unterrichtsminister Radic gab letzthin in der Skupschtina im Verlauf der Debatte über das Budget des Unterrichtsministeriums bedeutsame Erklärungen zur Frage der Minderheitsschulen im südslawischen Königreich ab. Aus eine Rede des deutschen Abgeordneten Dr. Schuhmacher, der den obligatorischen deutschen Unterricht in den Volksschulen der deutschen Sprachgebiete forderte, erklärte Radic, daß er in Zukunft in den deut schen

Minderheitsgebieten reindeutsche Volks schulen errichten lasten werde. Radic versicherte, daß die deutschen Kinder in den Volksschulen künf tig in ihrer Muttersprache unterrichtet werden sol len. Die Erlernung der serbokroatischen Staats sprache soll der Mittelschule Vorbehalten bleiben. Der Unterricht in den deutschen Volksschulen wird deutschen Lehrpersonen anvertraut werden. Ueber die Rationalität der Kinder sollen in Zukunft die Eltern, nicht aber die Behörden entscheiden. Frankreich. Die erste Heerschau

, daß der Vorschlag, Spanien, Brasilien und Polen jetzt Sitze zu gewähren, augenblicklich ganz von Stresemann und Luther abhänge. Cs verlaute je doch von maßgebender stanzöfischer Seite, daß Vriand auf seinen Forderungen nach einem ftän- ganze Land Tirol ungeschmälert Oesterreich zu- sichertr; er war von der Notwendigkeit der Er haltung des deutschen Volkstums in dieser uralten Südmark aus politischen Gründen überzeugt. So sieht die deutsche Vergangenheit in Tirol aus. Jeder von den vielen Tausenden deutscher

. Deshalb nehmen sie ihnen das angestammte Recht und Gesetz, die Freiheit und die Selbstver waltung und ersticken ihnen den deutschen Mut terlaut von Kindesbeinen an. Cs ist'eine furcht bare Saat, die der Faschismus hier sät. Sie wird aufgehen, wenn er es am wenigsten erwartet. Sie und muß im Herzen eines jeden deutschen Men schen Wurzel schlagen, der dieses teure Land einer unvergeßlichen deutschen Vergangenheit betritt! digen Sitz für Polen und Spanien nicht bestehen werde, wenn Stresemann fest bleibe

ist, die Präsident Wil son vergeblich unwirksam zu machen versuchte. Ich hin derselben Ansicht wie Wilson, daß die tiber- tragung von S ü d t i r o l auf I t a l i e n ein großes Unrecht gegen das Tiroler Volk war und wenn ich irgendwie dazu beitragen könnte, dieses Unrecht wieder gutzumachen, so würde ich Schritte unternehmen." kleine Wtxfyenfdjau. Am Sonntag hat in Wien eine große Kundgebung gegen die Vergewaltigung der Deutschen Südtirols stattgesunden. Stadtrat Dr. P embaur aus Innsbruck hielt

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 6
Data: 15.09.1925
Descrizione fisica: 6
im „Popolo d'Jtalia" aufs bit terste rügte. Er schimpfte darüber, daß sich die deutschen Hoteliers weigern, die italienische Küche einzuführen. Das habe zur Folge, daß die Italiener Südtirol nicht gerne als Sommerfrische besuchen, während sich die Deutschen von jen seits des Brenners und aus dem Reiche dort breit machen, weil ihnen die Küche so schmeckt. Man sieht: die „deutsche Küche" ist wahrhaft eine furchtbare Gefahr für den italieni schen Staat. Wiener Schnitzel und Rostbraten sind — wenig stens

der Vorstellung des Herrn Onorevole (laut Lexikon soll das „ehrenwert" heißen) Ezio Gray nach mindestens ebenso gefährliche Waffen der Deutschen Südtirols — wie die be rühmten Goldmillionen, welche die Sowjetregierung im Som mer 1921 dem Grafen Toggenburg zur Revolutionsanstiftung übergeben haben soll. Damals hat man solche Märchen in Rom nicht geglaubt und sie genommen als das, was sie waren, als Erfindungen geschäftstüchtiger Journalisten. Heute zu erhaltenden Pferden zu erwarten sei, und was der gleichen

einen Gang waren die Standschutzen meift 1,1 alt, also nicht recht verwendbar. So mußte ich denn auf die „Buam" greifen, ein m junge Burschen, halbe Kinder, die mir schon früher ^Standquartier aufgefallen waren, durch ihr geradezu !?Mrhastes Betragen. Es war mir berichtet worden, daß ° unter strenger Zucht der Alten ständen, daß sie auch öelde zu christlicher Sittenlehre angehalten würden 'o daß sie in ihrem Heimatdorf unmöglich wären, wenn tut man in Rom so, als ob man alle Vernaderungen der Deutschen

wichtig nehmen müßte, um ihnen einen Strick zu drehen. Es gibt keinen unsinnigen Vorschlag, den die Regie rung Mussolinis gegen die Deutschen nicht ausführen würde. Je unsinniger, desto besser — denkt man sich in Rom, wo man es gar nicht erwarten kann, bis in Südtirol das letzte deutsche Wort gesprochen ist. Mit eiserner Folgerichtigkeit arbeiten die italienischen Behörden daran: die deutschen Süd tiroler auszurotten. Diese Wahrheit muß in der Welt bekannt gemacht werden, damit alle Völker erfahren

, historische Ansprüche Italiens auf Norbtirol zu begründen. Er geht folgendermaßen vor: Der Name des Kastells Tirol stamme von „Castellum Terolis". „Dieses Tirol — so sagt er — welches geradezu als ein Symbol des Deutschtums betrachtet wird, ist in Wahrheit alten italie nischen Ursprunges. Der Name stammt aus dem Jllyrischen. Die Illyrier waren Italiener. . . Wenn nun später die Deutschen den Namen „unseres" (!) Tirol auf die weiter nördlich gelegenen Gegenden ausdehnten, so interessiert

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