6. Seite, Folge 1). einer Farce herabsinken — vor seinem Forum zu! entscheiden, und zwar im Sinne der Wilson-! schon 14 Punkte, im Sinne des Selbstbe ° j stimmungsrechtes der Völker. Sonst gibt es keine Befriedung Europas. Auch der R e i ch s p a r L e i L a g der Groß-! deutschen V o l k s p a r L e i, der Heuer in Inns-! druck stattfindet, wird, wie man hört, zur S ü d - tirolerfrage, dem derzeit aktuellsten Minder heitenproblem, im Sinne der Tiroler Forderungen
S t e l l u n g n e h m e n und kann sich dabei auf die in Tirol sehr beifällig aufgenommenen Worte des deutschen Außenministers S t r e s e m a n n stützen, der die deutsche Kult Urgemeinschaft mit Sttdtirol in seiner Rede im deutschen Reichstage! besonders unterstrichen hat. Herrn Mussolini wird daher wohl die, wie verlautet, durch Drohungen erpreßte Erklärung des Bundeskanzlers Ramek vom sogenannten „Desin teressement" an Südtirol wenig nützen, da die maß gebenden Kreise in Tirol und der berufenste An walt-Her deutschen Minderheiten
die K u l L u r l o s i g k e i t und Gemeingefähr lichkeit des f a s ch i st i s ch e n I t a l i e n erken nen läßt, kann und wird der von Cäsarenwahn trunkene Diktator, dessen wildbewegte Vergangen heit Stoff für einige Detektivromane böte/ strau cheln, wenn deutscherseits in würdiger, aber fester Weise der Kampf für deutsche Art durchge führt wird. Denn die w i r k s a m st e n Waffen sind in deutschen Händen. Vorerst gilt es eine lük- kenlose wirtschaftliche Abschnürung des Staates, der seine Deutschfeindlichkeit of fen auf seine Fahnen
geschrieben hat. Darum keine italienischen Waren, keine Jtalienreiscn! Die Boykottbewegung gegen Flauen. In der „Münchener mediz. Wochenschrift" von 1926, Rr. 7, S. 309, lesen wir: „Der von Mün chen ausgegangene Aufruf, nicht nach Italien zu reisen und keine italienischen Waren zu kaufen, so- lange die italienische Regierung mit ihren Maß nahmen zur Ausrottung der deutschen Sprache und Kultur in Südtirol fortfährt, hat in ganz Deutsch land Widerhall gefunden. Die Wirkung auf die italienische Ausfuhr
der Regierung, uns zu veranlassen, italienische Orangen zu essen und Fiat-Automobile zu kaufen. Und das wollen wir auch in Zukunft unterlassen, bis unsere Südtiroler Brüder wieder frei atmen können. Der Haupt- erfolg der deutschen Bewegung ist aber, weit über die Wirkung des Boykottes hinaus, darin zu er blicken, daß nun auch das Ausland, das bisher den Vorgängen in Sütdirol teilnahmslos gegenüber- ftand, sich mit ihnen zu beschäftigen beginnt, wo bei es, soweit es sich nicht um Länder handelt