stehen, der Körner'sche Dring lichkeitsantrag, betreffend die richterlichen Er nennungen in Böhmen und des weiteren die Frage, ob das Wasserstraßengesetz noch im Sessionsabschnitt vor Ostern zur ersten Lesung gebracht werden soll. In beiden Fällen droht dem deutschen Nationalverband die Gefahr der Isolierung und des Ueberstimmtwerdens. Die Wahrheit ist, daß der Nationalverband, seit seine fähigsten Männer, wie Dr. Baeren- reither, Baron Chiari und einige andere ins Herrenhaus berufen worden find
, vollkommen führerlos ist, und von einem Fehler zum an dern hintaumelt. Nachdem die Deutschen im Staat- wie im Parlament eine Minorität find, so müßte der einfachste, gesunde Menschenver stand dazu raten, da sie mit den Tschechen und Slovenen noch nicht ihren Frieden geschlossen haben, sich wenigstens mit den Polen zu ver halten. Statt dessen hat man in der letzten Zeit förmlich studiert, wie man diese und die Italiener und die Christlichsozialeu vor den 6opf stoßen könne. Solange Herr von Bi- linsky
dem Abgeordnetenhause angehörte, wirkte er unaufhörlich als Vermittler und brachte er die Polen und die Deutschen doch immer wieder zusammen. Jetzt hat das auf gehört und die Gefahr eines direkten Zusam menstoßes ist dadurch ziemlich akut geworden. Dazu kommt noch, daß im Nationalverband unzweifelhafte Elemente vorhanden sind, die fort und fort dereines par lamentarischen Koalitionsministeriums nachjagt, ^as wäre ja sehr schön, aber die Herren über- Men dabei nur die eine Kleinigkeit
des Not helfers. übernommen pnd bemüht sich, speziell zwischen Deutschen und Polen zu vermitteln. Man muß wünschen und hoffen, daß ihm das gelinge. Gelänge es nicht und würden in der nächsten Woche ein paar Kampfabstimmungen stattfinden, in denen der deutsche Nationalver band sicherlich unterliegen würde, so könnte derlei für diesen und für das ganze Haus sehr leicht verhängnisvoll werden. Das deutsche Volk in Oesterreich ist friedliebend und klug. Von einem großen Teil feiner Vertreter
, bereits im Archipel. Wien, 20. März. Abgeordneter Wolf ist wegen Zulassung der Wafferstraßenvorlage vor Ostern, aus dem deutschen Nattonalverband ausgetreten. Man befürchtet eine Sprengung desselben. Benghasi, 20. März. Der Araberscheich Me- hidi hat einen Ueberfall auf die Italiener unternommen, dem ungefähr 100 italienische Sdldaten zum Opfer gefallen sind. Rom, 20. März. Die „Stampa' meldet aus Aden, daß Said Jdriß nunmehr 100.000 Anhänger habe und von Hodeida nur mehr vier Tagemärsche entfernt sei