! Nationalität erfuhr, in seiner Freude meinen Mann (zu dessen großer Verlegenheit) buchstäblich umarmte. Wir waren von großer Sympathie für dieses klekne Land erfüllt, dessen Unterdrückung zielbewußt und un erbittlich fortgesetzt wird. Ist es möglich, daß bei der gegenwärtigen Völlerbundsversammlung niemand die Stimme zur Verteiidigung des Rechtes dieser kleinen Mirv- decheit erhebt? „Jtabia redenta' — fürwahr! — Die Deutschen dort unten wünschen nichts anderes, als erlöst zu werden. Ihre Jessie Capper
angewiesen sind. Es geschieht ja auch nichts und darf nichts geschehen, um den deutschen Gästen den Aufenthalt liebwert wie früher zu, machen. Ezne BsviMeyrng von kerndeutschem Stamme und dabei kein deupcheS Wort an irgendeiner Aufschrift, weder auf den Straßen, noch in den Läden. Italienische Speisekarten, italienisches, sehr mäßiges Kino, italienische Musik auf dem Waltherplatz. Eine Provinz-Militärkapelle spielt ihre land fremden Weisen herunter. Wer denkt da nicht wehmütig an die hirtreißenden Klänge
den deutschen! Familiennamen und davor den Anfangsbuchstaben des Vor namens. Geboren wird durch einen Stern, gestorben durch ein} Kreuz gekennzeichnet. So ist kein deutsches, aber auch kein welsches Wort auf der Tafel des Todes. Kein deutsches Kino, sehr selten deutsche Theaterlruppen; wenn solche kommen dürfen, sind sie ihres Kassenerfolges sicher. Tie italienischen Gastspiele bleiben leer. Die deutschen Wirte leiden unter Sonderbestenerung, leiden unter dem Gewerkschastssystem, das ihnen nicht mehr
. Sie gehen getrennt ihre Wege, die bei den Deutschen noch immer auf die Jöcher und Gipfel, bei den Italienern! höchstens eine halbe Stunde vom Hotel weg führen. Man entfernt sich nicht gerne von der Operationsbasis, und kann es auch nicht, schon wegen der Ausrüstung. Darin unterscheiden; sich diese beiden Völker grundsätzlich: Hier Zweckmäßigkeit, mit oder ohne Schick, dort nur Schick, der freilich oft weit entfernt vom Schick ist, als Selbstzweck. Beides, Schick und Zweckmäßigkeit, läßt
Unserer Lieben Frau hatten mich einge- llcken, sie in ihrer deutschen Klosterschule, dem Instituts Gmlia, in Mailand zu besuchen, in der meine Kusine als junge Novize unterrichtet. Der berühmte mailändische Nacht-Straßenlärm, in dem das Getöse der Verkehrsmittel, die Rufe und Gesänge des nächtlich frohen Volkes und eine, sehr muntere Katzenwelt mfteinander wetteifern, macht auch vor dem Institut Giulia nicht vollends Hall, obschon es in einer der stillsten Straßen ganz Mailands, der Bia Boscovich