, 9. März. (A. N.) Außenminister Titulescu ist heute nach Genf abgereist. — Sämtliche Blätter unterstrei chen den E r n st der deutschen G e st e, die in einseitiger Weise Locarno aufkündigt, und die Rückwirkungen, die dieser Schritt haben kann. Günstige Aufnahme der Hitler-Rede in Italien. Rom, 9. März. (United Preß.) Als eine der Signatarmächte des Locarnopaktes sieht sich Italien nicht in der Lage, von sich aus Maßnahmen gegen den deutschen Schritt zu ergreifen, da, so heißt es hier, die Erklärung
des deutschen Reichskanz lers nicht als ein Akt zu betrachten sei, der ein Eingreifen Italiens rechtfertige. Im Gegenteil wurden Hitlers Erklärun gen hier mit viel S y m p a t h i e ausgenommen. Man weist darauf hin, daß der Reichskanzler zahlreiche Argumente ins Feld geführt habe, die auch Italien bereits bei früheren Gelegenheiten angewandt hätte. Man erinnert auch daran, daß beide Länder verwandten P r o b l e m e n gegen überständen. Mussolini habe wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß die deutsche
sollten. Auseinandergehende Meinungen der Schweizer Presse. Genf, 9. März. (A. N.) Die „Suisse" schreibt zur deutschen Aufkündigung des Locarnoabkommens und zur Besetzung der entmilitarisierten Rheinlandzone, es wäre ein folgenschwerer Irrtum, wenn man nur diese beiden Ereignisse, so schwer wiegend sie auch sein mögen, beachtete und die vou Deutsch- Völkerbundrates. land gegen den französisch-russischen Pakt erhobenen Vorwürfe sowie seine Vorschläge zur Errichtung neuer Friedensgrund lagen in Europa
ohne jede Prüfung a b l e h n e n sollte. Die Rede des deutschen Reichskanzlers, sagt das Blatt, verdient eine aufmerksame Prüfung. „Journal de Geneve" schreibt: Der Gewaltstreich Hitlers hat in allen Ländern, besonders in denen, die davon direkt betroffen-sind, ein lebhaftes Gefühl der Entrüstung und Verwirrung hervorgerufen. Es liegt eine Rechtsverletzung vor und diese Rechtsverletzung verdient Sanktionen. Die Vernunft sagt jedoch, daß, wenn ein Gebäude eingerissen wor den ist, es nicht genügt, den Urheber
werden würden. Die deutschen Truppen int Rheinland. Berlin, 9. März. (United Preß.) Wie offiziell verlautet, sind Samstag und Sonntag neunzehn Bataillone Infanterie und dreizehn Abteilungen Artillerie ins Rheinland eingerückt. Die Mehrzahl der Truppenkontingente wird am Rhein entlang und in Städten, die nahe am Rhein liegen, in Garnison gelegt werden. In Aachen, Trier und Saarbrücken, die nahe an der belgischen und französischen Grenze liegen, sollen nur g e- ringe Kräfte stationiert werden. Zwei Staffeln Jagdflug zeuge