Dorfbuch Galsaun von der Erstnennung bis Heute : 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr ; 1907 - 2007
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Autore:
Andergassen, Leo / [Autoren: Leo Andergassen ...]
Luogo:
Galsaun
Descrizione fisica:
590 S. : zahlr. Ill., Kt.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Dorfbuch Galsaun und 100 Jahre Feuerwehrgeschichte
Soggetto:
g.Galsaun ; s.Heimatkunde<br>c.Galsaun / Freiwillige Feuerwehr ; z.Geschichte 1907-2007
Segnatura:
III 253.340
ID interno:
457501
hat zu bedeutenden Einschnitten in der Bildungsvermittlung geführt. Dunkle Kapitel in der Südtiroler Schulgeschichte Eine schlimme Zeit durchlebten Südtirols Schu len zwischen den beiden Weltkriegen. Bereits in den Jahren 1926/1927 war jeglicher Unterricht in deutscher Sprache verboten, auch die im Jahre 1925 noch erlaubten Anhangstunden. Der Südti roler Lehrkörper wurde fast vollständig von Leh rern aus dem Kernland Italiens ersetzt, die kein Deutsch sprachen. Viele Südtiroler Lehrer wurden im Gegenzug
nach Italien versetzt (Lehrer Anton Rainer aus Tschars kam nach Ancona) oder ein fach entlassen. Die Kinder waren hin und her gerissen zwischen Schule und Familie. Wenn man sich nun vorstellt, dass Lehrer, die kein Deutsch können, Kinder die nur Deutsch verstehen, in italienischer Sprache unterrichten, liegt es auf der Hand, dass Lerner folg und Motivation gering gewesen sein muss 1 . Aus einer Notiz geht hervor, dass im Jahre 1941 rund 70 Prozent der 14- bis 26-jährigen kaum le sen, schreiben oder rechnen
konnten. Dies war die Folge des aufgezwungenen Unterrichts in italieni scher Sprache. Die Kinder, die in zwei verschie denen Welten (Schule und Zuhause) lebten, waren mit der Situation genauso überfordert wie die ita lienischen Lehrer. Der Bericht einer Lehrerin ver deutlicht dies: „Mir ist, als stünde ich vor einer Klasse von Taubstummen. Sie können kein Wort Italie nisch, ich kein Wort Deutsch. Man muss sich mit Gesten verständigen. Die Schulstunden sind schwerfällig und mühsam, sie scheinen
überhaupt nicht zu vergehen, die Kinder ver stehen überhaupt nichts. Ich bin ganz fertig. Und so geht es jeden Tag.” 2 Damals entstanden Katakombenschulen. Kanoni kus Michael Gamper rief im Volksboten auf, die Kinder zu Hause in Deutsch zu unterrichten. Sein Appell lautete: „Was soll nun geschehen? Sollen wir mit dem Verluste der deutschen Schule auch das deut sche Volkstum verlieren? Die heutigen Macht haber wollen es. Ein hoher Regierungsbeamter hat die Maßregel damit begründet, daß die Re gierung