. Saar und Danzig Das Land ist deutsch, ist selbstverständlich und unbe streitbar deutsch. Die Städte und Dörfer der Saar sind nicht weniger dent'ch als Trjer nebenan, das im Dritten Re:ch liegt. Aber sie sind auch nicht deutscher als Saargemünd nebenan, das dem französischen Lothringen angehört, als Luxemburg nebenan, in dem selbständigen Großherzogtum Die Saar, m - en die heutigen Herren des Dritten Reiches, ist trotz ihrem Deutschtum ohne Volksbefragung vom Reiche getrennt worden. Genau wie Danzig
, auf dessen Rückgewin nung die heutige deutsche Regierung für das nächste Jahr zehnt verzichtet hat! Die Saar ist deutsch, — wie Oesterreich, das sich mit Zähnen und Kauen gegen den Anschluß an das Tritte Reich wehrt. Sie ist deutsch, aber auch sie liegt gegen wärtig in jenem großen No-Mans-Land, das sich im Lau'e der Geschichte immer wieder in dieser oder in jener Gestalt vor die deutschen Reichsgrenzen lagerte, über dem immer wieder die verschiedensten Fahnen wehten, in dem die Stra ßen- und die Ladenschilder
periodisch ihre Namen wechseln, die Schulprogramme umgeschrieben werden, die Richtung sich verschiebt, in der die Abgeordneten in die Parlamente fah ren, in dem jedoch die Muttersprache, die Lebenshaltung, d e Kultur deutsch ist und deutsch bleibt — auch dann, wenn im Kernland des Deutschtums undeutsche Sitten und Welt anschauungen um sjch greisen. Das Volkstum des Saar landes ist nicht anzuzweifeln. Es ist deutsch: Hierüber be steht auch zwischen Roechling und Braun, zwischen den Mo- rize und Coßmann
abgelehnt. Der 13. Jänner 1;)35 wird keine irgendwie beachtliche Minderheit für den An schluß an die sranzösisck>e Republik ergeben. In der Fra.w: .„Deutschland oder Frankreich?", hat d:e Saarbevölkerung sich bereits entschieden. Sie will keine Staatsangehörigkeit, die sie aus der deutschen Geschichte herauslösen und sie in einen Gegensatz zu dem Schicksal des Reiches stellen würde. Hätte der Versailler Vertrag nur dir Alternative ausgestellt: deutsch oder französisch, so würde sich niemand mehr
und seine Verwaltungsmethoden die Herzen ergriffen? Jedermann weiß es: die Bewegung für den Status quo ist erst anderthalb Jahre alt. Sie entstand auto matisch. unvermeidlich an dem Tage, an dem sich heraus- stpll^e örtfc lenes Deutschland urm >wm &sis,v iqia waltsam getrennt worden war und zu dem sie seitdem im mer wieder heimkehren wollte, verschwunden und daß an seine Stelle ein neues, bisher völlig unbekanntes Deutsck>- land getreten ist. Ein Deutschland, das weder dem Deutsch land gleicht, das mit den Saarländern