gestalten sich durch die alles Maß überschreitende, deutschradikale „Jrredenta", die im Reich nicht nur Duldung, sondern kräftige Förderung findet, immer gespannter. Einen Begriff davon, was man sich Alles in Deutschland gegen das befreundete Oesterreich herausnehmen und erlauben darf, hat das vor 8 Tagen in Erfurt stattgehabte Sommerfest des „deutsch-sozialen Reformvereins" geliefert. Es war hiezu der Preußenseuchler Wolf verschrieben, ver eine Rede hielt, in der er, ohne Widerspruch seitens
nicht ruhig zuschauen werde, wenn acht Millionen Deutsche vom Slaventhum erdrückt und erwürgt werden". Die Deutsch-Oester- reicher fühlen sich in Deutschland zu Hause und wenn er, Wolf, nach Weimar, Erfurt, Brom berg re komme, so fühle er sich in seinem Bat er lande; er könne es Jedem sagen, dass „wir untrennbar mit Ihnen zu sammengehören und dass keine Macht der Erde im Stande sein wird, uns von Ihnen loszureißen"; er und sein Anhang werde „den Kampf zu Endeführen", denn „keine Macht der Erde
kann mit uns fertig werden"; die Deutschen im Reich sollen die Gleichgiltigkeit fallen lassen und endlich einsehen lernen, dass die Deutsch nationalen auch für ihre, die reichspreußischen Interessen kämpfen. — Doch nicht genug, dass der Regierungsvertreter dazu schwieg, berichtet die „Staatsbürgerzeitung", noch einen Vorfall, den sich Oesterreich nicht gefallen lassen darf. Danach hat der Ehrenvorsitzende des deutschen Kriegerverbandes, Generallieut. v. Przycowsky, im Anschluss an die Rede Wolfs geäußert, dass