Italien erlaubt, einem Kinde die deutsche Sprache zu lehren. Nur in der deutschen Provinz Bozen wird man dafür bestraft! So weit hat man es gebracht, daß deutsche Südtirolerkinder in welsches Ge biet gehen müssen, um ungehindert ihre Muttersprache lernen zu können. Jagd aus Tiroler Trachten. In jüngster Zeit Hort man wieder mehr von der Verfolgung der heimischen Tracht. In Sterzing wurde ein deutsches Mädchen von einem Carabinieri aufgefordert, ihre Dirndltracht abzulegen und auch der Bürgermeister
bereits gelöst, als er zu den Carabinieri be vrdert wurde. Man untersagte ihm, am 1. Mai nach Bruneck zu fahren» er solle nach Hause gehen und arbeiten. Steuer zahlen könne er auch an einem anderen Tage. Dem Burschen blieb nichts anderes übrig, als die Karte verfallen zu lassen und die Reise nach Bruneck zu verschieben. Behörden als Schuldner. Ein Holzarbeiter hatte von der Gemeinde Olang im Frühjahre 1931 eine Parti: Holz zur Bearbeitung übernommen und vertraglich vereinbart, den Betrag von rund 7500
Lire bei der Messung des Holzes in Emp'ang zu nehmen. Ende November war die Arbeit getan und der Lohn fällig. Immer wieder kam der Arbeiter zur Ge- meinde, immer wieder wurde er vertröstet. Mitte April 1937 war die zweite Steuer- und Zwanganleihe füllig. Der Holz, arbciter ließ sich nicht mehr mit Worten abspeisen und wurde heftiger, aber es währte nicht lange, öffneten sich die Türen und vor dem verblüfften Manne standen zwei Carabinieri. die ihn für einige Stunden einsperrten. Wann der arme Mann
zu seinem redlich verdienten Geld kommt, ist nach den gemachten Erfahrungen nicht sicher. Südtiroler sind rechtlos. Kürzlich torkelte ein angeheiterter italienischer Arbeiter in St. Lorenzen bei Bruneck durch den Ort. Der 15-jährige Sohn des Oehlerwirtes Alois Huber, »er den Welschen daherwanken sah, lachte nach Bubenart aus vollem Halse. Der Italiener ließ es sich aber nicht gefallen und behauptete vor den Carabinieri, er habe dcs Faschistenlied gepfiffen und sei deshalb vom Knaben ausge. lacht worden
. Der Junge wurde verhaftet, ebenso dessen Vater. Während die Carabinieri den Jungen, nachdem sie ihm eine Tracht Prügel verabreicht hatten, freiließen, wurde der Vater ins Gerichtsgefängnis nach Bruneck cingeliefert und acht Tage lang eingesperrt. Wieder ERA-Käufe. Das Bauernanwesen und Straßen- gasthaus Untergosten in Olang (Pustertal) ging in den Besitz der ERA über. Der Besitzer Josef Terza hat es um den Preis von 110.000 Lire verkauft. — Alois Pedevilla, Wenzele in Dietenheim, verkaufte einige Tage