Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
ihn dieses Stützpunktes. Ottokar hatte seinen österreichischen Landeshauptmann, den Bischof Bruno, abgesendet, daß er die Besatzung in Neuburg zu fernerem kräftigen Widerstände ermnthige und die weiteren Plane des Feldzuges, besonders des DonauübergangeS, bespreche. Vergebens ließ der Pfalzgraf Ludwig dem Abgesandten auflauern; der Bischof wurde gewarnt und entging der Gefahr. Da näherte sich der Pfalz graf, den mißglückten Anschlag durch einen neuen verbessernd, den Mauern Reu- burgs, gab vor, ein Begleiter
des Bischofs Bruno zu seyn, und begehrte Einlaß. Die getauschten Wachen ließen die Brücke herab, schnell sprangen dieKrieger her bei, die derPfalzgrafin der Nähe verborgen, bemeisterten sich des Eingangs und überrumpelten den Platz. Der Verlust dieser Feste schlug dem Könige Ottokar eine schwere Wunde. Seinen Gegnern fielen dadurch Vorräthe auf zehn Tage in die Hände, und Wien war völlig blosgestellt. Schon an vier Wochen trotzte diese Stadt der Belagerung; eine Burg innerhalb und vier Burgen außerhalb