Schlechte Behandlung eines Leipzigers. Kennst -u -as Land... ? Die Rst der Södtiroler Weinbauern. Die Grenzziehung am Brenner hat dem Südtiroler Weinbau außerordentlich geschadet; wir sehen heute immer mehr die geradezu katastrophalen Folgen dieser Grenz ziehung. Südtirol erzeugt im Jahre 400.000 Hektoliter im Durchschnitte, ein Quantum, das natürlich im Lande nicht getrunken werden kann. Der hochwertige Süd tirolerwein war überall in Oesterreich, Deutschland und in der Schweiz gerne gekauft
worden,, insolange er nicht die Zollgrenze am Brenner zu passieren hatte. Ins besondere die Weine der Bozner Gegend waren von jeher bekannt und beliebt. Wohlschmeckend, bekömmlich und süffig, das war und ist die allgemeine Zensurnote. M a g d a l e n e r, Justiner, Leitacher, Lagreinkretzer und Kreuz bichl er sind Namen, die dem Bozner Weinbau alle Ehre machen. Und die Umgebung von Bozen hat ja köstliche Sorten auszuweisen: der Ter lauer Weiße ist wie der rote Kaltererwein weltbekannt geworden. Tra
ihre Weine geradezu zu Schleuder preisen an, um nur irgendwie Geld hereinzubrijngen und Raum zu schassen, aber leider vielfach vergeblich. Selbst gute QuEätsweine, haben früher nie gekannte Tiefpreise. Eine große Kälterer ^Genossenschaft, die bis zu 25.600 Hektoliter einzukellern vermag, machte unlängst mit einer tiro- lischen Großfirma einen Abschluß auf Kälterer Hügelwein, 1929 Fechsung, franko Brenner zu einem Preis von nur 37 Groschen (22 Pfg.) für den Liter. Wenn man bedenkt, daß der Kälterer
sein werden als bisher, bleibt abzuwarten. Die Möglichkeit des ver billigten Absatzes liegt entschieden vor und es wäre wohl allen Gastwirten und Händlern dringend zu empfehlen, ihren Weinbedarf in Südtirol einzudecken. Denn wenn der Händler Abschlüsse um 20 Pfennig per Liter ab Brenner für gute Weine machen kann, dann dürfte der Südtiroler Wein wohl die andere Konkurrenz schlagen können. Auch auf dem letzthin in Bozen stattgehabtem Kon gresse der Industriellen kam man auf die Lage nss Weinhandels zu sprechen
nach der Station Brenner gebracht. Auf dem Brenner wurde ich wieder fleißig nach Personalien gefragt, gab meine Wertsachen, Gepäck, Geld', Gürtel, Hosenträger ab und wurde in einen Kerker geführt, dessen freier Raum 6X9 Fuß groß und in einer Ecke wegen eines übervollen „Ab- fall"i-Eimers kaum betretbar war. Außer mir befanden sich darin drei Leute wegen irgendwelchen Grenzschwierigkeiten. Da die Luft und Sauberkeit darin schlecht waren, bat ich einen Beamten, mich im Wartesaal schlafen zu lassen. Dies wurde