, und zwar von Roth in Schwaben nach Wilten berufen und nahmen unter ihrem Vorsteher Marquard Besitz von dem ihnen eingeräumten Stifte. Ich habe keineswegs die Absicht, die Wiltener Chorherren anzugehen, daß sie neuerlich nach den Gebeinen des Riesen Haymon suchen, wohl aber möchte ich die Bitte aussprechen, daß sie den Wiltener Gnadenthron der Mutter Gottes unter den vier Säulen neuerlich aufrichten und wieder wie einst zu hohen Ehren bringen mögen. Doch wir befinden uns bereits am Brenner, der tiefsten Spalte
im Zentralzug der östlichen Alpen vom Gotthard bis zu seiner Verflachung in Steiermark. Der Brenner ist der bequemste und niedrigste Paß zwischen Deutschland und Italien. Auf dem Brenner haben wir die beiden Wander- Mönche und den Dichterfürsten Goethe ver lassen. Der Respekt erfordert es, daß wir uns um gichtische, Kopfweh, Zahnschmerzen? Haben Sie sich durch uid m. d. M. „Elsafluid'. Der ist wirklich gut! Das ist nil > (Kroatien). Seite S diesen zuerst umsehen. In Goethes Tagebüchern, welche hundert Jahre
nach seiner „Italienischen Reise' in Weimar erschienen sind, heißt es: „Von Innsbruck fuhr ich um 2 Uhr ab und war halb achte hier — auf dem Brenner — hier soll mein Rastört sein, hier will ich eine Reka pitulation der vergangenen sechs Tage machen. Dir (Charlotte von Stein) schreiben und dann weiter gehen.' (Die „Italienische Reise' beginnt Goethe bekanntlich mit den Worten: „Früh 3 Uhr stahl ich mich aus Karlsbad, weil man mich sonst nicht sortgelassen hätte — eS war dies am 3. September 1786.) Von Innsbruck herauf
wird'S immer schöner, da Hilst kein Beschreiben. Man kommt eine Schlucht herauf, wo das Wasser nach dem Inn zu stürzt. Eine Schlucht, die unzählige Abwechslungen hat. Nun finde ich hier ein sehr saubres, be quemes Gasthaus; will ausruhen, meine ver gangenen Tage überlegen.' Doch in den Sternen warS anders geschrieben. Die Ruhe, die Goethe wünschte und die er an den Genuß der wechselnden, bald lieblichen, bald er habenen Bilder, die ihm die Gegend von Innsbruck zum Brenner bot, an die Freuden
, die der Natur- sreund und Naturforscher fand, an die Beobachtungen, die er als solcher über Witterung und Klima, Ge steinsarten, Polhöhe und Bodenkultur anstellte, an schließen wollte, war ihm nicht beschieden und da trug der Postwirt am Brenner die Schuld. Zwar hatte Goethe, um nicht allzufrüh ent deckt zu werden, den Namen Johann Philipp Möller, Kaufmann aus Leipzig, angenommen und so konnte der wackere Postwirt nicht wifsett, mit wem er es zu tun habe, allein wenn der vor nehme Reisende