und Bregenz sowohl in geogra phischer, als auch — wir hoffen eS erst — in commercieller, — ja sogar in geschichtlicher Hin» ficht eine gewisse Analogie in den beiden groß-'n Elnporieo an der Adria, daher obige Beziehung nicht ganz unzutuffend erscheint. Der Verkehr aus dem Bödeosee wird zur Zeit durch zw'i große Trajectdampfer und mehrere solche Schlepper für. den FrachtentravSport zwischen Deutschland Ukd der Schweiz besorgt, während 29 Dampf, boote, tarunter 6 mit allem Comfort der Neuzeit ausgestattete
biS jetzt die Vorarlbergerbahn dieses Anschlusses mit dem Mutterland«, daher eS er- klärlich ist, daß der Schiffsverkehr zwischen Lindau »nd Bregenz nur einen lokalen Charakter hatte. Allein er war der Vermittler eineS uugemein eugen geschäftlichea Anschlusses zwischen den Be «ohnern dieser zwei Schwesterstädten und hat dazu beigetragen, auch den privaten gesellschaft lichen Verkehr unter denselben allmälig so innig und herzlich zu zestaiteo, daß sich schwerlich ein zweites Beispiel zwischen zwei — verschiedenen Staate
und der geringfügigen räumlichen Ent fernung von 10 Kilometer kaum begreiflich er» scheint. Lindau hat. entgegen von Bregenz. welches mehr durch seine reizende landschaftliche Lage ausgezeichnet ist. schon von Außen «in mehr städtisches Gepräge. Betritt man diese interessante Znselstadt von der Laudseite über die lange hölzerne Brücke, so befindet man sich durch ein imposantes Stadtthor tretend, sofort auch schon in ihren altersgrauen, etwaS öden Gassen. Von den Ueberresten ihreS Alterthums ist wohl jene aewaltige
40 biS 60Dampferpassiren zur SommerS zeit täglich die impossante, von einem kolossalen in Stein ausgeführten bairischen Löwen einer- seitS und einem hübschen Leuchtthurm andererseits flankirte Einfahrt in denselben, dessen weites Bassin fortwährend belebt wird von auS» und einladenden Schiffen. Im Gegensatz zu Bregenz. der kleinen Beamten- und GarnisonSstadt, ist nemlich Lindau, mit seinen etwa 6000 Ein wohnern, vorwiegend Geschäfts» und Handelsstadt, und in diesem Umstände dürfte mit ein Grund zu suchen
sein, für daS mehr ernste und zurück» haltende Benehmen seiner Bewohner und sür den Mangel an Gemüthlichkeit und Frohsinn, wie solche in Bregenz zu treffen find. Für ihn, den Lindauer, bildet diej.S t.tzlere auS anderen Gründen den Zielpunkt oer Erholung von den Anstrengungen der Woche: der Tlroler Wein und der GebhardSberg. Ueber die Wirkungen deS ersteren etivaS Weiteres zu sagen, wäre über flüssig; sür ihn ist er ein billiges, erheiterndes Labsal, unter dessen Einfluß sein in Geschäften und schwerem Bier