die amtliche „Landeszeitung" mobil gemacht, um das nöthige Beruhigungspflästerchen auf die weit klaffende Wunde zu legen. Das wackere Blatt muß sich dazu hergeben, eine Lanze für die frommen Schwestern aus Zams zu brechen und deren Wir ken durch eine Ableugnung zu vertheidigen. Zunächst fucht man der Thatfache, daß die Zamser Schwestern in Innsbruck bei den Prüfungen stets .Pech", in Bregenz aber immer „Glück" hatten, dadurch ihre Spitze obzubrechen, daß es jedem Oesterreicher frei stehe, seine Prüsunz
dort abzulegen, wo es ihm gutdünkt. Dieser hohlen Ausrede gegenüber müssen wir nur fragen: warum „dünkt" es wol den Zamser Schwestern jetzt konsequent „gut", die beschwerliche Reise über den Arlberg hinaus zu machen, und warum dünkt es ihnen nicht mehr gut, ihr Examen in dem viel bequemer zu erreichenden Innsbruck, zu machen? Warum fielen die Schwestern in Innsbruck durch, und warum bestehen sie in Bregenz die Prüfung- Ist vielleicht die vorarlbergische Landes hauptstadt zu einem pädagogischen „Tübingen
" geworden? Wenn io der „Landesztg." unser Hinweis auf die nun einmal nicht hinweg zu disputierende Thalsache als eine Verdächtigung der Prüfungskommission in Bregenz hingestellt wird, so sind wir so frei, den Spieß umzukehren und zu behaupten, daß das, was die „Landesztg." zur Rechtfertigung der Kommission in Bregenz vorzudringen versucht, gar wol so aufgefaßt werden kann, als ob die Mitglieder der Kommission in Innsbruck, welche ganz genau auf denselben .AmtSeid verpflichtet" sind, wie jene am Bodensee
, nicht „allezeit ihre Pflicht gethan" hätten. Daß es verschiedene Auffassungen dieser Pflicht gibt, ist nach den vorliegenden That- sachen unbestritten, und da müssen wir, so sehr daS schmerzen mag, behaupten, daß der Schein gegen Bregenz spricht und daß die döse Dermuthung nicht zu verbannen ist, man huldige in Bregenz milderen Ansichten, als in Innsbruck. Diese Anschauung findet in der weitern hochbedenklichen Behauptung der „Landes- Ztg.", daß „diese Schwestern in der That zum Schuldienste ver« wendbar
der Doch diese Einwendung ist geradezu lächerlich haltlos. Uilsire Anschuldigung erschien hier in ZnnSbruck am 16. dö. Mts,'Und schon am 17. will die „Landesztg." in Bregenz ihre zu einer glaubwürdigen Widerlegung ausreichenden Daten von allein Be» ,, zirkS- und Landesschulbehörden gesammelt haben. Ist daS überhaupt möglich? Wie lange brauchte die „Ldztg.", um von den Schattenseiten der Schulschwestern nichts in Er fahrung zu bringen, und mit welcher beflügelten Eile ist es ihr gelungen, sich von deren Vorzügen