, mit Ausnahme des Staatsbahnnetzes, einen vierund- zwanzigstündigen Ausstand als Protest veranlassen. Aus Tirol. Bozen, 27. April 1911. Das Erscheinen der „Volks-Zeitung" als Tagblatt ist in allen Orten Tirols von unseren Parteigenossen auf das freudigste begrüßt worden. Ist doch mit der täglichen Ausgabe ein langer Wunsch in Erfüllung gegangen und damit ein Kampfmittel mehr geschaffen, um allen unseren Gegnern entgegentreten zu können, die sich jetzt mehr denn je verbünden zur Bekämpfung und Unterwerfung
zu haben. An diese wollen wir uns heute wenden mit der dringenden Bitte, einmal die Vorurteile gegen eine sozialdemokratische Ta geszeitung abzulegen und der bürgerlichen Presse den Rücken zu kehren. Wenn wir die Bozner Presse betrach ten, die „Bozner Nachrichten", den „TiroIer", die „Bozner Zeitung" und das „Tiroler Volksblat t", so müssen wir offen sagen, daß keines dieser Blätter die Interessen der Arbeiter vertritt. Wenn es sich um die kleinste Verbesserung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter handelt, so findet
zu be stellen. Was also soll die Bevölkerung Bozens lesen?— Antwort: Die sozialdemokratische „Volks-Zeitung". Wenn es sich um das Wohl unserer Kinder handelt, was tut da die Bozner Presse? Sie geht mit den Pfaffen ge meinsam vor gegen eine freie Schule. Angefangen von der Bozner Nachteule, dem „Tiroler Volksblatt", bis zum Winkelblatt „Bozner Zeitung" ist man voll des Lobes über die Religiosität unserer Kinder. Die Note „Gut" in Re ligion allein genügt dieser Presse schon, um das Kind als „reif" zu erklären
, der seine Kinder lieb hat, die sozialdemokratische Presse zu lesen, ihren Rat zu befol gen, mitzuarbeiten, mitzustreiten, das es den Kindern einst besser gehe. Was also soll die arbeitende Bevölkerung Bo zens lesen? Antwort: Die sozialdemokratische „Volks-Zei tung". Die neuesten Vorkommnisse in der städtischen Sicher heitswache sind ein Skandal für Bozen. Was tut die Bozner Presse? Sie liebäugelt mit einigen Personen und stampft andere in den Dreck. Sensationshascherei, sonst nichts. Wenn nur der eigene
man nicht. Was ist es mit einer modernen Badeanstalt für die Bozner Arbeiter? Jahrelang schleppt man diese Frage im Gemeinderate herum. Nun, der Spießer badet sich ja lieber im Wein und hat keinen Verstand für die Bedürfnisse der Arbeiter. Und was tut die Bozner Presse? Sie ist das Sprachrohr des Gemeinde rates, sie vertritt keine ehrliche Kommunalpolitik. 3. Die „Volks-Zeitung" aber verlangt ein modernes Ge- meindewahlrecht, sie verwirft die Freunderlwirtschaft im Gemeinderate. Hier müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt