Generaloberst Scheuchen- stuel, der mit uns in Gries bei Bozen saß, in die wilden Menschenhaufen, die noch immer längs Etsch und Eisack nordwärts drängten, Ordnung zu bringen. Nur das Salz burger Hausregiment, die prachtvollen Rainer, stellten sich zwei Tage in den Dienst, um in Bozen Ausschreitungen der aufgelösten Massen zu verhindern, dann verlangte es auch heimzukehren, um nicht auch noch in Gefangenschaft zu ge raten, wie die anderen Kameraden vom Edelweißkorps. „Bozner, bleibt stramm!' riefen
die Rainer beim Abschied, alle Augen, die ihnen nachblickten, wurtzen naß. Außerstande, das Chaos von Etappenvolk, russischer Kriegsgefangener, rumänischer Arbeiterabteilungen, Train und weiblicher Hilfskräfte, hungernder Massen ohne Dach und Fach, aus der Stauung im Bozner Talkessel gegen das Hinterland zu drücken, lud das zweite Armeekommando end lich die italienische Heeresleitung ein, die Bahnlinie zu be setzen, um wenigstens den Sttang freizumachen. Der Bozner Stadtmagestrat schloß sich seinerseits
Sprachkenntmsse als Dolmetsch zugezogen wurde. Am nächsten Tage ttaf, von der Mendel kommend, eine italienische Offiziersabordnung in Gries ein, um die Einzelheiten des Einmarsches einzelner Abteilungen zu besprechen. Ich wurde vom Armeekommando beaufttagt, den kleinen gesprächigen Major und die beiden Hauptleute nach Bozen zu führen und sie dem aus der Bozner Bürger schaft gebildeten Wehrausschuß vorzustellen. In der Gast wirtschaft „Zur Sonne' fand die Begegnung statt. Die Führer des „Wehrausschusses
verabredet. Am nächsten Morgen vollzog sich dann der Einzug des ersten Raggruppamento Alpino, unter einem General Ca- viglia. Der gute Mann, der dem Generaloberst Scheuchen- stuel in korrekter Weise feine Aufwattung machte, wieder-? holte vor dem im Rathause versammelten Gemeinderate die tteuherzige Versicherung, daß er sich durchaus als Gast fühle. Inzwischen haben die Italiener an der Stelle, wo ihre Truppen am 7. November 1918 Bozner Boden betteten haben, ein kolossales Siegesdenkmal erttchtet