2 „Bozner Nachrichten', Menstag, 23. Zun! 191^ Nr. 116 Festrede: . ^ Hochverehrte Festgäste, liebe Feuerwehrkameraden und Freunde! . Das Kommando der freiw. Feuerwehr hat mir den ebenso ehrenden wie lohnenden Auftrag erteilt, in schlichten Worten anläßlich des heutigen Festabends der bisherigen Tätigkeit der Feuerwehr zu gedenken. Da ließ ich, als ich mir zurechtlegte, was ich Ihnen sagen soll, im Geiste die 40 Jahre des Bestandes der Wehr an mir vorübergehen, sammelnd im teils selbst Erlebten
haben. , - - Waren es Großfeuer, waren es die Fluten dsr beiden Wildbäche, die unsere Stadt umbrausen, galt es vaterlän dischen Festen, galt es Gedenktagen zu Bozens Ruhm und Ehre — stets stand die Bozner Feuerwehr an erster Stelle und stets fand ihre Tätigkeit die volle Anerkennung jener, die Wehrarbeit zu bewerten verstanden. Die Geschichte der Feuerwehr Bozen gibt uns ein getreues Spiegelbild der Ge schichte unserer Stadt in den letzten 40 Jahren, denn kein historisches Ereignis ging vorüber, an dem die freiw. Feuer wehr
nicht hervorragenden Anteil genommen hätte. Es war am 17. Jänner 1874, als sich unter der Leitung des Bürgermeisters Josef Schueler eine Reihe wackerer Bozner Bürger zusammenfanden, um nach längeren vor ausgegangenen Verhandlungen und Vorbereitungen eine freiwillige Genleindefeuerwehr zu gründen. „Die Aufgabe derselben,' sagte der Bürgermeister, „wird für die Zukunft sein, durch mannhaftes, geordnetes Zusammenwirken ein achtunggebietendes Korps zu bilden, das sich seiner ernsten Aufgabe bewußt ist und die Rettung
des Lebens und Eigen tums unserer Mitbürger in Feuersgefahr sich zum Ziele setzt.' Eine größere Schar von Bürgern, fast durchgehends Mitglieder des Bozner Turnvereins, der schon im Jahre 1863 eine aus' 74 Mitgliedern bestehende Turnerfeuerwehr gebildet hatte, folgte der Aufforderung des Bürgermeisters zum Beitritte zur Feuerwehr. Nur wenige von ihnen sind noch am Leben und im Verbände der Wehr. Es sind dies die Herren: Alois Ranzi, Dr. Julius Perathoner, Josef Kemenater, Hans Moser, Anton
und unterstützten einerseits den Magl« strat in den notwendigen Anordnungen durch die Beistellung der Ordonnanzen, der Patrouillen aus der Bereüschas, welche Meldungen und Requisition überbrachte, vermittelte und genauen Bericht über den jeweiligen Stai der Gefahr erstattete, während die übrige Mannschaft M wieder in St. Anton zum Schutze der Wasserleitung, a Eisack zum Schutze des Bozner Bodens, des Grützen und > Bahndammes einfand. Neberall, wo die Feuerwehr e - griff, konnte ein ruhiges, besonnenes Arbeiten