Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 17. Juni 1920 Nr. 135 ' Österreichs. Eine deutsch-italienische Bank in Innsbruck? Laut einer Mitteilung aus römischen Fi nanzkreisen, deren Bestätigung allerdings noch abzuwarten ist, steht die Gründung einer deutsch-italienischen Bankunterneh mung in Innsbruck bevor. Die Hauptauf gabe des Unternehmens liegt in der Finanzie rung der Lebensmittelbeschaffung sür Tirol und rn der Forderung des Warenaustausches zwi schen dem Deutschen Reiche und Italien
, die Geschichte und Tradition mit dem alten und Lörget, Häute, Wein, Salz, Honig und sich zum jährlichen Besuche mindestens Merkantilmagistrate von Bozen Oel, Gewürze, Zucker, Seife, Fastenspeise Zweier Märkte verpflichteten und in die aufs innigste zusammenhängt, der der jur:- wie Hausen, Aale, Käse, Reis, Feigen, Man- Marktmatrikel eingetragen wurden, stische Träger, Erhalter und Förderer der deln, Weinperl, Zibeben, Kappern. Zitro- Solcher Kaufleute zählte man zum Bei- Bozner Märkte seit der Mitte
werden zirka tausend Kaufleute ge- Zweiter Instanz, die auch die Privatge--,. wiederkehrende Märkte: den Mittfasten- zählt. Sie kamen aus allen Gauen Deutsch- richtsbarkeit in allen auf den Bozner Märk' Markt (Lera AleWaquaresima), Fronleich- lands, Westeuropas und Italiens, von Ham- ten stattfindenden Handels- und Wechsel- namsmarkt Mi-a corporis vomwi), den bürg bis Sizilien, von Bordeaux bis streitigkeiten ausübten, wobei ihnen ein ju- Bartolomäus- oder Egydi -Markt (kiera Smyrna. Die Menge der Ware
betrug zum ristisch geschulter Beämtenkörper mit dem Lau Lartolomaei) und den Andreas-Markt Beispiel im Jahre 1614 auf allen vier Märk- Merkantilkanzler an der Spitze zur . Seite (kiera Lau ^näreae) konzentriert, wovon ten zirka 51.000 Saumladungen, die La- stand. der letztgenannte Markt der bedeutendste düng zu 3—4 Wiener Zentner gerechnet. Das Treiben auf den Bozner MärÄen war. Die Märkte dauerten jeweils 15 Tage Der Merkantilzoll, der von den zu den mag in der damals kleinen räumlich