Nr. 91 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den 22. April 1902. sauerstoffarmen Wind, dem Menschen und Tiere auszuweichen suchen. Sein Auftreten mildert das Klima, vermindert die Gletscher- und Schneemassen und setzt die Lawinen in Bewegung, wozu die Föhnschilde oft Veranlassung geben. Die Lawinen bezeichnete der Redner im allgemeinen als mehr Nutzen als Schaden stiftende. Der Föhn wird auch ein Förderer des Verkehrs, da er die Alpenpässe von Schnee befreit. Während der 40 Tage
Schlechter von Sterzing nach Ncutte, Mau ritius Mayer, Forstinspektionskommissär 2. Kl., von Schlandcrs nach Sterzing. ** Wegen Majestätsbeleidigung erfolgte nach einer Kundmachung des „Tirolerboten' die Beschlagnahme des Artikels „Die höheren Gerichts- lieamten in Tirol', welcher bekanntlich die Besetzung der Stelle des Bozner KreiSgerichtSpräsidenten be handelte. ** Konstituierung der Bozner Handels und Gewerbekammer. Mit Erlaß des k.k. Han delsministeriums vom 15. April 1902 Zl. 18705
stattfand. Der Tscheche erhielt furcht bare Prügel und mußte von der Polizei „gerettet' werden. Als er das Schlachtfeld verlassen hatte, wurden die zahlreichen Neugierigen rasch von den Wachleuten zerstreut. — SS Mal abgestraft. Der Landstreicher Josef Steiner aus Brixen, der schon 52 Mal abgestraft ist und für seine Heimatsgemeinde Brixen eine wahre Plage bildet, stand am 19. ds. wieder einmal vor dem Bozner Kreisgerichte. Als Steiner nämlich am 7. März d. I. vormittags 9 Uhr aus dem Arreste
des Brixner Bezirksgerichtes entlassen wurde, begab er sich sosort ins Wirtshaus und trank für 80 H. Schnaps. Hiedurch geriet er, namentlich weil er nichts gegessen hatte, in eine hochgradige Aufregung und begann auf der Straße alsbald zu exzedieren. Die Wachleute Fritz und Costisella suchten den Stei ner zu beruhigen und als dies nicht gelang, schritten sie zu seiner Verhaftung. Allein Steiner widersetzte sich aufs Heftigste und beschimpfte und verwundete den Wachmann Fritz. Das Bozner Kreisgericht ver
erteilt zu haben. Daraufhin erkannte das Bezirks gericht den Unterkalmsteiner der Uebertretung des Diebstahls, bezw. Forstfrevels, für schuldig. Unter- kalmsteiner rekurrierte gegen das Urteil und am 19. d. kam der Fall vor das Bozner Kreisgericht. Der Angeklagte blieb dabei, daß er im Sommer von dem Kuraten die Erlaubnis zum Bäumeschlagen im Widdumswalde erhalten habe; er, der Unter kalmsteiner, sei sich, als er dann im November die Bäume holte, nicht im mindesten bewußt gewesen, einen Forstfrevel