Reise durch Tyrol in die Oesterreichischen Provinzen Italiens im Frühjahr 1804 ; mit vier Kupfertafeln
, j-iugem- RunstWerth. Vor einigen; Jahren hatte sich eine Akademie von Zeichnern und Kupferstechern unter der Firma Bisdomini allhier gebildet, die nebst mehrern Kopien englischer Kupfer verschiedene vaterländische •Landschaften herauszugeben begann ; ihre Arbeiten wurden geschätzt und fanden, guten Abgang ; allein die Kriègsbegebenheiten haben diesem kaum entstandenen Institute zu-früh ein Ende gemacht. Von Brixen bis Bozen 'windet sich die HeerSträfse mit dem Eysack aus dem Gebirge
und 'wechselt unaufhörlich in malerischen Ansichten —■ b^ld enge geschlofsen zwischen drohenden FelsWänden, bald durch er weiterte WiesenThäler zwischen LaubHolz, von höheru, mit einzelnen Häusern reich bevölkerten.; und von Tannen, überschatteten BergWänden umschlossen, deren äufserste noch hier und da mit Schnee bedeckten Fels- Spitzen sich .in den -blauen.-Aether- verlieren. . Eine Stunde von Bozen findet man die ersten Cypressen, deren pyramidale «Formen und dunkles Grün der Landschaft èin ganz eigenes
Ansehen geben. ; . Bozen ist ein ansehnlicher HandelsOrt, der Stapel des Handels zwi schen Italien und Teutschland. Er hat vier Messen , : wovon vorzüglich die zwey in der-Fasten und im Monat September sehr zahlreich besucht sind. ; Im Sommer' ist die Hitze wegen der eingeschlossenen Lage so grofs j dafs die meisten wohlhabenden Häuser sich auf das Gebirge, vor-?, züglich nach Meran begeben, um die SommerMonatè dort zuzubringen, welches man dort in Sommerfrisch gehen nennt... Bei Bozen vertauschet