Turnus, der so eingeteilt ist, daß das Personal keinen freien Tag im M o n a t h a t. Wir wollen Uebersichtshalber den Turnus Hier wiedergeben. 1. Tag: Mit Zug 25 Bozen—Innsbruck, mit Zug 2 retour Innsbruck—Bozen, also eine Dienst zeit für den Führer von 15 Stunden, für den Heizer 16—17 Stunden. Zug 25 geht in Bozen um 1 Uhr 3 Min. nachts ab, somit müssen Führer und Heizer bereits um 12 Uhr nachts bei der Lokomotive sein. Der Dienst dauert von 12 Uhr 3 Min. nachts dis 3 Uhr 15 Min. nach mittags
, ja bei dem Heizer endet derselbe noch später. 2. Tag: Zug 27 Bozen—Innsbruck, Zug 4 retour Innsbruck—Bozen, somit eine Dienstzeit von mehr als 15 Stunden, eine Arbeitszeit, die für Führer bei Personenzügen gesetzlich gar nicht zulässig ist. Dieser langen Arbeitszeit folgt eine Ruhezeit von kaum 14 Stunden für den Führer, für den Heizer ist dieselbe noch kürzer. Nach dieser Ruhezeit ist wieder ein Dienst von 14 Stunden 48 Minuten. 3. Tag: Zug 11 Bozen—Franzensfeste, Zug 401 Franzensfeste—Lienz; kommt ein Dienst
für den Führer von 8 Stunden 46 Min., für den Heizer ein solcher von 9—10 Stunden. In Lienz ist dann eine lOftündige Ruhezeit für den Führer, eine 9stündige für den Heizer. 4. Tag: Zug 402 Lienz—Franzensfefte, Zug 24 Franzensfeste—Bozen, Zug 7 Bozen— Franzensfeste, also eine Dienstleistung von 12— 13 Stunden und eine Ruhezeit in Franzensfeste von 14 Stunden. 5. Tag: Mit Zug 22 von Franzensfeste nach Bozen, dann endlich erst sollte Führer und Heizer bis zu Zug 25 — das ist 16 Stunden — frei
sein, aber diese freie Zeit ist meistens nur auf dem Papier. Zu dieser mörderischen Arbeitsleistung kommt noch für Führer und Heizer die Dampfbereitschaft für die Züge 401, 23, 5, 25, 6, 11, 7 und 14 in Franzensfefte und bei den Zügen 1, 20, 23, 11, 3 und 5 in Bozen. Dieser mörderische Turnus macht, daß das Personal keinen freien Tag im Monat hat. In diese Arbeitsleitung sind auch noch nicht eingerechnet, Anstände, Schule rc. re. und wir 'können deshalb ruhig sagen, der Führer hat einen Dienst von über 50 Prozent
, der Heizer einen solchen von über 60 Prozent. Die Heizer haben nach der Ankunft der Züge 25 und 27 in Innsbruck nicht einmal Zeit zum essen; obwohl diese schon bei dem Heizhauschef in Bozen wiederholt bittlich wurden, man soll die Lokomotiven im Heizhaus verpacken, putzen lassen rc., damit sich der Heizer abwaschen und essen gehen kann, wurde dieses mehr als gerechte Verlangen jedoch abgewiesen. Auch der Zustand der Lokomotiven im Heiz haus Bozen entspricht der Südbahn. Weil wir bei dem Schnellzugsturnus