von Komzak. 14. Scharlied. 15. „Frauen fresser', Marsch von Eysler. Tierquälerei. Gestern um zirka 6 Uhr abends war der Bote Josef Gius aus Malosco am Dreifaltigkeitsplatze im Begriffe, seine zwei Maultiere, von denen eines derart hinkte, daß es nur auf drei Füßen stehen konnte, vor sein Fuhrwerk zu spannen. Das kranke Tier erregte die Aufmerk samkeit der Passanten, welche sich alsbald in großer Menge uin das Fuhrwerk ansammelten und in sehr abfälliger Weise über die Verwendung eines solchen Tieres
zum schweren Zuge über die Mendel äußerten. Der Bote, welcher von einem Wachmanne diesbezüglich zur Rede gestellt wurde, meinte, daß dieses Hinken nur während des Stehens, während deS Ziehens jedoch nicht mehr bemerkbar sei. Nun wurde über Weisung des Wachmannes ein Versuch gemacht, der ergab, daß das Tier nicht im Stande ist, mit dem schweren Fuhr werke den weiten Weg über die Mendel zurückzulegen und schon anfangs der Laubengasse mit der Last stecken blieb. Der Bote mußte nun über polizeiliche Anordnung
das Tier aus spannen und nur mit vieler Mühe konnte dasselbe sodann zurück in den Stall des Gasthofes Sargant gebracht werden. Der zu Rate gezogene Amtstierarzt konstatierte, daß daS kranke Tier, welches der Bote in diesem Zustande seiner Aussage nach schon seit 10 Jahren verwendete, auf keinen Fall zum Zuge zugelassen werden könne. Eine mehr als 200köpfige Menschenmenge umdrängte die vorgeschilde^e Szene und gab öffentlich und laut ihrem Aerger Ausdruck. Gegen den Boten wird die Anzeige erstattet