Boden urbar machten und bis zur Wahl noch mehr erobern werden. Wir kennen vor den Christlichsozialen keine Furcht, weil wir, wenn wir vorwärts wollen und vorwärts müssen, auch die Arbeiter der größeren Landorte Tirols zur Sozialdemokratie heran zuziehen genötigt sind. Unser unaufhaltsames Eindringen in Jahrhunderte altes klerikales Stammland macht die Christlichsozialen ganz wütend, darum beschimpfen und verleumden sie uns in den niedrigsten Flugblättern in einer Weise
jenes Kleingewerbes, daß sich heute noch neben dem Großbetrieb zu halten vermag. Im Gegenteil! Durch entschiedene Verfechtung der Arbeiter- Interessen bekämpfen wir am besten und wirk samsten die schädigende Schmutzkonkurrenz, steigern die Kaufkraft und Konsumfähigkeit der breiten Volksschichten und machen erst dadurch den Fortbestand vieler Kleinhandwerker, ich nenne nur die Maßschneider und Maßschuh- jnacher, möglich. Freilich einen goldenen Boden können wir den Kleinhandwerkern nicht ver sprechen
, weil wir dazu zu ehrlich und einsichts voll sind. Viele Kleinhandwerker werden ihre Selbständigkeit nur solange erhalten, als sie voll wertig arbeitsfähig sind. Aelter geworden, wartet ihnen wie den Arbeitern das Armenhaus oder, wenn sie mit uns darum kämpfen/ die vom Staate zu schaffende Invaliden- und Altersversorgung. Das Kleinhandwerk nährt seinen Ausüber, wenn er tüchtig und fleißig ist, so lange er arbeiten kann; es hat aber den goldenen Boden im Zeitalter der Großindustrie endgültig verloren. Wer das Gegenteil
auch des jüdischen Geld sackes — die kleinen Juden möchten die Christ lichsozialen hängen, mit den großen Juden machen sie Geschäfte — keine Stimme den christlichsozialen Gauklern, die die hehren Grundsätze des Urchristen tums mit Fußen treten; keine Stimme einem hoch- würdigen „Arbeiterführer", der anstatt Religion, also Liebe, zu predigen, die Gegner mit Lügen überschüttet. Der 14. Mai soll zeigen, daß die Idee des Sozialismus in Vorarlberg schon kräft:ge Wurzeln im Boden hat, daß dem Klerikalismus