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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 04.03.1920
Descrizione fisica: 14
die Jugoslaoen. Haben Sie schon für Nord tirol was gespendet? iVOllftllV I (Nachdruck verboten? Ser Zuifdental er. Ctro Erzählung von Reimmichl. (Z. F r setzung.) Da gab es gar keine andere Möglichkeit. Wer das Bild anschaute, muße lachen. Lachte doch auch das ganze Bild. Es stellte nämlich das Lachen dar in hinreihender Kraft und No- turmechrl-eit. Um einen Wirtstisch saßen zehn Personen: sechs Männer, drei Frauen und ein Büdlein, die sämtliche die Augen auf einen Ge genstand außerhalb des Wildes gerichtet

, das Ziffer blatt der Uhr, kurz, alles lachte; alles stimmte zu einer ungeheuren Lustigkeit zusammen und zwang die Beschauer mit unwiderstehlicher Ge walt zum Millachen.„Lachstube' hieß das Bild, aber mit diesem Namen war viel zu wenig ge sagt, man hätte es „Lachsturm' nennen sollen. Erst nach einigen Minuten konnte sich der Wiener vom krampfhaften Lachen befreien. Er wischte sich mit einem parfümierten Tüchlem das Wasser aus den Augen, dann schlug er dem Maler auf die Achsel und rief: „Pollux, Walter

, du bist ein Teufelskerl, ein Genie, ein Künstler, ein gemachter Mann. So was macht dir kein Rafael und kein Rem- brandt und kein Rubens und Überhaupt kein Dealer auf der Welt nach.' „Geh, geh, Kastor' wehrte der Maler, „du hast immer ein bißchen übertrieben; diese Un tugend solltest du dir endlich abgewöhnen.' „Keine Uebertreibnng. Das Bild ist einfach einKunstwerk, ein erstllatzigesKunstwerk. Aber das muß jetzt auf die Ausstellung nach Wien oder nach München. Und weißt was? Du steckst eine Karte dazu, worauf

geschrieben stehr: Preis zwanziglausend Gulden. — Verkauft.' „D e n Unsinn glaubt kein Mensch und sol che Schliche sind mir zuwider.' „Keine Schliche und kein Unsinn. Das Bild ist verkauft, i ch bin der Käufer. Wenn dir der Preis zu nieder ist, zahl ich dreißigtausend Gulden; aber zuerst sollen es die Menschen sehen.' „Rudolf, das Bild kannst umsonst haben, es freut mich, wenn es dir ein bißchen gefällt.' „Mensch, Rhinozeros! Du schenkst mir das Bild und ich schenke dir ein Rittergut, hahaha. Nein, nein

aus. „Hier wird gelacht, nicht wahr? Ja, ja, man kommt aus dem Lachen nicht heraus, man möcht sich krumm lachen, wenn man das Bild näher betrachtet', sprach der Alte, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich Habs dem Walter oft gesagt, daß er ein großer Künstler ist. aber er wills nicht glauben. Nun erfragt ers einmal von einem studierten, hochgelehrten Manne. Sie, Herr — Herr — Herr Ministerialkommis- sär, vulgo Herr v. Aßberg, verstehen mehr von Kunst, als ich vom Feigenkaffee, Sie wissen auch, was das Bild wert

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 32
Data: 27.08.1911
Descrizione fisica: 32
, dessen Inhaber außer mit alten Kleidern, auch mit alten Bildern handelt. Dienstag nachmittag kam ein junger Mann in schlechter Kleidung in das Geschäft und fragte den Kvmmis, ob er ein schönes Gemälde kaufen wolle. Es wäre ein sehr auter Handel. Das Bild stelle ein altes Frauenporträt dar. Der Kommis lehnte aber ab, mit dem Bemerken, daß er in Abwesenheit seines Patrons keine derartigen Geschäfte machen könne. Darauf habe sich der junge Mann mit seinem Bilde unter dein Arm wieder entfernt. Das Paket

hatte nach Aussage des Kommis genau die Größenverhältnisse, wie das gestoh lene Gemälde. Die über den Diebstahl der „Giooonda' eingeleitete Un tersuchung ergab, daß der Dieb sich durch die jedermann ofsen siehende Tür, welche das Museum mit dem Saale der Gipsabdrücke verbindet, ungestört ins Freie begeben konnte. Durch einen Versuch wurde festgestellt, daß ein geschickter Ar beiter ein Bild in der Größe der „Gioconda' in zwei M i- n u t e n von der Wand entfernen kann. Die Recherchen der Behörden. Polizeipräsekt

Lepin e äußerte die Ansicht, daß zwei fellos zwei Di e b e an der Entwendung des Bildes betei ligt sind, von denen einer das Bild rasch von seinem Platze entfernte und aus dem Rahmen drückte, während der andere in der Nähe der Treppe sich aufgehalten haben muß, um beim Herannahen von Museumsdienern oder -beamten das vereinbarte Signal zu geben. Das Verhör mit den Ange stellten des Louvre hat keinerlei Anhaltspunkte für die Ver folgung bestimmter Spuren gegeben, und man kann als sicher annehmen

museum gestohlen worden sei. Eine halbe Stunde später habe man dem betreffenden Herrn geantwortet, daß das un ter dem Namen „Giooonda' bekannte Bild Leonardo da Vincis sich noch im Louvre befinde. > Diese telephonische Antwort hat Wohl keinerlei Spuren hinterlassen, trotzdem müßte es der Polizei «etwas Leichtes sein, festzustellen, von wem damals die Anfrage in New-Dork erfolgte und wer die Antwort gegeben hat. Schon seinerzeit waren die Pariser Leitungen über die Geri'lchte von einem Verschwinden

der „Mona Lisa' sehr beunruhigt, und damals wurde der Minister der schönen Künste aus dem Bette geholt und über den Verbleib des Bildes befragt. Der Minister Sonnte Versichern, daß das Bild an seinem Platz im Louvre hänge. —Das Louvremuseum bleibt auf Veran lassung des Ministers für fchöne Künste auch noch die fol genden drei Tage geschlossen, und die Sammlungen sind zum großen Bedauern der zahlreichen in Paris weilenden Frem den unzugänglich. ' - > ' Die bisherigen Erhebungen haben ergeben

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 24.08.1911
Descrizione fisica: 8
Monate Zeit gelassen wor den. Eine Anzahl von Answeisungsverfahren ist noch im Gange. (Ein dernh mies Bild entwendet.) Au°> Paris, 22. ds. meldet man: Heute verbreitere sich hier die sensationelle Nachricht, Lionardo da Vincis weltberühmtes Bild „La Gioconda', das Por trät der Mona Lisa sei aus dem Lollvremusenm verschwunden. Die Nachricht wurde vom Unter- staatssekretariat der schönen Künste amtlich be stätigt. Ter Platz an der Längswand des Saales wo Mona Lisas Bildnis gegenüber der „Hoch zeit

von Kanaan' von Veronese hing nnd wo sie täglich von Tausenden von Besuchern bewundert wurde, ist leer. Das Bild scheint kurz vor Mit tag uoch an seiner Stelle gewesen zu sein. We nige Minuten uach 12 Uhr wurde dem Unter staatssekretariat dcr schönen Künste, dessen Lei ter Dnjardin-Beaninetz augenblicklich ans Ur laub iu der Provinz weilt, die verblüffende Nachricht mitgeteilt, das Bild sei verschwunden. Der Polizeipräsekt Lepiue wurde hievon in Kenntnis gesetzt' er ordu.'te um --/zA Uhr die Räumung

des Museums vou allen Besuchern nnd seilte Schließung an. Denen, die eintreten wollten, wurde von Beamten der Sicherheits- behörde, die alle Eingänge besetzt hielten, be deutet, das Museum habe wegen Platzens eines Wasserrohres gesperrt werden müssen. Im Mu seum selbst hatte» sich iuzwischeu alle höheren Beamten versammelt. Man durchsuchte alle Räume und hoffte, das Bild noch im Museum selbst zu finden, denn man glaubte, einer der Photographien, die im Lonvre znm Reproduzie ren der Kunstwerke zugelassen

sind, habe das Gemälde bloß au eine andere Stelle gebracht. Aber man mußte die Hojfnung ausgeben. — Eine abweichende Version, nach welcher das Abendblatt „La Presse' über das Ereignis be richtet, lautet: Im Lonvre herrscht große Panik, die umso größer ist, als Direktor Homolle ab wesend ist nnd die Konservatoren auf Urlaub in aller Welt zerstreut sind. Der Generalsekre tär ist fortwährend am Telephon und bemüht sich, das kostbare Bild wieder zu finden. Man glaubte zuerst, ein Kunstverleger, dcr sein Ate lier

im Museum selbst hat, habe das Bild zum Photographieren in seine Räume schassen lassen. Der Verleger erklärte aber, vou nichts zu wissen. Gegen 1 Uhr nachmittags fand man den Rahmen und das Glas in einer Ecke des Saales, aber von dcr Leinwand keine Spur. Trotzallcdem will man die Hoffnung nicht auf geben, daß das berühmte Bild wieder aufrauchen wird. An einen Berkauf des Bildes ist nichr zu denken. Ein gewöhnlicher Diebstahl ist also nicht leicht anzlinehmen. Hingegen taucht die optimistische Version

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 03.11.1920
Descrizione fisica: 8
Seite 6 „Vozner Nachrichten'. 3. November 1920 > ' GerLuchprte Ktlder. Bilder standen bis vor kurzem hoch im Kurs. Viele, denen der Krieg riesig- Ver mögen geschenkt, haben einen Teil /ihres Gewinnes aus gewissen Gründen in Bil dern angelegt. Ihnen ist ein aller Meister nichts anderes als eine Banknote, die bei der Steuererklärung nicht angeführt zu werden braucht, und ihr Grundsatz beim Bilderkauf heißt: „Je kleiner und je teu rer,-desto lieber!' Und gerade sie werden manches? Bild im Salon

einem Kunsthändler ein Bild als un- echt zurückgegeben wurde, bot er es dem Nächsten um den doppelten Preis an, denn Bilder'sind um so echter, je teures sie sind. Hoher Preis zog besonders bei den Amern kanern, die in so vielen Fällen getäuscht wurden, daß man in Neuyork schließlich ein großes Museum von gefälschten Bildern er- richtete, um Kauflrebhaber zu warnen. Ei ner der erfolgreichsten Fälscher der letzten Jahre war der gewandte ehemalige Atelier- diener Thiego, der seinem Herrn, einem Kunstmaler in Nancy

und sie mit einigen hundert oder tausend Mark Aufgeld wieder weiter veräußerte. Und dieser Kunsthändler kaufte immer- mehr von ihm, trotzdem er einmal von ei nem der angebotenen Bilder das Signum mit dem Finger hätte wegwischen können und manches Bild von ihm bekam, dessen angeblicher Maler schon Jahrzehnte tot war, aber dessen Oel noch roch. Die Hauptarbeit der bewußten Fälscher geht darauf, die Bilder künstlich alt zu ma- chen. Für sie handelt es sich zunächst darum ihrem Material die Kennzeichen eines Neuen zu nehmen

Material. Er kaust beim Trödler Leinwandbilder aus der Zeit, in dev her Maler gelebt hat, den er fälschen will, und übermalt nun das Bild des unbekannten Malers in der Tech- nik der Berühmtheit, entweder kopiert er irgend eine Arbeit des Künstlers, ändert aber die Stellung der Hände, die Farbe dev Kostüme, läßt Figuren weg oder fügt>neue hinzu, um so die gefälschte Arbeit als Vor- entwUrf, als eine Skizze des Künstlers ausgeben zu können. Von vielen alten Meistern sind Bilder im. Lause der Jahr

auf Bestellung jeden Künstler. Seine Kunden waren in der Regel gewissenlose Händler. Ist einmal ein Bild als echt längere Zeit durch den Kunsthandel gelaufen, dann hält es schwer, gute Fälschungen zu erkennend Gediegene und erfahrene - Kunsthändler sind ja nicht leicht zu täuschen. Bekannt ist ertt Trick, der in München vor etwa zwan- SV Icchren oft mit Erfolg angewandt wurde Da kam an Plätzen», die die Fremden gern besuchen, oder vor die. Hotels, in denen reiche Amerikaner mit Vorliebe abstiegen, ein altes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 13.11.1920
Descrizione fisica: 8
mir indessen eine weit > über den zufälligen und lokalen Einzelfall hinaus- ! gehende symptomatische und grundsätzliche Bedeu tung 511 haben und daher einer etwas eingehende ren Erörterung wert zu sein. Als Aufstellungsort des Kriegerdenkmals wur de in zweifellos glücklichster Weise die geräumige Borhal'.e der Pfarrkirch? gewählt. Das Bild füllt eine rundbogig abschließende Wandfläche, darunter ! sind vier einfache Steinplatten mit den Namen der Kriegsopfer angebracht. Das Gemälde selber zeigt

ge beugt. der andere auf dem Rücken liegend — das ist alles. Die ganie Landschaft aber und das ganze Bild überquert ein mächtiges Kreuz, an dem elend und sckmer?zerwühlt, ein Bild tiefsten Jammers, her Erlöser hängt. Der Gedanke des Gemäldes ist klar: der ster bende Erlöser voll Schmerz über die Greuel des Krieges und zugleich als sühnendes Opfer all des Hasses, all der Grausamkeit, all der tierischen 5^ut, mit denen sich die Menschheit im Kriege gegenseitig zerfleischte. Mit anderen Worten, die Tragik

kann ich nicht sein - d«zu giltst du mir zuviel.' ^ Er machte sich Darwürfe, daß er von diesen Worten ungerührt blieb; aber er konnte nicht an ders. n?A)vürde es durchaus nicht herzlos finden, »Der Tkroser* graue Mauerton — steigert noch den tragischen Eryst des Eesamteindruckes. Wie das schwere, ge waltige Kreuz ins Bild gesetzt ist, wie es die ganze Landschaft mit dem Kriege überschneidet, selbst mächtig vortretend sie zum Hintergrund macht und doch wieder zugleich formal und inhaltlich mit sich verklammert, das trisft

und solche, die es nicht tun. Daß nun das Bild zu Lana einen religiösen Gedanken ausdrückt, steht nc!ch dem oben G-sagten außer Zweifel Es ist auch nicht richtig, datz die Figur Christi zu wenig religiös aufgefaßt sei, daß sich in ihrem Gesichte nur die Verzweiflung widerspiegle. Wer den Kopf länger ansteht, wird die Willensstärke Ergebenheit, die sich in gotischen Kruzifixen mit dem tiefsten Schmerze sy wunderbar vereinigt, auch hier wieder finden. Es bleibt also nur mehr die Frage, ob es auch ein religiöses Gefühl

, um zu erkennen, daß die Möglichkeiten der religiösen Kunst viel weiter und unbeschränk ter sind, als. manche Kunstfreunde zu glauben m- gen. Das neue Bild in Lana ist daher nach meinn Meinung nicht unreligiös, sonderen nur un gewohnt. Und wenn es auch sehv,wLnschenswe:! ist, daß ein religiöses Kunstwerk gleich von allm Anfang an dem Volke zl^age und erbaulich erschei ne. so darf man doch das Gegenteil nicht zum aus- schließlichen Kriterium seines religiösen Gehalt« machen. Auch die Neugotik

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 22.01.1921
Descrizione fisica: 8
Zuschauerraum auch noch der eine oder der andere finden sollte, der bis dahin kein rechtes Interesse für das schöne Spiel aufbringen konnte, so wird alles von Staunen, Bewunderung und edler Begeisterung mitfortgerissen, wenn sich im dritten Akt der Vorhang auftut und die christliche Bekennerin am Kreuze hängt. Ist's die farbenprächtige Tropen landschaft, die das Auge so fesselt, oder die fremd artige Tierwelt, die das herrliche Bild so belebt? Ist es der Ausblick auf das weite Meer, das sich im Hintergrunde

mit seinen schmutziggrünen Wogen zeigt, oder sind's die edlen Phönix- und Fächer palmen, die Dracänen- und Zitronenbäume, die die ganze Szene beleben, oder aber ist's die 22. Jänner 1921. Nr. 9. schwarze Fürstin, die hohnlachend die Bühne be tritt? Nein, nichts von alledem! Vergessen sind die drolligen Affen und ihr Spiel, vergessen der farbensprühende Tropenvogel, vergessen das gäh nende Krokodil und das herrliche Landschafts bild. Eines nur ist's, was aller Augen auf sich zieht und dies Eine — es ist das Kreuz

und an ihm festgebunden Zamira^ Wäre ich ein Maler, das Bild würde ich festhalten. Doch nein, es ist unmöglich für den Pinsel, das zu malen! Denn das Leben, das die Bekennerin in die ganze Szene bringt, kann das tote Bild nicht festhalten. Da hängt sie, mit Stricken ans Kreuz gebunden, das Haupt leicht zur Seite geneigt; den wohl gestalteten Leib umwallt das zartrosafarbene Kleid, ein leichter Schleier fällt ihr über Schultern und Brust und die Haare schmiegen sich, in zwei lange Strähne aufgelöst

, an die leichtgeröteten Wangen und gleiten hernieder auf die Brust. Die Lippen bewegen sich im Gebete .und von Zeit zu Zeit geht ein Zucken durch die leicht geöffneten Hände. Und wenn die edle Bekennerin spricht, dann ist es nur Liebe und Verzeihung und Sehnsucht nach baldiger Vereinigung mit ihrem Erlöser. Es ist ein Bild, so wunderbar einfach und natürlich, daß man sich zurückversetzt glaubt in die erste christliche Zeit. So mag die hl. Julia am Kreuze gehangen und gebetet haben. Und wenn auch das Ganze

nur eine Darstellung ist, so zeigt doch das herrliche Bild, daß die Heldin den vollen Ernst ihrer Rolle erfaßt und in unnachahmbarer Weise ihre schwere Auf gabe erfüllt. So kann nur die gottbegnadete Unschuld spielen. Und wem verdanken wir das rührende Bild? Niemand anderem als der demü tigen Klosterfrau, die das Ganze lenkt und leitet, ja, dem ganzen Institut der Englischen Fräulein; denn mehr oder weniger sind ja all die ehrwür digen Matres und die Laienschwestern durch die Vorbereitungen, wie Szeneriebildung

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 8
München aufzusuchen, um dort sein Bild zu besichtigen, jenes Bild, über dessen hölzerne Hülle Fe so oft gestolpert waren. Er hinter ließ noch einmal die genaueste Weisung, wie der Tischler das eben vollnckete Bild in die so lange schon bestellte, aber richtig, noch nicht fertig gewordene Kiste verpacken solle — eine Manipulation, die zu überwachen ihm sein zuverlässiger Gehilfe Anna Bender versprochen hatte. Er übergab sein sämt liches Reisegepäck sowie das für die Aus stellung bestellte Bild

und dem Zusammentreffen mit den Andrinots zur Verfügung stand. Daß sein Äild in München eingetroffen fei, wußte er aus dem Brief eines Freundes, der ihm mitteilte, daß alle die es gesehen, des Lobes voll seien und sein Werk als eine Perle der Ausstellung bezeichneten. Luisens Dank für das ihr zugedachte Bild war ihm noch nicht zugegangen. Als sie den zuletzt in seine Hände gelangten Brief geschrieben hatte, konnte sie sich noch nicht in dem Besitz des selben befunden haben, da sie nichts von der Ueberraschung

gütig Deckt sie zur süßen Ruh' Mit ihrem Sternenschleier Die Müde Erde zu. Der Mond, der stille Wandler, Erscheint am Himmelszelt, - Und kränzt mit mildem Lichte Die schlummertrunk'ne Welt. E. m. ein wahrer Sturm von Glückwünschen und Lobpreisungen hagelte auf ihn nieder. Sein Bild war am selben Tage durch den ersten Preis ausgezeichnet Wörden! So stürmisch war die Begrüßunz, die man ihm ange- deihen ließ, daß es Guido unmöglich wurde, aus all dem Wortschwall etwas anderes heraus zu hören

Gehirn wogte es wie im Schwindel. Jenes Bild war also nichts — wirklich nichts! Die Anerkennung der Ver dienste feiner „Wallfahrt' verbot zu unwider leglich ein vorauszusetzendes Uebel!voll<m gegenüber seinen Leistungen, als daß er das soeben vernommene Urteil für ein ungerech tes hätte halten dürfen. Hatte er somit auf einem Umwege sein Ziel erreicht — oder — — —? ' Die Antwort hierauf aber blieb nicht lange aus. Guidos hilflos umherirrender Blick traf auf zwei wohlbekannte Gestalten, die langsam

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Tiroler Volksbote
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Pagina 22 di 40
Data: 10.05.1912
Descrizione fisica: 40
— Ebbe in meinem Portemonnaie!' Mechanisch er zur Leitung greift, „Ja, seh ich recht?' ruft er und streicht Vor Staunen glatt sich das Papier, «DaS ist ja toll! Was lef ich hier?' Die Firma „Kunst im Bild' setzt weise. NX» Kronen aus für Preise, Und zwar verteilt sie diesen Schatz An alle, welche aus dem Satz, Der unter dem Gedicht zu finden, , ^ 'nen zweizeiligen Reim ergründen. Eintausend Krouc« — auch in bar Steh'n auf den ersten Preis sogar! > Und wieder ruft, erstaunt unsäglich, Herr Lehmann

anheimgestellt dies doch) Und schickt sie mit dein Lösnngsschew Der Firma „Kunst im Bild' dann ew. — Grad am Geburtstag srüh nach Achte, Ein groß' Paket die Post ihm brachte. An der Verpackung er schon sah: DaS muß ein Kunstblatt sein I»! Und wahrlich, als er eS enthüllt. Rief er begeistert: Welch'ei« Bild! Ein Meisterwerk, fürwahr grandios Und öv:vv sogar groß! Nach fünf Minuten stand Frau Lehmann Vor der Gravüre mit dem Eh'mann Und sprach mit zärtlichem Erbarmen: „Wie rannst Du soviel Geld ausgeben

? Nach Ausführung, Komposition, Nach Größe und nach Farbentou Zu urteilen — ich doch die Gravüre AUf 20 Kronen gut tariere! Nun sprach vom Wahrheitsdrang erfüllt. Der Mann, daß er von ,Munst im Bild' Heute srüh per Post als Rätselgabe Das Bild umsoust erhalten habe. Dann zeigt er ihr im Blatte still, Daß »Kunst im Bilde' im Juli ' Durch den Notar exakterweise Verteilen läßt noch Bargeldpreise, Worauf die Frau sprach: Mann, wer weiß. Vielleicht winkt uns — der erste Preis j L88 trstilt 6a 8auZe freu äerk Alt

M nnes erscka M 6iek Vn8 timd ilä. 1 Preis s K1000 ---1000 1 Preis a K 1 Preis Ä K 2 Preise 5 K 3 Preise a!< 4 Preise 2 K 9 Preises l< 20 Preise S K 40 Preise 3 K 500- 250-- 100 75-- 60--. 75--- 10 ----- ' S-- 5M 250 200 226 200 226 200 200 Summe K LVVV Ich werde die Verteilung und Beurkundung der von der Firma .Kunst im Bild', G. m. b. H, ausgesetzten 81 Geldpreise am S8. Pult ISIS vornehmen. An diesem Preisausschreiben kann sich jeder beteiligen. Die Nummer desjenigen Sujets

Auf besonderen Wunsch liefern wir auch als Rätselprämien statt einer Gravüre bes . Uebersen- düug einer Photo- Phie und entsprechender Mitteilung PorträtSver- größerungen und Minia- turporträtS, letztere mit Ikkar. vergoldeter Fassung als Brosche, Krawatten nadel oder -Anhänger. Hier ausfüllen, ausschneiden und an „Kunst im Bild' tinsenden. LösungSschei«! Nur gültig für dle Lefer des »Tiroler VolkSboten'. Die Rätsellösung lautet: —- — Ich ersuche um baldige Zusendung einer echten Kupserdruck-Gravüre

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Volksbote
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Pagina 4 di 14
Data: 03.06.1920
Descrizione fisica: 14
- schenderes Bild der Bergpredigt konnte man sich nicht vorstellen. Walter Reinisch überflog mit seinen Augen die Menschenmenge und stu dierte die Züge der Andächtigen. Auf den mei sten Gesichtern war die schwere Arbeit in her ben Linien eingemeißelt, auf manchen stand Kreuz und Leid geschrieben, aus vielen sprach trotzige Kraft und kühner Wagemut, einzelne prägten scharf ein Laster aus, aber auf allen lag etwas Tiefes, Weiches. — Der Prediger be handelte den Gedanken: DerRosenkranz Unserer lieben Frau

, die ihren Schutz mantel darüber ausbrcitet, das gäbe ein Bild zum Malen! Er fing an, an dem Ge danken zu grübeln, Formen und Farben wir belten durch seinen Kopf und nahmen Gestalt on. Rach langer Zeit merkte er fast zu seinem Schrecken, daß er den Gottesdienste der drin nen in der Kirche vor sich ging, beinahe ganz verträumt hatte. Eine Reihe fortlaufender Pöllerschläge — es mochten wohl ein halbes Hundert fein — hatten ihn aus seinen Künstlerträumen ge weckt. Jetzt kamen die Priester in feierlicher Prozession

, die langen Fahnen sauf dem Kirchturm, auf dem Giebel, auf den hohen Stangen, auf den Bäumen rlngsuin, ftie. Den in die Höbe und wallten nieder und war- , en abwechselnd Lichter und Schatten über die arbenfreudigen Trachten der bunt durcheinan der gemischten wogenden Volksscharen. Cs war ein Bild von hinreißender Schönheit und Feierlichkeit, das den Maler Reinisch förmlich entzückte. Und als nun der Pollerdonner wie derum durch die Berge rollte und die Instru mente der Musikanten hell dareinschmetterten

, „aber wissen Sie, Herr Ret- nisch, es ist in unseren Kreisen der Brauch, daß inan hinterher von einer Predigt nicht mehr spricht.' Der Maler errötete. Aber gleich kam ihm der Dekan zu Hilfe, indem er in seiner ruhi gen, freundlichen Art sagte: „Ich glaube, ein Maler hats ebenso in der Hand wie ein Pre diger, vielleicht noch mehr, ein ganzes Volk zu begeistern. Und der Eindruck, den er mit einem schönen Bild hervorruft, vergeht nicht wie ein Hall, sondern bleibt für Jahrzehnte und Jahr hunderte

reizen, das Bild zu ma- len.' „Bravo. Walter, bravo!' lobte der Pfar rer und klatschte in die Hände „das ist einmal ein vernünftiger Gedanke. Und dann brauchst du gar nicht nach Italien zu segeln.' „Doch, doch', bestand der Maler; „Licht und Farben lernt man erst in Italien kennen.' „Papperlapapp. Die deutsche Kunst ist in Welschland drinnen immer verdorben wor den.' „Oho! Mein Lieber, deine Prüfung au» der Kunstgeschichte bist jedenfalls noch, schul dig.' „Etwas hat der Pfarrer schon recht, mischte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 66 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
abreisen, gezagt und gehofft und mit ihm die bittern Zweifel durchge! Er hat einen Auftrag von irgend einem neugebackenen Guts- kostet, die frohe Zuversicht geteilt. Für seinen Erfolg betete Herrn bekommen, soll glaube ich) einige Ahnenbilder kopieren sie, auf sein Haupt flehte sie die Ehrung herab — ihr eigenes oder fabrizieren. Da hat er mich gebeten, sein Bild mit dem Werk konnte — so dachte sie — ja niemals den ersten Platz meinigen verpacken und abholen zu lassen. Er hat es übrigens erlangen

— Sie haben ein Werk geschaffen.' mit Mutter nnd Schwester im Erdgeschoß desselben Hauses — Mit strahlenden Augen und hochklopfendem Herzen hatte aber sie hatte den Raum nicht betreten, seitdem er an dem Bild sie ihm zugehört. „Sie sind zufrieden mit mir, mit meiner arbeitete, das ihm die glänzende Bahn erschließen sollte. Vor Arbeit? Sie glauben, ich könne Aussicht haben?' seiner Vollendung sollte sie sein Werk nicht sehen und sie hatte „Zufrieden? Aussicht? Wenn die Preisrichter was besseres gern seinen Wunsch

, gegen ihren Willen gewählten selbst wenn es Ihnen diesmal den gewünschten Erfolg noch Beruf ihrer Tochter, der sie so manche, schwer zu entbehrende nicht bringt. Ist übrigens ein vertrauter Kerl, dieser Amerikaner. Summe bereits gekostet, und ein bi5 jetzt so wenig befriedigendes Wrs waren doch gleich die Bedingungen?' Resultat aufzuweisen hatte. . . ' /.Sonderbar genug, allerdings. Für aufstrebende, noch un- Heute hatte Richard ihr freudestrahlend das fertige Bild bekannte Talente. Die Summe von 20060 Mark

für den gebracht. Er mußte am Nachmittag noch abreisen und war in „Ersten Frühlingstag', der von drei Preisrichtern in München großer Eile. als das beste Werk erachtet wird.' ,Hch habe die Buchstaben und Ziffern noch nicht angebracht' „Und daS Bild? Es wird ausgestellt?' sagte er — ein Name war der Preisbewerbung halber nicht „Nein Und soll auch nicht kopiert werden. Er kauft es zu- erlaubt — „und wollte sie bitten, es für mich zu tun, Fräulein gleich an und verleiht es seiner Sammlung ein, drüben in Liesel

viel, war in übersprudelnder Wieland fort, „Sie haben gezeigt, was Sie vermögen — Ihre Laune, war stolz auf das, was er geschaffen — war des Erfolges Schöpfung stellt Sie auf die Stufe, die Sie zu erreichen ge- sicher. hofft. Die Zukunft wird mir Recht geben.' Sein Auge ^iel „Sehen Sie, selbst wenn es keiner von den drei Preisen wieder auf das andere Bild. „Armer Junge! Er wird die sein sollte, so darf ich doch, wie ich mir schmeichle, auf die lobende Enttäuschung bitter fühlen, er hat ja tapfer und fleißig gear

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 74 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Richard nicht der ehrloseste Schurke war, hätte er sie nicht ringen. Fräulein Neunmnn's junge Welt war in die Sommer- Lügen strafen können, hätte zugeben müssen, daß nur eine un- ferien gezogen und Liesel hatte jetzt täglich lange, ungestörte Mge Verwechslung den Lorbeer ihm aus's Haupt gedrückt. Stunden für sich, zum ersten Male wieder seit jener Zeit, da Aber sie hatte geschwiegen, der Gedanke, daß sie, gerade sie es sie an ihrem Bilde gemalt, dem Bild, das dem Geliebten

dm sein sollte, die ihm den vernichtenden Schlag beibringen mußte, gehofften Preis, ihr selbst aber die Entsagung gebracht. Es war ihr unerträglich gewesen. Die Mutter und die Schwester war ein schwerer Traum gewesen, den sie längst überwunden, wollten das zurückgewiesene Bild sehen, sie hatte es ihnen zeigen aber ein Gefühl der Wehmut hatte sie dennoch beschlichen, als müssen — und sie hatte geschwiegen. Wenn sie die Kraft ge- sie nach all den Jahren wieder vor ihrer Staffelei stand und Sunden hätte zu reden in jenem Augenblick, laut

mit, über die sie «egung nur sckwer unterdrückend. Sie selbst hatte noch nicht hingezogen war. Endlich! Waren das nicht Schritte auf de? alles weggeräumt, und das Bild, sein Bild, stand noch oben. Treppe? Sie stand regungslos und lauschte mit verhaltenen: »Ja, er bat um den Schlüssel und bedauerte zu hören, daß Atem. Er war es — ja — die Tritte kamen zum letzten Stock- du auch dort oben heraus willst am ersten. Er wolle dir ein werk herauf. Mit fröhlichem Lachen sprang sie zur Türe und paar Kleinigkeiten lassen

— auf das Bild, das sie in der Kiste gelassen hatte, in der es ihr er hatte gefürchtet, sie anders zu finden, vergrämt, verbittert, zurückgeschickt worden war. Der Deckel war jetzt abgenommen, alt geworden und verblüht. Langsam trat er ins Zimmer und es stand so, daß das helle Licht durch das Fenster darauf fiel, schloß die Türe hinter sich. Sie stützte sich schwer auf die Lehne des Stuhls. Er hatte es „Ich bin gekommen, endlich gekommen, Fräulein Liesel, um gesehen — er hatte es selbst hervorgeholt

Mo- „Hier in diesem Räume. Dort stand das Bild. Ich sehe naten schon ein glückliches junges Frauchen, und das nicht viel es noch jetzt vor mir wie das Dämmerlicht in der Ecke meine minder glückliche Muttchen weilte auf Besuch bei ihr in Thü- Auqen zu trüben schien, wie ich es hervorholte, es erkannte.

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 05.09.1914
Descrizione fisica: 6
in Geschäftsverbindung und darf wohl behaupten, daß «r einen guten Kunden an mir hat. Alle Gemälde, die Sie hier an den Wänden sehen, hat er mir geliefert. Erst in letzter Woche kaufte ich ein reizendes Bild von ihm — er ist sehr solide in seinen. Preisen — sehen Sie dort, die reizende Landschaft ist es — sie kostete nur fünfundzwanzig Pfund.- . Die Dame nahm eine' Kerze vom Kamin, trat zur bezeichneten Wand und beleuchtete ein kleines Bild, das in kostbarem . Goldrahmen dort hing. Unwillkürlich folgte ihr Martha

mit den Blicken. Plötzlich fuhr sie zusammen. Täuschten sie ihre Augen? Langsam trat sie näher. .Mein Gott, welche Überraschung,' flüsterte ?e in freudiger. Rührung. »Das ist eine Landschaft aus Deutschland, sagte mir Walser, aus der Pfalz am Rhein. Sie Tst nach der Natur gemalt. Nicht wahr, das Bild ?st entzückend? Es muß eine liebliche Gegend dort. sein. Walser versprach mir, noch einige Bilder dieser Art zu besorgen, sie sind selten und finden «sch Liebhaber. Aber was ift ^Hn-n denn, Fräulein? Sie weinen

ja schon wieder. Wecken diese Bilder Erinnerungen an Ihre ferne Heimat?' „gnädige Frau/ sagte Martha schluchzend, „für dieses Bild haben Sie fünfundzwanzig Pfund bezahlt?' . „Ja! Der Preis ist noch gering: in kürzester Zeit werden diese Bilder viel mehr kosten.' „Fünfundzwanzig Pfund für ein Bild, von meiner Hand gemalt! O. mein Gott, ich danke Dir' — wie im Gebet faltete sie ihre kleinen Hände — „der gute Walser findet also doch seine Rechnung und ich lebe nicht von seinen Wohl taten. Gnädige Frau

sich nicht sonderlich wohl fühlen auf seinem hohen Sitz.' Martha war so glücklich über das, waS sie eben gehört, daß sie jeden Argwohn fahren ließ. Rückhaltlos vertraute sie der Dame, die ste als zu jener Klasse von Menschen gehörend betrachtete die man in England als sonderbare Kunst» enthusiasten und Sammler nicht so selten findete Auch ihre Künstlereitelkeit war erwacht — sah ste doch ihr Bild in kostbarem Rahmen im Salon einer anscheinend kunstverständigen Dame hängen — hörte sie doch, welch verhältnismäßig höh

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 31.03.1921
Descrizione fisica: 8
schließen nach oben yi» diese Stimmung ab, In der Herbstlandschafi mit der großen Birke ist besonders der Hintergrund von einer Klarheit der herbstlichen Farbencmpfindung, die dem ganzen Bild jenen Zauber verleiht, den alle Rikvdemifchen Bilder tragen, und der um so stärker wird, je länger man sie betrachtet. Manchmal ist eo dem Maler nur darum zu tun, eine Fnrbensiiinmung sestzuhalicn, mit weichem Glück, zeigt das Bild „Stimmung am Lodner, wo der seuchte, dunkle Lilaalanz das ganze Bild beherrscht

. Interessant ist di« Stellung des Maiers im Porträt. Dos Bild des Dr. I. K. wirkt In seiner Geschlossenheit der bescheiden hingestellien Art wie aus der besten Biedermeierzeit, aber dadurch, daß der Künstler jedem Ausdruck gewordenen Erleben lm Gesichte des Dargestellten bis zur letzten Tiefe nachgeganncn Ist und cs oft wie in Bronze eingcgraben hat, bekommt das Bild'eine starke, fast expressionistische Bewegung, die wieder durch die Ruhe In der Gesamtheit aufs festeste gebunden ist. Man feh

« sich daraufhin nur - 61* recht» Hand km AUL« an, bl, so viel Charakteristisch«» kn dieser i Hinsicht ausweist. Einige Handdruck« au» der Türkei zeigen, wir Ri- > kodem auch hier mit wenigem eine Fülle auszudrücken versteht. In welch wundervoll Uesen Tönen ist die Siraßenszene von Konstantino- pel gestaltet und lm Bild am Bosporus Ist der alte Türke ßum Träger der Geschichte seine» alien Dolke» und dessen Welt geworden, und dl» zwei Frauen mlt den großen offenen Augen sckmuen hinein in eln« neue, leuchtend

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 16
Data: 30.01.1912
Descrizione fisica: 16
„zur alten Post' Ball der Reservistenkolonne, bei welchem die Kapelle Hell aus Bozen die Musik besorgt« In dem Atelier Haus Rabensteiuers in Klausen sind zur Zeit wieder eine Anzahl höchst interessanter Arbeiten zu sehend Der unermüdliche Meister, der nicht nur selbst schöpfender Künstler ist, sondern auch als glücklicher Restau rator einen weitbegründeten Ruf genießt, arbeitet zur Zeit an der Wederherstellung eines großen Altarbildes, welches der. Pfarrkirche in Sillian gehört. Das Bild stellt Maria

Himmelfahrt dar und ist von Melk oder Mölk aus der Zeit um 1800. Das Bild war, natürlich unbekannt von wem, von oben .nach unten halbiert und aus der Mitte ein Streifen herausgeschnitten worden, so daß z. B. die Gestalt Christi um.Äe linke Hand verstümmelt erschien. Außer durch diesen Ausschnitt erfuhr das Bild noch eine zweite Barbarei, und zlvaA durch eine grimmige Uebermalung, so daß es nur der ganzen Kunst und der reichen Erfahrung Meister Naben- steiners gelang, aus die schönen Formen und Farben

des Ori ginals zurückzukommen, welche aufzufrischen und richtig zu erganzen selbstverständlich eine zweite Kunst war, welche aber eben auch wieder zu den Vorzügen unseres Meisters gehört. Soweit das Bild bis jetzt in einzelnen Partien fertig ist, läß^sich schon leicht auf die großartige Wirkung schließen, lvMe das Gemälde nach Vollendung seiner Restaurierung «uMben.wird. Nebst diesem' großen Bilde Wartet ein klei neres, das ebenfalls nach Sillian gehört, auf seine Erneue rung Es ist dieses ein Herz

Jesubild nach dem Künstler Henrici. Fine besonders mühsame Arbeit gibt ein Bildnis deS hl. Franz Xaver> das vom sog. Pollussraß arg mitge- MWMW M.Dieses Stück ist aus der Graßmayrschule und ^gehört der Hirche inHollbruck. Aus dem Gebiete der Pro- fanmalerei ist ein sehr gutes Jagdstück von Glatschnigg da, wilches Besitz der Familie von Zallinger in Bozen ist und derselben nach der Restaurierung gewiß doppelte Freude ma chen wird. Sehr interessant ist zum Schluß noch ein Bild des gräflich Pallfy'fchen

Schlosses Baimoz (am Südfuß der Karpathen), wo Hans Rabensteiner letzten Sommer zwecks künstlerischer Arbeiten weilte. Fragliches Bild zeigt das Schloß in alten Zeiten; außer seiner Restaurierung hatte es noch die Ausgestaltung zu erfahren, wie die Bauten heute aussehen. Schloß Baimoz hat nicht weniger als dreihundert eingerichtete Zimmer und ist mit Kunstsachen, Antiquitäten und Sehenswürdigkeiten aller' Art reichlichst ausgestattet, -so daß es von allen Seiten stets zahlreich besucht

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Der Burggräfler
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Pagina 4 di 8
Data: 02.08.1913
Descrizione fisica: 8
Verkündigung', „Flucht nach Aegypten' und „Maria Reinigung'. Von der Kuppel ober dem Ehorc blickte ein Bild, „Maria Himmelfahrt', ans die Betenden herab. Von diesem Bilde allein kennt man das Schicksal. Dieses wurde nicht, wie alle anderen schönen EinrichtungSgcgen stände, einfach zur Kirchcntür hinausbcfördcrt und um eine klägliche Summe verkauft. Doch mußte cs Zeuge scm, wie das frühere Haus Gottes als Remise für allen möglichen Plunder benutzt wurde, Schnccschlittcn und altes Holz und allerlei Ge rümpel

speicherte mau dort ans. Ein liberaler Bürgermeister brauchte Geld für die geplanten Neuerungen. Da stach ihn; und seinen Gesinnungs genossen das Gemälde in die Angen. Er hoffte, daß es von großem Werte sei und nicht aus Lein wand gemalt, sondern in eine Metall- oder Kupfer platte ringravirrt sei, ging mit einigen Stadtvätern und einem Stadtarbcitcr in die Stiftskirche, befahl letzterem, einen Stein aufs Bild zu werfen, wäh rend die „ideal veranlagte' und für die Kunst „begeisterte' Gesellschaft

auf den Ton horchen wollte, um den Wert des Gemäldes abznschätzen. Doch die Hoffnung ging in Enttänschniig über. Es wurde kein metallener Klang vernommen; ein Loch im Bilde war die Folge. Später lauste ein edler Mann das Geiicäldc, ließ c6 reinigen und verkleben. Da man für das große Bild keinen passenden Platz wußte, stellte man es in der Pfarrkirche hinter der Orgel auf und tvurde, da cs gute Beleuchtung hatte, öfters von Kunstkennern bewundert. Das vom Kaiser Josef aufgehobene Magdalcnakirchlein wurde

im Einvernehmen dcS StadipfarrerS Tobias Tricudl als Sammelplatz für allerlei Altertümer ansersehcn. Dahin kanr auch das Maria Himmel fahrt Bild. Aber dort erging cs ihm nicht wohl. Der Totengräber, der beauftragt wurde, cs Hinz» bringen, hatte selbes anfgerollt und das Bild aus wärts gekehrt. Bald kam die Zeit, wo auch in Hall das „Elektrische' cingcsührt tvurde. 9iuii tvurde in dem Kirchlein gerade auf die Bildrollc eine Menge Knpfcrdrähtc, Isolatoren, eiserne Träger usw. aufgestapclt, das arme Kirchlein

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 31.01.1920
Descrizione fisica: 8
, damit das Publikum die neuesten Nachrichten auf dem Material lesen konnte, das von den Bäumen stammte, auf deren Zweigen noch am Morgen die Vögel ihre Lieder gesungen hatten. Ein kleiner Irrtum. Ein bedeutender fran zösischer Kunstsammler kaufte einst auf der Kunst auktion eine Landschaft von einem bekannten Impressionisten, die er mit großem Stolz einem ihm befreundeten Maler zeigte. „Nur erscheint mir das Bild etwas zu unbelebt,' meinte er, „es müßte etwas Staffage darauf sein. Wenn Sie mir auf die Landstraße

, die mitten durch das Bild läuft, einen Mann oder eine Frau setzen würden, so würde dies meines Erachtens das Bild be deutend verbessern.' — „Das ist leicht getan', sagte sein Freund, nahm das Bild mit und sandte es nach einigen Tagen, mit der Figur einer alten Bäuerin auf der Straße, wieder hin. Nach einiger Zeit traf er zufällig mit dem Impressionisten, dem Urheber des Bildes, zusammen und sagte zu ihm: .„Ich war so kühn, eine Ihrer Landschaften, die im Besitze von Herrn B. ist, neulich zu verändern

. Ich habe auf die Landstraße eine alte Bauernfrau gemalt.' — „Auf die Landstraße? Ich erinnere mich nicht, je ein Bild mit einer Landstraße ge malt zu haben. Ich möchte wohl das Gemälde mal sehen und die Wirkung Ihrer Aenderung beobachten.' —' Sie fuhren beide zu Herrn B., der sie vor die Landschaft führte. Der Impressionist wurde grün und gelb vor Wut und Aerger. — „Elender,' schrie er außer sich, „was haben Sie getan? Das ist ja gar keine Landstraße, das ist ja ein Fluß!' Leichte Reizbarkeit. Der Patient befand

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Der Burggräfler
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Pagina 5 di 16
Data: 22.03.1919
Descrizione fisica: 16
Wintergarte«. An jedem Sonntag von 4—6 Uhr nachm, und von 7*9— \*12 Uhr abends (neue Zeit) konzentriert ein Teil der Meraner Kurkupelle, welcher neuer- dlvgs verstäikr wurde, im alten Kurhaussaale (W ntrrgarten). Welchen Anklanq sowohl die treffliche Musik als auch die Genüsse von Kü<:e und Keller stnoen, zeigt der äußerst zahlreiche Besuch, welchen sich dies- Konzerte erfreuen. Endlich wird die Marlinger Brücke, die seit langem nicht nur ein Bild des Jammers, sondern geradezu eine Gefahr für Fußgänger

eine« g'ftigen Bl'ck z» und schacherte weite». Geitwärts stand schon lange der alte Xoai u»d hatte beob achtet, daß die 3 Kinder der armen WeberSwttwe schon vor der Versteigerung mit Bewunderung die alren Glasgemälde beschaute», denn die Heilige» waren in de« grellsten Farbentönen gemalt. Be sonders der hl. Joseph hatte ein Unterkieid vom schönsten Kornblumenblau und einen zitronengelbe» Mantel, während daS Kindlein in ein brennend- roreS He«dch«n gehüllt war. Dies Bild war das Entzücke» der Kinder

und Mohnblumen und schmückte sein B ld damit. Mit offenen Mäulchen standen die Kleiaeren und be wanderten die Bchönhett. Plötzlich gab der Nagel -m morschen Getäfel nach, Blld und Schmuck fiel dinter die Baak. Ein Schreien und Heulen dev Kinder falqte, alle drei krochen unter den Tisch, um das Bild zu retten. Doch oh wehe, das be malte Glas war in drei Stücke zerbrochen und ans dem Rahmen gefallen. Mit großem Jamme» brachten die Kinder Glasstücke und Rahmen zum Berre der Mutter, welche versprach, die Teile

meines Gcoßv «ters and sollen mir als Notpienaig dienen in alten Tag n. B anche ich selbe nicht, so soll St. Josevh dafür sorgen, daß sie einsteas in richk'qe Häade kommen. E>n racher Finder soll sie den Armen neckkilen; falls sie kin Armer fi »det, soll ihm das G ld zu S-gen gere'chen und aus der Not helfen. Der Beschenke soll für mich beten U'd das Bild i' Ehren halten. Rosa Bacher. Linfeld 1*36.' — Wer war nun glück icher als die kranke W in und ihre Kmder! Sk. Joseph halte treu ve-waltet; sein Bild

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Bozner Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 29.09.1920
Descrizione fisica: 8
nachdenken, was du mir erzählt hast über das, was du in all den Jahren mit meinem Bild gesprochen hast, und über die Gedanken und Empfindungen, die du dabei hattest. Jahr um Jahr Haft du nun mein Bild auf deinem Schreibtisch stehen gehabt, nicht wahr?' Sie rückte ihren Sessel ^näher, schob ihre Hand unter seinen Arm und schmiegte sich an ihn. ' „Ja, Gerald — Jahr um Jahr. Deine Augen haben all meinem Tun zugesehen, und immer ist mir gewesen, als gehe ein seltsamer Zauber von deinen Augen

auf mich aus.' „Ein seltsamer Zauber,' wiederholte Ger ald zerstreut und sah wie gebannt auf den Ring herab. Immer trüber wurde der Stein. Ge rald glaubte seinen Augen nicht zu trauen. End lich riß er seinen Blick gewaltsam davon lcs und sah Beatrix voll an. „Es war das einzige Bild von mir, das in eurem Hause existierte?' Sie nickte und sah mit zärtlich leuchtenden Augen in sein Gesicht. , „Ja, Gerald, das einzige. Und ich war stolz und glücklich, däh es mir gehörte. Ich hätte es auch nicht hergegeben für alle Schätze

gemacht wurden, sie sollen doch von dies Bild ist! Und wenn ich daran denke, daß eine Zeit kommen wird, wo ich wieder nichts mehr als dies Bild von dir habe — ach — ich muß weinen, wenn ich daran denke. Ich wünschte, du bliebest immer hier.' , Und sie brachte es fertig, Tränen in ihren schönen Augen funkeln zu lassen. Gerald sah auf das blonde Köpfchen herab. Ein berauschender Duft stieg zu ihm empor. Der weiche Körper der jungen Dame schmiegte sich dicht an ihn. Es war eine sehr gefährliche

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 15.07.1920
Descrizione fisica: 8
Und 2 Veranden im l. Stock, schönen Gemüsegärten, elektrisches Licht, Wasser, guter Bauzustand, für jedes Geschäft geeignet, sofort z« verkaufen. Anfragen an die BeWrin Frau Refi Wirtisch, Rechtsanwalt - Anwärters - Gattin, Kitzbühe l, Hefenhof. Preis 20.000 Lire. mit dazu gehörigen Gewicht, sucht zu kaufe« Sägewerke F. Desrau ceschi > Leifers. ^ ^ / einem kleinen Gemälde, das ich besitze. Dovon wollte sich mein Bater nie trennen; er pflegte zu sagen, dies kleine Bild wäre mehr wert

als alles, was er sonst geschaffen hat. Wenn Sie gestatten, zeige ich es Ihnen gelegentlich. Mein Vater sagte einmal zu mir: „Kind, als ich das malte, da war ich noch ein Mensch mit einer Seele. Aber dann hat man mir meine Seele gestohlen — und was ich dann noch schaffte, war ein Schmarren.' Frau Claudine wischte mit dem Tuch über die heiße Stirn. „Und was ist das für ein Bild?' fragte sie mit trocknen Lippen. „Es ist eine Landschaft aus Oberitalien. Mein Vater hat die Skizze dazu angefertigt, als er mit seiner ersten Frau

auf der Hochzeitsreise war. Noch im ersten Jahre'seiner Ehe hat er das Bild ausgeführt; es ist das einzige geblieben, das er während seiner ersten Ehe gemalt hat. Ich glaube, seine erste Frau, die Wohl vermö gend gewesen sein muß, hat nicht ge wollt, daß er malen sollte. Darunter hat mein Vater sehr gelitten. Als er von ihr geschieden war, konnte er erst lange Zeit gar nicht mal?n, was er später geschaffen, das hat ihn nie befrie digt. Freilich, so schön, wie das kleine Bild, das ich noch besitze, ist auch wirklich

, wollte es der Kunsthändler durchaus haben, aber Vater hätte lieber das letzte Stück unseres Hausrates verkauft, als dieses Bild. Aber ich langweile Sie gewiß mit meiner Or?'chlung, gnädige Frau?' Frau Claudine schüttelte den K^pf. Rcdcn konnte sie nicht. Ein grenzenloser Schwerz krampste ihr die Brust zusammen. Sie empfand es in dieser Stunde mit qualvoller Gewißheit, daß sie nicht nur ihr und ihres Gatten. Glück zerstört, sondern daß sie auch sein Künstlertum vernichtet, seine Schaffenslust gebrochen

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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 22.04.1920
Descrizione fisica: 14
an. ; Zwar hat sie es nicht geschrieben, aber es ist j »wischen den Zeilen heraus zu lesen, mit den j Händen zu greifen. Wie könnten sie glücklich j Verden miteinander! Und soll er das offenkun- j )ige, schönste Glück seines Lebens mit eigener \ Hand zertrümmern wie ein blindes Glas? Je mehr er grübelte, desto strahlender hob sich das Bild des Fräuleins vor seinem Geiste. Walter, Vas treibst du? Hier gibt's nichts mehr zu wä gen und zu wählen. Pflicht und Ehre stehen höher als alles Glück! In seinein Herzen brann te es wie glühende

man aber doch die Schule. Das Bild mutet in seiner aufdringlichen Manier bei läufig an wie der Knittelvers eines Markt schreiers. Kunstwert hat es absolut keinen. Es ist flach und altmodisch in der Auffassung, plump in der Zeichnung, matt und unharmo nisch in der Farbe, arm und langweilig in der Komposition, — wiederholt es doch eine und dieselbe Idee bis zum Ekel —; übertrieben in der Charakterisierung, streift es schon an die Karikatur, die Aufmachung ist grell und bru tal, keine Spur von Empfindung läßt sich ent

wie geistesabwesend in eine Ecke des i Zimmers. Mit einem Male aber brach er in j ein unnatürliches grelles Lachen aus. War denn er oder die ganze Welt närrisch? Er hatte auf sein Bild „Die Lachstube', wenn auch keine überschwenglichen, so doch ziemlich große Hoff nungen gesetzt, zum mindesten hatte er eine starke, ehrenvolle Anerkennung erwartet. Und nun diese fürchterliche Kritik, dieses vernichten de Urteil! Jeder Satz ging wie ein Keulenschlag auf ihn nieder, und die kalte, beißende, tödliche Spott gab

, daß ich einen der schönsten Plätze für das Bild gekriegt Hab.' „Das war eben die Riesendummheit; eine fragliche Ware stellt man nicht zuvörderst ins Schaufenster. Und dann hast du den unsin nigen Vermerk dazugegeben, obwohl ich dir's verboten Hab und du mir versprochen hast, da von abzusehen. Dein Wort hast gebrochen, und eine Lüge hast noch extra angewendet mit dem hirnrissigen Preis, den kein Kind für möglich hält.' ^ ’ „Mensch, hör auf. ich zahl den Preis. „Ich bin kein Mensch — sondern ein Esel, daß ich dir überhaupt

das Bild zum Ausstellen überlassen Hab, well ich mir schon hätt denken können, daß du irgend ein Narrenstück auf führst.' „Kerl, du wirst beleidigend. „Wenn die Wahrheit beleidigend ist, fax aber die Wahrheit mutz jedermann vertragen,''

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