einen krankhaft-mißfarbigen Ton. Schatten der Entbehrung hatten sich zwischen die Rippen gelagert. Selbst tnr blaue Himmel war in stumpfes, gewittriges Schwarzgrau verwandelt, die grüne Wiese in fahles Gelb, als wäre sie versengt. Das Aufsehen, das diese Wandlung hervorrief, war ungeheuer. Wie vor den Kopf gestoßen standen die Leute und starrten mit stillem Grauen das Bild als ein Wunder an. Der Meister war zu tief erschüttert, um noch einen Pinsel in die Hand zu nehmen. Auf seinen Wunsch wurde das Bild ganz
aus den Völkerbund sein würde, sprechen auch sonst sehr viel Gründe dajür, daß die Japaner nur ihr Gesicht wah ren und sich im übrigen strecken werden. Das Zünglein bung, Wut, Ohnmacht, Schmerz glühten aus dunklem Rahmen. Und über dem Bilde gloste die Inschrift: „Deutschland". Den ganzen Tag drängten sich die Leute in den kleinen Saal Mit jähem Verstummen traten sie vor das Bild, kaum daß sich ab und zu ein verhaltenes Flüstern regte. Ein Schauer ergriff alle, als stünden sie in einem Sterbegemrch. Schweigend
. i Aber, auf einmal flammte das elektrische Licht aufs neue auf. Dämonisch trat das bleiche Bild aus dem Dunkel, schrie greller Schmerz von der Schwänze der Wand. Aus einer Nische, die ihn dem Blick des Saaldieners verborgen hatte, trat ein junger Mann. Er ließ seine flackernden Augen in die Runde schweifen, zog dann ein Taburett in die Mitte des Rau mes und ließ sich vor dem Bilde nieder. In tiefstes Sinnen ver sunken, betrachtete der einsame Gast unverwandt das Gemälde. Kein Laut rührte sich im Raum. Der Lärm
der Straße schwieg Reglos verharrte der Eingeschlossene, allein mit dem Bild. Als hielte er Totenwache. Eine Träne zitterte auf seiner Wange. Und noch war des Bildes mähliche Veränderung nicht abgeschlossen. Einige dunkle Flecke auf der Brust, die wie Verbarschungen aus sahen, begannen sich rot, dunkelrot zu färben. Als brächen kaum geschlossene Wunden in der Stille der Nacht wieder auf. Erschüttert erhob sich der einsame Besucher und trat naher an das Bild. Dann aber straffte er sich plötzlich
eines anderen — kratzte er mit einer Spachtel etwas Farbe vom Bild und fing sie in der Epreuoette auf. Dann hielt er diese gegen das Licht der Decke und beobachtete lange die Lösung. „Ich dachte mir's!" murmelte er, „es sind ausländische Farben Sie enthalten einen Zusatz, der sie verändert, allmählich zersctrl Haß klebt in ihren Poren. Die mit ihnen gemalten Lichter ver an der Wage bildet natürlich'auch hier E n g l a n d, -es sen Bündnisvertrag mit Japan zwar bis Juli 1921 ver. langer! ist, dessen Presse, besonders