wurde, und dass man sogar von einer bevorstehenden Verbindung desselben mit einer Tochter GradingerS sprach. Berger behauptet auch, dass thatsächlich die 15 Jahre alteTochter, Gusti, sich in ihn verliebt habe, und es wird diese Behauptung durch zwei von ihr an Berger gerichtete, in den Acten erliegende Briefe erhärtet. Auguste Gradinger stellt aber, trotzdem diese Briefe durch Handschriftenvergleich .als von ihrer Hand geschrieben, constatiert sind, jede Bekanntschaft mit Berger in Abrede
. Die Hausdurch suchung förderte zwei Briefe zutage, von denen einer aus Schladming datiert und mit Ludwig Berger un terzeichnet ist, worin er mit Gradinger ein Rendezvous in Salzburg verabredet, während der zweite aus Nen- kirchen datiert und mit „Schwarz' unterfertigt ist, aber ebenfalls nach seiner eigenen Angabe von Berger herrührt, in welchem er für Schwaiger eine zweite Be stellung auf Falsificate machte, die nicht mehr effec- tuiert wurde und wobei verabredeterniaßen ein anderes Datum
und die vereinbarten Holzsorten anstatt der gewünschten Geldsorten in Anwendung kamen. Trotz dem leugnen beide Gradinger ansS hartnäckigste nnd behaupten, dass ihnen dieser Berger gänzlich unbekannt sei. Dagegen führt die Anklage weiter ein in der Frohnfeste zu Rattenberg zwischen den beiden Gradin ger stattgehabtes Zwiegespräch an. In der Nacht vom 8. auf den 9. März d. I. gegen 10 Uhr hörte näm lich der in einer Zelle des ersten Stockes unterge brachte Häftling Kaspar Angerer von Kramsach, dass ein ini obern
Stockwerke untergebrachter Häftling sich bemühte, sich mit einem Häftling des Parterres in link knvck und Pfeifen dessen Aufmerksamkeit erregen wollte. Hiedurch neugierig gemacht, begab sich Augerer znm Fenster sei ner Zelle, und konnte nun deutlich die von oben kom mende Frage hören: „Hast du den Berger gesehen?', der daun auf die Bejahung dieser Frage die Weisung folgte: „Du darfst im Verhöre nur sagen, du wusstest nicht, was in dem Koffer war, den du getragen, — sonst pafS auf!' worauf von unten
die Antwort zu rücktönte: „Ich habe nichts anderes geredet, habe im mer gesagt, ich kenne den Berger nicht!' Gegen 3 Uhr morgens wollte der im obern Stockwerke un tergebrachte Häftling die Eonversation abermals er öffnen, wurde jedoch von unten aufmerksam gemacht, dass man ihn höre, worauf alles verstummte. In der obern Zelle war danialS Simon und in der Parterre« Zelle Rupert Gradinger untergebracht. Auf Borhalt dieses Umstandes nun geben Beide theilweise zu, den Berger zu kennen, bemühten