und wochenweise in keiner Gesellschaft sich mehr blicken ließ. Seine blauen Montage kamen außer Brauch; ob er auch die blaue Nase verloren hat, weiß ich nicht. Soviel jedoch weiß ich, daß er dem Kunatbauern die angetane Ähmach nie mehr vergessen und aus Lichtmeß den Dienst gekün det hat. . - ^ Anser Herr auf dem Berge. „Da ward er vor ihnen verklärt.' (Matth. 17, 2.) Heute, da ich dieses Kapitel schreibe, ist der zweite Fastensonntag und aus der Kanzel wird das herrliche Evangelium von der Verklärung Jesu
wie die Sonne und seine Kleider waren weiß wie der Schnee. Links und rechts von ihm erschienen Moses und Elias, die himmlische Gespräche'mit ihm führten. Als ob ein Stück Himmel auf den Berg heruntergefallen »wäre, so dünkte es die Apostel, sie spürten eine Wonne, ein Lust, eine Seligkeit, daß sie ihr Lebtag aus dem Berge droben bleiben und gar nicht mehr heruntergehen wollten. Petrus, der Feuer- ^ köpf, schrie auch im höchsten Wohlgesich!: „Herr, da . ist gut sein. . . Wir wollen hier drei Hütten bauen
Herrlichkeit und Macht in der Na- ' tur schöner und klarer als auf einem Berge. — Ich bin weit in der Welt herumgewesen, habe fruchtbare . ebene Länder, großmächtige Städte, den unermeßlichen ' Ozean, strahlende Inseln und prächtige Wäldet ge sehen; aber so schön Wie auf unfern Bergen ist's nir gends in der Welt. Da droben auf den Berges höhen glänzt Gottes Sonnenauge viel Heller und - strahlender, das Firmament ist viel tiefer und. blauer gewölbt, in unendliche Fernen dehnt sich der Gesichts kreis
, denen man pre digen, kein Kranker, den man heilen, und kein Toter, den man auferwecken könne. Als sie aber aus dem Berge ein Tröpflein von Gottes Him melswonne verkosteten, da tat ihnen kein Fuß mehr wehe, sie spürten keinen Schwitz und keine MMgkeit den beschwerlichen Gang und alles, was drunten war, hatten sie vergessen und sie wollten um keinen Preis mehr vont Fleck. « . . Sieh, mein lieber Leser, akkurat so geht es dir. Auch dich führt der Heiland einen weiten, steilen, mühseligen
und Weheklagen, so viel verstecktes Elend, so viel Herzens- öde und Verzweiflung als drunten in den Niederun gen der Welt, im gottfremden LebenstakMel. Ein ar mes, harthausendes Bäuerlein am Berge, daS kaum jemals über seinen Wiesenzaun hinausgeguckt hat, aber brav arbeitet und alleweil ein bißchen zum liebelt Herrgott schaut, ist tausendmal glücklicher, als so ein schnurrender Weltkäfer, der in allen Winkeln herum- sumpert und in alle Blümlein hineinschmeckt, alle Hasen ausschleckt, der in alle Gucklöcher