: er hat schon irgendwo, womöglich noch in einem dritten Lande, Unterschlupf gefunden. Ein Mann steht im Verdacht, Hehler von'Falschgeld zu sein, er weist sich aber durch einen diplomatischen Paß aus und entgeht so einer sofortigen Verhaf tung. Während man auf diplomatischem Wege mit dem Lande verhandelt, dessen Patz der Verdächtige besitzt, und bis man festgestellt hat, daß der Paß ge fälscht istp ist der Verbrecher schon über alle Berge'... Solche Fälle gab es vor dem Weltkriege massen haft. Ganze „Sparten
traf ich ihn, der im Angesicht des weiten, unendlichen Meeres geboren wurde, in den Bergen meiner Hei mat. Hoch und steil stiegen die Wände auf und von oben her leuchtete der Schein ewigen Eises. Damals sah er mich traurig an und sagte mir, daß die Maje stät der Berge ihn wohl erschüttere, daß ihre ragende Steilheit aber wie eine drückende Last aus ihm liege. Er sei die Freiheit, Ungehemmtheit des Blicks ge wohnt. Und hier stoße er überallauf Widerstand. Ich konnte ihn damals nicht verstehen
, denn ich konnte mir meine Welt nicht ohne Berge denken, nicht phne die aufsteiqenden Hänge und die niedrigen, vom Sturm geduckten Wälder. Doch ich verstand ihn zum ersten Mal, als ich selbst für Monate im flachen Land, an der See lebte und an mir spürte, daß mir ein Halt fehle, eine Begrenzung des Raumes. Da wußte Ich dann, daß ich Sehnsucht hatte, Heimweh nach der Welt meiner Berge, wie Jörn damals nach seiner See. nach deren Unbegrenztheit. Aber das alles ist fchcm lange Jahre her. Jörn fand ryieder
gegm den Schlamm und die grundlosen Wege, die er schafft. In den langen Wintertagen ertappten wir, die wir aus den Bergen kamen, uns wohl öfter dabei, wie unser Blick in die Ferne ging, ertappten uns dabei, daß beim Anblick der phantastischen Wolken gebirge am Horizont das Herz einen kurzen Schlag lang die Hoffnung trug, daß dort ein Ende der Weite Wäre, daß oort Berge sich auftürmten, mit Flanken gus grauem Stein, mit Halden aus Geröll und dem Ruch, der über Bergen liegt. Einen Augenblick
nur währte diese Hoffnung, eines Herzschlags Länge nur: denn Berge-finden nur keine in diesem Land, auf tausend Und mehr Kilometer weit. Ob einer, der nicht in den Bergen geboren ist, die Sehnsucht nach ihnen verstehen kann? Ich weiß nicht recht, denn ich erinnere mich dann, wie auch ich Jörn nicht verstand, der sich in der Sehnsucht nach dem Meer verzehrte. Wir können uns nicht von ihr be freien. sie wird immer da sein, diese Sehnsucht nach den Bergen, nach den weißen Gipfeln, nach dem grauen Stein