, lichtklaren Iöchern, stand zweimal auf hohem Gipfel und schaute über Täler und Berge hin zum Firnenkönig, dem Ortler, hin zum gletscher umschlungenen Glöckner. Bei lieben Berg- freunden hatte ich schöne Stunden verlebt. Und nun sollte ich wieder zurück zur stren gen Pflicht. Mir brannte das Abschiedsweh in der Seele und langsam schritt ich über die Bergwiesen am Fuße desPeitler. An einer Quelle milchweißen Dolomitentrankes fetzte ich mich zur Rast nieder und schaute den Wolken nach, die hinter den Bergen
, wie die Rosen an der Laurinswand? Ja, wie die Tropfen roten Blutes sind sie, die der sonnenmiide Tag beim Abschied von den Bergen weint. So wie ich es sah am Übel talferner, vom Venediger, in den hohen Tauern, von der Hochwilde den Gurgler Ferner und den Eispalast des Ortlers. — Alpenrose rot; bist du nicht das Symbol der Liebe? Ja, wie ich die Berge liebe, ihre Schönheit, ihre - Schrecken, ihre einsam stillen Gipfel, ihre finsteren Schluchten, ihre freien ragenden Spitzen! Mit leidenschaft licher Liebe
in ihre Augen gesenkt, so tief blau schimmern sie mir entgegen, so in ihrer schlichten, unaufdringlichen, aber echten Schönheit. Wie sie mir entgegen lachten auf Campolungo, im Blumenpara- dies der Seiseralm über der Vöraneralm, im zeitigen Frühjahr am Radlsee, auf der Alm Lazinz zuhinterst in Pfelders am Wilden See unter der Kreuzspitze. Sie sind mir eine stumme aber eindringliche Mah nung, der Heimat und der Berge nie zu vergessen. Heimatsitte stets zu hüten mit all meiner Kraft. An manchen klaren See
erin nern mich diese Blumen wenn die Sonne über > seinem Wasser ruht oder die Blitze darüberhinzucken. Es ist.das Blau wie es sich über den Felsen wölbt an kristallnen Herbsttagen, das Blau, das nach Gewitter nacht verheißungsvoll durch die Wolken bricht. Alpenvergißmeinnicht! Wie sollte ich dein vergessen, Reich der Berge? Wie sollte ich dein vergessen, Heimat, da ich dem Edelweiß Treue geschworen und brennend in mir wie