steigt der Wagen in die Berge, immer wilder wird die Szenerie. Heber 200 Kilometer legen wir an diesem Tag. trotz schwierigsten Geländes, zurück und sind stolz auf die Leistung unseres kleinen, aber tapferen Wagens. Wir nächtigen in einer Karawanserei auf der Durchzugsstraße über den Aindukusch nach Sibirlsch-Turkestan. Zwei Nachtstunden sind mit der Reparatur unserer Reifen ausgefüllt, dazu gibts zur Auffrischung grünen afghanischen Tee und Fladenbrot, das das beste Sohlenleder übertrifft
und Eigenart für uns Europäer voll Geheim nis Ist: nein. Kaschmir ist jener Vasallenstaat Im Nordwestzipfel des großen indischen Reiches, der dem MitteleuronSer eine ihm vertraute Landschaft zeigt. Mehr noch: Kaschmir ist gewissermaßen der Guckkasten Indiens, in dem wir Bilder schauen, die uns bald an die Berge der Schweiz oder Tirols, bald an die Lagunen Venedigs oder das englische Seengebiet erinnern. Kein Wunder, daß man sich hier bald wie daheim fühlt, wenn man aus der Bruthitze des Vandschab
. Es ist eine Tätig keit auf lange Sicht, die hier die Bruderschaft entfaltet. Im Venedig Indiens. Auch in Kaschmir herrscht Monsunwetter, es ist eben Regenzeit. Die Berge find mit Nebel- Hauben bedeckt, Wolkenbrüche gehen nieder und verwandeln die Straßen in kleine Seen. Gern hätten wir den Nanga Parbat gesehen, um dessen 8000 Meter Tiroler und deutsche Berg steiger so hart gekämpft haben. Zum Greifen nahe wäre hier der nackte Fels, immer aber breiten sich dichte Wolken über ihn. In Srinagar, einer Stadt
für technische Leistungen besitzt und in dessen Unter- bewußtsekn irgendetwas steckt, was wir Europäer als „Rekordsucht' bezeichnen. Diese Kaschmiris also wollten das Unmöglich« möglich machen. Sie schieben an, acht Mann hoch plus Motor traft und ruckweise geht es höher über Steil strecken, die phantastisch scheinen. Motor und Kupplung stöhnen, aber wir bewältiaen gemein sam mit den Kaschmiris. die .sich die Arbeit nicht verdrießen lassen, die ersten Berge. Oft ist der Weg zu schmal, dicke Wurzeln versperren
di« Weiterfahrt, aber unser« Spaten leisten gute Dienste. Langsam kommen wir weiter. Dl« schleifenden Hinterräder stnd brennheiß, das Wasser im Kühler dampft. Endlich erreichen wir ein« Hoch fläche, auf der es flott weitergeht; aber bald sperren uns wieder neue Berge den Weg. Zu allem Ueberdruß windet sich der Maultierpfad jetzt in Haarnadelkurven mit viel zu kleinem Radius tn die Höhe. Wir helfen uns damit, daß wir die Kurven abwechselnd im Vor- und Rückwärtsgang befahren, ohne den Wagen zu wenden, was gar