doch die Kerzen ge wonnen hatte, seinen silbernen Ton. Die Trennung von der Keimat und den Ihrigen, der Tod der Eltern, die sie nicht mehr gesehen hatte, gingen ihr nahe, die himmel hohen Bergwände, das wilde Rauschen der Wasser, die schwerblütige, knorrige Art des Selmallor Volkes be drängten dis an hellere Lebenstöne gewöhnte Seele, das junge Weid, das dein Vater mit viel guten Vorsätzen, mit Vertrauen und fröhlichem Mut in die harten, starren Berge gefolgt war, fand sich aus die Dauer in Selmait
nicht zurecht; sie war unter den Dörflern, die ihr nicht feindselig, aber versiändnislos begegneten, die „Fremd', ein verirrtes Kind, ein aus dem. Nest gefallener Vogel. „Ich kann anfangen, was ich will, so isl's »ach der Meinung der Selmalter nicht recht,' lächelte die Mutter, dabei aber traten ihr Tränen in die warmen Augen. Am meisten litt sie unter dem sonnenlosen Winter des Gebirgstales. Von Martini bis zur Lichtineß verlor das wärmende Gestirn die Kraft, sich über die Gräte der Berge emporzuschwtngen
. Gelang es ihm zum erstenmal wieder, dann blickte die Sonne um elf Uhr vormittags durch das „Lichtineßloch', ein großes, von der Natur selbst hoch über dem Alpwald tu die Mauern der Berge gesprengtes Felsenior, gerade auf Kelm und Turm der Selmatter Kirche. Sobald der kupferne Knopf der Turm spitze zu ersunkely begann, rannten wir Jugend das Dorf entlang und riefen aus vollen Kälsen: „Lichtmeß, Licht meß — die Sonne ist da!' Und die Dörfler öffneten die Truhen und Banktröge und schenkten