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Pagina 1 di 6
Data: 28.01.1922
Descrizione fisica: 6
Porto beiliegt. Allen Anfragen ist da» Porto für dri Rückantwort beizulegen. Bezugspreise: fand monatlich 8 100.—. Deutschland die doppelie, das übrige Ansland die vierfache Gebühr. Einmal begonnene« Abonnement gilt bis zur schriftlichen »der mündlichen Abbestellung. Ginzel-Nammer am Mittwoch R ia. — und am Samstag K 20.—. Nach richten für die Schriftleitung sind bis längsten» Dienstag und Freitag etnzusendcn. Papst Benedikt XV. Der Vater der Christenheit, der große Frie denspapst Benedikt

XV. ist aus dem irdischen Leben geschieden. In tiefer Trauer stehen nicht nur die Katholiken aller Länder — die ganze gesittete Welt beklagt das Hinscheiden des gei stigen Führes und weisesten Freundes der Menschheit. Das bekunden die Beileidkundge bungen der Regierungen, davon zeugt die Wärme der auch von nicht positiv christlicher Seite ge widmeten Nachrufe. Es darf uns das nicht wundernehmen. Denn Benedikt XV. war in haßerfüllter ein Herold und Apostel der Liebe; der Welt den Frieden zu geben, hatte er sich als Ziel

gesetzt. Diese Aufgabe bean- spruchte alle seine Kräfte, unermeßliche Geduld, Liebe, unverdrossene Tatkraft und Weisheit. Gottes unerforfchlicher Ratschluß hat Benedikt XV. nichtsmehr das Ziel seiner heißesten Wünsche, den Erfolg seiner rastlosen Bemühungen: d e n Sieg der Liebe schauen lassen. Papst Benedikt der XV. wurde am 21. November 1854 zu Peali bei Genua als Sprosse der alten markgräflichen Familie della C h i e s a geboren. Nach Vollendung der Gym nasialstudien in Genua studierte

wurde Erzbischof della Chiesa gleichzei tig mit den Fürfterzbischöfen Piff! und Cser- ! noch zum Kardinalpriester kreiert und im glei- \ chen Jahre am 3. September zum Papste ge wählt und am 6. September gekrönt. Die Kardinäle der Mittelstaaten waren ses, die im Konclave die Entscheidung für die Wahl Benedikts gaben. Unter denkbarst drük- i kenden Verhältnissen mußte Benedikt XV. das Steuer des Schifflein Petri ergreifen. Die Wogen christentumentfremdeten Hasses, die Sturmflut der damals der Gottes

für alle Zeiten bleibt das Schreiben, welches Papst Benedikt am 24. Jänner 1921 an Kardinal Gasparri richtete: Es wer ein erschütternder Apell für Oesterre-ch, für Wien, das dem Elend und der Verzweif lung preisgegeben ist Er betonte, daß selbst die von auswärts versprochene Hilfe nicht wirksam sein könne, da Oesterreich die Ele mente des eigenen Daseins fehlen. Papst Benedikt XV. erwies sich während seiner ganzen Regierungszeit als warmer Freund Oesterreichs. Sein väterliches Herz schlug in Liebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 10.03.1953
Descrizione fisica: 6
mit dem Aufhängen von Wäsche beschäftigt. Das zweieinhalbjäh- Wir entnehmen der „AZ“ unter anderem: Wie berichtet, gab es am letzten Tag der Ski- flugwoche eine Sensation: Gendarmerie beamte verhafteten Dr. Wilfried Benedikt, den Präsidenten des steirischen Skiverban des, der mit der Durchführung der Veran staltung betraut war. Der Grund der Fest nahme war der Verdacht, daß Dr. Benedikt eine erhebliche Anzahl der Eintrittskarten zweimal verkauft und nur einmal verrechnet hat und Kinderkarten zum Preis

Verkäufer auf Anweisung Dr. Benedikts schon verkaufte Karten gegen eine Ent schädigung von zwei Schilling zurückkauften und dann zum vollen Preis von zwölf Schil ling ein zweites Mal ausgaben. Die Kontrol lore ermittelten außerdem mehr als drei hundert Erwachsene, die Kinderkarten er halten, jedoch den vollen Preis bezahlt hat ten. Der Betrug mit den Eintrittskarten scheint nicht der einzige, den Dr. Benedikt beging: aus der Patsche helfen. Er scheint das auch nicht auf saubere Weise getan

zu haben; denn auch er wurde verhaftet. Außer den beiden prominenten Persön lichkeiten wurden noch Benedikts Sekretärin sowie der Grazer Werbekaufmann Josef Rie- disser und dessen Frau verhaftet. Riedteser, der ein Werbebüro besitzt, hat dem sogenann ten Kulmausschuß in seinem Büro einen Raum zur Verfügung gestellt, dafür wurde ihm die Werbung übertragen. Da die Buch haltung Riedissers und des Kuhnausschusses, der eigentlich nur aus Dr. Benedikt bestand, unvollständig und unübersichtlich ist, wird der genaue Schaden erst

nach der Durchsicht der dreißig Briefordner, die beschlagnahmt wurden, festgestellt werden. Nach Schätzungen dürfte sich die Summe, deren Verwendung erst aufgeklärt werden muß, auf rund dreihunderttausend Schilling belaufen. Daß einen erheblichen Teil davon Doktor Benedikt für sich verbraucht hat, beweist die Tatsache, daß er in der letzten Zeit über seine Verhältnisse gelebt, sich ein Auto und einen Hausanteil gekauft hat. Außer dem Land Steiermark hat auch das Handelsministerium die Veranstaltung in Kulm

“ überwiesen, ver untreut. Der Betrag war zur Bezahlung der Druckkosten für eine Festschrift bestimmt, von der nur wenige Exemplare verkauft wurden. Benedikt übernahm das Geld, zahlte aber nicht Als die Gefahr bestand, daß die Behörden davon erfahren, rief Dr. Benedikt die Druckerei an und ersuchte den Besitzer, auf etwaige Anfragen zu erklären, daß die Druckkosten beglichen seien. Der Besitzer lehnte das Ansinnen ab. Bevor noch der Besitzer etwas unternahm, kam ein Mann zu ihm und beglich für Dr. Benedikt

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Der Arbeiter
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Pagina 10 di 12
Data: 04.02.1931
Descrizione fisica: 12
, so daß man sich vor sich selbst ein wenig schämt und dann regt sich ein lum- piges Gefühl im Innern, das man gerne wieder los sein möchte. Wer von den chrisllichen Arbeitern und wohl von der Arbeiterschaft, ja von der Bevölkerung in ganz Dorn birn herum kannte nicht den vor guter Jahresfrist von uns gegangenen „Lodgars Benedikt" kurz Benedikt genannt. Was hat sich der in 50 Jahren in der Fabrik abgerackert, was ist der nicht in den freien Stunden und Feiertags noch gelaufen, gesprungen und gehastet mit Schriften, Kalendern, Zeitungen

und in Besorgung von Einzügen aller Art? Und als er alt und gebrechlich war, mutzte er noch zur Fabrik hatschen, bis er ganz zusammenbrach. Zu was soll ein Ar beiter auch früher aufhören können? Wenn er nicht mehr zurecht kommt, soll er krank werden und den Krankensold beziehen und wenn diese Frist endet, dann soll er sich hin legen und sterben — pünktlich und verläßlich wie er immer war — hat Benedikt auch das getan. — Dieser Brave brachte mir auch allwöchentlich dre Zeitung, den »Arbei ter"; nie

war er verdrossen, immer freundlich, wenn auch müde, und immer mutzte er etwas, was gerade gang und f läbe war und machte gerne einen Plausch — und konnte ogar sehr zuvorkommend sein Ich hatte den alten Gesellen recht gerne. Da einmal, weiß der Kuckuck, welcher Teufel mich reiten mochte, war ich mit Benedikt kurz angebunden, als er den „Arbeiter" brachte uird den Bezugspreis wieder einheben wollte: ich stellte mit kargen, jedenfalls unfreund lichen Worten die Zeitung ab und bezahlte nicht mehr. Bene dikt sah

mich mit seinen treuen Augen verdutzt, fast er schrocken an und fragte — was seist? (was sagst) in sol chen Situationen hörte er schlecht; ich wiederholte unwirsch und Benedikt meinte fast etwas betrübt — a s i sch t D'r d o nit ernscht? — Ich beharrte auf meiner Weigerung und er . ging; er würgte und drückte noch an einer Entgegnung, aber er war schon auf der Stiege als seine letzten Worte mich erreichten: „Nünt für unguot, Hanserg!" (Nichts für ungut, Hansjörgl). Kaum war der Mann draußen im Dun kel verschwunden

ordentlich und weil ich zu feige war, das meiner Ehehälfte einzustehen — so übernahm mich erst recht so ein ekelhaft lumpiges Gefühl über mein einge bildetes, unbegründetes Handeln; ich hatte meinen liebge wonnenen „Arbeiter" vor die Tür gestellt, dem alten, mit der Arbeitersache so überzeugt verbundenen Benedikt eine herzlose, herbe Enttäuschung zugefügt — ja vielleicht sogar eine Kränkung ihm angetan — und wußte selbst nicht recht warum. Lumpiges Gefühl! Nach langen Monaten kam mir Benedikt unterwegs

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Unterinntaler Bote
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Pagina 18 di 20
Data: 29.06.1912
Descrizione fisica: 20
hinter dem Mond drein, der anstvoll vor ihnen floh, und bissen ihn an, bis er von einem gähnenden Schlund ganz verschlungen wurde. Und das Fell der hungrigen Wölfe säumte sich mit Gold. Dem Benedikt war cs, als hielte sein Arm einen zitternden Strahl umschlungen und schütze ihn vor dem Wolfsrudel des wilden Jägers, der da durch die Alp gerast war... Wie Andacht kam es über ihn, als er sah, daß die Fremde eingeschlummert war. So ein „sonniges" Gewitter hatte er auf der Alp noch nie erlebt! * * * Wie atmete

bilden sollte. Auf dem Wipfel der vom Blitz getroffenen Wetter tanne sang eine Drossel, und mit rhythmischem Ruderschlag flog ein Weih aus und sank lang sam dem Tale zu, bis er nur noch ein über dem See schwebender schwarzer Punkt war. Sie malte bis zum Abend. Der alte Geo loge und die Mädchen kamen und staunten über die Fortschritte des Bildes. Nur das Ge sicht des Betrufers war noch unfertig und verschwommen. Als der Benedikt kam und die „Volle" an die Lippen setzte und das altehrwürdige Gebet

und Farbstock beiseite legte und die Schönheit des Abends und die Nähe des Jungburschen still auf sich einwirken ließ. Wie der Atem der Weide strich der Duft von Orchis und Weißenzen umher. „Es ist, als schwinge ein unsichtbarer Chor knabe ein Weihrauchfaß mit brennenden wür zigen Kräutern hoch über der Hohlichtsluh.. sagte Vera. Der Benedikt meinte nur: „Jst's nicht schön bei uns?" „Herrlich!" sprach sie, wie traumverloren, und ließ die Blicke in die Tiefe schweifen, wo die Lichter der Dörfer aufzublitzen

be gannen, wie die Juwelen um den Nacken des Sees. Unweit des Felsenvorsprunges, wo sie saßen, ging das Anneli, hing die luftige Sennen wäsche an die Scharrhäge und sang dabei: „Susanneli, Susanneli, Wo hescht du djni Chüeli? Z'Lauerz inne, z'Lauerz inne Han' is ufem Flüehli." „Seht, Benedikt, die Sterne sind ins Was ser gefallen und lachen noch aus der Tiefe herauf ... Da sinkt wieder einer . . ." sprach die Fremde, und sie deutete nach der gol denen Furche, die eine Sternschnuppe am Firmament zog

. Er rückte ihr näher, um all diese Wunder durch ihre Augen zu sehen . . . Wenn sie so mit singendem Tonfall seinen Namen aussprach : Benedikt! war es ihm im mer, als strichen weiche Finger durch sein Kraushaar. Sie lehnten fast Schulter an Schulter . . . Da bog er sein Haupt seitwärts und blickte sie von unten herauf mit stummer Eindring lichkeit an. Sie mußte auf ihn schauen, er hatte sich in ihren Gesichtskreis, zwischen Him mel und Erde gedrängt. War es das Gefühl, das ihn beseelte, oder das volle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 04.04.1927
Descrizione fisica: 8
von Aktenstücken kommt zur Verlesung. Der Ermordete Bene dikt Neururer war kinderlos, im Jänner vergangenen Jah res starb seine Frau. Ein jüngerer Bruder, Peter, wohnt in Birkach bei Pfunds. Dieser' hat eine Tochter namens Benedikta. An der von Landeck über Ried längs des Jnn- tales aufwärts nach Pfunds führenden Straße liegt, 40 Minuten vor Pfunds, der Ort La fair sch. Dort hatte der am 3. Nvv. 1926 ermordete, 74jährige Bauer Benedikt Neu rurer im Hause Nr. 162 sein Anwesen. Trotz seines Alters war Benedikt

Neururer austerordenttich rüstig, nur beim Gehen bediente er sich zur stütze eines Stockes. Seiner Wirtschaft konnte er nicht mehr so vorstehen wie früher und hat deshalb seine Nichte Benedikta besonders zur Zeit des Anbaues rmd der Ernte ausgehvlfen. Im Herbst 1924 testierte Benedikt, daß seine Nichte das Anwesen erhalten solle. Das war ihr. wie dem Hein rich Neururer, mit dem sie eine Bekanntschaft unterhielt, wohlbekannt. Bon sieben Kindern war Benedikt der ein zige Sohn, und so sollte Heinrich

Neururer auch das väterliche Gut übernehme^ Auch er hat noch zu h ebzeiten der Frau des Benedikt Neu rurer wiederholt auf 'desien Gut gearbeitet und ist schließ lich über Drängen des Benedikt, nachdem er zu Pfingsten die Benedikta Neururer geheiratet hatte, für ständig auf das Gut des Alten gezogen. Dieser war ein Mensch, von dem die Leute sagten, daß mit ihm nur schwer auszukom- men war. Er soll auch mißtrauisch und geizig geworden fein, und ist es anch gegen den Hevbst

und sei zur Gendarmerie gegangen. Als er aber zur Türe hinausgehen wollte, 'habe Benedikt abermals mit einem Spazierstvcke ans ihn los geschlagen und ihn in den Finger gebissen. Der Sprengel arzt Kranebitter stellte zwei Hautdurchtrennungen am Ringfinger fest und bezeichnet sie als leichte Verletzung. Das verstörte Benehmen Heinrichs fiel so auf, daß er gefragt wurde, ob er dem Alten ein Leid zugefügt habe. Ihm wuvde nahegelegt, sich zur Gendarmerie zu begeben, wo er bald nach 10 Uhr erschien

. Dort gab er an. daß er mit Benedikt gerauft habe, weil derselbe, den er zum Frühstück rief, ihn anschrie: ,Zch werde dir helfen, du Sauteufel, du, bevor du mir die ganze Stube voll Kinder herstellst!" Er habe ihm den Revolver westgeschlagen und ihm einen Stoß versetzt, daß er zu Boden siel, wobei er mit dem Kopfe an einem harten Gegienstande, Stenn oder Kantholz, auf- geschlagen habe. Dann habe er gerufen, er werde zur Gen- Nrrmrrie ytven 'N"d 'ei n de: ", r'.v.r urn sich umzuziehen. Es kam

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 12
Data: 05.02.1922
Descrizione fisica: 12
mit unter Benedikt geprägten Gold- und Silberrnünzen zu Füßen. Beigeschlossen wurde auch eine kurze LLbensbeschrsiburtg des Da- hingefchiedenen. Daraus wurde der erste Sarg ge schlossen und mit violetten Bändern und Siegeln des Kämmerers versiegelt. Der zweite Sarg wurde an den Rändern umgebogen und verlötet in den dritten Sarg gesenkt, der mit vergoldeten Schrau ben verschlossen wurde. Darauf bildete sich der Zug neu und wurde der Sarg vor den Hauptaltar geleitet, wo er aus dem vorbereiteten Gerüst in die Gruft

hinabgelassen und im Seitenbogengang un terirdisch in einer Nische emgemauert wurde. Nun ruht der treue Hirte der Kirche und große Frie denspapst in der Mitte seiner Vorgänger, neben Pius X. und hart der Auferstehung entgegen. Benedikt der XV. ist der 260. Nachfolger des. hl. Petrus. Er -regierte 7 Jahre, 4 Monate und 19 Tage. Bon den 260 Päpsten wurden 83 heilig und 2 selig gesprochen. Der letzte Papst, der heilig gesprochen wurde, ist Pius V. Selig gesprochen wurde Gregor X. und Benedikt XI. Unter den 260

, er lebte aber auch einfach wie ein Einsiedler. Trotz der überwältigenden Fülle der niederschmet ternden Weltereignisse zeigte Benedikt XV. stets dieselbe seelische Heiterkeit und Gleichmütigkeit. Es war die zähe Genuesernatur, die den Papst, der nie eine Stunde krank gewesen, nicht einmal Kopf schmerz oder Zahnweh kannte, zu jeder Arbeits leistung befähigte. Morgens um 5 Uhr wurde der Papst von seinem Kammerdiener, den er aus Bo logna mitgenommen hatte, geweckt. Er ging dann in seine kleine Kapelle

seine Enzykliken nieder. Er studierte auch alle Fragen, die an ihn'heran traten, eingehend, erwog das Für und Wider und hielt sich stets auf dem Lausenden in literarischen und politischen Fragen. Zwischen 1 und 2 Uhr nahm dann der Papst das Mittagessen, Fleisch oder Fisch, zweimal in der Woche dazu Mehlspeise, ein Glas leichten Weines, dann eine Stunde Ruhe, hieraus Ausfahrt oder Spaziergang im vatikanischen Garten, dessen Blumen- und Lau- bengänge Benedikt überaus liebte. Um 4 Uhr be gann wieder die Arbeit

am Schreibtisch, die, nur von Besuchen vertrauter Personen unterbrochen, bis halb 7 Uhr dauerte. Dann kam als letzter Be such der Kardinal-Staatssekretär, hieraus ging Benedikt nochmals in die Kapelle, um mit seiner engsten Umgebung den Rosenkranz zu beten. Erst nach dem Abendessen — der Papst speiste nach der •• vatikanischen. TrpflogenlM "alleM - "versammelte er im japanischen Salon seiner Privatwohnung, die ein Stockwerk über den Empfangsräumen ist, seine Vertrauten um sich, und hier konnte der Papst

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 04.11.1925
Descrizione fisica: 10
4 Pater Benedikt. Wad) einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. Kaum hatte Pater Benedikt den Hausflur betreten, als mehrere Männer, die Treppe herunterkommend, ihm entgegentraten. und er unter den selben die Physiognomie jenes Mannes erkannte, den er aller dings nur beim fahlen Schein einer vom November- nebel verdüsterten Laterne gesehen, dessen Züge sich aber seinem Gedächtnis tief emgeprägt hatten. Es war Paul Hutter, den er trotz des gänzlich veränderten Ausdruckes seiner Miene gleich

erkannte. Hatte ge stern Erbitterung und Verzweiflung aus seinem Antlitz gesprochen, so sah es heute freudig-verklärt aus. Aber auch der Arbeiter hatte Pater Benedikt er kannt und mit ehrerbietigem Gruß auf ihn zueilend, sagte er mit tiefbewegter Stimme: „Hochwürden, Gottes Barmherzigkeit hat sich wun derbar an mir erwiesen — sie hat mich von Sünde und Elend gerettet. Die Frau, die ich gestern noch ihrer Hartherzigkeit wegen angeklagt, hat als Enge! gegen uns gehandelt. Der reichen Unterstützung

der Frau unseres Fabriksherrn verdanken wir es, daß wir bis zur Wiederaufnahme des Betriebes vor Not und Elend gesichert sind." „So ist mein Vertrauen auf das gute Herz der jun gen Frau nicht getäuscht worden," rief Pater Benedikt hocherfreut. „Lassen mich Hochwürden alles erzählen," bat Paul, der. während feine Gefährten das Haus verlassen hatten, allein mit dem Priester zurückgeblieben war, „ich habe Frau Born verleumdet, ich will auch fetzt der erste sein, der ihr Lob verkündigt. Ich hatte heute

von eurer Notlage, ihren Schmuck verkauft und die Summe, die sie dafür erhielt, zur Verwendung unter euch bestimmt. Der Ertrag ist so bedeutend, datz ihr auf diese Weise, bis die Arbeit wieder begonnen werden kann, keine Not zu lckden braucht." „Das ist schön, das ist wahrhaft christlich gehandelt," rief Pater Benedikt, „sie hat ein Opfer gebracht, um ihre notleidenden Nächsten zu unterstützen." „Und ich habe sie geschmäht, sie kalt und herzlos genannt," rief Paul, der noch so erregt war, daß er die Tränen

nicht Zurückzuhalten vermochte. „Das soll Sie lehren, sünftig nicht vorschnell nach dem Scheine zu urteilen," sagte Pater Benedikt. „Nachdem Gottes Gütte sich Ihnen so barmherzig er- wiesen, werden Sie sich nicht mehr eines solchen siind- haften Kleinmutes schuldig machen, nicht mehr den bösen Einflüsterungen jener Menschen Gehör schen ken, die Sie in den Besitzenden und Reichen nur Feinde und Unterdrücker erblicken lassen, sondern in ihnen Brüder und Schwestern sehen, mit denen Sie einem gemeinsamen Ziele

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 29.01.1922
Descrizione fisica: 12
. Bei der Wahl ging der Kardinal Erzbischof von Bologna, Giacomo (Jakob) della Chiefa, als neugerveihter Papst hervor, der den Namen Benedikt der XV. annahm. Benedikt war klein von Statur, etwas fchrvächlich, aber groß fein Geist und noch größer fein Gottvertrauen, in dem er die schwere Bürde aus sich nahm. Beneidet hat ihn um seine hohe Würde niemand, bedauert wurde er viel. In einer solchen Zeit die päpstliche Tiara tragen, war eine furchtbar schwere Auf gabe. Papst Benedikt richtete aber seinen Blick

aus den, dessen Stellvertreter er geworden, aus Jesus Christus, der die Welt überwunden hatte und nahm unverzagt die schwere Bürde auf sich. Sein erstes Augenmerk galt natürlich dem entsetzlichen Krieg und da arbeitete er nach einem dreifachen Gesichtspunkt. Erstens wahrte er die unbedingte Neutralität, das war eine Arbeit, die äußerst un- ckbar war, und ihm ungeheuer erschwert de. Don allen Seiten drängte man in ihn, er chte sich für die eine der kämpfenden Parteien .^sprechen. Benedikt tat es nicht, schon

Druck aus ihn aus. und England bot dem von allen Hilfsmitteln abgeschnittenen Papst Millionen, wenn er unsere Sache als ungerecht erkläre. Papst Benedikt blieb unerschütterlich gegen allen Druck und alle Lockungen. Das Hauptziel, das er sich setzte, war die Beendigung des Krieges. die Herbeiführung des Friedens. Um dies sein Ziel zu erreichen, ließ er kein Mittel '-'iv?rsucht. Schon im September 1914 bat er die ; egierungen in einem Rundschreiben, vom Kriege a%Ua£[ea und sich zu versöhnen

schein! als die Gegner. Denn während sie nicht Hoffnung auf übertriebene oder trügerische Dinge erweckt, stellt sie nur das in Aussicht, was gerecht und von Dauer ist." Als Lehrer der Welt trat Benedikt im letzten ! Icchre mit drei Rundschreiben vor die Mensckheit: ! In den Enzykliken zu den 700jährigen Jubiläen des Dritten Ordens des hl. Franziskus und des Todes des hl. Do m i n i eus. Der Hl. empfiehlt den Dritten Orden als ein geeignetes und noch immer zeitgemäßes Mittel, um die Welt mit dem Geist

der katholischen Wett. Benedikt XV. förderte auch auf alle Weise den im neuen Kirchenrecht gleichsam gesetzlich fest gesetzten Wunsch der Kirche nach Gründung katholischer Universitäten. Nur durch die Erfüllung dieses Wunsches, der den Katholi ken Befehl sein sott, kann das katholische Geistes leben zu gehöriger Geltung gelangen. Da» katho- lische Italien hat in Mailand in jüngster Zeit seine Universität gegründet. Polen hat gleich zwei katholische Hochschulen, in Warschau und Lublin, in» Leben gerufen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 7 di 16
Data: 04.06.1933
Descrizione fisica: 16
XV. namhaft ge macht werden. Jetzt mein Lied, erschalle, froh in den Bergen widerhalle. Im Jahre 1919 übergab Benedikt der XV. dem Kardinal Piffl 100.000 Lire für arme Wiener Kinder. Eine halbe Million Lire sandte er nach Deutschland, 100.000 Lire nach der Tschechoslowakei, 600.000 Lire nach Polen, 60.000 Lire nach Armenien, 200.000 Lire in die Kriegszone von Frankreich und wieder eine halbe Million nach Oesterreich. Bis Ende 1919 betrugen feine Liebesfpenden über 13 Millionen, wovon 4 Millionen

vor seinem Tode spendete er 200.000 Lire für die Unterbringung deutscher Kinder in der Schweiz und ein gleicher Betrag folgte zur Verteilung an deutsche Anstalten zugunsten schwindsüchtiger Kinder. Vieles ließe sich noch sagen über Großtaten der Barmherzigkeit des Papstes. Er hatte alle Notleiden den in sein Herz geschlossen. Wie die Kirche gleich der Sonne international, richtiger noch, übernational ist, so war es Papst Benedikt in der Liebe, in der Sorge für die Notleidenden. Wie Christus für alle sein Herz

blut hingegeben hat, so wollte sein Stellvertreter für alle Notleidenden geben, soviel er geben konnte, geben aus Eigenem und was ihm treue Verehrer mit edlem Herzen in aller Welt zugesandt haben, im Bewußtsein, daß so die Gaben in die richtigen Hände kommen wer den. Als es mit ihm zum Sterben kam, bemerkte er einmal: „Wir opfern das Leben gern für den Frieden der Welt." Papst Benedikt XV. könnte auch der Papst des Weltfriedens genannt werden. Wie oft hat er die Mächte aufgeru- fen

ihr Leben zum Opfer bringen und Millionen noch tiefer in Not geraten. Der Haß war noch immer ein schlechter Ratgeber, außer er richte sich gegen Schlechtigkeiten, gegen die Sünde. Papst Benedikt war trotz seiner Schmächtigkeit immer von guter Gesundheit. In sei nem ganzen Leben gab er nach eigenem Geständnis nur 2'/2 Lire für Arzneien aus. Im Jänner 1922 zog er sich bei einer Audienz eine Verkühlung zu, die, da er sich nicht schonen wollte, zu einer schweren Krank heit führte. Am 22. Jänner früh hauchte

er seine Seele aus, die in das Reich des ewigen Friedens ihren Einzug hielt. Unter den Großen der Welt von damals der Größte schied mit Papst Benedikt aus dieser Welt ein Engel der Liebe, ein barmherziger Samariter für Hunderttausende, ein Kinderfreund nach Christi Bei spiel, ein Mann der Wissenschaft, der Arbeit und des Gebetes, ein wahrhaft Neutraler im Ringen der gan zen Welt. Hätten die Mächtigen der Erde, besonders die Kriegsschürer, die Friedensmahnungen des Papstes beherzigt und danach gehandelt

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Unterinntaler Bote
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Pagina 10 di 20
Data: 29.11.1913
Descrizione fisica: 20
in Empfang zu nehmen — sie steht schon zu Ihrer Ver fügung. In der angenehmen Erwartung Ihres Besuches zeichne hochachtungsvoll Richard, Notar in D., Landstraße. Klaudia hob die Augen — Mutter Prudhon weinte vor Freude, Vater Prudhon strich sich den Schnauzbart, und Anna, die Magd, lachte mit dem ganzen Gesicht. Nur Benedikt saß da, als sei ihnl ein großes Unglück geschehen. „27 387 Kronen!" brach Vater Prudhon endlich das Schweigen. „Na, Mädchen, jetzt bist du aller Sorgen ledig bis ans Ende deiner Tage

hat ein gutes Schul zeugnis: hat sie ein schönes Kleid an und Geld in dem Handtäschchen, so ist sie ebensogut ein Fräulein wie jede andere. Was meinst du, Benedikt?" „Du hast recht, Vater", antwortete Benedikt kurz. Und er ging hinaus. „Nun," begann Mutter Prudhon nach kurzem Schweigen, „das Geld .... sie muß es wohl selbst holen?" „Selbstverständlich," antwortete der Vater, „und zwar so bald wie möglich! Heute abend noch packt Klaudia ihre Sachen und fäbrt morgen früh mit der Post zum Bahnhof. Unser Vetter

sie sich an und schämten sich über einen schlechten Gedanken, der ihnen beiden zugleich kam und den sie nicht zu verjagen | vermochten Die folgenden Tage waren still und traurig. Klaudia hatte noch nicht geschrieben. Nur der Onkel teilte kurz mit, es ginge alles gut. Mutter Prudhon schaltete und waltete allein im Hause — liebevoller zu dem alten Vater, der sich sichtlich grämte, und mütterlicher zu Benedikt, der seil Klaudias Fortreise verstört dreinsah und kaum die Kraft zu haben schien, sich an seine Arbeit

: Klaudine! .... Ja. Klaudine. Doch nicht in Stadtkleiduna, sondern die wirkliche Klaudia mit dem weißen Häubchen und b&t J leinenen Schürze. Mutter Prudhon weinte vor Freude, d»: Vater wirft sich ihr in die Arme und Benedikt grüßt linkisch und verleaen und reicht ihr die zitternde Hand .... O, wie die Suppe mit einem Male schmeckt! Wie safii« ist doch der Speck! Im Nu sind Teller und Schlüsseln leer. Klaudia ist ja wieder da. Sie redet und erzählt ihre E'- lebniise, diese ewiaen Schreibereien! Und rübmt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 12 di 14
Data: 22.09.1907
Descrizione fisica: 14
— 150 — „Niemand, niemand," lachte das Blondchen und griff blitzschnell und) einer weißen Aster aus dem Herbstblumenstrauch vom Tisch, um sic dem Herrn Doktor zum Zeichen seiner rehabilierten Unschuld an den Rock zu heften. Herr Benedikt Hausmeier brachte durch seine launigen Witze die Gesellschaft nicht aus dem Lachen heraus, auch der Herr Doktor wurde kühner durch die günstige Stimmung, und es fand sich durch Blondchens Ehrenbezeugung VON selbst, daß er aufstehen und Gertruden riebst

einigen artigen Worten die Hand küssen konnte. Sie sah ihn da so sonderbar an — wieder so wie zu Anfang, als sie hereingekommen. — Und wieder senkte sie den Blick. Und es traf sich auch ganz wie von selbst, daß Herr Benedikt Hausmeier des Herrn Doktors Stuhl nahm und an Gertrudens Seite schob . . . Die Schönheit von Riebnitz machte gute Miene zum bösen Spiel und ihre Augen blitzten um die Runde. „Aber warum er nur das blaue Schleifenzipfelchen damals aufgehoben hat!" raunte es ihr durch den Kops. Schön

Weiblein vielleicht todkrank — ad), bitte Herr Doktor. Bescheid geh' ich mir morgen selbst holen." Der Herr Doktor versprach natürlich, heute noch nächsehen zu wollen. Seine Stimme bebte leicht. „Mein braunhaariges Mädchen!" jauchzte es in seiner Seele. Dann trennte man sich. Herr Benedikt Hausmeier und das Blondchen gingen mit Gertruden denselben Weg. Sie waren beide sehr aufgeräumt, weshalb es weniger auffiel, daß Gertrude fast nichts sprach und sinnend in das lose Schneegestöber hineinsah. Fast

wird man!" hatte sie zu sich gesagt. „Alt! — Dann kommt die Zeit, die Wünsche und Träume der Jugend zu begraben. Wie es so geht " Aber eine unverhoffte Freude sollte ihr beschieden sein: Herr Benedikt Hausmeier war kurze Zeit nach dem verhängnisvollen Tee abend ganz feierlich zur Visitenstunde bekommen, um ihren Beistand zu bitten: Das Blondchen wolle er heiraten . . . hatte er nach einer langen Einleitung hervorgebracht. „Das „Blondchen"!" .Die Frau Oberverwalter schlug die Hände zusammen. Welch Glück für das mittellose

, alleinstehende Mädchen! Und Herr Benedikt Hausmeier sollte ein Weiblein bekommen — ganz wie für ihn eigens ersckiaffen! Herr Benedikt hatte wohl etwas verlegen auf seine grauen Haare hingewiesen, aber die Frau Oberverwalter dokumentierte sofort, daß ja das Blondchen auä) nicht mehr ganz jung sei und daß ihr alter Hagestolz-Hausfreund ihr noch diese Freude mache, verdiene einen Kuß, den sie ihm einst vor dreißig Jahren verweigert hatte. Ganz rührselig hatte er des glückiick)en Blondchens Jawort

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Pagina 8 di 12
Data: 04.12.1937
Descrizione fisica: 12
. In der Kellerstube sitzt zur Stunde der Kellermeister mit seinen zwei Knechten. Sie haben ihre Marendekrügln mit Wein vor sich. Der fremde Pilgersmann, der den ganzen Vor mittag über in der Kirche gebetet hat, tritt herein und bittet halt auch um ein Tröpfl, einen „Guten". Der Kellermeister Benedikt überlegt im stillen bei sich: Was wird der Mensch vom Wein verstehen! und gibt ihm ein Krügl blitzsauern Neustifter, den ein Mensch nur trinkt, wenn er sonst nichts mehr hat. Der heilige Urban setzt an, kostet

und sagt: „Vergelt's Gott für das gute Weinl!" Der Benedikt lacht: Den Hab ich ein mal drangekriegt, denkt er und trinkt den guten Wein von Maria-Trost aus seinem Krügl mit Behagen weiter. Da kommt der Herr Konrad, der Klosterverwalter, gerade vom Feld herein, wo es recht viel Arbeit gegeben hat, so daß er ganz müd und ausgetrocknet ist. „Gib mir auch ein Krügl Wein! Ist eine harte Arbeit gewesen!" sagte er zum Keller meister. Der schickt denn auch den Burschen tiefer in den Keller und bedeutet

ihm: „Nimm vom dritten Faß." Im dritten Faß perlt nun freilich kein Tropfen vom guten Maria-Trost, sondern einer vom Schreckbichel, ein laues Weinl. Das setzt der Bursche dem Herrn Verwalter vor und dieser schüttet ordentlich auf. Wie er absetzt, geht sein Gesicht wind schief auseinander: „Brr! Das soll ein Klosterwein sein? Wo ist der bessere, Benedikt?" „Spezial ist's, Spezial, Herr Verwalter", beteuert der Keller meister. Aber Herr Konrad schüttelt den Kopf. „Ein Regenwasser ist's, nit Spezial

und lacht hellauf. Denn dieser Sauremus hat sonst noch jedem das Wasser aus den Augen getrieben. Jetzt erscheint der Herr Prälat selbst in der Tür. Er reibt sich die Hände, denn im Chor war's heute recht kalt, also ist's gerecht, sich bei einer kleinen Jause etwas zu erwärmen. „Benedikt, ein Glas vom Gestrigen!" schafft der Herr Prälat an, und der Kellermeister bringt selbst ein Glas vom Faß Numero eins, ein Tröpfl zart und granatrot. Halt ja, dem Prälaten muß man mit dem Besten aufwarten! Der Prälat

macht einen Schluck und verzieht sein Gesicht: „Potztausend, was ist das für ein Iammertrank!" Dem Benedikt bleibt der Mund offen. „Der beste Wein im Keller ist's, Herr Prälat!" ruft er beleidigt aus. Aber der gnädige Herr schüttelt ungläubig den Kopf. Und wieder schmunzelt der Pilgersmann, stellt sein Krüglein mit dem Sauremus vor den Prälaten: „Vielleicht hat sich der Herr Kellermeister nur in den Fässern geirrt. Euer Gnaden, trinken Sie doch von meinem Wein! Er wird Ihnen schmecken!" Der Benedikt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 18
Data: 19.05.1956
Descrizione fisica: 18
. Von Frank F. Velten Das zweite Gesicht Benedikt war ein seltsamer Kauz. Er machte sich seine eigenen Ge danken über das irdische Jammer tal. Meist waren es unerquickliche, pessimistische Ueberl'egungen, die er anstellte. Ach, so vieles war nicht so, wie es sein sollte . . . Eine un vollkommene Welt. Vollends die Frauen. Benedikt verachtete sie mit aller Energie. Dessenungeachtet hatte er Mäd chenbekanntschaften. Seine Freun de wunderten sich, denn Benedikts Aeußereis und Gehaben war nicht dazu angetan

, ein Frauenherz zu erwärmen. Aber die Mädchen in teressierten sich für ihn, nicht die Dümmsten und nicht die Unansehn lichsten. Sie bestaunten seinen kraftvollen Körperbau, seine wild flammenden Blicke und ergötzten sich heimlich an seinen giftigen Apercues über Gott und die Welt im allgemeinen und die Frauen im besonderen. Aber so lebenskräftig alle diese zarten Beziehungen begonnen hat ten, so abrupt und endgültig hörten sie auf zu existieren. Benedikt hatte nie eine Erklärung gefunden, war um Doris

, die pikante Graphikerin, Eis, die selbstbewußte Sekretärin, Lori, die liebenswürdigste aller Ver käuferinnen, nie mehr etwas von sich hatten hören lassen. Nach zwei oder drei Rendez-vous, die übrigens alle befriedigend und zukunftsreich verlaufen wa^'o. trat unwiderruf liche Stille eiin. Benedikt hörte nichts mehr von seinen Schönen und war viel zu stolz und ängstlich, um Erkundigungen einzuziehen. Um so aufrichtiger war sein Groll, als Angelika begann, sich für ihn zu interessieren. Neugierig

und un ternehmungslustig wie sie war, trachtete sie schon nach kurzer Zeit herauszufinden, was der eigenar tige Jüngling untertags trieb. Trotz schlauen Fragen verlor aber Bene dikt keine Silbe über seine Berufs arbeit, sondern ließ sich nur vage Andeutungen über kunsthistorische Reisen und Studien entschlüpfen. Ansonsten hüllte er sich in rätsel haftes Dunkel. Doch wozu hätte Gott die Weiber list erschaffen! Nun war es endlich so weit, daß Angelika Straße und Haus erfragt hatte, wo Benedikt ar beitete

zu einem vorsintflutliche» Trödlerladen offen. Angelika kämpfte mit sich. Das war also Mki geliebtes Studium über antike Kunst seine Welt von der eine Frau niemals etwas ver stehen konnte. Diese modernen Mäd chen von heute, die mit Mühe und Not wußten, daß Phidias zum Kapi tel griechischer Geschichte gehörte, aber schon keine blasse Ahnung mehr hatten von der Pracht seiner Werke... O Benedikt! Angelika wollte sich wutent brannt abwenden, um diesem Lüg ner und Prahlhans für immer aus ihrem Herzen zu streichen

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Tiroler Post
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Pagina 14 di 20
Data: 28.11.1913
Descrizione fisica: 20
, daß Sie sich der Mühe unterziehen, in meiner Kanzlei vorzusprechen, um diese Summe m Empfang zu nehmen — sie steht schon zu Ihrer Ver fügung. ™ - r • v- ' In der angenehmen Erwartung Ihres Besuches zeichne hochachtungsvoll Richard, Notar in D., Landstraße. ' Klaudia hob die Augen — Mutter Prudhon weinte vor Freude, Vater Prudhon strich sich den Schnauzbart, und Anna, die Magd, lachte mit dem ganzen Gesicht. Nur Benedikt saß da, als sei ihm ein großes Unglück geschehen. „27 387 Kronen!" brach Vater Prudhon endlich

aus ihr zu machen." „Ach, geh du mir doch mit deinem Fräulein!" antwortete Vater Prudhon mürrisch. „Klaudia hat ein gutes, Schul zeugnis; hat sie ein schönes Kleid an und Geld in dem Handtäschchen, so ist sie ebensogut ein Fräulein wie jede andere. Was meinst du, Benedikt?" „Du hast recht, Vater", antwortete Benedikt kurz. Und er ging hinaus. , „Nun," begann Mutter Prudhon nach kurzem Schwergen, „das Geld .... sie muß es wohl selbst holen?" „Selbstverständlich," antwortete der Vater, „und zwar so bald wie möglich

ihnen das Licht der , Erkenntnis auf, und ohne ein-Wort zu sagen, blickten sie sich j| an und schämten sich über einen schlechten Gedanken, der ihnen beiden zugleich kam und den sie nicht zu verjagen vermochten Die folgenden Tage waren still und traurig. Klaudia hatte noch nicht geschrieben. Nur der Onkel teilte kurz mit, es ginge alles gut. Mutter Prudhon schaltete und waltete allein 'im Hause — liebevoller zu dem alten Vater, der sich sichtlich grämte, und mütterlicher zu Benedikt, der seit Klaudias

Mutter Prudhon die Tür. Doch mit einem lauten Schrei weicht sie zurück: Klaudine! .... Ja, Klaudine. Doch nicht in Stadtkleiduna, sondern die wirkliche Klaudia mit dem weißen Häubchen und der leinenen Schjirze. Mutter Prudhon weinte vor Freude der ! Vater wirft sich ihr in die Arme und Benedikt grüßt lmnich und verlegen und reicht ihr die zitternde-Hand .... • O, wie die Suppe mit einem Male schmeckt! Wie fällig ist doch der Speck! Im Nu sind Teller und Schüsseln leer. ^ Klaudia

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 02.12.1913
Descrizione fisica: 12
Barvermögen ver macht hat, das nach Abzug der Unkosten noch 27 387 Kronen beträgt. Ich erwarte, daß Sie sich der Mühe unterziehen, in meiner Kanzlei vorzusprechen, um diese Summe in Empfang zu nehmen — sie steht schon zu Ihrer Ver fügung. In der angenehmen Erwartung Ihres Besuches zeichne hochachtungsvoll Richard, Notar in D., Landstraße. Klaudia hob die Augen — Mutter Prudhon weinte vor Freude, Pater Prudhon strich sich den Lchnauzbart, und Anna, die Magd, lachte mit dem ganzen Gesicht. Nur Benedikt saß

, sich ein wenig sriiher um die Kleine zu kümmern und ein Fräulein aus ihr zu machen." „Ach, geh du mir doch nüt deinem Fräulein!" antwortete Vater Prudhon mürrisch. „Klaudia hat ein gutes Schul zeugnis: hat sie ein schönes Kleid an und Geld in dem Handtäschchen, so ist sie ebensogut ein Fräulein wie jede andere. Was meinst du, Benedikt?" „Du hast recht, Vater", antwortete Benedikt kurz. Und er ging hinaus. „Nun," begann Mutter Prudhon nach kurzem Schweigen, „das Geld .... sie muß es wohl selbst holen

, der sich sichtlich grämte, und nrütterlicher zu Benedikt, der seit Klaudias Fortreise verstört dreinsah und kaum die Kraft zu haben schien, sich an seine Arbeit zu machen. Klaudia war ja nicht mehr da . . . es schien, als schwebe eine dunkle Wolke über dem Hause. Nie mehr hörte man den Vater singen, wenn er bei sinkender Dämmerung vom Felde heim kehrte — den Tragkorb auf denr Rücken und die Hacke aus der Schulter. Und verstummt war auch Benedikts trast- volles Lachen, das man sonst allabendlich hörte

.. Ohne Zweifel eilt Nachbar. Mißmutig öffnet Mutter Prudhon die Tür. Doch mit einem lauten Schrei weicht sie zurück: Klaudine! .... Ja, Klaudine. Doch nicht in Stadtkleiduna, sondern die wirkliche Klaudia mit dem weißen Häubchen und der leinenen Schürze. Mutter Vrudhon weinte vor Freude, der Vater wirst sich ihr in die Arme und Benedikt grüßt linkisch und verlegen und reicht ihr die zitternde Hand .... O, wie die Suppe mit einem Male schmeckt! Wie saftig ist doch der Speck! Im Nu sind Teller und Schüsseln

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Unterinntaler Bote
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Pagina 15 di 20
Data: 29.06.1912
Descrizione fisica: 20
203 „Benedikt klingt doch schöner . . . Bene dikt!" Jetzt war die Reihe an ihm aufzublicken. So hatte man seinen Namen noch nie ausge sprochen . . . Wie die silberne Schelle in der .Hand des Chorknaben am Sonntag! Sie hatte sich gewandt und schaute auf den See herab, der, von einem leichten Wind stoß gekräuselt, tiefblau zwischen dem Föhren schleier schimmerte. Es rauschte, als werde der Wald lebendig. Und davor standen an der Lichtung ein be häbiger Eschenbaum und eine dicke Tanne

zu leben strebte. So erging es Vera Nolten, die in einer neuen Welt aufzugehen schien. In der Stadt waren ihr schon Speise und Kleidung neben sächliche Begriffe des Lebens, und hier fielen sie gleichsam weg. Sie trug nur ein fuß freies Wollröckchen mit einer weißen Hemd bluse mit bauschigen Aermeln. Die Haare hatte sie leicht geknotet unter dem Strohhut mit dem wehenden Schleier. Dem Benedikt war es, als sei ihm die Fremde einige Stufen näher gerückt, als er sie so anspruchslos daherkommen

war ihr ganz ergeben. Sie zeichnete ihn auch aus, in jeder Weise. „Benedikt, heute morgen stehen Sie mir wieder Modell . . . Ohne Sie kann ich ja gar nichts tun." „Ja ... ich muß zuerst die Streu vom Birchboden hinunterholen." Er stellte sich gleichgültig, nach der Art der Nid-waldnerburschen ihren Mädchen gegenüber. Er entäußerte sich nie eines fernfreundlichen Wesens und antwortete auf ihre Neckereien mit witzigen Bemerkungen, die knatterten wie grünes, brennendes Holz in einem Hirtcn- feuer

Tä lern in die lichtvollen Höhen des Friedens entführen . . . Denn auf einem Felsenvorsprung, in fast hieratischer Haltung, erhob sich, wie am Bug eines Schiffes, der Loobeni mit der „Volle" an den Lippen, und der Klang seines; „Zue Lobe! Ho Lobe! In Gottes Namen! Lobe!" sollte es aus dem großen Schweigen heraus tönen mit mystischer Eindringlichkeit. Jeden Abend, wenn der Benedikt seines Amtes als Betrufer der Sommerweiden wal tete, hing der Blick Vera Noltens mit ge spannter Aufmerksamkeit

gewürdigt wurden. Sie hätte oft in ihrem Unvermögen den Pinsel in den Goldton des Westens, ins satte Grün der Mulden, in die zitternde Luft tauchen mögen, um die Abstu fungen des Lichtes wiederzugeben! Der Benedikt kam herzu mit unkundigen Auge. Er sah im entstehenden Bilde nur das Bunte, das ein Md am Bilderbogen erfreut, und er sagte: „Das wird schon fein . . . aber ähnlich getroffen bin ich noch lange nicht . . ." „Ja, Sie wollen mir auch nie stille sitzen, Benedikt", schmollte sie, „bitte

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 07.10.1925
Descrizione fisica: 10
Seit» m. Der Bergfried. 3tr. 40. 1 Pater BenedM. Rach einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. Es war eine düstere Novembernacht, der Stegen rie- Jelte leider aber unaufhaltsam nieder und dichte Wol- ' Ken verschleierten den Mond. Der Boden war von dem vorangegangenen Regentage ganz durchweicht und der einsame Wanderer, der hier in Nacht und Nebel ging, mußte die Gegend genau kennen, um den Weg nicht zu verfehlen. Leider war Pater Benedikt nie zu vor diesen Weg gegangen. Als er am Morgen

durch das, was er heute erlebt, auf das peinlichste angegriffen; er war Zeuge eines surchtbaren Todeskampfes gewesen, die gräßlichere Seelenqualen, welche den Sterbenden mit unmittel barer Angst vor dem Tode erfüllten, hatten des Prie sters Aufgabe, Trost und Beruhigung zu gewähren, zu einer äußerst schwierigen gemacht. Es war ihm gelun gen; der reuige Sünder entschlief im Vertrauen auf Gottes unendliche Barmherzigkeit ruhig in seinen Armen, aber noch zitterte in Pater Benedikt jeder Nerv von der durchgemachten

zu entfernen, völlig entmutigend aus ihn wirkte. Da ließen sich plötzlich durch die Stille der Nacht nahende Mannertritte vernehmen und gleich darauf tauchte auch die Gestalt eines Mannes auf. Pater Benedikt rief den Herannahenden an und bat ihn, ihm den Weg nach dem Kloster in K. zu weifen. „Da ists noch weit hin," versetzte der andere, „da mich aber mein Weg ebenfalls dorthin führt, fo kön nen Sie mit mir gehen." Pater Benedikt nahm diesen Vorschlag dankbar an. Mußte er es auch als einen Glücksfall

Stellung einnimmt, ihren Feind und Unterdrücker er blicken. Die schrecklichen Szenen, die Pater Benedikt heute an einen: Sterbelager durchlebt, mahnten ihn, mit verdoppeltem Eifer alles anfzubieten, um eine verdüsterte Seele durch den Strahl des göttlichen Lich tes zu erleuchten. „Sie haben jetzt keinen Verdienst," begann der Priester nach einer Pause von neuem, „und ist auch keine Aussicht vorhanden, daß Sie bald wieder einen bekommen?" „Keine," erwiderte der andere kurz und trocken. „Das wäre schlimm

," meinte Pater Benedikt, „aber Gott wird Ihnen helfen, wenn Sie nur recht aufrichtig zu ihm beten und Ihre Pflicht tun." Ein kurzes höhnisches Lachen war des Mannes Antwort; der Pater aber tat, als hätte er es nicht ge hört und fuhr in seiner Rede fort. „Gewiß, Gott der Herr verläßt die Seinen nicht," sagte er, „die armer: kurzsichtigen Menschen meinen nur oft, wenn die Hilfe nicht gleich da ist, sie seien ver lassen, wenden sich von ihm und stürzen sich dann erst selbst in ihr Verderben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 27.01.1922
Descrizione fisica: 16
. Er wählte sich als Namen „Benedikt". Sein Proaramm war — der Frieden der Völker. Und. diesem seinem Programme blieb Benedikt treu bis zum letzten Atemzug. Wiederholt hat er während des großen Völker- nngens seine Stimme im Interesse des Völkerfriedens erhoben. Erinnerlich ist uns allen die päpstliche Friedensnote vom August 1917, die er an alle kriegführenden Staaten gerichtet hat. Der Erfolg derselben war leider ein ablehnender, weil keiner der Staaten den Ruf des heil. Vaters vernahm, weil leider

von Bologna und im Mai 1914 Kardinal. Als nun im Augusi 1914 Pius X. starb und die Kardinäle nach Rom reiften, um den neuen Papst zu wählen, da dachte della Chiesg nicht im geringsten daran, daß auf ihn die Wahl fallen wird. Damals löste er noch eine Retourkarte, die er jedoch nicht mehr benützen konnte, da er nach der Wahl Rom nichr mehr verließ. Benedikt war von kleiner Statur — jedoch von gewaltiger Geistesgröße. ^ Die Papftwayl vollzieht sich in einem von der? Außenwelt vollständig abgeschlossenem

den Namen anzugeben, den er als Papst führen um Der verstorbene Papst wählte bekannt- lich den Namen „Benedikt." Mit der Annahme der Wahl geht alle Gewalt aus ihn bereit- über. Nun wird der neu« Papst mit den päpstlichen Gewändern angetan; er empfängt da«» die erste Huldigung durch die Kardinäle. worauf ihm vom Kardinalkämmerer der Fischerring überreicht wird. Un erdrsftn wird dem vor dem Petersdome harrenden Volke der Ra«e des neue« Oberhauptes mitgeteilt, worauf der Papst den ersten Segen erteilt

an dem Bau der Kirche gepocht. Verrohung, Entsittlichung, Entfremdung -vom wahren katho lischen Glauben griffen allüberall um sich. Da bedurfte die Kirche eines tüchtigen Lenkers, um das Schifflein Petri heil hindurchzuführen durch alle Klippen. Und die Kirche hatte in dieser harten Zeit einen tüchtigen Lenker — in Benedikt XV. Mit de» Worten unseres Herr» „E§ ist vollbracht" konnte sich daher Benedikt aufs Sterbebett lege»; denn „vollbracht" hat er die Aufgabe, die ihm Christus im Jahre 1914 übergeben

hat. * Papst Benedikt — Jakob della Chiesa mit Namen — wurde am 21. November 1854 zu Prgli bei Genua geboren. Nach seinen Gymnasial-, Rechts- und theologischen Studien wurde er Doktor und im Jahre 1878 zum Priester geweiht. Bald daraus fand der junge Doktor Aufnahme als Zögling in jener Akademie, aus der die Diplomaten des heil. Stuhles hervorgehen. Er machte dort so große Fortschritte, daß er ausgangs der Achtzigerjahre nach Madrid kam, wo er bis 1898 verblieb. Dann kam er als KabinettSsekrelär

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Alpenland
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Pagina 2 di 4
Data: 05.02.1922
Descrizione fisica: 4
Mahlgänge erfolglos. Rom, 3. Feber. (Korrbüro.) Tie mittags und nachmittags im Konklave stattgesundenen Wahlgänge haben kein posi- twes Resultat ergeben. Es verlautet, daß Kardinal Marini im Konklave erkrankt sei. Zwischen Benedikt R. Md — ? Die ganze Welt horcht nach Rom, auf den Ruf: Habe- mu8 papjim! Allen Völkern ist die Bedeutung dieser Papst wahl in einer politisch so hochbewegten Zeit öffenbar. ?lber auch den Kardinalen ist die Verantwortung ihres entschei- denden Amtes bewußt. Dies kennzeichnet

sich durch die schwere Zähigkeit, mit der sich der Wahlakt abwickelt. In dieser Munde des Harrens ans die Entscheidung aus Rom ist ein Artikel vonbesonderem Interesie, den die „Leipziger Neuesten Nachrichten" aus der Feder ihres römischen Mitarbeiters veröffentlichen und der die politische Bedeutung der Papst wahl ins rechte Licht setzt: „Mit Gottes Hilfe wind es meinem Nachfolger gelingen, mein Werk zu vollenden!" hat Papst Benedikt XV. auf sei nem Sterbebette gesagt. Welches Werk? Die geschäftige Fama ermangelte

an, da er Bendi-kt XV. wurde, Italien völlig ig noriert, und Gasparri, sein Staat sekretär, sei dabei sein E.n- bläser gewesen. Die anderen behaupten, es sei der Lebe ts- traum Benedikts und Gasparris gewesen, Vatikan und Oui- rincck zu versöhnen. Ganz Eingeweihte wissen dagegen, es hätte in dieser Frage der schärfste Gegensatz zwar nicht zwi schen Papst und König, wohl aber zwischen Benedikt und Gasparri bestanden. Am besten scheinen aber die aufmerk samen ZeitungAeser unterrichtet, denn sie erinnern

weit entgegenge- kouünen, doch konnte sie sich nicht entschließen, die Hand zur Wiederausrichttmg eines Kirchenstaates zu bieten, und so blieb alles beim alten. Anders bei dem eigentlichen Gebiete der Kirche. Hier altes Benedikt mit voller Lunge in den theologischen Staub, den sein fanatischer Vorgänger ans Schritt und Tritt hinterlas sen, ja gesammelt hatte. Als er die Schlüsselgewalt über nahm, fand er die Kirche in Krisis und Stagnation vor, in schneidendem Streit mit der italienischen Negierung

in Verbindung bringt, muß nun bis auf weiteres verschoben werden. Benedikt betonte aber dm Fortschritt nicht so sehr ans Lust an frischer Lust, als vielmehr als Freude an der Politik, ge nauer gesagt miß der weisen Uoberlegunq heraus, daß die Kirche, wolle sie lebensfähig bleiben, sich nicht einkapseln dürfe, sondern in lebendiger Verbindung mit der internatio nalen Politik stehen müsse. Benedikt wurde der politische Papst, Benedikt wnrde der Papst hes Krieges. So wollte es sein Schicksal

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Pagina 2 di 4
Data: 22.03.1924
Descrizione fisica: 4
seiner stark geprägten, ernsten Züge allein genügte, um zu wissen, daß dieser Mann standhaft und treu war. Lizzi aber grämte sich zur Stunde über seine ruhige Besonnenheit und Zurück haltung. Der Frühling hatte es ihr angetan. „Du weißt," raunte sie, „der Vater möchte, . . . der Vater will, daß ich den Gregor nehme, der so sehr reich ist. Aber ich mag an keinen anderen denken. Dein will ich sein, Benedikt!" Sie küßten sich und dicht drängte sich Lizzi an ihn, stumm flehend um seine Leidenschaft

. Er aber verhielt sich beherrscht, auch in der schwülen Einsamkeit des Maienmorgens. Seins Worte wurden nicht z-um gierigen Werben, sie waren ein Schwur für die Zukunft. „Bevor'wir zur Stadt gehen, wollen wir noch rasten," wünscht« das Mädchen. „ _ Inmitten des leuchtenden Sonnenscheins ließen sie sich auf einem Hügel nieder und Benedikt, bestrebt sie ruhiger zu stimmen, sprach von dem altertümlichen Landhaus, das er bewohnte, und feiner ^ Schönt st die Heimat!" bekräftigte er. „Ein geheiligter Fleck Erde ist's

! Ich könnte Dich nie erreichen an Ausdauer und Ueberwindungskraft! Sog' . . kann ich einen Flügel bekommen, Noten und Bücher und werden wir manchmal reisen, auch wenn Dein Ohm in Florida nichts von sich hören läßt?" „Ich werde tun, was ich vermag," erwiderte Benedikt und liebkoste ihre Locken. Lizzi aber seufzt« leise: „O, wärst Du doch reich!" Beiderseits in Gedanken versunken, schlugen sie den Heini weg e in. Lizzis Sinnen galt >dem Amerikaner, der gegen Benedikt Verpflich tungen hatte und dessen Dasein

zum Schöneren hätte verändern können, es galt auch dem ältlichen, welkgesichteten Bewerber, von dem sie gesprochen, der mit lüsteren Blicken ihre Jugendschönheit umfing und chr alles zu gewähren vermochte, was sie an käuflichen Dingen begehrte. Benedikt ahnte diesen inneren Vorgang und erwog beklommen, ob Lizzi zur durch haltenden, ernsten Gefährtin reifen werde? Nach dem die Stadt erreicht war und er noch Lizzis Mutter begrüßt, verabschiedete sich Benedikt. Wenige Schritte entfernt begegnete ihm ein alter

Freund. „Ich weiß, woher Du kommst," lächelte der. „Wirst Du Gregor aus dem Felde schlagen? Lizzi zeigte sich gestern beglückt durch einen mächtigen Strauß Mareshal-Nil, den er ihr gesandt." Benedikt rang sich ein paar gleichgültige Worte ab, ein kurzes Lebewohl. Was lag an des Freundes Bemerkung? Was an dem Blumen- gebinde? Und doch war des alten Mannes Rede wie Steinschlag über Benedikt gekommen! Tags zuvor, als er Lizzi unerwartet begegnete, hatte sie zwei dieser schweren, königlichen Rosen

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