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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 26.07.1922
Descrizione fisica: 8
. Wenn nahezu drei Viertel der deutschen Reichstagsabgeordneten, unter ihnen die uns als national und bürgerlich freiheitlich verläßlich genug erscheinenden Män ner der Deutschen Volkspartei neben den gewiß auch nicht jakobinischen Koalitionsparteien Zen trum und Demokraten, wenn der Reichsrat mit überwiegender Mehrheit und die Konferenz der Ministerprä gutheißen, identen fast einstimmig ein Gesetz o fällt nach unserer Ueberzeugung auch den Bayern kein Stein aus der wittels- bachiichen Krone

, so sie sich durch fünf Jahre den gewiß nicht sympathischen Gesetzen, die nun einmal strenge nach der Reichsverfassung be schlossen worden sind, wenn vielleicht auch unter Groll und Schelten, fügen würden. Ueber allem das Reich und „Reichsrecht bricht Lan desrecht'. Wenn diese Satze nicht mehr gel ten, dann besteht eben kein Deutsches Reich mehr. Cs bedarf gar keiner offen separatistischen Pa role, vor deren Ausgabe sich die Parteien In Bayern, deren Zeitungen so tapfer gegen die „Reichseinheits-Zwangsjacke' eifern

, denn doch wohl noch hüten werden. Es genügt schon die Aufsage des Gehorsams gegen die in Weimar mitbeschlossene Verfassung, um Bayern als ver tragsbrüchig, als einen Empörer gegen das Reich erscheinen zu lassen, und für eine solche Empörung hat wohl kein anderer deutscher Stamm, am wenigsten der Oesterreicher, «in wohlwollendes 'Verständnis. Die Schwaben und die Niedersachsen sind uns wahrlich auch als eigensinnig und als Stämme bekannt, die sich nicht beugen würden, wo das Recht gebeugt

wird. Wenn diesen Stämmen das richtig er scheint, was die deutsche Republik zu ihrem Schutze beschließt und durchführt, so werden wir nicht mehr die Bayern fragen, oo das deutsche Gewissen die Belastung durch die neuen Gesetze vertragen könne. Mit einem Worte: die natio nal empfindenden Oesterreicher sid der Haltung Bayerns durchaus abgeneigt und hegen keinerlei Wünsche für einen Erfolg des weibblauen Pa triotismus. Man stelle sich nur vor, was es für uns bedeu ten würde, wenn der Streit zwischen Danern und dem Reiche

zu einem offenen Bruche führen würde. Dann wäre ja Oesterreich vollständig vom übrigen Deutschland geschieden, da es nur an den Staat Bayern grenzt. Nicht ohne Grund verfolgen die anschlußfeindlichen Kreise, die Schwarzgelben, die Donaufäderalisten und auch solche, die von einem besonderen katholisch-süd deutschen Reiche träumen, den Gang der Dinge mit unverhohlener Genugtuung, wie sich aus den Berichten und Aeußerungen zum Beispiel der „Reichspost' deutlich erkennen läßt. Ja, man kann hier leicht

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Volksrecht
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Pagina 2 di 8
Data: 04.08.1922
Descrizione fisica: 8
zum Reich eine Notverordnung er lassen, in der das vorerwähnte Rcichsgesetz als „Ver letzung der Grundsätze der' (gemeint und: bayrischen) Staatsbürger' und als „Gefährdung (!) der öffentlichen Sicherheit und Ordnung' angespröchen wird. . Die bayrische Notverordnung tritt, wenigstens ihrem großsprecherischen Wortlaut nach) für das rechtsrheinische Bayern an Stelle des „Reichsgesetzes zum Schutz der Republik'! (Der Staatsgerichtshof wird nicht aner- kannt! Zuständig bleiben' wie bisher die bayrischen

so genannten „Bolksgerichte' auch für die schwersten De likte (Mord, Tötung. Tötungsversuch) an Mitgliedern der republikanischen Negierung! Nichtbayrischeu Poli zeiorganen ist die Vornahme von Amtshnitdlnngen in Bayern verboten! Diese-Notverordnung, die., angeblich ans Grund der staatlichen Hohcitsrechte Bayerns „zur Anfrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung' (!) ergangen ist, ist der erste Fall einer offenbaren Änflehnnng eines Landes gegenüber dein Reiche, dessen Glied

, der zum Anseinanderfallen des Reiches und zum Bürgerkrieg führen.kann. Bayern kann zur Befolgung der Neichsgesetze. ge zwungen iverdeu, erforderlichenfalls mit Hilfe der be waffneten Macht, einen Fäll, den ebenso wie die Wei marer rep nblikä irische bereits die alte bundesstaatliche Verfassung .vorgesehen hatte! Bayerns Sonderverordnnng ist selbstverständlich rechtsungültig. Denn sie steht im Widerspruch zu Art. 13 der Reichsverfassnng: „Reichsrecht bricht Landrecht!' DaS Verfahren vor den bayrischen sogenannten

„BolkSgerichten' an Stelle des vom Ripch geschaffenen Staatsgerichtshofes ist nichtig!' - Die Mitglieder der bayrischen Volksgerichle könnten .dann wegen Uintsan- maßnng verfolgt iverdeu. - Der Widers!and gegen nicht- bayrische Pvlizeiorgane wäre strafbarer Widerstand gegen die Staatsgewalt! Kurz, es träten.unabsehbare Folgen ein. wollte Bayern ans seiner offenen Widersetzlichkeit gegen die rechtsverbindliche.il Reichsgesetze beharren! ES .muß »ll» grrechtrrmasten ohne weiteres zuge geben iverdeu

. daß das bayrische Volk seil 1.870 oft genug guten Grund hatte, mit der ReichSpvlitik iinzn- frieden zu sein. Es ist auch verständlich, daß Bayern dem liördlichen Denlschland nicht gerade die wärmsteil Sympnthten entgegeiibringtz 'wenn man daran denkt, daß die gesamte deutsche, auswärtige Politik bis 1918 ohne irgendeinen' Einfluß Bayerns geführt wurde. Daß das bayrische Volk dem Geheimratsnnwesen Des.Aus wärtigen Amtes in Berlin mehr ans Verderb als auf Gedeih' ansgeliefert war. Daß srüher Reichskanzler

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 6
Data: 27.07.1922
Descrizione fisica: 6
. L. 4.51). Ausland L. S.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgebühr monatl. Bozei» 50 Cent, kllr Gries. Rentsch. Boznerboden 60 Cent. Nr. M. ^ »I. Zahrg. Bmen. Ionneislas, dm s7. Juli lW Poii>K»nloKolreut. Bruderskreik. Die alte Spannung zwischen den Bayern !». den Norddeutschen hat durch die pol. Um wälzung der Nachkriegszeit — Weimarer Zjiisllssung. Linksrichtung im Norden. Rechtsschwenkung in Bayern — eine bedeu tende Verschärfung erfahren. Der Rathenau- mord und dessen Folgewirkungen

haben die Spannung auf die Spitze getrieben. Im Zieichstag wurden vor kurzem die von Bay ern aufs heftigste bekämpften Schutzgesetze jür die Republik mit der notwendigen Zwei drittelmehrheit angenommen. Bayern aber I zib den Kamps gegen dieselben nicht auf. Vorgestern erließ die bayerische Regierung ei- I« Durchführungsverordnung zu den Schutz» psetzen, mit welcher zwar die materiellen Be» ! pmmungen derselben übernommen und pu- Wert wurden, die formellen aber dahin ab ändert wurden, daß zur Strafverfolgung

licht das Reichsausnahmsgericht, sondern die kqerischen Gerichte zuständig sind. Da» iieühskriminalgesetz wird serner in Bayern -derhaupt nicht durchgeführt. Diese Maß- zchme der bayr. Regierung hat im Reich un» Kheure Aufregung hervorgerufen: in Bayern M veranlaßt« sie den Austritt der Demo- kven aus der Regierung und die scharfe Lsposition der Sozialdemokraten. In Nord» küschland wird die Trennung Bayerns vom dich an die Wand gemalt Die Lage ist au- prordentlich ernst und wir glauben deshalb

, viseren Lesern den Standpunkt der beiden Parteien kurz schildern zu sollen. Dle Stimmung in Bayern. Ver bayrische Ministerpräsident erklärte ^ im Landtag am 25 Juli unter anderem: »Die bayerische Regierung war von An» ng an mit der Reichsregierung in der Ver- ! rrieilung der Mordtat an Rathenau und in dem Bemühen Abhilfe zu suchen, einig. Sie ^ mir namentlich von Anfang an bereit, dem Reiche alles zu geben was zur Aufrechter haltung der gegenwärtigen Staatsform not- oendig ist. Sie war sich jedoch

mit der Ka binettsbildung zu betrauen, bestätigen wer den. (De Naoa ist liberaler Demokrat, MÄ>a Popolare. Letzterer hat erst vorgestern m ei nem Interview erklärt, keinesfalls die Re gierungsbildung übernehmen zu wollen. D. R.) Sie Krise zwischen Bayern und Reich. Bevorstehende Einberufung des Reichstages. Verlin, 27. Juli. Das Reichskabinett hat seine Beratungen über die bayrische Frage noch nicht beendet, doch wird die Situation als gebessert angesehen. Innerhalb des ka- blnetles ist man ruhig und besonnen. Dle

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 14.11.1922
Descrizione fisica: 6
Bayern sichert sich vor Ausverkauf. Innsbruck. 12. November. Das bayerische Staatsministerimn des Innern hat vom den Nah- rn «in- M November cjitjefangen /eiseverkehr zwischen Tirol und Südbaye aestellt und Keichzetttg wurde auch der Nährers«, perkehr aus Südbayern bis aus weiteres aufge hoben. Reisen zwischen österreichischen Bundes» ländem und Südbayern, die im gegenseitigen grenzverkehr stehen, sind nur mehr gegen Paß- und Sichtvermerk der vertretenden Behörden zu lässig

in - . ^od >n dem Tiefstand der ihren Urgrund in Bayern Nachbarschaft, den rk zu Einkäufen in Bayern aiiszuniltzen. in kurzen Worten bedeutet dies die Einstellung des deutschen Ausverkaufes. Reisen von Tirol nach Bayern sind nicht untersagt, die nicht gesperrt, wohl aber mutz jeder Reisende den Zweck seiner Reise angeben und ch & grenze ist nicht gesperrt, wohl' aber mutz jeder von bei den deutschen Behörden den Sichtver merk holen. Bisher war der kleine <8r«nzverkehr «vischen Tirol und Bayern im Bereiche

des 1 bayerischen Armeekorps unbeschränkt; die seit Juki d. I. ausgegebenen neuen internationalen steuerten' . . .. tzbenso war es auch in Bayern. Es bestand also 'in Gegenseitigkeitsoerhältnis. das nun plötzlich aufgelöst worden ist. Tatsächlich herrschte in Tirol eine wahre Sucht, gayernreisen zu unternehmen. Insbesondere seit dem ungeheuren Rückgang« der Mark er hielt man die Waren, in Bayern ohne Ausnahme um 50 v. S). und mehr billiger als im Inland«. Es wurden also von Tirol aus große Ausstat tungssahrten

unternommen. In Bayern ver- mochte man sich gegen den Ausverkauf kaum mehr zu schützen. Die Versorgung in Bayern war leicht zu begründen. Man sagte sich, als die Krone darniederlag und die Mark hoch stand, beehrten uns auch di« Bayern, in großer Zahl mit ihrem Besuche. Es handelte sich also nur um die Erfüllung einer Förmlichkeit, in gleichen Verhältnissen Gegenbesuche zu machen. In Oesterreich waren Konsumenten und Verkäufer aber ungeschützt. Die Verordnungen, welche die Landesregierungen erließen

die Verpflich tung, für das Visum 15.000 Kranen und im Aufenthaltsort« in Bayern die Aufentholts- gebühr zu entrichten. Oefterreicher waren bisher hiervon befreit. Da Liefe jüngfto Verfügung der bayerischen Behörden schon am 12. November um Mitternacht in Kraft getreten ist, wurde der letzte Sonntag, der 11. November, noch zu einer ergiebigen Dersorgungsfahrt nach Bayern 'be nützt. Di« einheimischen Geschäftsleute begrüßen diese Verfügungen der Behörden, in Bayern mit Freuden. • Die Opfer

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Volksrecht
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Pagina 2 di 8
Data: 29.06.1922
Descrizione fisica: 8
der gegellwärtigcn republikanischen Staats ordnung uild für die Wiedererrichtung der Monarchie, die im rcgsteil Kouucx stehen mit der koutcrrevolution'äreii Bcrschwörcrzcntrale in München. Der Plair der Ver schwörer geht dahin, von Bayern ans Sachsen, Schle fielt und die Ostsceproviuzeu zu gemeulsauiem Vorgehen zusamiucuzufassen. Von Bayern aus soll in aller nächster Zeit losgeschlagcn werden, um die Monarchie wieder aufznrichten. In Bayern ist die Zahl der Ver schwörer so groß, daß man sofort einen starken Teil

der selben nach Sachsen tverfeu will, um mit den dort or ganisierten Mitvcrschivörern die sozialistische sächsische Regierung zu stürzen und Sachsen-zumichst mit Bayern zus ammcnzuketten. Chauvinistische f r a n z ö s i s ch e Kreise, die auf eine Zerstückelung Deutschlands speku lieren, sind in den Plan cingeivciht. Bon Schlesien aus soll gleichfalls gegen Sachsen vorgcgangen werden. Da Mit der Pvoklamieruug des Generalstreiks in Sachsen gerechnet >oird, soll Sachsen sofort von jeder Lebens mittelzufuhr

abgeschnitten werden. Die Hauptleitung für das Losschjlagen in Sachsen ist nach Graz in Böhmen verlegt, wo ebenfalls größere Waffenlager sind. Es sind besondere Alarm- und Erkennungszeichen, auch für die Nacht, vereinbart, Ausweise eingeführt und Kurier Verbindungen hergestcllt. In Sachsen befinden stich die Hauptsitzc der reaktionären Organisationen in Leipzig, Dresden, Chemnitz un'd Zwickau. 'Dort herrscht gegenwärtig eine starke Erregung, weil man befürchtet, die Bayern könnten zu strüh loSschlagon

und dadurch das ganze Unternehmen gefährden. Für den Putschplan stehen außerordentlich hohe Geldsummen zur Verfügung. In Nürnberg ist dafür ein Millionondeftot angelegt. Besondere Ausschüsse betreiben die Bearbeitung der bür gerlichen Parteien in Bayern. Durch diese Ausschüsse soll vorgcarbcitet werden für die Acinterbesetznng stach ge lungenem Putsch. Gleichzeitig werden Anbiederungsver suche an die Arbeiterschaft großer Betriebes gemacht. Der Mitwirkung der Reichswehr hat man sich ebenfalls ver

nahrhafter an den Kragen gehen'könnte? Die Red.) Bapm-Orol im Kampfe gegen die grohdeulsche Kepublilr. Tirol, das führende Land der seit dem Frieden von St. Germain heftig zum Anschluß an Deutschland drängenden deutsch-österreichischen Mpenländer, hat im Benehmen mit den benachbarten Bayern eine Bewegung ausgelöst, die den Zusammenschluß der katholischen Ag- rarstaaten 'Sndostdentschlands zu einer gemeinsamen Monarchie zum Ziel hat. Wie man sich nach Erreichung dieses Zieles mit der großdeutschen

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 20.09.1922
Descrizione fisica: 8
. Er muß wohl behoben werden in seinen Härten. Allein wir müssen auch M einer inneren Reform kommen, die in Sparsam keit, Fleiß und Sicherung gegen Störung der Arbeit besteht. Wir brauchen dünn eine Rege lung des Verkehrs und Handels. Für den Han del muß eine gewisse Altersgrenze und ein Be fähigungsnachweis gefordert wenden. Auch der Überflutung der Fremden muß Einhalt gas ten werden. Hier kann auch in Bayern etwas geschehen, und zwar das recht bald. Um Klein rentnern, Sozial- oder Militärrentnern

Unter stützung angedeihen zju «lassen, könnte eine neue Ziigarettensteuer eingeführt werden. 26 Milliar den Zigaretten werden in Deutschland jährlich verraucht. Wenn nur 1 Mark pro Stück mehr verlangt würde, würden für obige Zwecke jähr lich 26 Milliarden eingehen. Es wird immer verlangt, Bayern möge iselbständig vorgehen. Wenn Bayern allein inicht helfen kann, so ist das eine Folge der zen- ttralistischen Weimarer Verfassung. Diese Verfassung besteht. Wir leiden unter ihr, wir ertragen

sie, -aber wir bekämpfen lsie, solange wir einen Atem in uns haben. Denn sie ist gemacht gegen den Willen des bayeri schen Volkes. l Dr. Heim wirst sodann einen Rückblick auf die politische Entwicklung der vergangenen vier Fahre, seit der Revolution. Seit diesen Jahren stehen wir in Bayern unter der traurigen Wir kung der Verberlinerung. Seit März '1920 regieren wir in Bayern rchne die Sozial demokratie, und es geht ganz gut. Aber die Bayerische Volkspartei ist nicht die Mehrheit in Bayern

nicht mit. Es ist nicht zu übersehen, daß bei uns in Bayern Leute herum gehen, welche in kurzer Hose die Urbäyern spie len, wenn auch der Dialekt etwas holprig ist. Diese wollen Bayern nur als Sprungbrett für großpreußische Politik benützen. Da macht der Dr. Heim nicht mit. Da sagen wir: Halt! Und ich bedauere nur, daß so viele brave Bauern söhne im ChiemgaN am Leitseil gehen. Mir liegt jeder patriotisch gesinnter Mann am Her zen, gleich welcher Partei uNd Organisation er angehört. Damit ist aber nicht gesagt

, daß ich nach seiner Pfeife tanze. Gilt denn die Erfah rung, das Alter heute gar nicht mehr? Vorsicht! Nicht von jedem annehmen, daß er ein Esel oder Feigling ist! Wie ist doch Dr. Escherich angegrif fen worden lin den letzten Tagen, weil er ge warnt hat. Nein, er weiß so gut wie wir, welche Gründe uns bestimmt haben. Das Republik s ch u tz g e s e tz war ein schon längst geplanter Streich gegen Bayern. Nun sagt man, die bayerische Verordnung hätte man besser nicht erlajssen sollen, wenn man sie nicht aufrechterhalten

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 15.07.1922
Descrizione fisica: 12
- und Verschlcißstellen monatlich L 4.—, vierteljährig L 12.—; bet Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.50, vierteljährlich L 13.50; monatliche Bezugsgebllhr für Deutschösterreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20. , übriges Ausland Lire 8.— Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. f: l'' % Nummer 159 Samstag-Sonntag, 15. und 16. Zuli 1922 Bayern gegen den Reichskanzler. Die poMsche Lage im Reiche ist -augenblicklich veoworrener als je. ' Sa schroff stehen

, der in der Reichswehr ein gwßes Crgi'e'hun'gsweve zum Militärischen und staMchen Gehorsam, wenn «auch nicht zu dvg« indtisch-rspulblikainischer «Gesinnung durchgeführt haü. Der „Bayerische ijflttrier', djas 'Münchener füh rende Organ der Bayerischen Volkspartei, 'bringt einen Aufsatz „Der Reichskanzler «und Bayern', in dem es unter «d«er «Voraussetzung, daß die «bis her Vorliegenden Berichte «Über Ate «letzte pole mische Rede «des Reichskanzlers «gegen den Ab geordneten EmMinger, richtig seien, mit Dr. Mivth scharf

nur den Kommunisten zugute «kommit?' Cs entspreche in keiner Weise der Wahrheit, daß in Bayern gegen Ludwig Fulda. Zum 60 . Geburtstag. Zwischen dem großen Karersee-Hotel und dem Karerpaß, auf sumpfigem Boden, ohne Wald, mit dem freien Blick auf den Rosengarten und den Latemar, steht das Haus „Laurin'. Das einzige Familienhaus in vieler Gegend. Ein S großer Dichter der Deutschen wohnt darin. s Lahr, wenn die Schulen geschloffen wer den und die Bozner ihre Sommerwohnungen beziehen, kommt Ludwig Fulda von Berlin

der sozm-lbomokratisäzen Partei notwendig oder wünschenswert mache, fei eine Frage, die .aus dem «besonderen Verhältnis eines jeden Staates heraus beurteilt werden müsse. In Bayern halbe sich die Sozialdemokratie, welche die Äevantwortlichkeit für «die Räterepublik trägt, nicht 'Nur selbst aus der Koalition ausge schlossen, sondern «durch ihre gesamte Politik be wiesen, daß sie zu einer wirklichen tSaatspolitik nicht befähigt und nicht gewillt sei. Mit besonderer Bitterkeit wendet sich das Or gan

Neichspolitik nicht die Frage vorgelegt, welche Wirkung seine Verhöhnung der Bevölkerung Münchens und Bayerns haben muß? Cs fei übrigens nicht das erstemal, daß Herr Dr. Wirth die Waffe des Spottes gegen Bayern verwerte. Auf dem letzten Zentrumsparteitage habe er ja bereits von der „Kanne Wasser' gesprochen, die man auf die föderalistische Frage gießen müßte, und von dem okalen Kirchturmsftaildpunlt', auf dem darnach beurteilt werde, wie sich die in der Heimat gestalten. Während »engen die Wtzl Bierprei

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Volksrecht
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Pagina 2 di 8
Data: 28.07.1922
Descrizione fisica: 8
, in diesem Bayern zu fahren, >vo man sie neppt und anrüpclt. Wir haben, kein einheitliches Reich mehr. Das ist nicht wahr. Und alle seine Rcgieruugskuust wird das nicht beweisen können. Die Bayern pfeifen aus die Verfügungen des Rcichs- justizministers, der sich.unter den heutigen Verhältnissen gar nicht'durchsetzen kann. Der Mörder EiSncrs, Herr- Graf Arco, wird zur Landarbeit,,beurlaubt' (nächstens werden sic noch ihre Verbrecher mit Altersschwäche hin richten) — der Reichsjustizminister ist machtlos. Teil

es ihm unbehaglich war. Die Studenten Münchens proklamieren c>anz offen ihren Nnpprecht als künftigen Frideriens Rex. Das Reich sieht zu. Und sieht zu, >vic Mörder und ihre Gehilfen nach Bayern gehen: ins „feindliche Ausland'. .Am Main hört's auf. Es hört aber nicht am Main aus. Wir machen, Sie geben sich ja kaum noch! Mühe, ihre tatsächlich bestehende Selbständigkeit zu verbergen. Es ist Gottes Wunder, daß sie die Berliner Schnellzüge noch herein- lassen. Lerchenfeld ist nicht der, Schlimmste — aber, entweder

kann er sich.nicht durchsetzen — oder er wird von Berlin aus.nicht richtig behandelt. Darüber muß man sich klar sein: .fällt er, dann ist cs aus. Dann haben >vir Kahr oder rkoch schlintmere Knaben. Und das bedeutete das Ende. Ich halte cs für sauberer, ehrlicher und besser, dieses Ende. Es ist doch für alle Beteiligten gut, wenn Klarheit geschaffen wird. Das Fortwurstcln', auf das manche Politiker in Berlin sicherlich unendlich stolz sind, führt zu gar nichts.' Die Bayern werden immer unver schämter

— und das Reich wird immer machtloser. Denn cs ist ja nicht wahr, daß diese Obstruktion gegen Preußen geht (das von früher her gewiß viel auf dem, Kerbholz hat). ES geht gegen die Republik. Gegen eine Republik, in der doch Bayern genau so viel.Ein fluß hat wie jeder'andere Bundesstaat auch. Wenn in Berlin Rathenan von Offizieren und Studenten ermordet wird/ dann schreit unten ganz! Bayern mit dem englischen Journalisten Ludcndorf'f und dein famosen Herrn Dr. Heim.an der Spitze: „Bol schewismus!' .So sieht

er aus, genau so hat ihn sich Lenin immer vorgestellt. Und gegen diesen Bolsche wismus rüstet Bayern ein Freikorps nach hem andern. Josef Wirth! Du lebst mit Bayern in einer un glücklichen Ehe.' Die Frau wirft pir seit Jahren das Bügeleisen an den Kops, ivenn du dich nur näherst — Kinder werdet ihr kaum noch kriegen. Sie sanft, krakcelt und. liebelt mit einem'anderen. Weißt du ivaS? Nimm ihr den Aeltcsteu, den Franken, weg und laß sie wandern, laß sie ivandern —! Ignaz Wrobek. Die ikalienische AUniMkrise

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Volksbote
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Pagina 4 di 12
Data: 20.06.1930
Descrizione fisica: 12
Pförtner willen tut es einem wohl, einen von ihnen zur Ehre der Altäre erhoben zu wissen, und zwar den Kapuzinerbruder Konrad von Parzham in Bayern. Neben den Pförtnern und dem ganzen Orden der Kapuziner sieht sich auch das Bayernland in seinem Sohne geehrt. Schon auf der Reise nach Rom stieß man immer wieder auf Bayern, die zur Seligsprechungs feier in die Ewige Stadt pilgerten. Ein junger blonder Geistlicher im Talar, das dicke Bre vierbuch unter dem Arm im Wandelgang des D-Zuges München—Rom... Bald

noch per sönlich gekannt — und dabei steht er selber erst in den mittleren Jahren — da kam mir erst so recht zum Bewußtsein, mit welch „modernem' Seligen wir es in dem Kapuziner bruder von Altötting zu tun haben. Cr tft erst im Jahre 1894 gestorben. Der neue Selige ist am 22. Dezember 1818 aus dem sogenannten Venushof in Parzham, Bayern, geboren, als neuntes Kind der Bauersleute Georg Bartlmä Birndorfer und Gertraud Niedermayr. In der Taufe hat er den Namen Johann erhalten. Es war eine kernchristliche

zu werden, durch keine außerordentlichen Taten, sondern einzig und allein durch stille vollkommene Pflichterfüllung als Pförtner, des Kapuzinerklosters Altötting, des berühm ten Marien-Helligtums volle 41 Jahre hin durch. Die Bayern iu Rom. Außer dem Kardinal von München waren noch zwei bayrische Bischöfe zur Seligsprechung nach Rom gekommen, und zwar der Heimat bischof Bruder Konrads, Bischof Baron Sig mund von Ow-Felldorf von Passau und Bischof Sebastian v. Speyer. Unter Führung des bekannten Pilgerführers Monsignors Neuhäusler

, München, war ein Pilgerzug mit 400 Teilnehmern zur Seligsprechung her beigekommen und ungefähr ebensoviele Bayern waren sonst zu demselben Anlasse nach Rom gepilgert. Einige von ihnen traf ich, kurz nachdem sie mit dem Flugeug aus München eingetroffen waren. Ueberall konnte man in den Straßen Roms Bayern begegnen. Als ich auf der Piazza Barberini zwei von ihnen, suchend nach irgend etwas Ausschau halten sah und glaubte, mich ihnen behilflich erweisen zu sollen, mit der Frage: „Wo möchten

verdienen die Vertreter der deutschen Ordensprovinzen, darunter die Provinziale von Bayern, Rhein land, Westfalen, Wien, Innsbruck, auch der Provinzial der Provinz Bressanone, P. Ange- licus Unterkofler, ist da. In den für sie be stimmten Tribünen sehen wir den bayrischen Gesandten beim hl. Stuhl, Se. Exzellenz Baron Ritter, dann den Botschaftsrat Doktor Menzhausen von der deutschen Botschaft am Vatikan u. a., dann die zahlreichen Vertre tungen des Welt- und Ordensklerus, der Kleriker der päpstlichen

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 12.12.1922
Descrizione fisica: 8
„Meraner Zeitung' als 53. Jahrgang hecauszugeben. Meran-Dozen, im Dezeniber 1922. Südtlroler ZeUungsverlag G. m. b. h. Die bayerischen Faschisten. - München, 10. Dezember 1922. Der Sieg des italienischen Faschismus hat in Bayern «in unerwartet starkes Echo geweckt. Die größte bayerische Zeitung begrüßte die Be wegung so begeistert, als ob -Mussolini ein aus gemachter Deutschenfreund sei. Adolf Hitler aber eichtest, mit einem Schlage so gewaltigen Zulauf, daß er aus einem nicht ganz ernst ge nommenen

Außenseiter der stärkste Machtsaktor des südlichen Nationalismus und selbst seinen offiziösen Gönnern von gestern schrecklich wurde. Diese Zuspitzung auf den.Faschismus ergibt sich indes folgerecht aus jener politischen Ein stellung, die Bayern aus dem natürlichen Ge gensatz zwischen Dem Unitarisinus des üborwie- geno industriellen Nordens und dem Partikula rismus des überwiegend agrarischen Südens (und- aus der Reaktion ans die kurze kommuni stische Rätezeit immer stärker in eine rechts- nationalistische

Strömung riß und es zum Vor kämpfer aus Preußen ausgewanderter Ideen macht. Das bedrohliche Anschwellen des Natio nalsozialismus ist deshalb ganz nur aus dem Zusammenhang all der Strömungen zu ver- st eben, die vor dem Druck der (selbst durch den Friedensvertrag bedrückten) Reichsreglerung nach Bayern auswichen und hier ihre Samm lung fanden. 'Aus der innerpolitischen Notwendigkeit, trotz der Entwaffnung in den Revolutions-wirren die Wehrhaftigkeit zum staatlichen und persönlichen Selbstschutz aufrecht

zu erhalten, erwuchsen die Organisationen der Einwohnerwehr und Orgesch (für Bayern), der Ovka (für Großdeutschland), der (studentischen) Zeitfreiwilligen und der ver schiedenen Freikorps, deren Landsknechtsturn neben patriotischen Tendenzen — tn Parallele zu den napoleonischen Freiheitskriegen — der wirtschaftlichen und seelischen Zwangslage ent wurzelter Berufssoldaten entsprang. Ihre teils offizielle, teils inoffizielle Beanspruchung (Ober- schtesien) legte den deutschen Regierungen neben mirt

eines bürgerlichen „Ordnungsblockes' waren symptomatisch für den neuen Kurs in Bayern, der durch die Na men des Ministerpräsidenten Kahr, des deutsch- nationalen Zustizmiicisters Rvtb und des Poli zeipräsidenten Pöhner gekennzeichnet wird. Un ter dem Schlagwort „Bayern den Bayern!' wurde eine- Art Paßgrenze um das Land ge zogen, um politisch unerwünschte Elemente, ins- besonders jüdische, fernzuhalten, während sich andererseits im übrigen Deutschland politisch mißliebig gewordene Persönlichkeiten, wie Ge neral

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 20.10.1923
Descrizione fisica: 8
. In der nächsten Zukunft gebe es für Deutschland allerdings nur ein Mittel: Eine brutale nationale Diktatur. Der Winter werde die Entscheidung bringen. Das gesunde Bayern. In der Mittwoch-Sitzung der bayr. Volkspartei erklärte der Referent, daß die Partei sich unter keinem Umstände dem Drucke der vaterländi schen Verbände fügen werde. Sie betrachte jeden als Feind, der sich gegen die Regierung der bayerischen Volkspartei stelle. Ueber das Verhältnis zwischen Bayern und dem Reiche äußerte sich der Redner dahin

, daß Bayern dem Reiche die Treue halte. „Wenn aber im Nor den Deutschlands, wie es den Anschein habe, der Bolschewismus triumphiere, dann erachte es Bayern für seine vaterländische Pflicht, vom gesunden Bayern aus ein neues deutsches Reich aufzubauen. Das sei kein Separatismus son dern die Abtrennung eines gesunden Körpers von kranken Gliedern. Zur Frage der Mon archie erklärte der Referent: Wir kennen keine Alternative zwischen dem Hause der Ho tz enzol lern und der Wittelsbacher. Für Bayern gibt

es nur Wittelsbacher. Wir wollen aber keinen Gewaltstreich. Wir überlassen die Bildung der zukünftigen Staats form der organischen Entwicklung. Wenn es Gottes Wille sein sollte, daß in Bayern wieder die König Krone erstrahlt, dann werden wir dem Vaterlande ebenso die Treue halten wie heute.' Schließlich wurde eine Resolution angenom men, in der der bayerischen Regierung das Ver trauen ausgesprochen wird. Generalkommissär v. Kahr hat die Teilnahme von Schülern irgendwelcher Münchner Schu len an kommunistischen

Generalstaatskommissars v. Kahr und erging sich in Ausführungen, welchen program matische Bedeutung zukommt und die bayerische Politik verständlich machen. Bauer erklärte u. a. folgendes: Vor zwei Jahren hat in Bayern ein Aus nahmezustand bestanden, der in allen vaterländischen Kreisen als eine wahre Wohltat empfunden wurde', ein reiner und sauberer Geist war mit Kahr in München und Bayern eingezogen. Wo das Dolch- st o ßgesin d e l sich regen wollte, da hielt es eine eiserne Hand unerbittlich nieder. Nach dem Chaos

der Räterepublik war eiue Ordnungszelle entstanden, zur Freude aller Deutschen, zum Leid aller Undeutschen und Internationalen. Letztere begannen nun den Sturmlauf wider Bayern und Kahr, der nie zu Fall gekommen wäre, wenn nicht im Kerngehäuse des Staates der Wurm des Par lamentarismus gesessen hätte. Die Ber liner halbbolschewistische Regierung warf den

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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 8
Data: 17.10.1923
Descrizione fisica: 8
sich in Ausführungen, welchen program matische Bedeutung zukommt und die bayerische Politik verständlich machen. Bauer erklärte, u. a. folgendes: - ' Vor zwei Jahren hat in Bayern ein Aus nahmezustand bestanden, der in allen vaterländischen Kreisen als eine wahre Wohltat empfunden wurde; ein reiner und sauberer Geist war mit Kahr in München und Bayern eingezogen. Wo das D o l ch- stoßgesindel sich regen wollte, da hielt es eine eiserne Hand unerbittlich nieder. Nach dem Chaos der Räterepublik

war eine Ordnungszelle entstanden, zur Freude aller Deutschen, zum Leid aller Undeutschen und Internationalen. Letztere begannen nun den Sturmlauf Wider Bayern und Kahr, der nie zu Fall gekommen wäre, wenn nicht im Kerngehäuse des Staates der Wurm des P a r- lamentarismus gesessen hätte. Die Ber liner halbbolschewistische Regierung warf den bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner

Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschland, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren verzichtete, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- f e l d ein kurzes Gaftspiel. Er fiel über die Repu

blikschutzgesetze. Knilling kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Nieste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung waren folgerichtig gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i s e rnende

u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder bestrebungen ist da und dort aufgetaucht Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: G egen den M a r- rismus in jeder Form, f ü r die grone Sache des großen deutschen V a t e r l a n d e s. Die Entwick lung der Dinge

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 24.09.1924
Descrizione fisica: 8
, bei allen etwaigen Veränderungen das Recht zu haben, mitzusprechen. Der deutsche Leser wird sehen, daß dieses No- vum auch zum Vorteil reichen kann. Das zeigen die beiden „Reststaaten' Österreich und Ungarn, die ohne die diplomatische Unterstützung Italiens schon^ wiederholt dem Druck der „Sieger' in Prag un8) Belgrad zum Opfer gefallen wären; man denke an den Burgenland-Konflikt! Bayern aber erkennt der lateinische Verfasser als die Keimzelle der sitt lichen, sozialen und vaterländischen Wiedergeburt

kann es nicht eine Spaltung, konnte es vor allem nicht die Schaf fung eines von Frankreich kontrollierten „Alpen reiches' vom Bodensee bis zum Ncusiedlersee wollen! Von Mitte 1920 bis Mitte 1921 verfolgt der Verfasser den Versuch der Hüter der traditionellen. . Politik Ludwigs XIV., die zuweilen von Clemen- . ceau, Briand und Millerand vergessen wurde, — in München durch den Gesandten Dard für die . Trennung von Berlin und die Bildung eines „Groß bayern' Stimmung zu machen. Dabei werden in teressante Einzelheiten bekannt

aus und 4. war Bayern der von Frankreich geplanten Hereinbeziehung Österreichs in dieses Alpenreich ab geneigt, wo München neben Wien verblassen und die schlechte Bilanz abschrecken mußte. Es muß bemerkt werden, daß der Verfasser im mer nur die Entwicklung bis zum Jahre 1922 im Auge hat; die Namen Kahr, Hitler, Ludendorff werden überhaupt nicht genannt, obwohl sie ihm von späteren Besuchen nicht unbekannt sind. Clemenceau, auf dessen Reden und — un veröffentlichte — Briefe hingewiesen wird, war ein Gegner

dieses Zerstückelungsplanes der Foch, Poincare, Tardieu, Tirard; er erinnerte sich noch des Fehlschlages von 70, als Napoleon mit der bayerischen Neutralität rechnete! 1920 war die europäische Lage dem Versuch scheinbar günstig: die Bolschewiki standen vor Warschau, in Berlin war eine gefährliche Strömung vorhanden, die ihnen die Hand reichen und so ganz Norddeutschland der Welt revolution ausliefern wollte. Bayern wollte diese Schwenkung auf keinen' Fall mitmachen, es fühlte sich als Hort der Ordnung in Deutschland

. Es at mete auf, als die Gefahr durch das Eingreifen Frankreichs in Polen beschworen war. In diesem .Augenblick überreichte Herr Dard, der bis dahin, gleich seinen englischen und italienischen Kollegen, nur als Generalkonsul fungiert hatte, sein Beglau bigungsschreiben als Gesandter und — die baye rische Regierung nahm es an. Die „separatistische' Politik in Bayern begann! Dard dachte an eine „Entente der guten Regierungen,' für die Erhal tung des Bestehenden, sür die Kirche, gegen den Bolschewismus

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 10
Data: 20.10.1923
Descrizione fisica: 10
ihm heute nebensächlich. In der nächsten Zukunft gebe cs für Deutschland allerdings nur ein Mittel: Eine brutale nationale Diktatur. Der Winter werde die Entscheidung bringen. Das gesunde »ayern. In der Mittwoch-Sitzung der bayr. Volkspartei erklärte der Referent, daß die Partei sich unter keinem Umstande dem Drucke der vaterländi schen Verbände fügen werde. Sie betrachte jeden als Feind, der sich gegen die Regierung der bayerischen Volkspartei stelle. Ueber das Verhältnis zwischen Bayern und dem Reiche

äußerte sich der Redner dahin, daß Bayern dem Reiche die Treue halte. „Wenn aber im Nor den Deutschlands, wie es den Anschein habe, der Bolschewismus triumphiere, dann erachte es Bayern für seine vaterländische Pflicht, vom gesunden Bayern aus ein neues deutsches Reich auszubauen. Das sei kein Separatismus son dern die Abtrennung eines gesunden Körpers von kranken Gliedern. Zur Frage der Mon archie. erklärte der Referent: Wir kennen deine Alternative zwischen dem Hause der H o- henzollern

und der Wittelsbacher. Für Bayern gibt es nur Wittelsbacher. Wir wollen aber keinen Gewalfftreich. Wir überlassen die Bildung der zukünftigen Staats- form der organischen Entwicklung. Wenn es Gottes Wille sein sollte, daß in Bayern wieder die König Krone erstrahlt, dann werden wir dem Vaterlande ebenso die Treue Hallen wie heute.' Schließlich wurde eine Resolution angenom men, in der der bayerischen Regierung das Ver trauen ausgesprochen wird. Generalkommissär o. Kahr hat die Teilnahme von Schülern irgendwelcher

Grüße des bayerischen Generalstaatskommissars v. Kahr und erging sich in Ausführungen, welchen program matische Bedeutung zukommt und die bayerische Politik verständlich machen. Bauer erklärte u. a. folgendes: Vor zwei Jahren hat in Bayern ein Aus nahmezustand bestanden, der in allen vaterländischen Kreisen als eine wahre Wohltat empfunden wurde; ein reiner und sauberer Geist war mit Kahr in München und Bayern eingezogen. Wo das D o l ch- stoßgesindel sich regen wollte, da hielt es eine eiserne Hand

unerbittlich nieder. Nach dem Chaos der Räterepublik war eine Ordnungszelle entstanden, zur Freude aller Deutschen, zum Leid aller Undeutschen und Internationalen. Letztere begannen nun den Sturmlauf wider Bayern und Kahr, der nie zu Fall gekommen wäre, wenn nicht im Kerngehäuse des Staates der Wurm des Par lamentarismus gesessen hätte. Die Ber liner halbbolschewistische Regierung warf den

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 10
Data: 17.09.1923
Descrizione fisica: 10
. Eine Verständigung ist auf dem Boden, auf dem Poincare steht unü> von dem er sich um keinen Zoll entfernen will, unmöglich, außer wenn sie m der glatten Unterwerfung besteht. Das begreift heut« das Volk, insbesondere in Bayern. Mit den neuen, von sozialistischem Geist durchsetzten Steuer- vewrdnungen hat die Reichsregierung eine maglose Erbitterung geschaffen. Nun soll da? Briefgeheimnis nicht mehr bestehen, die Nohnung jedem Einblick der Steuergewalt offenstehen, ja jedermann persönlich auf der strage

des christlichen Sittengesetzes aus schweifte oerletzt worden ist. Man mag über die verschiedenen Vor gänge in Bayern denken, wie man will; wer die Dinge aus der Nähe zu betrachten in der öoge ist, der muß zugestehen, daß sich hierzu lande im Gegensatz zu anderen deutschen Ge bieten eine ganz neue Auffassung vom Staate und vom Verhältnis des einzelnen zum , Staate herausgebildet. Wohl läuft diese Aus- ! sassung in der Hitlerbewegung und ähnlich I zerichtcten völkischen Bestrebungen ins ! lkxtrem

Offiziere, Lan desverband Bayern, in München folgende Ausführung gemocht: Tiefbewegt danke ich Ihnen für den Empfang, den Sie mir bereitet haben, wie für den Ausdruck treuer Anhänglichkeit. Ich weiß, daß Si-' heute nicht bloß der Wunsch ber persöniiäM Fühlungnahme zusammen- gcführt hat, sondern die gemeinsame Sorge um das große Schicksal unseres deutschen Vaterlandes. A!s unlängst em Herr zu mir sagte: ..Auf Ihnen beruht unsere einzige Hoss- nung' entgegnete ich: „Nur wenn künftig

separatistische gewertet werden darf, sondern daß dieselbe im.Gegenteil als eine Rettungsaktion für dos Reich gelten will. Darum sind denn auch im Norden und Westen des Reiches vieler Augen hoffnungsvoll aus Bayern gerichtet. — Ein Beleg hiefür mag ein neulich in der „Mün- chen-Augsburger Abendzeitung' veröffent lichter Originalbericht über die Pöbelherr-, fchaft in Aachen sein, der mit den Worten schließt: „Möge Finsternis hängen über dem Rheinland das einst eine stolze Flagge trug, wir schöp fen Mut

und Hoffen am Urquell Bavariae. auf daß eure Zucht und Ordnung, die völki sche, tiefe, deutsche Art eurer Heimat auch wieder als heilige Güter in unsere rheinische Heimat einziehen. So rufen wir euch aus tiefster Knechtschaft zu: Haltet weiter »reue Wacht! Seid bereit! — Das Bayernland ist zu Großem berufen! Nur Bayern kann uns und das Reich der Auserstehung entgegen- sühren.' Tüntenhausen. 17. September. (Ag. Br.) Bor einer christlichsozialen Bauernoeroinigung hielt gestern Ministerpräsident von Knillmg

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 20.10.1923
Descrizione fisica: 8
ZV. Oktober 1923 Seite 3 bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschland, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren

verzichtete, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- feld ein kurzes Gastspiel. Er fiel über die Repu blikschutzgesetze. Knilling kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Neste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung

waren folgerichtig gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i s e r ne n d e u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin, daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben. Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder

bestrebungen ist da und dort aufgetaucht. Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: Gegen den Mar xismus in jeder Form, für die große Sache des großen deutschen Vaterlandes. Die Entwick lung der Tinge ist noch ungewiß, aber der eine Ge danke soll durch ganz Deutschland gehen: Jede Diktatur, und wir worden wohl in Deutschland mehrere erleben, hat nur dann einen Sinn, wenn sie die Übergangsstufe zum b u n d e's st a a t l i ch e n Gefüge des Deutschen ReiHes darstellt. So werden wir in Bayern

deutschen Stämme. Bei der raschen Entwicklung der Dinge ist der Weg dahin vielleicht nicht weit, und lvenn Bayern den übrigen Stämmen ein paar Smrittc vorausgehen sollte, so mögen dies die an deren Stämme nicht als Sonderbestrebungen be trachten, sondern sich das Beispiel Bayerns zum Vorbilde nehmen. Kahr gebt seinen Weg nicht nur zum Wohle Bayerns, sondern auch zum Heile Deutschlands.' Daß der Beifall groß war, läßt sich begreifen. Kommunistische CemiZtsmenWen. Nach zuverlässigen Nachrichten

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Der Burggräfler
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Pagina 3 di 10
Data: 20.10.1923
Descrizione fisica: 10
Bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschlaird, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren verzichtete

, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- f e l d ein kurzes Gastspiel. Er fiel über die Repu blikschuhgesetze. K n i l l i n g kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Reste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung waren folgerichtig

gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i's e r n e n d e u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats- gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin, daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben. Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder bestrebungen

ist da und dort aufgetaucht. Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: Gegen den Mar xismus in jeder Form, f ü r die große Sache des großen deutschen Vaterlandes. Die Entwick lung der Dinge ist noch ungewiß, aber der eine Ge danke soll durch ganz Deutschland gehen: Jede Diktatur, und wir werden wohl in Deutschland mehrere erleben, hat nur dann einen Sinn, wenn sie die Übergangsstufe zum bundesstaatlichen Gefüge des Deutschen Reiches darstellt. So werden wir in Bayern nach wie vor uns nicht auf uns selbst beschränken

. Bei der raschen Entwicklung der Dinge ist der Weg dahin vielleicht nicht weit, und wenn Bayern den übrigen Stäminen ein paar Schritte vorausgehen sollte, so mögen dies die an deren Stämme nicht als Sonderbestrebungen be trachten, sondern sich das Beispiel Bayerns zum Vorbilde nehmen. Kahr geht seinen Weg nicht nur zum Wähle Bayerns, sondern auch zum Heile Deutschlands.' Daß der Beifall groß war, läßt sich begreifen. Kommunistin EkmiitsmeuNn. Nach zuverlässigen Nachrichten hat in den letzten Tagen in Berlin

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 29.07.1922
Descrizione fisica: 12
»Sflfttltolet Landerzeltvnz-. Seite 8 Lin holländischer Sommergast über den Fremdenverkehr. (Der ausgebliebene Fremdenzug nach Bayern.) Zu dem in der .^üdtlroler Landeszeitung' kn Nr. 167 erschienen Bericht unseres San- derkorrespondenten über den „ausgebliebenen Fremdenzug nach Bayern' sendet uns ein Süd tiroler Sommergast, Rechtsanwalt Dr. Eugen vanEmden aus Haag in Holland, folgende weitere Einzelheiten, die auch für den Süd tiroler Fremdenverkehr viel beherzigenswertes beinhalten. Schr

geehrte Redaktion! In der vorgestrigen Ausgabe' Ihres Blattes las ich einen Artikel Ihres speziellen oberbayerischen Korresvonden- ten Uber das Ausbleiben der Fremden m Süd- Bayern. Er gibt nur den Hotelwirten die Schuld, und dies ist nicht ganz richtig. Aller dings grenzt die Unverfrorenheit mancher Wirte Ausländern gegenüber an das Fabelhafte. Im Mai fragte einer meiner Freunde, der Präsident des Haager Journalistenvereines, beim Hotel Bellevue in Berchtesgaden an, wieviel der Pen sionspreis

gewesen, nur um nach Deutschland hineinzukommen. Hierzu bemerke ich, das Bel gien, Frankreich, die Schweiz, Dänemark und erfteulicherweise seit 17. Juni d. I. auch Italien für uns visumfrei sind. Also für alle diese Länder genügt ein gültiger Paß. Für den Ver kehr mit Deutschland hätten wir dieses so zuwi dere Visum vor kurzem auch abgeschafft, wenn nicht — Bayern dagegen opponiert hätte! . Zweitens verlangt die bayerische Regierung . für den Aufenthalt in Bayern außerdem, daß man um eine Einreisebewilligung

scharf gegen die Fremden vor, und man mußte schon für einen zweitägigen Aufenthalt eine größere Summe be zahlen. Auch steigerten dort die Hoteliers die Preise für Ausländer aus valutastarken Ländern einfach um IW vom Hundert. In den letzten Wochen soll die bayerische Re gierung die an ihre Behörden zu bezahlenden Beträge ermäßigt und vereinheitlicht haben. Aber da war es eben schon zu spät. Die Leute hatten da ihre Pläne für den Sommer schon ge macht und — außer in Bayern —r. Zimmer be stellt usw

. So muß dieses Jahr die Saison für Bayern — trotz Oberammergau — ein Riesen fiasko werden. Den Fremdenverkehr fördern wouen, überall dafür Reklame machen und zu» fleich die Fremden quälenund auspreisen, das ätzt sich eben nicht vereinigen. Ich hoffe für dieses schöne und mir sonst so sympathische Land, daß die Ereignisse dieses Sommers es in bezug auf die Bedürfnisse der Fremdenindustrie eines Besseren belehren werden. Was Südtirol betrifft, so wevden Sie wohl schon bemerkt haben, daß dieses Jahr

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 25.11.1924
Descrizione fisica: 6
,! holländische. engl,iftl>e und reichsdeutsche Blät Ausland. Frankreich und dle monarchistischen Bestrebun gen ln Bayern. SH. Der französische Propagandist Maurice Muret, der «sich sehr enger Beziehungen zum Pariser Auswärtigen Amte erfreut, veröffent licht in der „Gazette de Lausanne' einen außer ordentlich interessanten Aufsatz über die mon archistischen 'Bestrebungen in Bayern, aus wel chem die ,Mlg. Ztg.' den charakteristischesten Teil wiekergibt. Er lautet: „Es hat niemand von uns so recht sicher

>an die Möglichkeit eines durch die Alliierten verstümmelten und zer stückelten Deutschlands geglaubt. Wer es ist offenbar, daß oiePe Wsung des deutschen Prob lems die allergüntstigfte wäre. Unter Viesen Umständen kann man eine separatistische Bewe gung die aus einem Teile Deutschlands selbst kommt, nur -mit Freuden begrüßen. Eine Bewe- g dieser Art vollzieht sich gegenwärtig in yern. Das ist nicht zweifelhaft, und sie voll zieht sich in Bayern zum Nutzen Bayerns. Die Bayern haben Ludenoorff schmählich vertrie

ben, 'der im vorigen Jahr in München für den König von Preußen avbeiten wollte. Baviera ^ fara da s6 (Bayern wird die Sache schon ganz von alleine machen). Prinz Ruipprecht unter- di«s« national« Bewegung. Di« persönlich« türnlichkeit d«s Prinzin spricht zu Gunst«» de? Motive und der Wirklichkeit der Entwick lung. bei der wir zugegen sind. Ein kürzlich «r- schienen«« Buch „Das Bayerische Problem' ent wickelt» das Problem der bayrischen Separa tisten und Neumonarchisten. Es soll sich darum bandeln

, „das Königreich Bayern im Rahmen der deutschen Republik' wiederherzustellen. Das neue Reich soll sich guisammensetzen aus freien Staaten, die sich nach ihrer Eigenart regieren und die der zentral«» Verwaltung einzig und allein diejenigen Funktionen anvertrauen, die das gemeinsame Interesse des deutschen Volkes beriiihren. Man will damit beginnen, daß man In München einen bayrischen Staatspräsidenten wählt, unabhängig vom Reichspräsidenten in Berlin. Dann soll der bayrisch« Landtag eine verfassunggebend

^ Versammlung fordern und den Staatspräsidenten durch einen Könige nämlich den gegenwärtigen Prinzen Rupprecht, ersetzen. Alle Lsute, die aus Bayern -kommen,, erklären, daß diese nationale und monarchistische Bewegung sehr stark ist. Es wird gut sein, ihre Fortschritte aufmerksam zu verfolgen/ So weit der Franzose Muret, der mit seinem AuGatz offenherzig dartut, welches Interesse Frankreich an einer derartigen Entwicklung hätte. Das Interesse Deutschlands gebietet wohl, daiß die politische Entwicklung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 6
Data: 10.07.1922
Descrizione fisica: 6
durchzusetzen, vorerst werden mit Hilfe der Ausnahms- xesetze die Nationalisten mundtot gemacht- ob später nicht auch diejenigen bürgerlichen Parieien, die sie gegenwärtig mitmachen, M Wirkung am eigenen Leibe spüren wer den? Letztere Auffassung überwiegt in Süd- deutjhland, wo man über die neuen Ber» Mr Regierungsmethcden aufs äußerste be fremdet ist. Der republikanische Gedanke hat südlich des Main keine Heimstätte. Bayern ist ein Königreich, dessen Herrscher sich der zeit auf Urlaub befindet

ein hohes, schätzenswertes Gut bilde, so hat man in Bayern die Meinung, daß Ausnahmsgesetze in so weitgehender Form ln keinem Falle berechtigt sind, auch wenn man die Republik als ein notwendiges Uebel de» trachtet. Wie will man dem durchaus monarchistischen Bayern ein Gesetz zumuten, das die monarchistische Gesinnung bestraft? Tatsächlich hat die bayerische Regierung und Volksvertretung in schärfster Weise Front gemacht. Aber gleichzeitig haben sie auch loyal zugestanden, daß sie alle dem Be stände

abgelehnt. Die Dauer des Gesetzes wurde mit 5 Jahren festgesetzt. Ein scharfer Wink. München, 10. Juli. Der bayerische Mini- sterpräsident Graf Lerchenfeld äußerte in einer Unterredung mit dem Münchner Ver- treter der .D. A. Z.'. daß Bayern da» Re- publik-Schuhgefetz auf keinen Zoll annehmen könne, da es tief in die Verfassungsrechte der Länder eingreife, wenn es im Reichstage angenommen werden sollte, so werde es Bay ern nicht durchführen. Man möge sich in Ber lin endlich einmal klar

und Aufständischen hat sich nun ! nach der Eroberung Dublins aus die Provin- j zen ausgebreitet. Aus sechs Grasschostea wer- > den erbitterte kämpfe gemeldet. An einer ^ Stelle wurden gestern 50 Mann gesangen ge nommen. zustandes erreichen kann. Dieser Konflikt zwischen dem Reich und Bayern ist noch nicht ausgetragen, da man in Berlin sehr schwer hörig tut und überhaupt die neuen Gesetze dazu benützen möchte um das „bayrische Ge schwür' — die Rechtsentwicklung in Bayern — auszubrennen. Das ist umso mehr

zu de- dauern, als die Reichseinheit selbst letzten Endes in Frage steht. Man darf nämlich nicht vergessen, daß das seinerzeit von einer Räterepublik heimgesuchte Bayern ähnlich wie das gebrannte Kind das rote Feuer fürchtet und daher sein« ganze innere Po litik darauf eingestellt hat. sich von dem linksradikalen Geschmeiß srei zu halten. Alle diese Arbeit würde in dem Augenblick vergeblich, wo die neuen Gesetze durchgeführt würden. Außerdem entkalten sie einen io schweren Eingriff in die noch verbliebenen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 27.10.1923
Descrizione fisica: 8
. Mit den Festgenommenen wurde auch der Wirt zur Aufklärung des Sachverhal tes zur Polizei gebracht. Unter -den Kommuni sten, die vorläufig in Haft genommen wurden, befinden sich «uch werte Gäste aus Berlin, In golstadt usw. Kaum war die Ueberraschung so glänzend gelungen, als der Mond wieder mit breitem Lachen <ms dem Gewölke trat. LosfvreuguugiderMlzoonBayeru. Den bereits offenen und kaum zu heilenden Konflikt zwischen Bayern und Reich wollten die Berliner Sozialisten im Verein mit ihren baye rischen Genossen

zu einem Abfall der bayeri schen Pfalz von Bayern und zur Bildung eines autonomen pfälzischen Staates im Rah men des Reiches benützen. Bezeichnend ist, daß sich dabei die Sozialisten auch der französi- schenHilfe bedienen wollten. Schon am Mon tag brachte der Berliner „Vorwärts' aus Kai serslautern in der Pfalz ine Meldung, daß alle Vorbereitungen getroffen seien, um den pfälzi schen Staat auszurufen. Die Gründung dieses Staates sei ein Abwehrakt gegen den reaktio nären Separatismus, ein Akt der Treue

zum Reiche. Am Dienstag brachte die „Pfälzische Post', das Hauptorgan der pfälzischen Sozialisten, einen offenbar von Berlin aus diktierten Auf ruf, der betonte, daß die Stunde gekommen sei, in der die Pfälzer sich von Bayern lossogen müssen, nachdem die Münchner Regierung den verfassungsmäßigen Weg verlassen habe und sich in offenem Konflikte mit dem Reiche befinde. Die vereinigten sozialistischen Parteien der Pfalz hätten die Initiative zur Bildung des pfälzischen selbständigen Staates im Rabmen

„beamtenmäßig'. Er empfing mick im oberbayerischen Negierungspalais, einem alten, imposanten Gebäude vom schlechten gotischen Stil der fünfziger Jahre. Ähnlich ist auch die Innen einrichtung. Das mit Damasttapeten ausgekleidete Vorzimmer ist reichlich ausgestattet mit Gemälden. Konsolen, Uhren. Unwillkürlich mußte ich dabei an Karl V. denken, da auch Kahr nicht imstande ist, die Bayern zur Eintracht zu bringen, so wie es Karl V. auch mit den Uhren nicht gelang . . . Man fühlt das bureaukratische Milieu

, schlecht geadelt durch eine abgestandene Eleganz mit „guten Gegenständen schlechten Geschmackes'. Der Umgebung nicht unähnlich scheint auch der Mensch. Kahr ist Calvinist, gehört aber gleichwohl der Bayerischen Volkspartei an. Er entstammt einer. Tiroler Familie, die zur Zeit der Religions-' kriege nach Bayern ausgewandert ist. Tatsächlich findet sich in Kahr auch die kalte protestantische Ver nunft gepaart mit bäuerlicher Gutmütigkeit. Er ist nicht der Mann der politischen Raffi niertheiten, obwohl

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