Das tragische Schicksal einer Herzogin. Zur Erinnerung an die große Brandkatastrophe in Paris am 4. Mai 1897. In München, in Bayerns Residenzstadt, wurde dem Herzog Max von Bayern vor 90 Jahren, am 22. Februar 1847, ein Töchterchen, Sophie, Charlotte, Auguste geboren. Mit vielen Gottesgaben ausgestattet, so mit Schönheit, Geist, besonders aber auch mit seltener musikalischer Begabung, wuchs die Prinzessin zur Freude der Eltern heran. Trotz der strengen Erziehung war Sophie dem Vergnügen
war, ging nicht in Erfüllung. Sophiens erster Liebesfrühling währte nur kurze Zeit. Im September 1868 vermählte sich die Prinzessin Sophie mit dem Prinzen Ferdinand von Orleans, Herzog von A l e n c o n, dem zweiten Sohn des Bürgerkönigs Louis Philipp von Frankreich. Das Thronprätendentengesetz ver- anlaßte das junge herzogliche Paar zum Verlassen von Paris, es nahm vorübergehend Aufenthalt in Possenhofen in Bayern und Tirol, bis es später nach Paris zurückkehren durfte. Der Herzog von Alenyon kaufte
war — und Prinzessin Louise, der Gattin des Prinzen Alfons von Bayern, nach Schloß Mentelberg. Reges Leben herrschte hier in dieser prunkhaften Sommer residenz des Herzogs. Fürstlichkeiten der verschiedensten euro päischen Herrscherhäuser stiegen in Mentlberg als Gäste ab, stand doch das Herzogspaar mit vielen von ihnen, so mit den Wittelsbachern, den Habsburgern, Hohenzollern, Coburgern und so weiter in naher verwandtschaftlicher Beziehung. Die Herzogin liebte, gleich ihrem Gemahl Ferdinand, große Empfänge