nicht verfehlt, Aufsehen zu er regen und von allen Seiten werden die Gründe erörtert, welche diese Abnahme erklären sollten. Auffallend war dabei, daß gerade unsere Nachbarn, die Bayern, die mit besonderer Vorliebe an Bozen hängen, und seit einem Vierteljahrhun-> dert oder sogar einem Menschenalter nie ermangelten, zur Osterzeit ihr geliebtes Bozen aufzusuchen, Heuer unter unse ren Ostergästen bei weitem nicht so stark vertreten waren, als sonst, was denn doch seinen berechtigteil Grund gehabt haben muß. Mch
Ansicht eines alten Münchners, der zum Osterstammpublikum in Bozen gehört, mußte dabei in erster Linie berücksichtigt werden, daß, als die Bayern anfingen, ihrenOsterausflug hieher zu unternehmen,München noch eine verhältnismäßig billige Stadt war> und man sich infolge des sen schon noch ein Vergnügen leisten konnte, um so mehr, als die Münchner damals auch hier noch Preise vorfanden, bei welchen man existieren konnte. Sie waren daher gewohnt, in Bozen billig zu leben, um so mehr, als ja das Agio
es gilt, ihr Reisebüdget zusammenzustellen, und nachzusehen, ob und wie viel für Reisen nach Bozen eingesetzt werden darft Es leuch tet wohl jedermann ein, daß diese Gründe den besten Auf schluß für die Zurückhaltung der Münchner und der Bayern überhaupt geben, wenn es sich darum handelt, genau zu be rechnen, ob es eine Osterreise nach Bozen trägt oder nicht. Uebrigens haben viele Münchner schnell Herausgefunden, daß es sich in Brixen billiger leben läßt, als in Bozen und sind daher in Brixen