wurde und, wie Ministerpräsident Braun in der Presse Mitteilen ließ, vorläufig nicht wehr nach München zurüctköhren wird. Das klingt schon fast wie die Groteske eines „Abbruches" der diplomatischen Beziehungen zwischen Preußen und Bayern! An den Stammtischen im Reiche, gleichgültig ob sie im Norden oder im Süden der Mainlinie stehen, wird man diese Erregung vielleicht begrüßen und an der Zuspitzung des Konfliktes seine Freude baben — doch ist es eben leider Mit BterbankpolMk nicht geran! Viel größer
, weil es sich hier nur üm einen Konflikt zwischen den Ländern Bayern und Preußen handle, statt selbst ein ordentliches Machtwort zu sprechen und dafür zu sorgen, daß nicht nur das An sehen, sondern auch die Ehre des Reiches gewahrt bleibe. Bestimmt wird Bayern mit R e ch t Manches zu fordern haben, was ihm jetzt noch vorenthalten wird. Die eigent liche Ursache des gegenwärtigen Konfliktes war ja die Haltung Preußens in einer im Jänner in Berlin abgehaltenen Konferenz der F i n a n z m i n t st e r der einzelnen Länder
unter dem Vorsitz des Reichskanzlers, in der die einzelnen Landervertveter ihre For derungen an das Reich geltend gemacht haben und in der a l l e Länder, so z. B. auch Sachsen, Württemberg, Baden. Heften usw. ebenfalls recht beträchtliche Ansprüche erhoben, über die naturgemäß ebenso verhandelt wer den muß wie über die Bayerns. Warum muckt man nun in Sachsen und in Baden noch nicht so auf wie jetzt in München? Warum geht es dort ruhig und sachlich? So hat es fast den Eindruck, als ob sich Bayern
Horlacher der Bayerischen Bolkspartet den Gegnern der „bayerischen Belange" im deutschen Reichsparlawent den sonderbaren Rat gab: „Meine Herren! Wenn Sie Ihre Haltung beiöe- halten, dann empfehle ich Ihnen, beim Besuch von Versammlungen in Bayern Ihren Hosenboden m i tBlechauszu sch lagen.. Mit solchen Kraftmeiereien kann man nicht gut Politik machen. Sie dienen nur zu demagogischen Hetzen und Verdrehungen und können eine einmal getrübte Atmosphäre nicht gerade lichter gestalten. Die Auf forderung
an Parlamentarier, sich rechtzeitig um beson dere Schutzmittel für gewisse Körperteile vorzusehen, wenn sie Vorhaben, nach Bayern zu kommen, beleuchtet jedenfalls drastisch genug die gegenwärtige Situation der ganzen Innenpolitik im Deutschen Reiche. Generalstreik in einem ganzen Erdteil? KB. Melbourne. 4. Febr. Der Zentralstreikausschuß des Gewerkschaftsrates Hat alle Bnndesgewerkschaften zu einer -anaustralischen Konferenz eingeladen, «m die Frage zu prüfen, den Streik der Holzindnstrie- arbeiter