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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 24
Data: 01.09.1921
Descrizione fisica: 24
WIDERHAL L Redaktion: Dr. Heinrich von Schullern. INNSBRUCK, AM 1. SEPTEMBER 1921 Bismarck oder Goethe? Von Dr. Walter Rothes. Daß Bayern die „Gesundungszelle" für ganz Deutschland nach Weltkrieg und Revolution gewor den ist, daß von Bayern aus Gesundung das ganze Deutsche Reich erfassen soll, solche Gedanken hört man nicht nur in Süddeutschland, sondern fast noch mehr in Norddeutschland fortgesetzt ausgesprochen. Da dürfen die Bayern stolz darauf sein, daß ihr Land die Hoffnung

für alle deutschen Länder geworden ist. Ost genug — namentlich seitens Norddeutscher — knüpft sich an solche für Bayern schmeichelhafte Aeußerungen dann die weitere Bemerkung: Das kann „natürlich" nicht so bleiben, sondern später, wenn erst der „rote Jahrmarkt" in Berlin einmal vorbei ist, dann übernimmt „selbstverständlich" der „deutsche Norden" wieder die Führung. Das war „immer so", ist also „historisch" begrün det, und man weiß hundert Ursachen, innen- und außenpolitische, Industrie, Handel, Landwirtschaft

, Wissenschaft, Kunst, Macht, Verteidigung betreffende, konfessionelle, ethnologische, gar anthropologische (zu mal was die Gehirn-Phosphoressenz angeht), warum die Vorherrschaft des deutschen Nordens, sagen wir ruhig: Preußens, doch wieder kommen muß, und warum es gar nicht anders als so kommen kann. Wir haben uns hier mit der Lösung der Vorfrage nicht zu beschäftigen, wie die Ordnungszelle Bayern für alle deutschen Länder Gesundung bringen soll und kann, solange man an offiziellen Stellen

in Norddeutschland gerade gegen die Ordnungsorgane in Bayern, Einwohnerwehr usw., Krieg führt. Nein, wir wollen die Voraussetzung annehmen, die Ord nungszelle Bayern hätte sich tatsächlich schon als Ge- sundungszelle für alle deutschen Bundesstaaten er wiesen und die Führung übernommen. Nun ergeben sich die Fragen: Inwiefern wäre das möglich? Könnte und müßte beim Wiederaufbau Deutschlands und im wieder ausgebauten Deutschen Reich süddeut sche Führung Möglichkeit, Bestand, Dauer haben? Wäre solche süddeutsche

Gunsten entschieden wären: Kommt Deutsch- jterreich zu Deutschland? Ganz oder teilweise? In welcher Form und Art? Werden ehedem deutschöster reichische Landesteile speziell Bayern einverleibt? Oder wird doch der von sehr mächtigen Stellen geför derte Plan der „Donau-Konföderation" siegen? Und wird so das Zepter Seiner K. und K. Apostolischen Majestät auch die ehemals deutschen Länder — alle oder teilweise? — seiner Doppelmonarchie wieder verwalten, nachdem es nun doch wohl nicht mehr zweifelhaft

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 14
Data: 18.11.1923
Descrizione fisica: 14
mit dem Wurzversuch (Putsch) gegangen. Seit einem häl fe Zahr oder noch mehr hieß es ständig, in Mün- p wird es zu einem Umsturz kommen, und zwar Aa nicht um die Sozialdemokratie oder gar die Mmuniften wie vor füns Jahren in die Höhe zu fegen, sondern um das Königtum in Bayern wie- | emzufiihren und um von Bayern mrs mit der ^Wirtschaft in Berlin und im ganzest Reiche Mlich auszuräumen. Das weiß in Deutschland Äd jedes Kind, daß Deutschland sein ganzes Un- N der Sozialdemokratie zu verdanken hat. Es reine

ich mar diese Erbitterung im katholischen Bayern, A man sich förmlich, schämte, daß man seinerzeit Äg zusah, wie vaterandslose Gesellen und Ju- b den König verjagten und verfolgten wie einen Ärecher. In Bayern wurde die Mneigung im- A größer. In Bayern verbarg sich auch alles, was $'in Preußen wegen des Repubikschutzgesetzes sti mehr sicher fühlte, wie General Ludendorff, Äptmann Erhardt und andere. In Bayern bil- A sich auch vaterländische Verbände zum Schutze jßen einen neuen Umsturzversuch seitens

der So- stdemokraten und Kommunisten, wie Verband Irland und andere. In Bayern hat auch Hitler M seinen Nationalsozialisten seinen Hauptsitz und M Hauptanbang. Es schien eine Zeitlang, als ob mer ein zrveiLer Mussolini Men sollte. Sein Anhang wuchs von Tag zu p, so daß man glaubte, wenn Hitler das Kom edo zum Kampf gegen die Regierung und So- Äemokraten geben werde, dann wanke alles. p : ist das. Nationalsozialismus? fragt vielleicht sicher Leser. Der Sozialismus ist international, E heißt, ihm ist das Wohl

. An der Spitze der Vewegm.K. in Bayern und wohl-auch bei uns steht ein gewisser Hitler, ein gebürtiger Oberösterreicher. Innig mit ihm verbunden ist der bekannte Gene ral. Ludendorss. Die beiden hielten nun am 8. No vember, das ist am Vorabend des deutschen Repu- blikseiertages ihre Stunde für gekommen, um in Bayern die nationale Republik auszurufen. Von Bayern sollte, wenn es nottun sollte, nach Berlin marschiert werden, um die derzeitige Reichs regierung zu entfernen und später dann wohl das preußische

. Ich schlage als Landesverweser vor Herrn v. Kahr. Als Ministerpräsidenten Präsident Pöhner. Die Regierung der Novernberverbrecher wird für abge- setzt erklärt. Ebert wird für abgesetzt erklärt. Eine deutsche nationale Regierung wird in Bayern hier in München heute noch ernannt. Es wird sofort gebildet: eine deutsche nationale Armee. Ich schlage daher vor: Bis zum Ende der Abrechnung mit den Verbrechern, die heute Deutschland tief zugrunde richten, übernehme die Leitung der Politik der pro visorischen

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 20.02.1918
Descrizione fisica: 4
bette 4 „Neueste Morg? nzelkiru Volkswirtschaft. Bayemr und die Donaumonarchie. Die zollpolitische Annäherung an Oesterreich-Ungarn. Eine Denkschrift, die die tzanderslammer München. an das K. Bayerische Staatsministerium des K. Hauses und des Aeußern ge richtet hat, führt nach der „M. Zeitg." aus: Unter Hinweis darauf, daß Bayern r. d. dih. im allgemeinen ge genüber den anderen deutschen Bundesstaaten geographisch und wirt schaftlich im Nachteil, daß es nicht so groß ist, um sich nötigenfalls

selbst zu genügen, wird auf die Umstände hinge.oiesen, die den Verkehr zwischen dem Kammerbezirk und ?en angrenzenden Teilen Oesterreichs begünstigen können. Da heißt es u. a.: .Besonders ist es die Donau, welche Bayern mit Oesterreich geographisch verbindet, in höherem Maße verbindet als mit Württem berg und Baden, denn die Donan wird erst im unteren Teile ihres bayerischen Gefälls für größere Lastschiffe befahrbar. Die Donau öffnet sich nach Oesterreich auf bayerischein Gediew, und Bayern bildet

so den Korridor für einen größeren Teil des Verkehrs zwischen 'dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn. Bayern gravitiert also-in vielen Beziehungen wirtschaftlich zu Oesterreich-Ungarn. Di« hierdurch Bayern gebotene Gelegenheit zur Erweiterung seiner Handelsbeziehungen gilt es auszunützen, umso mehr, als in anderer Beziehung die neuesten wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für Bayern nicht so günstig war wie für andere Reichstene, besonders für Preußen. Zwar hat auch Bayern wirtschaftlich

in den letzten Jahrzehnten und Jahren große Fortschritte gemacht, aber sie waren nicht bedeutend genug, um zu verhindern, daß Bayern wirt- schafllich gegen Norddeutschland zurückblieb. Etn Zeichen davon ist die passive Wanderungsbilanz Bayerns, dessen Anteil an der Einwohnerschaft des Deutschen Reiches alrmahlich, aber ununter brochen zurückgeht. Jenes ungünstige Lc-yaluris hat ittt Kii.g eine weitere Verschärfung, erfahren. Demr die Notwendigleit der straffsten Zusammenfassung aller nationalen Kräfte

, hat der Zentra lisierungstendenz, die sich schon vorher immer mehr geLtitb gemacht hatte, mächtigen Vorschub geleistet. Im Kriege ist'das Deutsche Reich der wichtigste und beste Kunde für die Industrie geivorden. Diese «Kriegskonjunktur" konnte aber Bayern nicht ausuntzeit, wen es nicht nur zum Weltverkehr, sondern auch zum polrtrjchen Mittelpunkt des Reichs sich in Außenlage befindet. Ein Hindernis bildete auch die Eigenart der bayerischen Industrie, die ihrer Natur nach mehr Friedensindustrie

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 24
Data: 05.10.1923
Descrizione fisica: 24
werden nun das Deutsche Reich ganz an die Gegner aus liefern. In Bayern ist diese Anschauung' sehr stark ver breitet und die Unzufriedenheit unter der Be völkerung Wicht bent Grollen und Rollen eures schweren Gewitters; der Unwille gegen Berlin und die Berliner Regierung wächst zu einer starken Beivegurrg an. Es schaut ans, als ob man in Bayern zu Gewaltmitteln greifen wollte, um die unbeliebte Berliner Regierung zu vertreiben, tatsächlich wird auch gerüstet und in den radikalen deutschuationalar Kreisen

ist das Schlagwort aus-gegebeü: „Auf nach Berlin!" Nun gibt es aber in Bayern auch starke Kreise, die zwar auch gegen die Berliner Regierung sind und in der Sorge um düs bayeri sche Vaterland Opfer an Gut mcd Blut bringen wollen. Diese Gruppelr sind aber gelnäHigter. Sie vrreiniguc sich irr bcu sogenanntwr vaterländischen Verbänden, während der rrationalsozialistische Führer Hitler seine Auhmrger radikaler RickMngi in den vaterlärüüscherr Kampfver bänden gesammelt hat. Dieser letzteren auch sehr starken Grirppe

stcht der bekanrrte General Ludendorss zur Seite, der frühere GcneralstcMchef HindenLüvM. Die Hitler- Leute lvvtten unbedingt mit Waffen los schlagen, die vaterländischen Verbände aber wollen die Ordnung und Riche tut Lande aufrechterhalten, weil sie sich sagen, bei Kämpfen könnte es den FrGczofar einfallen, auch Teile Bayerns' zu besessen. Die Gefahr von Unruhen in Deutsch land, Bürgerkrieg genannt, ist also sehr groß. Diese Unv stände haben sowohl die Staatsregierung in Bayern

als auch die Reichsregiernng in Berlin voraus gesehen, Bayern hat deshalb über das Land den Au sn a h msz ustand verhängerr lassen, ein« Vorkehrung, die bekanntlich nur im Kriegsfälle oder bei Unruhmr getroffen wird und strenge Bestrafung, aicch die Todesstrafe, vorsieht, gegen jene, die die Ruhe stören. Bayern hat ferner die ganze Staatsgewalt irr eine Hand gelegt und den früheren baye rischen Ministerpräsidenten und letzten RegilermrgZpräsi- denleu von Oberbayeru, Dr. v. Kahr, Zum Generatrats- Lovrmiffär für Bayern

ernarmt. Seine Macht stützt sich auf die ihm treu ergebene Reichswehr, auf die LcmdpoliZei und am die vaterländischen Verbände, ein Beweis für die Beliebweit rtitb das große Ansehen dieses Mamres, dem nmr die ganze Regierungsaewalt irr Bayern in die .Hand gegeben ist. Diese Lösung hat vorläufig einen guten Einfluß gehabt rcnd bereits beruhigend geivirkt. Die Reichsregrerung irr Berlin sah sich eberrfalls veranlaßt, Vorbeugungsmaßregelu gegen Unrcrhen zu treffen, sie hat über das ganze Reich

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 8
Data: 11.01.1930
Descrizione fisica: 8
am 7. Jänner wurde auch ein Thema au geschnitten, das schon seit Jahren aktuell ist, über das man "sich jedoch bisher in solcher Deutlichkeit nicht zu reden getraute. Herr Kaufmann Leopold Maier, der Vor sitzende der Aseru, war es, der die Dinge einmal beim richtigen Namen nannte. Dieser Redner führte aus, daß die Rosenheimer es nie fertig bringen werden, die Ti roler nach Bayern, bezw. nach Rosenheim heraus- zuziehen. Die Rosenheimer hätten seit 40 Jahren den Fehler g e m a ch t, bei Tagungen Konferenzen

, daß wohl sehr viele Bayern nach Tirol hineinsahren, daß aber von Tirol mit dieser Linie sehr wenig Leute nach Bayern herauskommen. Vielleicht stimmen diese ernsten Worte doch manche Leute diesseits und jenseits der Grenzpsähle etwas nach denklich. Eine Liebe, die fortgesetzt nur einseitig ist, muß mit der Zeit endlich erkalten. . . So der ,,Rosenheimer Anzeiger" vom 8. Jänner. Der Herr Kaufmann Leopold Maier ist ein Gemütsmensch. Und der „Rosenheimer Anzeiger" macht aus seinem Herzen keine Mördergrube

auf geheiligtem Tiroler Boden statt. Auf königl. bayr. Boden lassen sich weniger Gespräche und Gesänge der Liebenden erlauschen. Ist das wirklich alles wahr? Und wenn es wahr ist, warum ist das alles so? Steigen wir hinab in der Liebe Abgrund und leuchten wir hinein in das Herz der Liebenden mit der Fackel der Vernunft. Bayern hat ungefähr 20 mal soviel Einwohner wie Tirol, Rosenheim fast dreimal soviel wie Kufstein und München zehnmal soviel wie Innsbruck. Also müssen normalerweise wenigstens zwanzigmal

soviel Bayern nach Die Arbeitsmarktlage im Reiche hat eine weitere starke Belastung erfahren. Die Zahl der Haupt- unlerstützungsempfänger betrug zu Jahresende rund 1 , 770 . 000 . Zu schweren kommunistischen Ausschreitungen kam es in Berlin nach der Beerdigung zweier Kommu nisten. Der neue Bil-telegraphrndienst zwischen London und Berlin wurde vom englischen Generalpostmeister eröffnet. Die spanische Währung hat seit Weihnachten wie der 10 % verloren. Man spricht von einem durch England lancierten

Börsenmanöver. und Land. Tirol kommen als umgekehrt Tiroler nach Bayern, drei mal so viel Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim und zehnmal so viel Münchner nach Innsbruck als Innsbrucker nach München. Das tun sie auch. Sie tun vielleicht sogar ein übriges. Vielleichr kommen gar zehnmal mehr Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim. Warum tun sie das? Aus purer Liebe bezw. Nicht- Erwiderung der Liebe? Nein, sondern aus einem ganz anderen Grunde. Wenn die Rosenheimer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 23.09.1914
Descrizione fisica: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 02.03.1922
Descrizione fisica: 8
der bay rischen und ungarischen Reaktionäre machte. (Buir haben darüber berichtet.) , Die bürgerliche Presse versuchte zwar bei und und in Bayern diese Enthüllungen als unwahre Verleumdungen hinzustellen, gleichsam als Aus fluß einer gewissen Angstpsychose der Berliner Regierung vor der Ordnungszelle Bayern. Na mentlich die bürgerliche Presse Innsbrucks, voran natürlich das offizielle Organ des Dr. Steidle, die „Innsbrucker Nachrichten", konnte nicht ge nug Entrüstung heucheln über die „dumm-dreiste

Letze gegen Bayern" und versicherte jedem, der es gerne glauben wollte, 'daß natürlich die Tiroler Orgesch mit diesen Machenschaften absolut gar nichts zu tun habe, von Bayern überhaupt ganz unabhängig sei, und wie diese alten Leiern alle heißen. Es scheint aber dennoch so manches wahr ge- wesen zu sein, was der deutschnatiouale Herr Abel der Oeffentlichkeit mitgeteilt hat. Denn die bayrische Staatsanwaltschaft, also gerade die oberste Rechtsböhörde in der Ordnungszelle^ Bay ern, sah sich veranlaßt

an Bayern, sowie die zeitweilige Trennung Bayerns Vom Reiche, als für dessen Gesundung notwendig dar. Ferner sollten zufolge seiner Erklärungen die Banden Hejjas und Pronais am 17. Oktober 1921 gegen Wien marschieren, um dort eine völkische Regie- 1 rung wie in Ungarn einzurichten. Dieser Plan scheiterte aber an der Unentschlossenheit der Mit wisser und der Wachsamkeit der Wiener Arbeiter. Sylvester erklärte, die „Erwachenden Ungarn" hätten diesen Plan nicht aufgehoben, sondern nur tiefer Verehrung

einen: Spaß vogel mit der „N. Fr. Pr." gelungen zu fein. Und — natürlich — auch bei der „Reichspost", die nachhüpfte und feie gleiche Nachricht brachte, mit Abscheu" vor dem ,/Selbsi'l'o'.:t<rsei des Materialismus". Es ist schon vorge- komrn-en. daß Ernte oder Vorräte vernichte: wurden, um die Preise zu steigern, was den Wahnsinn der kapitalisti- ausgeschoben und dächten, ihn später einmal mit; Hilfe Bayerns zu verwirklichen. Die Verbindung zwischen den „Erwachenden Magyaren" und Bayern sei

durch die Entsendung von Pülfzeiofsizieren hergestellt, die Polizeiprä-? sident Pöhner „zum Studium der Verhältnisse in Ungarn" und"namentlich der diktatorischen: Einrichtungen dorthin geschickt hatte. Bauer, i Bischofs, Lüttwitz und andere hätten die Bezie-i Hungen ausgebaut. Durch diese Verbindung Pöh-; ners mit Horthy kam dann die Verbindung mit Obergeometer Kanzler zustande. Sanitätsrat Pittinger sei Sylvester bekannt. Er unterhalte; Beziehungen zu ihm, die auf eine Diktatur in' Bayern mit Kahr und Pöhner

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Alpenland
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Pagina 9 di 12
Data: 20.10.1920
Descrizione fisica: 12
&m ÄÄ« I“‘ w|u 9 di« «nnoncen-öspcbition Haas-Ost-M Mld B-al-r A.-G^ Wie» I. Echulerstratz« II. Mem «Ad Frankreich. Der »Neuen Zürcher Zeitung" vom 7. LMOer wird ans München geschrieben : Die AetLeruny m der französischen terutsg wurde vielleicht nirgends außerhalb Frankreichs M größerem Interesse verfolgt und lebhafter kommentiert üls m Bayern. In der Presse kam der Eindruck, den der ßräsidentenwechsel machte, weniger stark # zum Ausdruck, ier immerhin noch stark genug, um sich ein Bild von der Mkung bei den politischen

. Lachte man wohl gelegentlich in Frankreich an Bayern und in Deutschland-Bayern an Franfteich. Baye rische Diplomaten wurden mit Vorliebe zur privaten Füh lungnahme mit Ententekreisen deutscherseits herangezogen. M umgekehrt bediente man sich im anderen Lager dazu gerne Leuten, die speziell mit bayerischen Verhältnissen ver- traut waren. *Die deutsche Revolution rückte Bayern eben es wieder in den Mittelpunkt des Interesses, zumal es Lmge den Anschein hatte, das politische Schwergewicht ioürde

Aufstieg im Reiche unverkenn bar. Nur in Bayern, wo der Putsch ziemlich lautlos vor sich gegangen, hatte er Erfolg gehabt und die Ursache war das Auseinanderstreben. Entwickelt es sich nach der Demo krat^ hm, so entwickelte sich Bayern immer mehr m der Richtung des monarchistischen Obrigkeitsstaates. Paleo- logue ist es, der für die französische Politik gegenüber Bay- ern verantwortlich zu machen ist. Er trat in Fühlung mit den blauweißen Partikularisten und begann die von ihnen inszenierte Bewegung

zu besor gen. Das Entgegenkommen aber, das man für die eige nen Pläne fand, nahm man gerne an. So kam es, daß man in Bayern sogar mit ausländischer Hilfe^ für den Sturz der Republik und Demokratie und für die Restau ration des monarchistischen Obrigkeitsstaates gründliche Vorbereitungen treffen konnte. Die bayerische Regierung leugnet zwar hartnäckig ihre Beziehungen zu Baron de Dard ab und versichert nach wie vor ihre Treue zur Weimarer Reichsverfasung. Es ist aber einwandfrei festgestellt

, daß sie engste Fühlung mö: dem französischen Gesandten hatte und von diesem nicht nur Konzessionen zu ereichen suchte, sondern auch solche teilweise erhalten hat. Frankreichs Rechnung in Bayern war gründlich falsch, das mag man be reits auch ür Paris eingesehen haben. Man mochte glauben, die Politik gegenüber DeutWarE. wäre sehr einfach und ihr Weg durch den Krieg vorgezerch- net: Bekämpfung des alten Systems, wo immer es sich zeigt und Unterstützung der deutschen Demokratie, die allein genügende Garantien

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 03.11.1923
Descrizione fisica: 8
nun von den Reichswehrtruppen Geltung ver schafft. Die öffentlichen Gebäude wurden be setzt, Versammlungen untersagt, Landtag und komunistische Zeitungen verboten. Die roten Parteien planen als Gegenwehr einen G e- neralstreik. Da die deutsche Reichswehr eine sehr verläßliche und schlagfertige Truppe ist, wird sie die Widerstände zu brechen wissen. Der Konflikt des Reiches mit Bayern ist in seiner Tragweite mit der sächsischen An gelegenheit nicht im entfernften vergleichbar. Bei Sachsen gilt es einen bolschewikifchen

Umsturz zuvorzukommen. Mit Bayern ver mag die Regierung im Verhandlungswege den Kompetenzstreit — was anderes ist es nicht auszutragen. In Bayern herrscht Ordnung — ja die größte Ordnung im Reiche. Im Sach sen der komunistischen Minister gibt es gewalt same Widersetzlichkeit gegen jede Autorität. In Bayern herrscht die Auffassung vor, daß nur vom Süden aus die Gesundung Deutsch lands kommen könne. Vor allem müssen durch Verfassungsreform die einstigen Rechte der Länder, die sie vor der Weimarer

Verfassung besessen, wieder hergestellt werden. Bayern will die Ordnung selbst aufrechterhalten, weil es der Reichsregierung nicht mit Unrecht die nötige Energie nicht zutraut. Eine schändliche Gesinnung zeigen Sozial demokraten in der Bayern gehörigen Pfalz. Dort arbeiten sie auf die Lostrennung der Pfalz von Bayern hin und arbeiten so mit den Franzosen Hand in Hand. Die Ausrede der Sozialdemokraten, sie wollen die Pfalz von dem reichsuntreuen Bayern trennen, im Reichsverbande erhalten

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Libri
Categoria:
Generale, opere di consultazione
Anno:
(1911)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1911
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Pagina 396 di 474
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 473 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Segnatura: I Z 3.363/1911
ID interno: 587522
St. Martin i. Passeier St. Michele a. E . . St. Pankraz St. Walburg St. Wolfgang t. Oberöst Schaan Schachen b. Partenkirch (Bayern) . Schafbergspitze . . . Schärflingen , . . . Scheffau . . Schellenberg (Bayern) .... Schleching (Bayern) ..... Schliersee (Bayern) ..... Schlitters Schlotzberg b. Rosenheim (Bayern) Schnaitsee (Bayern) Schneizlreuth (Bayern) Schönberg Schonstett (Bayern) . . . .. - Schopperncm Schruns . . . . . - . - • • Schwancnstadt - - Schwarza ch i. Pongau Schwarzenberg

........ Schweiz Schweinfrlrt (Bayern) Seebruck (Bayern) . . - ■ - Seeon (Bayern) Seewalchen. (Bayern) Seifriedsberg (Bayern) .... Siegsdorf (Bayern) . . . - ■ . Söchtenau (Bayern) Söll . Söll-Leukental........ Solln 1 (Ort) (Bayern) .... Solln 2 (Villenkolonie) (Bayern) Sonthofen (Bayern) .... Starnberg (Bayern) Staudach (Bayern) ...... Stein am Traun (Bayern) . . .. ■ Sterzing . Steyer Stratz Straubing (Bayern) Strigno - Strobl Stuttgart und Vororte (Württem.) Sulz-Röthis ........ Surnheim (Bayern

) Teisendorf (Bayern) . . - • - Terlan . . . • . . • • ■ • Talgau > Thüringen (Vorarlberg) . . - Tiefenbach (Bayern) Tittmoning (Bayern) . . - - Törwang (Bayern) . . - - - Traunstein (Bayern) Trient Trostberg (Bayern) . ...... Truchtlaching (Bayern) .... Trudering (Bayern) ..... Unterach - ... Unterammergau (Bayern) . . - Unterföhring (Bayern) . - - Untergarching Mayern) . . - - Unterhaching (Bayern) .... Unterjoch (Bayern) Unterwessen Wayern) . . - - Vachendorf (Bayern) Vaduz . . . . . . . . Dilpian

. . ......... Vöklabruck . . . . . ... . L 2.60 „ 2.- „ 2 - .. 2,— .. 2.- .. 2 .— „ —.60 2.— : 2 is .. 2.40 .. 1.20 .. 1.20 >. -.60 .. 1-20 .. 2.40 .. 2.40 :: :: !:= ■■ I- ', 2 .- .. --60 ., 3.60 .. 2.40 .. 2.40 ... 2 .- 1-20 .. 2.40 .. 1-20 ' i-=- ’’ 1.20 „ 1-20 1-20 „ 1-20 .. 1-20 „ 2.40 .. —.60 3,— —.60 2.40 2.60 2 — 2.40 2 — 2.40 2.40 2.20 2 .— 1.60 1.20 2.40 1.20 2.40 2,— 2.40 2.40 1.20 2.— —.60 2.40 2.40 1120 1.20 1.20 2.40 2 .— 2.20 2,— Vygtareuth (Bayern) . Vordergraseck (Bayern) Vorderlanersbach. . . Wall

(Bayern) . . . Wallgau (Bayern) . . Watzmannhaus (Bayern) Wels . Wendelsteinhaus (Bayern) Werfen Wertach (Bayern) . . Wien Wiesmühl (Bayern) . . Wildberg (Bayern) . . Wilhering Wörgl 1 n. 2 , . . . Würzburg (Bayern) . Wurzhütte a. Spitzingsee Zell am See . ... Zell am Ziller . . . Zugspihhaus (Bayern) (Bayern) L 1.20 , .. 1.20 „ l.~ .. 1.20 —.60 2.40 .. 2 ,— „ 1.20 .. 2 .— >. 1.20 3.- .. 2.40 .. 1.20 .. 2 — „ 1— „ 3.60 „ 1.20 „ 2 ,- 1 .— „ —.60 Ilaebtrag pi den Spredbrelationen. Innsbruck. Altstättcn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 30.10.1923
Descrizione fisica: 8
auch die Reichswehr in Sachsen in einer Weife „Ordnung" zu machen be liebt, die zum Himmel stinkt, Ire sächsische Ar- . berterfchaft hat sich in einem An fr ns an die Be- : völkerung schon gegen die Ausschreitungen der Reichswehr gewendet. Mit dem verfaffungsbrüchigen Bayern verhan delt Herr Stresemann weiter, wie es eben unter gesitteten bürgerlichen- Politikern, die Fleisch vom : Fleische der Reaktion find, geziemt. Keine Idee, daß Stresemann die Reichswehr aufbietet, um die Kahr und KuMnge endlich

. Das proletarische Sachsen ist aufs schwerste bedroht. 'Die Reichsexekutive hat, angeblich um Ruhe und Ordnung und verfassungsmäßige Zustände wieder herzustellen, nach einer anderen Begründung, um Sachsen und Bayern zu schützen, bisher bereits etwa 60,000 Mann Reichswehr in Sachsen em- marschieren lassen. Es hat sich aber bereits jetzt unzweideutig ergeben, daß sich der Einmarsch der Reichswehr einzig und allein gegen die sächsische Bevölkerung richtet.' Die Erregung wird um so größer, als das Militär

gehen." Mit Bayern wird werterverhandelt. Berlin, 29. Okt. Nach einer Meldung der „Montagpost" aus München ist die an Bayern ge richtete Note, in der die bayerische Regierung aus gefordert wird, den verfassungsmäßigen Zustand wiederherzustellen, gestern dem Ministerpräsiden ten-v. Knilling überreicht worden. Wie das gleiche Blatt aus Nürnberg meldet, wurde gestern in einer stark besuchten Landeskonferenz der sozia listischen Partei Bayerns eine Entschließung an genommen, worin es heißt

nach wie vor sich, wenn auch nicht seiner Förderung, so doch seiner Duldung : erfreuen konnten. Ter sächsische Ministerpräsident Zeigner brandmarkte diese zwieschlächtige Haltung des Reichswehrministers im Landtag und forderte dessen Rücktritt. Mittlerweile kam es in Bayern zu dem bekannten Staatsstreich der Rechtsbolsche- wisten, der durch Einsetzung Kahrs zum Diktator der mit „Marxisten" durchsetzten Reichsregierung, vor allem aber den vor der Heiligkeit des Besitzes nicht Halt machenden neuen Reichssteuergesetzen — die übrigens

noch unter der rein bürgerlichen Regierung Cuno beschlossen worden waren —, ein Paroli bieten sollte. Die Proklamierung der rechtsbolschewistischen Diktatur in Bayern hatte über Anordnung des Reichspräsidenten und auf Grund des Ermächtigungsgesetzes die Verhängung des Ausnahmezustandes über das ganze Reichs gebiet zur Folge, wobei der Reichswehrminister mit weitestgehenden Vollmachten ausgestattet wurde. Der vom Reichswehrminister mit der Durchfüh rung des Ausnahmezustandes p Bayern bettaute Reichswehrgeneral

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 21.10.1923
Descrizione fisica: 8
nicht nur die größte, sondern auch die eindruckvollste seit Langer Zeit. Ei« vereiteltes Bombenattentat. Der Haß der „völkischen" und monarchistischen Kreise gegen die Arbeiterschaft schreckt selbst vor Verbrechen nicht zurück, nimmt geradezu teuflische Formen an. Die Untaten der faszistischen Horden in Italien, die verbrecherischen Anschläge des Ha- kenkreuzlergesindels in Bayern, die Mordtaten der Ostarabanditen in Wien scheinen auch bei uns Schule machen zu wollen: am Samstag wurde

befanden, unabsehbares Unglück wäre die Folge gewesen. Die Bombe befindet sich im Gewahrsam der Polizei. Hoffentlich gelingt es, der Banditen baldigst habhaft zu werden. Der Zerfall -es Deutschen Reiches. Bayern revoltiert gegen das Reich. — Ausrufung der Rhein-Republik. — Verständigung mit Sachsen. Das Traurige scheint zur Tatsache zu werden: «das Deutsche Reich zerfällt und bietet in den äuße ren Kämpfen das Bild innerer Zerrissenheit. Wäh rend der Konflikt Sachsens mit dem Reich ausge glichen

zu sein scheint, hat in Bayern die Regierung offen gegen das Reich rebelliert. Es hat den ent hobenen ungehorsamen General Loffow zum Lan- deskommandanten ernannt und die bayerische Reichswehr für sich in Eid und Pflicht genommen. Das ist offenkundige Rebellion. Das Reichswehr kommando erinnert die Reichswehr an ihre be schworene Pflicht und es muß sich in den nächsten Stunden zeigen, ob die vom Reichswehrminister übernommene Verbürgung für die Reichstreue und den Gehorsam des Heeres erfüllt

werden kann. Wenn auch die herumschwirrenden Gerüchte von einem Marsch der Bayern aus Preußen ein Unsinn sind, so ist die Lage «dennoch so traurig und bedenk lich, daß man das Aevgste befürchten muß. Gleichzeitig mit der Fronde Bayerns gegen «das Reich ist in Aachen die Unabhängigkeit der Rhein- Republik proklamiert worden. Einige Telegramme aus Köln betonen Mar, daß es sich nur um einen lokalen Putsch handle, doch scheint die Bewegung dank der belgischen und französischen Hilfe sich doch auszubreiten. Kommt auch di^es Unglück

- >dem gegenüber einer bis an die äußerste Grenze gehenden Nachgiebigkeit der Reichsregierung in einem Falle, in dem das ganze Recht aus Seiten des Reiches und das ganze Unrecht auf bayerischer Seite sei, es zum offenen Bruche treibe, sei sie mit der vol len Verantwortung für «das Kommende p be lasten. Für 'das Reich gebe es nur einen Weg: die Durchsetzung seiner Autorität, wie in Sachsen, so in Bayern. Der „Vorwärts" schreibt: „Ist das 'das Ende des Reiches? Wenn es auch einstweilen das Ende wäre, so wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 26.10.1923
Descrizione fisica: 8
' seiner Unvernunft nicht weiß, wie er jetzt nach den Wahlen noch über die Sozialdemokraten sich das ungewaschene Maul zerreißen soll. Tatsache und begreiflich ist, daß jene Teile von Bayern, wie die Pfalz und Franken, die nicht in der erzreaktionä- reu Flut des nationalistischen Altbayerntums er saufen wollen, seit langem bestrebt sind, von die sem reaktionären Körper loszukommen, um sich in freien, treu zum Reiche stehenden Republiken aus leben zu können. Das ist aber schon deshalb

kein „Hochverrat", nachdem sich doch Bayern durch seine verfassungswidrige Revolte gegen das Reich überhaupt außerhalb des Reichsrechtes gestellt hat. : Dassewe Blatt, das für den wirklichen „Hochver rat" der nationalistischen Bayern Sympathien hegt, wird aus einmal springgiftig, weil die Sepa ration sich von >der gemeinsten Reaktion vollziehen ^soll. Tie Gründung der Pfalzrepublik wäre ein Akt , der Abwehr gegen den reaktionären Separatismus, ein Akt der Treue zum Reich, während das Vor- ■ gehen Bayerns

, in Stunden des größten Elends : und der äußeren Bedrohung Deutschlands zu re- ; voltieren, ein Akt des infamsten Reichsverrats ist. Nach der Verfassung könnte allerdings die Ab- . lösung der Pfalz von Bayern nur in den Formen , einer Volksabstimmung stattsinden, die anzuwen den unter den augenblicklichen Verhältnissen un möglich ist. Die Pfalz kann sich aber auch nicht ver- . fassungsmäßig an einen Staat gebunden fühlen, der selber die Rcichsvcrfaffung bricht. Vor die Wahl gestellt, entweder

eines schwarz-weiß- . roten bayrischen Chauvinismus zu beobachten. Es . genügte, daß wir ihm Ruhe ließen zum Entfalten . als Asyl aller deutschen Patrioten von Ludendorff ' bis Heim. Denn auch dieser ist ein deutscher Patriot ■ und glaubte sogar, uns zu überlisten. Nur mußten wir Aeichzeitig auf die Reichsleitung von Wirth bis Stresemann einen so sehr verschärften Druck ausüben, daß das relativ geschonte Bayern allmäh lich sich in die Vorstellung hineinsteigerte, von bes serer, kräftigerer Art

als das übrige Reich zu sein. Der alte bayrische Partikularismus war tot, es lebe ^der neue. Es ist für uns ohne Gefahr, daß dieser < rrnedergeborene Partikularismus ohne Zweifel : chauvinistisch und der „König" Ruprecht noch im mer der deutsche Armeeführer ist. der keinen Par don geben will. Es genügt, däß diese Bayern von ihrer Vorzüglichkeit und Bedeutung gegenüber dem Junkertum, dem Protestantismus, dem Judentum, dem Sozialismus, Katechisianismus und vor allem dem Prustianismus des Nordens durchdrungen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 19.04.1918
Descrizione fisica: 8
waltungsräten konnten im Summa nur 470.000 K ausbezahlt werden. Sind das nicht arme Hascherl? Um stilles Beileid wird gebeten. Glückliche Bayern! Auf ein Gesuch des Bayerischen Gastwirteverbandes an Staatsregierung und General kommando, im Hinblick auf die unbestreitbare Not lage des Gastwirtsgewerbes und die daraus entsprin gende Notwendigkeit einer Erhöhung des Schank- nntzens den Ausschankpreis für das 8vroentige Kriegs bier von 28 auf 32 Pfennig scstzusetzen, hat das zuständige Generalkommando ablehnend

geant wortet. Es sei zurzeit nicht in der Lage, einer Erhö hung des Bierpreises nahezutreten. Tie Einnahmen der Gastwirte hätten durch die mit Wirkung vom 1. April erfolgte Erhöhung der Belieferung mit Bier von einem Drittel auf die Hälfte ohnedies eine nicht unerhebliche Mehrung erfahren. Die Bayern können auch in Zukunft ein Liter Bier für nur 23 Pfennig bekommen. Bei nnS kostet ein Liter „Bier" schon zirka zwei Kronen. Ein großzügiges Programm des Kraftsahrwesens in Bayern. In Berlin

bis zur Verteilung anstrebe, so daß eine außerordent liche Verteuerung des Benzins zu erwarten sei. Es seien bereits Emmissäre dieses Konzerns in Bayern, um den einzelnen Fabriken und Automobilbesitzern Ver träge mit hohen Konventionalstrafen (100 Mark für das anderwärts bezogene Kilogramm Benzin) abzu- schließen! — Der Verkehrsminister von Serdlein gab hierauf ein großzügiges Programm bekannt, wo nach Bayern sein Kraftfahrwesen möglichst unabhängig von Berlin nach dem Kriege organisieren und zur Durchführung

Gewinnung von Wagentypen. Die bayerische Staatsregierung hat gegen die Ausdehnung der deut schen Kraftwagen-Gesellschaft auf Bayern nach län geren Verhandlungen erzielt, daß die deutsche Kraft- wagengesellschaft von Bayern ausgeschlossen bleibt, so fern die bayerische Regierung für die Zwecke der Heeresverwaltung die gleichen Verpflichtungen über nimmt, wie die deutsche Kraftwagen-Gesellschaft. Abg. Held begrüßte das vom Minister darglegte Zukunfts programm des Kraftfahrwesens in Bayern und warnte

nochmals eindringlichst vor dem Berliner Benzin konzern. Die Redner aller Parteien und der Vor sitzende des Finanzausschusses sprachen den Wunsch aus, daß die Bevölkerung sich über die hier drohenden Berliner Zentralisationsgesähren klar werden und der von der Verkehrsverwaltung geplanten Organisation sich anschließen möge, um Bayern vom Berliner wirt schaftlichen Einfluß frei zu halten. Der Verkehr der Zukunft, das ist der Verkehr in der Luft, hat dieser Tage den Fmauzausschuß der bayerischen

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Der Südtiroler
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Pagina 8 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
Die Erhebung Tirols im Jahre 1809. j Bon Bahnrat Franz Wallnöfer-Billach. ! Fortsetzung. Inzwischen war der Kampf schon um die Mittagszeit im Zentrum und am linken Flügel vorgegangen. Hofer im Zentrum hatte die feindlichen Vorposten von Gärberbach zurückgedrängt und um 2 Uhr nachmittags wurde auch der linke Flügel unter Haspinger mit den, Bayern bei Mutters und Natters handgemein. Um 3 Uhr schlugen die Bayern in der Stadt Innsbruck Generalmarsch. Das Lager am Stadtsaggen marschierte

über die Pradler-Brücke nach Amras. Jenes in Wilten besetzte das Kloster Wilten. Es standen nun zirka 9000 Landesschützen und Oesterreicher den 7000 Bayern gegenüber. Auf beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gestritten. Die Bayern machten wiederholt Ver suche, die Tiroler aus die Höhen zurückzujagen, wurden aber immer wieder in die Ebene zurückgedrängt. Am unentschiedensten wurde am linken Flügel auf den Höhen von Natters gekämpft, im Zentrum drang Gasteiger bis zum Kreuz am Paschberg

vor, während Speckbacher wieder von Amras zurückweichen mußte. Das wechselvolle Waffenspiel vom 25. Mai dauerte bis 7 Uhr abends, wo ein starker Regen den Kampf schwierig machte, doch dauerten die Plänkeleien noch bis 10 Uhr nachts Die Bayern bezogen schließlich ihre Stellung von morgens. Die Bayern hatten gegen 300 Tote und Verwundete, die Tiroler 8 Tote und 20 Verwundete. Unter den Toten befand sich auch der letzte Graf von Stachelburg aus uraltem Tiroler Adel. Der unentschiedene Kampf chom 25. Mai erzeugte iny

in Landeck und unverzüglich bot dieser auf, was er nur konnte. Die Seefelder und Leutascher hatten bereits zu den Waffen ge griffen und die schwachen bayrischen Posten an den Pässen Leutasch und Scharnitz überwältigt. Im Lager der Bayern herrschte ebenfalls eine gedrückte !Stimmung, weil die Soldaten gegen einen Feind geführt wurden, den sie sähen, wenn sie schon verwundet seien. Der Ge neral Deroy machte noch einen vergeblichen Versuch durch einen sehr milden Aufruf, die Bauern zur Niederlegung

und die Tiroler in der rechten Flankck zu packen. In diesem kritischen Momente warf sich Oberst leutnant Ertl mit Entschlossenheit dem Feinde entgegen und drängte den Feind wieder in die Ebene hinab. So war es Mittag geworden. Da unternahmen die Bayern nochmals einen Hauptsturm, um das Verlorene wieder zu ge winnen. Unter persönlicher Führung Deroys drangen sie zu beiden Seiten der Brennerstraße gegen die Stellung der Tiroler vor. Der Anprall war so heftig, daß die Tiroler zuerst zurrück weichen mußten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 10.11.1918
Descrizione fisica: 8
d^ Königtums nieder, das bajuvarifche Volk, zu dem auch wir gehören und von dem wir nur durch die Mittel der Hausmachtpolitik — Tücke, Schwert, Galgen, Bestechung und Jesuitismus — der Habs burger getrennt worden sind, gibt sich die Republik. Arbeiter, Soldaten und Bauern wirken in Ein tracht zusammen. Der Gang der Staatsmaschine erleidet deshalb durch die Ausschaltung des König tums nicht die geringste Störung. Bayern ist der zweitgrößte Bundesstaat des Deut schen Reiches. Seine Umlvandlung in eine Repu

blik kann und muß den Umbau des Deutschen Rei ches zu einem demokratischen Freistaat beschleuni gen. Zunächst werden von der Revolution in Bayern gewaltige moralische Wirkungen aus gehen. Beispiele spornen an; der glatte Verlauf der Um wälzung in Bayern sagt allen zaghaften Politikern, die sich aus Angst vor möglichen Blutopfern im Jn- lande und aus Furcht, eine Absetzung der alten Ge walten könnte die Front erschüttern, bisher nicht zum Handeln entschließen konnten, wie sehr sie die Kraft

der Monarchie und ihre Funktion als Binde mittel eines Staates überschätzt haben. Viele im Reiche, die grundsätzlich Republikaner sind, aber aus rein praktischen Erluägurigen es ablehnten, jetzt aktiv für eine Republik zu arbeiten, werden nun aktiv eintreten in den Kampf um das freie Deutsch land. Denn, und dies ist die zweite Folgewirkung der Revolution in Bayern: Deutschland kann nur als Republik bestehen; als Monarchie ist das Deutsche Reich undenkbar und muß in mehrere Teile zer fallen. Zwischen Bayern

und Preußen wirkten im mer — und zwar sehr tiefgreifende — Gegensätze. Wenn nun Bayern Republik, Preußen aber die Mi litärmonarchie bliebe, dann wären die Gegensätze auf die Spitze getrieben; sie müßten, weil die Re publik Bayern im Interesse ihrer Selbstbehauptung ebenso gegen den Monarchismus zu wirken gezwun gen wäre wie das monarchische Preußen gegen die Republik, <$u einen: Zusammenprall führen, dex wahrscheinlich Süddeutsche von b-en Norddeutschen trennen würde. Deutschland ist nur möglich

als einige Republik. Uird überall arbeiten stärke Kräfte für diese Ctaatssorm. Der Sieg in München wird den Sieg in Berlin vorbereiten. Die deutsche Re publik ist auf dem Marsche. Die Republik, die alle Deutsche umfassen niuß. Denn, daß wir Deutschösterreicher uns länger von einem demokratischen Deutschland trennen lassen, ist einfach undenkbar. Das monarchische Deutsch land hat uns abgestoßen, das demokratische Deutsche Reich ist das Ziel unserer Sehnsucht. Und wenn wir heute, wo Bayern Republik geworden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.07.1922
Descrizione fisica: 8
. Zum Abholen in Innsbruck monatlich 1800K. Auswärts durch die Kolporteure und durch die Post für Deutsch.Oeiterreich: monatlich 1900 K. Deutschland 2700 K. Uebrig. Ausland 3600 K. Einzelnummer zum Abholen 190 K, durch die Volt 130 K. «r. 187 Fvnrkruck, rresZtsg den LZ. Juli 1922 ZS. Zahrg. Bayern und das Reich. Seit dem Zusa-mmenbruch der Rätediktatur ist Bayern das Sammelbecken aller jener Elemente, die glauben, die politische Entwicklung, die dem deutschen Volke die Republik gebracht hat, revi dieren

zu können. Fast alle Führer des Kapp- Unternehmens eilten, als der Putschversuch jäm merlich zusamrnenbrach, nach Bayern und fan den dort, weil damals noch die Erinnerung an die Rätediktatur die politischen Spießergeister m Aufregung erhielt, ein gastlich Dach und Auf nahme. Nach und nach sammelten sich die Flücht linge zu politischen Gesellschaften und sie erhiel ten, da die Negierung des Monarchisten Kahr alles begünstigte, was den Sturz der Republik vorzubereiten geeignet schien, von Norddeutsch land

von Deutschland und Aufrichtung eines groß bayerischen Königreiches zu erlangen. So ist, durch das Treiben der monarchistischen Stänke rer aus dem Norden und dem Konkurrenzkampf der bayerischen Volkspartei, das gemütliche Bayern und das 'bierselige München zu einem politischen Sumpf geworden, in dem alle. Ver schwörerorganisationen und politischerr Mörder vereinigungen, die es in Deutschland gibt, ihren Hauptsitz haben. Es wäre falsch, anzunehlnen, daß das Volk von München mit den Verschwö rern sympathisiert

ausgeschieden und die sozialistische!: Par teien stehen in schärfster Opposition. Um die Regierung scharen sich die Importe-Bayern, die Ludendorff und Konsorten, die Meuchler von der Organisation C und mit gemischten Ge fühlen die bayerisch Volkspartei, die Mittel partei und der bayerisch Bauernbund, denen es in Gemeinschaft mit den Verschwörern und Meuchlern höchst ungemütlich ist. Eine unhalt bare Situation; der richtige Ausweg wäre die Volksbefragung durch Neuwahlen, die mit dem politischen Einfluß

des Verschwörerpacks gründ lich aufräumen würde. Bayerischer Verfassungsbruch. München, 24. Juli. Heute abends fiel die endgültige Entscheidung über die Stellung- Bayerns zum Reichstagsbeschluß betreffend das Gesetz zuin Schutze der Republik. Die bayerische Negierung hat sich den Standpunkt der bayeri schen Volkspartei zu eigen gemacht, der die Durch führung -dieser Gesetze in Bayern ablehn-t. Sie hat in einer eigenen Verordnung den Kern des Reichsschutzgesetzes mit einigen Erlveiterungen ■ bezüglich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 19.10.1923
Descrizione fisica: 8
Verhängnisvoller Konflikt zwischen Sachsen und Reich. Bayern ist heute ein offenes Geschwür am Kör per des Deutschen Reiches. Trotz der Unsumme von außenpolitischen und finanziellen Schwierigkeiten der Reichsregierung setzt es seine unsinnige Politik der Eigenmächtigkeiten fort und führt dadurch eine ' Situation herbei, die zum Zerfall des Reiches füh ren kann. Die Reichsregierung ist ohnmächtig ge genüber diesem Tun.und ihre Absicht, durch Ver hängung des Belagerungszustandes über ganz

Deutschland auch in Bayern Ordnung zu schaffen, ist sehlgeschlagen. Die Bayern schafften sich ihren eigenen Ausnahmszustand, setzten ihren eigenen Drttator ein und pfiffen aus die Anordnungen des Reichswehrministers. Sie setzten mit Sozialisten- Verfolgungen ein und schufen für die nationalisti sche Wahnfinnspolitik freie Bahn. So ist es heute dazu gekommen, daß der Belagerungszustand im Reiche eine Geißel für die sozialdemokratische Re gierungspartei geworden ist, während die bayeri schen Rebellen

ihn ignorieren. So wie die Dinge jetzt laufen, wird där BÄagerungszuftand nur ein seitig gegen Republikaner angewandt, deren fich. darum eme steigende Erbitterung bemächtigt. Er muß deshalb aufgehoben werden, weil er nicht in allen Landesteilen durchgesührt werden kann. Daß nur Länder, in denen Sozialisten mitregieren, die Nadelstiche des Ausnahmezustandes ertragen sol len, Bayern aber, gegen dessen einseitiges Vorgehen der Reichsausnahmezustand gedacht war, von sei ner Anwendung verschont bleibt

ihnen einen Revolver oder ein Ma schinengewehr abnimmt. Von allen Seiten wird deshalb die Aufhebung ' des Ausnahmezustandes gefordert, der eine Gefahr . für die Republik zu werden droht, solange er nicht auch in Bayern angewandt wird. So richtig es ist, daß nur der Weg über den Reichsausnahmezustand zu einer Reinigung in Bayern führen kann, so selbstverständlich erscheint es, daß das Reich aus ■ den tatsächlichen Machtverhältniffen die Konse quenz zieht. Entweder kann es die Verfassung auch in Bayern garantieren

oder es ist nicht dazu in Lage, dann muß das offen ausgesprochen werden. Aber daß unpolitische Generäle überall in Deutsch land herrschen, überall in den Gang der behörd lichen Verwaltung eingreifen. nur in Bayern nicht, das ist ein Zustand, dem so oder so, aber bald cm Ende gemacht werden muß. Und nun ist es in dieser Sache zu einem offenen Konflikt mit Sachsen gekommen. Der kommuni stische Minister Böttcher hat eine Rede gehalten, in der er gegen diese einseitige Anwendung des Be lagerungszustandes protestrerte

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 09.04.1919
Descrizione fisica: 8
in Lienz können aber die Deutschsreiheitlichen nur ein Mandat beanspruchen. Die Vertreter Deutsch-Südtirols. Für Deutsch-Südtiro! werden berufen: Aus der j Liste der Tiroler Volkspartei: Joses Schraffl, Schöp fer, Schumacher, Dr. Nikoluffi und Dr. Jos. Luchner; aus der Liste der sozialdemokratischen Partei: Snoy und Jdl; aus der Liste der deutschfreiheitlichen Partei: Emil Kraft. Mt Lage in Bayern. Ausrufung der Räterepublik. München, 5. April. Der Zentralrat teilt mit: . Laut Zeitungsnachrichten

des gesamten Bürgertums aus als : Protest gegen München. Die drei Kreise Ober-, Mittel- und Untersranken sowie der Kreis Oberpfalz drohen mit der Loslösung von Bayern, sie wollen von der Münchner Regierung nichts mehr wissen. München, 7. April. Die Korrespondenz Hoffmann meldet ein Telegramm an sämtliche Arbeiterräte: Das Merktätige Volk Bayerns hat seine Parteiungen über- Munden und sich zu einem mächtigen Einheitsblock gegen jede Herrschaft und Ausbeutung zusammengeschloffen. Es übernimmt in den Arbeiter

. Die Sozialisierung der Landwirtschaft. München, 7. April. Dr. Neurath, der Leiter des Zentralwirtschastsamtes, sprach im Münchener Kindlkeller über die Sozialisierung der Landwirtschaft. Der Redner betonte die Notwendigkeit der Erhaltung des kleinen und mittleren Bauern auf eigener Scholle und die intensive Förderung des Genossenschaftswesens zur Hebung der Erzeugung und zur planmäßigen Verteilung des Erzeugten. Der Großgrundbesitz dürfte in Bayern keineswegs restlos aufgehoben werden, wie es von verschiedenen

Seiten verlangt würde. Eine Anzahl von Großbetrieben müsse seiner Ansicht nach aufrecht erhalten bleiben. In Bayern sei an und für sich nur wenig Großgrundbesitz von Latisundimcharakter vorhanden. Die Ausführungen des Redners fanden reichen Beifall. Bayern vom Reiche isoliert. Weimar, 7. April. Die Reichsregierung wird die bayerische Räteregierung innerhalb des Reichs gebietes nicht anerkennen. Die unmittelbare Folge ist die vollständige wirtschaftliche Isolierung Bayerns durch die Regierung

. Deutschösterreich, Preußen und der Rätegedanke. Berlin, 7. April. Gestern fand im Herren haufe eine Fraktionssitzung der Großberliner Soldaten räte und der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Deutschlands statt. Ein Vertreter des Münchner Sol datenrates teilte mit, daß sich durch das Vorgehen Bayerns auch D e u t s ch ö st e r r e i ch für das Räte system werde entscheiden müssen, weil es zwischen Un garn und dem Räte-Bayern hoffnungslos eingekeilt sei. Dann sei auch die Entscheidung für Preußen gefallen

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 22
Data: 30.08.1912
Descrizione fisica: 22
. Während um diese Zeit im letzten Herbste die leidige Seuche an allen Ecken und Enden spukte und den Viehzüchtern schwere Wunden brachte, stehen heuer gottlob die nach Bayern ausführenden Grenzbezirke Oberinntals Neutte, Imst und Landeck vollkommen seuchen- srei. Die Vieheinfuhr nach Bayern aus den Be zirken Imst und Reutte ist frei, während gegen den Bezirk Landeck wegen einiger im Frühjahre bixt vereinzelt aufgetretener Seuchenfälle die Schranken wieder niedergingen. Nun ist die Seuche auch im ganzen Bezirke

in diesem Bezirke zum Verkaufe, und zwar größ tenteils hochwertiges Nutzvieh der Oberinntaler Raffe, nach welcher neuerdings aus Bayern, Un garn usw. wieder starke Nachfrage herrscht. Be reits sind verschiedene Käufe mit bayerischen Händlern abgeschlossen worden (so im Paznaun, Reschen usw.), allerdings nur bedingungsweise, falls die Abfuhr nach Bayern im September frei stes. Zu diesem Zwecke verhandelte ich seit 14 Tagen bei der Statthalterei, wobei der Herr Leterinär-Referent k. k. Statthaltereirat

. Ein kleines Häuflein prächtig-brauner Holz häuser, locker hingesetzt, bildet den Ort, der, wie alle Dörfer des Tales, durch den anmutigen Blumenschmuck den Fenstern angenehm auffällt. Aus dem ge- das größte Entgegenkommen zeigte und die be züglichen Schritte mit Bayern sofort aufnahm, was Herr Statthaltereivat Torre den bei ihm am Samstag in der Frage vorsprechenden Vor stehern von Zams und Jfchgl eröffnen konnte. Gestern war vom österreichischen Vertreter in Veterinärangelegenheiten H a n k a in München

an die hiesige Statthalterei nachstehendes Schrei ben eingelangt: „Mit Beziehung auf die wohldortige Zu schrift beehre ich mich mitzuteilen, daß die wün schenswerte Wiederzulassu'ng der Einfuhr von Nutz- u. Zuchtrindern aus dem Bezirk L a n d e ck nach Bayern im königlich bayerischen Mini sterium des Innern zur Sprache gebracht und hiebei aller Umstände Erwähnung getan wurde, die für eine baldige Gewährung der Einfuhrer- laubnis in Betracht kommen. Daraufhin wurde vom zuständigen Referen ten der genannten

Zentralstelle die Zusicherung gegeben, daß den vorgebrachten Wünschen zu Be ginn des Monats September willfahrt wer den würde, infoferne in den Seuchenverhältnissen der beteiligten Gebiete der gegenwärtige günstige Stand anhalten wird." Am Montag wurde die für den Bezirk Landeck so hochwichtige Frage neuerdings von der Statthalterei im telegraphischen Wege betrieben werden und steht somit das Herablangen der Be willigung aus München jeden Tag zu erwarten. In Bayern steht man überhaupt der ange suchten

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