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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 6
Data: 29.05.1909
Descrizione fisica: 6
und auch die tirolische Bauernschaft tragen müsse. Dies wäre umso bedauerlicher als so wieso die Industrie und speziell die Eisenmaschinen industrie durch ausgiebige Schutzpolitik auf Kosten der inländischen Abnehmer, wozu im hervorragenden Maße die Landwirtschaft gehört, bevorzugt wird und zwar wie die alljährlichen Ausweise bezeugen, trotz der glänzenden Geschäftslage. Ich könnte noch darauf Hinweisen, wie der Bauer vielfach ausgebeutet wird durch den Zwischen handel, man denke nur z. B. auf die Praschlet- preise

aber ist die Religio ns gefahr, j denn die Grundlage der bäuerlichen Tüchtigkeit, Ar- j beitssamkeit und Biederkeit ist die Religiosität des Bauern. Ein Bauer der keine Religion mehr hat, ein Tiroler Bauer, der irreligiös ist, der also fühlt und denkt und sich gibt, ist beinahe ein contradictio in terminis, eine irreligiöser Bauer ist ein Unding, er wird nicht mehr lange ein tüchtiger und zufrie dener Bauer bleiben. > Alle Kenner unseres Landes sagen, daß die eigentliche Wurzel der tirolischen Volks kraft

wir uns nicht meine Herren, die roten Sendlinge werden vor unseren Bauern gemeinden und Bergdörfern nicht Halt machen, sondern sie werden früher oder später alles aufbieten, um das Tiroler Landvolk, welches bisher intensiv schwarz war, ebenso intensiv rot zu machen. Ein altes Sprich wort sagt: corruptio optimi pessima, die Verderbtheit des Besten ist die schlechteste. Das könnte auch von unseren Bauern gelten. Es ist ganz sicher, daß der Bauer, wenn ihm namentlich seine Religiosität ge raubt

, ob es aber durchschlagende Mittel sind, möchte ich bezweifeln. Ein zweites Mittel, die Landflucht zu verhindern, ist freilich ein anderes. Es ist ein alter Brauch, daß die Leute, wenir sie in gewisse Jahre kommen, Neigung haben zum Ehestand. Ein Bauer in Sarnthein hat mir einmal gesagt: Das ist ein alter „Teggen", ich Hab' ihn nicht aufgebracht". Die Dienstboten glauben in das Paradies des Ehestandes rascher hineinzu kommen, wenn sie in die Stadt laufen. In früheren Zeiten hat man neben den bedeutenderen Höfen

Nebenhäuser gebaut. Haben die Dienstboten eine Zeit lang beim Bauer gedient, so haben sie das Privile gium genossen, in das Nebenhaus zu ziehen und dort in den Ehestand zu treten gegen gewisse Be dingungen, daß sie beim Bauer gewisse Arbeiten machen müssen. Würde man dieses System der Neben häuser einhalten, so wäre das gewiß ein Mittel, um die Leute in der Gemeinde zurückzuhalten. Das dritte ist die Religion. Heutzutage verliert ein Großteil der Jugend in den Militärjahren die Religion. Die Leute

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 6
Data: 29.05.1909
Descrizione fisica: 6
nicht mehr zurückzuhalten seien. Aber auch die Bauern sind nicht mehr zurückzuhalten. Es wird immer gesagt, es geht doch kein Bauer fort. Der Bauer geht fort und zwar weil er fortgehen muß. Entweder wird er vertrieben durch Exekution oder er geht freiwillig, damit er nicht gezwungen wird, zu gehen. Jene Bestrebungen, welche darauf abzielen, den Bauern selbst auf dem Hof festzuhalten, würden auch Mit wirken, seinen Sohn und seine Tochter festzuhalten. Dasjenige, was den Bauern von Haus und Hof

und wir sind verpflichtet, die Organi sation selbst in die Hand zu nehmen. Für das Zu sammenwirken der Dienstboten mit dem Bauer in vresem Bunde Ner ianowirrschastlichen Arbeiter ist schon gesorgt, indem die Bauern selbst und die Priester in ihm Mitarbeiten sollen. Es ist außerordentlich er strebenswert, wenn wir es erreichen, daß wieder das alte patriarchalische Leben zurückkehrt. Ob wir es er reichen, ist eine große Frage. Jedenfalls müssen wir uns dort, wo es jetzt schon am gefährlichsten ist, im Gasthaus

, des Knechtes annehmen, wir müssen dafür sorgen, daß er eine ordentliche, gesunde Erholung hat, und das können wir mit der Ortsgruppe erreichen, speziell, wenn die Herren Kooperatoren uns unter stützen. Also nicht gegen den Bauer, sondern mit dem Bauer soll die Organisation der landwirtschaftlichen Dienstboten durchgeführt werden. Ich weise darauf hin, daß die erste derartige Organisation in Bayern durch den Bauernstand selbst eingeführt wurde. Herr Professor Dr. Schöpfer hat darauf hinge wiesen

, daß das größte Uebel, unter dem die Land wirtschaft unserer Tage leidet, die große Bodenver schuldung ist. Ich teile diese Ansicht. Aber mit dem einzigen Mittel der gesetzlichen Regelung des Hypo thekarkredites allein läßt sich keine Heilung erzielen, sondern nur dann, wenn das ganze Kreditwesen ge ordnet wird und der Personalkredit soweit geregelt wird, daß durch denselben der Bauer nicht in die Hände des Großkapitals kommt. Denn das ist eine noch viel schärfere Waffe als der Hypothekarkredit; man betrachte

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 2 di 42
Data: 29.05.1909
Descrizione fisica: 42
seines Besitzes. Er bleibt bei seiner Häuserin) der Susanna. Die Sauna, wie sie allgemein genannt wurde, jst eine mittelgroße Dreißigerin mit blassem Gesicht, dunkeln Äugen und einem vollen Mwarzen Haar. Neben der Sanne ist auch, eine Felddirn am Mückeler Hof, die eben so mager ist, wie die Sanne und der Bauer selber. Wenn sie bei Tisch sitzen — sie essen näm¬ lich alle drei an einem Tischs, aus einer Schüs¬ sel und' einer Pfanne erzählt

der Bauer itmmtL v-W dM MM Mm», te dB »M« Essen mit sich bringt, er weiß auch Beispiele, nennt den einen und den andern, die qualvolle Krankheiten vom vielen Essen bekamen. Die Felddirn läßt ihn reden und schleunt sich, daß sie nicht zu kurz kommt ; sie kümmert sich auch nicht um die bösen Blicke, die sie immer treffen, wenn sie so hastig das heiße Muß schöpft. Kommt ein Sonntag daher, stapft der Kasper mit beiden Ehehalten ins Dorf

$ essen hättet," erklärt er ärgerlich. „Freilich,, daß der Bauer noch mit der Wahr¬ heit ins G'schrei kommet," versetzt spitzig die Felddirn, „dös wär schon arg !" „Ja, so ein Freßsack, wie du, der kriegt fteilich nie g'nug," erwidert der Bauer und wird noch um einen Schein bläffer. So wörteln sie eine Welle hin und' und her, bis der Bauer durch ihr spöttisches, gal¬ liges Lachen, mit dem sie ihre Reden begleitet, in Zorn gebracht

ich," sagt er, „tust so, wie ich dir sag, nachher g'hört der Kasper dein, eh der Mond voll wird." Wie sie am übernächsten Tag am Bntter- kübel steht und noch' immer treibt, obgleich sie den Butter schon vor einer Stunde heraus¬ genommen und in ihrer Kammer versteckt hatte, lächelt sie stillvergnügt vor sich; hin. Dann ruft sie den Bauer. „Geh," sagt sie, „heunt wills gar nll schlegeln, treibt ös, ich muß in die Küchel." Er treibt und treibt

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Brixener Chronik
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Pagina 24 di 38
Data: 29.05.1909
Descrizione fisica: 38
, um den uns alle Länder beneiden. (Beifall.) Daß Tirol das klassische Land der Gottes- und Kaiser- treue ist, dankt es seinem Bauernstande. Die Gefahren, die ihm drohen, wollen wir nennen: Religionsgefahren, die Gefahren der schlech ten Presse und der Sozialdemokratie. Ein Bauer ohne Religion ist kein Bauer. Der religiöse Sinn ist die Wurzel der Kraft des Landes. Der heutige Katholikentag wird auch, dazu beitragen, das Standesbewußtsein der Bauern zu heben. Msgre. Glah erinnert an das Liebeswerk in Tirol bei Meran

bäuerliche Bevölkerung ha. ben, oder aber nicht und dann geht der Bauern, stand ganz zugrunde. Darum müssen wir Grund und Boden aus den Fangarmen des Kapitalismus befreien. Ein großer Teil der Bauern ist nur zum Scheine Be. sitzer seiner Güter. (Zustimmung.) Was der Bauer schuldet, ist als Kapital viel mehr wert, als gewöhnlich sein ganzes Gut. Wenn er auch nur Zinsen zahlt, so muß er doch seinen eigenen Lohn daraufzahlen und dem Kapitalismus opfern. Dem mutz gesteuert werden, das ist ein Ziel

die größten Verdienste erworben. Er hat eine Institution geschaffen, die berufen ist, ge radezu Hervorragendes zu wirken. Was nützt es, wenn man Personalkredit hat, wenn sich keine personalkreditfähigen Bauern mehr finden? Der Grund liegt in der übermäßigen Hypothe karverschuldung. Vor allem die Auffassung von Grund aus muß verschwinden, daß Grund und Boden Kapital sei. Was die Frage der Zollpolitik betrifft, daß wahrscheinlich der Bauer wieder die Zeche zahlen müsse, so ist klar

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