oder wie die deutschen Laster immer heißen mögen, ergeben. — Ihr fragt: ist denn ein großer Bauer besser daran als ein Kleinhäusler, wenn sein Hos ganz mit Schulden belastet ist, und dies vorzüglich in Folge des Umstandes, daß er mehrere Dienstboten halten muß, deren Unter halt gegenwärtig so viel kostet, und deren Lohn von Jahr zu Zahr steigt? — Leider ist dies ein Mißstand, von dem zu wünschen, daß derselbe auf öffentlichem Landtage besprochen und Mittel dagegen ge troffen würden, wie solches schon vor mehr
als 500 Jahren unter Ludwig von Brandenburg geschehen »st. — Aber dessenungeachtet steht ein größerer Bauer, wenn auch verschuldet, noch weit besser, als ein Kleinhäusler; denn, er kann doch auf seinem Hofe mit seiner ganzen Familie noch kben, feine Kinder selbst erziehen und selbst über sein ganzes Hauswachen und sich als gesetzten HauSvater und Gemeinde mann zeigen, nicht aber so ein KleinhäuSler, der in und außer dem Hause als solcher ohne Ansehen und dessen kleines Gütchen Verhältniß- mäßig
; er selbst aber steht dabei doch noch bei weitem nicht so gut, als sein größerer, wenn auch mit Schulden be lasteter Nachbar. ES ist aber nicht wahr, daß eine Gemeinde mit zerstückelten Gütern im Ganzen besser kultivirt werde, als wenn sie aus ordentlichen Bauernhöfen besteht. Oder glaubt Ihr wirklich, ein KleinhäuSler werde sein Wäldchen mehr schonen, als ein größerer Bauer seinen größern Wald? oder sein Aeckerlein bloS mit Hauen und Krallpickel besser bearbeiten, alS ein Bauer, der sein ganzes Feld mit Ochsen
pflügt und dazu nur ein Paar Tage braucht, indessen der KleinhäuSler eine ganze Woche im Schweiße seines Angesichtes ackern muß. Wenn man übrigens die Beobachtung zu machen glaubt, daß größere Höfe oft minder kultivirt feien, als die Gütchen der KleinhäuSler, so wäre dieS eben nur ein Beweis, daß der große Bauer wohlhabender ist und nicht nöthig hat w!e der KleinhäuSler jedem Fleck Erde die Nahrung zu seinem kärglichen Unterhalte abzuringen. Nun kommen die Koriphäen noch mit der HerkuleS-Keule