Perathoner, Bürgermeister, abzugeben. Baron Dipauli gewählt! Der Aussall der Wahl in der 5. Kurie Deutschsüdtirols hat bekanntlich in den Be zirken Bozen und Meran nahmhafte Mehr heiten für Dipauli ergeben, welche, da das Pusterthal und Brixen gestern nicht mitzu reden hatte und auch Bozen-Stadr nicht in Betracht kam, die Klerikalen bestimmten, Di pauli, welcher am Myrckig von der Mehrheit Deutschsüdtirols abgelehnt wurde, im Land gemeindenbezirke Bozen-Meran durchzudrücken. Trogmann
über die absolute Mehrheit in einem Land gemeindenbezirke begnügen muß, in welchem die Mehrheit der Wahlmänner noch vorgestern gär nicht daran gedacht hat, Dipauli zu wäh- ! len, sondern von der Geistlichkeit dazu einfach kommandirt wurde. Baron Dipauli braucht tsich also auf diese Wahl nichts einzubilden, ! ebensowenig wie es für ihn eine besondere Auszeichnung wäre, wenn er infolge des be rüchtigten Kompromisses vom Großgrundbe sitze oder gar von den Aebten gewählt wer
den würde. Aber auch in sich selbst ist die gestrige Wahl keine Ehre für Baron Dipauli. In einem langathmigen Schreiben an die „N. T. St.' schrieb Dipauli am 26. Oktober vor. I. wörtlich Folgendes: „Ich erkläre nämlich, daß ich auch in der 3. und 4. Kurie dieses Bezirkes (Städte und Landgemeinden Etschthal) nicht nur nicht kan- didiren werde, sondern heute schon bestimmt erkläre, eine eventuell trotzdem auf mich fallende Wahl in der 3. und 4. Kurie dieses Bezirkes anzu nehmen.' Wir haben nie eine hohe Meinung von !dem politischen Charakter
litäten der katholischen Lolkspartei durchaus nicht ein und so wird sich wohl auch Dipauli bewogen fühlen, „dem Drängen seiner Partei freunde nachgebend, die Mühen eines Man dates aus sich zu nehmen', wenn er sich nicht etwa wieder aus einen „Wunsch der Landes- bischöfe', welche ja beiden politischen Wahlen in Tirol eine so große Rolle spielen, berufen wird. Die Klerikalen verlangen scheinheilig immer eine „ehrliche' Politik und haben es nun fertig gebracht, den Herrn Baron Dipauli durch die gestrige
Wahl eine verlockende Ver« suchung zum Wortbruche zu bieten. Kommt nun Dipauli wirklich durch einen Wortbruch, der ihm ja kirchlicherseits vergeben werden wird, ins Parlament, dann werden sich jene Wahlmänner, die. für ihn stimmten und jene Bauern, welche so zuverlässige Männer zu Wahlmännern wählten, selbst die Schuld ge ben müssen, wenn Dipauli auch weiterhin mit hilft. Oesterreich tschechisch, klerikal, polnisch, rückschrittlich — nur nicht deutsch und frei heitlich zu regieren. Baron Josef