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Pagina 4 di 8
Data: 20.11.1927
Descrizione fisica: 8
an Endrulath verübt worden war. 21 . Der Herr Baron Karl Hermann von Heydereutter, der vor den russischen Revolution^gräueltt geflohen und seine riesigen Güter im Stich gelassen hatte, befand sich auf Ber liner Boden in einer guten, ja geradezu ausgezeichneten Stimmung. Er gab sein anscheinend unerschöpfliches Geld mit vollen Händen aus, fuhr in seinem kleinen, aber sehr schnittigen, zweisitzigen Auto in der Berliner Umgegend spazieren und hatte sich mit üLerraschender Schneuigkeüt bet jenen Kreisen

Eingang zu verschaffen gewußt, die seinem Adelsprädikat angemessen waren. Das war ja -durchaus nicht verwunderlich. Der Herr Baron sprach sechs Sprachen, als sei jede seine Muttersprache, er ver fügte über die besten Manieren, war ein ausgezeichneter Sportsmann, hatte — und dies war ausschlaggebend — Geld, Geld scheinbar in Hülle und Fülle. Die Damen bezeichneten ihn als einen außergewöhnlich schönen Mann, und die Herren, die seine Nebenbuhlerschaft nicht zu befürchten hatten, pflichteten

ihnen bei. Baron n. Heyde- rentter war ein Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Mas das Interesse für diesen ungewöhnlichen Mann noch erheblich verstärkte, wär sein Junggesellentum, und schon nach dem ersten Auftreten des russischen Barons auf einem Tennisplätze des Berliner Westens träumten seine Partnerinnen und jene Damen, mit denen er bekannt ge macht wurde, von den dunklen, beredten Augen des Russen, von seinem wunderbar gezeichneten Munde, von der etwas schwermütigen Leidenschaft, mit der er fernem

Heimweh nach der russischen Erde Ansdruck gegeben hatte. Deutlich, nur allzu deutlich gab man dem Baron zu verstehen, daß er überall offene Türen finden würde, aber er verstand die Andeutungen scheinbar nicht. Von den vielen Damen, die er in den wenigen Tagen seines Ber liner Ansentbaltes kenne -ac^rnt hatte, konnte sich nicht eine rühmen, von ihm tu besonderer Meise ausgezeichnet worden zu sein» Man fürchtete geheime Ueberraschungen, beargwöhnte sich gegenseitig, behliett sich mißtrauisch im Auge

, zog alle Register kluger Liebesd-ipkomatie, um- schmetchelte den Baron, sobald man mit ihm unter vier Augen war, äußerte sich skeptisch oder sogar abfällig über ihn, wenn man mit den besten und vertrautesten Frenn- dl.nnen sprach. Aber das alles wurde mit einem Schlage anders, als der Herr Baron von Heydereutter bei dem großen dluto- mobilrennen im Grunewald mit Eva Fastenra-h bekannt geui-acht wurde. Eva befand sich in Begleitung des Herrn Leopold Berk- ner, der sie seit einigen Wochen scheinbar

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 12.02.1911
Descrizione fisica: 16
entfanbt 'unb Mir: Baron von Gienanth, Baron von Dehm, Leutnant Müller und Ludwig Schudt. Befremdend wirkte M daß keine einzige der ÄlWS. drucker Mannschaften Kufstein die Ehre ihrer Anwesenheit angedeihen ließ. Am Start hatten fich 8 Konkurrenten eingefunden, nachdem einige im letzten Moment an der Teilnahme verhindert worden waren. Die Rennresultate sind folgende: 1. Kaufmann, Kufstein (Kaufmann—Kaufmann) 1. Lauf 3 Min. 54 Sekunden, 2. Lauf 3 Min. 43*/. Sekunden, ** 3 Min. 48'/. Sekunden

(KatjertqlpreiS). Zweiter: Kruckenhaufer, Kufstein (Kruckenhaufer-Mohelsky), 1^ Lauf 4 Minuten 3 Sekunden, 2. Lauf 3 Minuten 39 Sekunden --- 3 Min. 51 Sekunden. Dritter: Schudt, Miln- chen (Schudt—Martin), 1. Lauf 4 Min. 4 Sek., 2. Lauf 3 Min. 58*/. Sek. ----- 4 Min. 1 */. Sek. Dritter: Greiner, Kufstein (Neuhauser—Mesner), 1. Lauf 4 Min.. 2. Lauf 3 Min. 49 Sekunden ----- 3 Min. 54' */, Sekunden, (wegen Sturz vor dem Ziel disqualifiziert). Vierter: Baron von Gienanth, München (Glenanth-Grauvogcl), I.Lauf

4 Min. 17 Sekunden, 2. Lauf 4 Min. 3 V, Sek. ----- 4 Min. 10 */. Sekunde. Fünfter: Leutnant Müller, München (Müller—GüSwInkler), 1. Lauf 4 Min. 27 Sek., 2. Lauf 4 Min. 8 */, Sek., ----- 4 Min. 17'/. Sekunden. Sechster: Eichelter, Kirchbichel (Etchelter—Puchner), 1. Lauf 4 Min. 21 Sek. 2. Lauf 4 Min. 20 Sek. ----- 4 Min. 20*/, Sek. Siebenter: Baron v. Dhem, Mün chen (von Dehm—Dr. Winckler), 1. Lauf 4 Miu. 45*/, Sek., 2. Lauf 4 Min. 28*/. Srk.---- 4 Min. 36 7 /» Sek. Neuaufqestellter Rekord des Bob

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Pagina 1 di 4
Data: 30.04.1927
Descrizione fisica: 4
sind, die Konkurrenz unter den heimischen Grubenbesitzern auszuschalten und ein Kartell oder ein Syndikat der Bergwerksbesitzer zu erreichen. Um eine Verminderung der Kohleneinfuhr zu erzielen, wäre auch dringend notwendig, daß die Bundesbahnen für den Transport von Braunkohle Frachtermäßigungen gewähren. „Nun, der Herr Baron brauchen doch nur eine Verlust- anzck.gr in eine vielgelesene Zeitung e'.nrücken zu lassen," meinte der Chauffeur, „und ich könnte diese Sache auch leicht besorgen. Gewiß wird sich der Finder

aus. Daß meine Adresse anzugeben ist, ärgert mich eigent lich auch ein wenig." Friedberg ging ins Nebenzimmer und kam nach kurzer Zeit mit der Anzeige zurück, die er dann laut vorlas. „Gut, gut! Nun rasch fort damit, Charles, und zwar in alle großen Blätter lassen Sie es etnrücken!" Als der Chauffeur gegangen, herrschte im Salon eine ungemütliche, gedrückte Stimmung. Der Baron schritt mit auf dem Rücken verschränkten Armen aus und ab, und Friedberg, dem nun Cecile doch leid tat, sprach tröstend und beruhigend

eines größeren Postens Lem-- berger Naphta-Aktien verbunden wäre. „Fürchten Sie nichts, Herr Baron, man wird das Armband zurückbekommen. Es gibt doch noch genug ehr liche Leute und dann — so schnell ließe es sich nicht zu Geld wachen," wandte Hugo ein. Eine Weile verharrte Herr de Merville noch in seiner, wie es Hugo schien, mehr gedrückten als verärgerten Stimmung und erst dann taute er etwas aus. als man an der stets reichbestellten FrüHstückstasel saß. Fräulein de Fleuron wollte zuerst nicht bleiben, ließ

sich aber dann, als de Merville sie nochmals einlud, doch am Tisch nieder. „Dein Gehen oder Bleiben ändert nichts an der mm einmal bestehenden Tatsache, und wenn stch dein Arm band finden sollte, wird es mich freuen. Also, bitte, nimm deinen gewohnten Platz ein!" So hatte Baron de Merville, dabei jedoch geflissentlich den Anblick seiner hübschen Nichte meidend, sich geäußert. Selbstverständlich drehte sich das heutige Gespräch mei stens um Ceciles verlorenes Armband, man berechnete, wann allenfalls ein Finder sich melden

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Pagina 2 di 4
Data: 21.06.1924
Descrizione fisica: 4
draußen. Heute aber standen die Läden wieder offen, die Fen ster waren blank geputzt und frische Vorhänge hingen daran. „Wohnt denn dort jemand?" fragte Melanie eine Magd. „Noch nicht, gnädiges Fräulein," lautete die Antwort. „Aber nächstens kriegen wir einen neuen Volontär, hat 5er Herr Baron gesagt, den der Verwalter Landwirtschaft lehren soll. Und fein hat der Herr Baron alles Herrich ten lassen! Lauter neue Möbel und Teppiche und Bil der. so daß es ebenso vornehm aussieht wie drüben die Zimmer

im Schloß. Wollen Sie es vielleicht ansehen?" „Nein, ach nein," wehrte Melanie schaudernd ab, wäh rend sie an Valentin von Hergsell dachte, der hier so lange gewohnt hatte. Posch verzögerte durch seine Umständlichkeit die M- schenkverteilung wirklich so lange, daß es gerade zwölf schlug, als die Schlitten wieder in Wiesental anlangten. Baron David stand unter der Haustür und schob auf geräumt seinem Arm in öen Andreas, als sie ausstieg. „Na, also jetzt komm nur schnell ins warme Zimmer, Mädel! Mußt

. Und da in dem warmen traulichen Raum standen schüchtern lächelnd zwei Personen, bei deren Anblick Andrea laut aufschrie. „Mama! Willy!" Dann lagen sie einander in den Armen, lange, wort los. „Na — habe ich^s gut gemacht?" fragte Baron Dre- rvenöt nach einer Weile. „Bist du zufrieden mit meinem Weihnachtsgeschenk? Wirst du nun endlich mit ganzem Herzen auf Wiesental bleiben wollen?" Andrea konnte nicht antworten. Sie legte nur die Arme um des alten Herrn Nacken und küßte ihn wieder und wieder, so innig und dankbar

, wie sie es bisher noch nie getan hatte. „Wir haben uns auch schon ausgesprochen und ange- sreundet," sprudelte der Baron dann lebhaft heraus, um über die eigene Rührung hinwegzukommen. „Du darfst nicht denken, daß alles bloß dir zuliebe geschah, Andrea. Ich habe auch da viel gutzumachen. Und da sie so gut wie deine leibliche Mutter ist, soll sie bei mir auch ge nau dieselben Rechte haben wie meine wirkliche Schwie gertochter, wenn die noch lebte. Ich habe mir das alles gründlich überlegt. Vorläufig bleiben

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Pagina 2 di 4
Data: 22.04.1927
Descrizione fisica: 4
eu und — obgleich nicht reich an Geld und Gut von Hans aus — wird sie einst meine Erbin sein. Sie wil d Ihnen gewiss auch gefallen, meine kleine Ceeile." „Ich hatte bereits Len Borzuyj, die Dame zu sehen," er klärte Hugo freimütig. „Ah in der Tat? Ja, und Wieso kamen Sie mit Ceeile zusammen'? Warum verschweigen Sie dies mir, Herr von Friedberg?" „Von Verschweigen kann Loch keine Rede sein, Herr Baron, und dann, ich, im o-einer abhängigen Stellung, durfte mir doch nicht cinbilLen. daß eine Begegnung mit ^„Ah pah

! Edelmann bleiüt Edelmann," fiel der Baron mit einer Lebhaftigkeit bmi Redenden ins Wort, daß dieser überrascht ausschaute- „Und Ihr Name ist es — offen gestanden -- in ersstu: Linie gewesen, der mich be stimmte, ohne Sie persönlich zu rennen. Sie zu engagieren. Ich bin nun dnamrt in meinen ?lnschanungeu, Gewohn heiten und in meiner Lebenssührrmg dusch und durch AristokWt,' man kann eben nicht aus seiner Haut heraus und auch meine Ceeile lM genau dieselben Anschauungen wie ich. Doch, ich höre

Lippen, und sie wurde auf einmal ungemein lie benswürdig. „Ach, nicht wahr, Onkelchen, nun bin ich in dein Haus gefallen, ohne zuerst auzusragen, ob mein Besuch nicht am Ende stören könnte?" „Welche Idee! Du störst mich doch niemals, mein teures Kind. Wir werden im Gegenteil heute einen ungemein heiteren Tag zusanwren verleben, rächt wahr, Kleine?" Hugo schwebte schon die Bitte, ihn für heute sreizugeben, auf den Lippen und, als hätte der Baron dies geahnt, wandte er sich an den jungen Mann

; London 25257s; Paris 20.3625; Mailand 26.68; Prag!» f Budapest 90.6750; Belgrad 9.13; Sofia 3.75; Wien 731 Brüssel 72.28; Kopenhagen 138.65; Stoächolm 139.2625; 5 135.0250; Madrid 91.60; Buenos Aires 220.—; Warschau" Japan 252.—. blühenden Jugend merkt man erst, wie schnell das N kommt!" seufzte Baron de Merville, ganz welanA werdend. Biel zu wohlerzogen, um seine Verstimmung merw lassen, verbeugte sich der junge Edelmann zustimmend.' Aussicht, beinahe einen ganzen Tag in Gemeinschaft der koketten

antmsi mit einigen höflichen Phrasen, dann meldete der dass serviert sei, und da der alte Herr sich an einem r zu schassen machte, bot Hugo dem Fräulein den ^ um sie zu Tisch zu ftthren. Datz die junge Dame urit süßem Lächeln seinen annahm, schien er nicht zu bemerken. Während des Mahles besprach man den Plan öe§ h tigen Tages; man wolle sich einmal wieder nach w lnst amüsieren, meinte Ceeile mit kokettem Settettbua den ihr gegenübersitzenden, ziemlich schweigsarnen M Mann, und Baron de Merville

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Pagina 3 di 4
Data: 29.06.1920
Descrizione fisica: 4
8« der Jahresversammlung des Zentralverbandes der deuffchen elektro- Machdruck verboten.) 40 „Arbeit adelt". Original-Roman von H. Cottrths-Mahler. Sr sah mit sonderbarem Gesicht auf das jungte Geschöpf. Es lag ein großes Erstaunen, ein ehrlicher Zweifel an ihrer geschäftlichen Bollwichtigkeit in seinen Augen, so Saß Ellinor lachen mußte. „Herr Baron Sie haben soeben ein so zweifelhaftes, erstauntes Gesicht gemacht, daß ich davon Ihre GedanLen ablesen konnte. Ich bin aber schon daran gewöhnt, daß mau hier anzunehmen

scheint, eine junge Dame sei rn geschäftlichen Dingen ganz imbrauchbar." Seine Stirn rötete sich. „Berzethung,- mein gnädiges Fräulein, wenn ich wich Vicht besser beherrscht habe. Aber es ist mindestens ganz ungewöhnlich bei uns, daß eine so junge Dame eine so verantwortliche Stelle einnimmt. Daher wein Staunen. „Es gibt da nichts zu verzeihen, Herr Baron. Mein Vater hat es mir Vorausgesagt, daß ^ man hier iunsw Damen ein solches Amt nicht überweisen würde. Er hat Mich auch nicht gern fortgelaffen

Sie nicht ganz unbedingt sicher im Sattel sind." Sie sah ihn lächelnd an. „Sie sind bereits der dritte Mensch, der mich vor Dia nas Untugenden warnt. Ich danke Ihnen jeöenfMs, Herr Baron. Aber ich fühle wich ganz sicher und liebe es, wenn ein Pferd temperamentvoll und nicht langwei lig ist." Er verneigte sich, Mer er war doch ein wenig ärger lich. daß sie so überlegen schien. Da sah sie ihn Mt ihren großen, blauen Augen aber än, als wolle sie bitten: „Nicht böse sein" — und da schwand sein Groll voll ständig

. „Darf ich mir erlauben, morgen in Lenckow meine Aufwartung zu machen?" „Gewiß, Herr Baron. Onkel Heriberts Freund wird die Pforten von Lemkow jederzeit offen finden." „Dann will ich Sie nicht länger aufhalten, mein gnä diges Fräulein." Sie neigte das Haupt zum Gruße. „Auf Wiedersehen, Herr Baron." Er verneigte sich tief. „Mein gnädiges Fräulein — ich empfehle mich Ihnen." Nöch ein kurzer Blick Auge in Auge, gnd sie ritten nach entgegeugeietzten Richtungen Mmn In GeöMken versunken, setzte Ellinor

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Alpenland
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Pagina 6 di 12
Data: 23.12.1922
Descrizione fisica: 12
des Barons und präsentierte ihm ans silbernem Teller ein kleines Briefchen, welches soeben draußen abgegeben worden war. Der Hos- latai. sagte er, warte ans Antwort. Wenn man gelangweilt ist, so ist die Ankunft jedes Briefes erwünscht; ein Schreiben aber, das ein Hoflakai bringt, der obendrein aus Antwort wartet, gehört zu den interessantesten Erlebnissen eines Kammerherrenlebens. Daß der Baron hastig das Schreiben ergriff, versteht sich von selbst, ebenso, daß er mit Vergnügen die Aufschrift

von einer feinen Damenhand sah, und nicht minder, als er auf dem Siegel das herzogliche Wappen erkannte. Der Kammeriener zog sich einige Schritte zurück, der Baron rückte die Lampe näher und erbrach in der größten Ehrfurcht das Tiegel. Daß der Brief von der Prinzessin Elise kam, hatte er an Schrift und Petschaft erkannt, daß er einen freundlichen Dank enthalte für seine Bereitwillig keit, ihr unbedingt seine Dienste widmen zu wollen, ahnte er, öffnete aber trotzdem in einiger Auftegung das zierlich

- temnal. Er schüttelte mit dem Kopfe, er fuhr mit der Hand über Stirn und Augen und las dann zum viertenmal, um sich zu überzeugen, daß er sich nicht geirrt. Nein, hier war kein Irrtum möglich: da standen die Worte in den ihm wohlbekannten scharfen und ausdrucksvollen Schriftzügen der Prinzessin, klar und bestimmt, ohne eine andere Deutung zuznlassen, als ihren Willen, den sie attfs klarste auSdrückte. Die Prinzessin schrieb folgendermaßen: „Mein lieber Kammerherr von Wenden! Durch Baron Rigoll erfuhr

ich soeben Ihre freundliche Bereitwilligkeit, mir' Ihre Dienste ohne Rückhalt widmen zu wollen. Leider aber sind Sie durch ein ähnliches Anerbieten vor lvenigen Tagen in un angenehmen Konflikt ntit dem Regenten gekommen, was mir indessen Ihre heute ausgesprochene Bereitwilligkeit nur um so schätzenswerter macht. Hören Sie meinen'Wunsch, für dessen' pünktliche Erfüllung ich Ihnen aufs dankbarste ver pflichtet sein werde. Durch Baron Rigoll erfuhren Sie den Aufenthalt des Herzogs Alfred von D.. sowie

einem seiner Vertrauten die' Mitteilung über alles das machen, was Sie in dieser Angelegenheit, den Herzog und mich betreffend, heute von Baron Rigoll erfuhren; mit einem^Worte, und um es Ihnen vollkommen deutlich zu erklären, 'Lie sollen mein Geheimnis dem Herzog verraten. Wenn ist Tie zu gleicher Zeit ersuche, dieses Schreiben, nachdem -Lie es gelesen, dem Ueberbringer wohlversiegelt an mich zurückzugeiben, so bitte ich, darin kein Zeichen des Niiß- trauenS zu sehen, sondern mein Begehren den eigentümlichen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 12
Data: 22.12.1894
Descrizione fisica: 12
ist?' „Ja, Herr Commissär.' „Wenn es zurückkommt, sichre es auf die Polizei- dircction, auf mein Bureau.' „Zu dienen, Herr Commissär.' Zehn Minuten später stand die Zofe vor dein Com missär. Ihr ganzes Benehmen zeigte eine ängstliche Erregung, die sich noch steigerte, als er die Frage an sie richtete: „Wollen Sie mir wohl sagen, mein Fräulein, warum Sie das Schloss verlassen haben und was Sie bei dem Herrn Baron von Helder zu thun hatten?' „Ich wollte den Herrn Baron von dem Tode der Frau Gräfin

benachrichtigen.' „Der Herr Baron war der Freund der Frau Gräfin?' „Ja.' „Das heißt, er war ihr Geliebter?' Die Zofe zögerte einen Augenblick. „Ja', sagte sie. dann. „Sie sind dessen gewiss?' „Ich vermuthe es.' „Und was berechtigt Sie zu dieser Vermuthung?' „Der Herr Baron kam stets zu der Frau Gräfin, wenn der Herr Graf abwesend war, und die Frau Gräsin schickte mich dann stets fort, nm mit ihm allein zu sein.' „Wusste auch die übrige Dienerschaft um dieses Verhältnis?' „Ich glaube wohl.' „Ihre Aussagen

sind für mich sehr wichtig, mein Kind' — sagte der Commissär in freundlichem Tone, indem er dem jungen Mädchen einen Stuhl anbot. „Ich muss Sie also dringend ersuchen, mir genau die Wahrheit zu sagen. Sie sprachen in Ihrem ersten Verhör von einer Commission, die Ihnen die Frau Gräfin gestern Abend austrug. War dieser Auftrag auch an die Adresse des Herrn Baron gerichtet?' „Ja.' „Und worin bestand diese Commission?' „Ich hatte einen Brief zu übergeben.' „Um wie viel Uhr war das?' „Zwischen sieben und acht

.' „Haben Sie eine Vermuthung über den Inhalt des Briefes?' „Ich denke mir, dass die Fran Gräfin den Herrn Baron zn sich bestellte.' „Und woraus schließen Sie das?' „Weil ein Schlüssel in dem Briefe lag. Wahr scheinlich der Hausschlüssel.' Der lzonimissär schwieg einen Augenblick. Diese Aussage der Zofe erschien ihm so wichtig, dase er sie in Einklang mit der Ansicht zu bringen suchte, die er sich bisher gebildet hatte. Dann fuhr er fort: „Sie haben also diesen Brief dein Herrn Baron übergeben?' „Nein. Der Herr Baron

der Mörder! — Wann hat der Herr Baron jenen Brief erhalten?' „Er hat ihn noch gar nicht erhalten.' „Wie so?' „Der Brief liegt noch auf dem Schreibtisch des Herr» Baron. Wahrscheinlich hat er eine kleine Reise gemacht, von der er noch nicht zurückgekehrt ist.' „Wusste der Diener, von dem Sie vorhin sprachen, von dieser Reise?' „Nein! Er hat seinen Herrn die ganze Nacht er wartet.' „Was haben Sie deni Diener mitgetheilt?' „Dass die Frau Gräfin heute Nacht ermordet wurde. Er wusste es bereits

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Pagina 10 di 12
Data: 17.04.1927
Descrizione fisica: 12
. Selbstverständlich würde ich Ihnen ja kein Angebot machen, das anznnehmen Ihnen unmöglich wäre. Es bandelt sich um eine Sekretävstelle bei einen: alleinstehenden alten -Herrn, einer« Baron de Merville. Er ist, wie mmt mir mitteilte, ein bißchen Sonderling, der alte Herr, jedoch mit einigem Takt und Eingehen in seine Schrullen dürften Herr von Friedberg gewiß mit ihm auskomme«, nicht wahr?" „Und dies um so leichter, da ich ja an derlei Laune« schon gewöhnt bin," bemerkte Hugo bitter lachend. „Freilich, freilich

— ich verstehe. Aber streng genom- uven, wäre Ihr Amt nicht allzu schrver. Sie wüßten dem Baron vorlesen, seine Korrespondenz besorgen, eventuell mit ihm ausfahren, dies sind die Hauptbedingungen. Im Anfang allerdings" — der Anwalt näherte sich imd schaute etwas unsicher drein — „ja, da müßten Sie wohl eine .ziemliche Portion Geduld anfweNden, aber ich glaube fest daran, daß sie als Sieger hervorgehen werden " „Jedenfalls würde, wenn dies nicht der Fall fein sollte, die Schuld nicht an wir liegen. Ndern

Wille ist gut und ehrlich nnd in erster Linie handelt es sich bei mir doch wohl darum, Verdienst und Auskommen zu finden. Alle unnützen sentmrent-alen Empfindmrgen oder etwaige Standesurteile muß ich über Bord werfen. Doch gestatten Sie mir die Frage: Meinen Sie, Herr Anwalt, daß meine Persönlichkeit auch dem Hern: Baron sympathisch sein wird? Wem: ich die Reise vergebens machen würde?" Dr. Erdmann winkte beruhigend ab. „Das ivird durchaus nicht der Fall sein, Herr von Friedberg. Sie können beruhigt

die Reise unternehmen. Herr de Merville wird Tie sofort engagieren." „Ach, mein Gott, und woher —" „Woher ich das weiß? Durch dritte Personen — ich habe schon eine Weile mit jemandem, der mir nahesteht und durch den ich von dem Baron erfuhr, in Unterhand lung gestanden und so machte sich alles Uebrige dann von selber." „Sie sind sehr gütig, mein verehrter Herr Anwalt, und Sie sollen sich gewiß nicht durch mich enttäuscht finden," versicherte Hugo und reichte mit lebhafter Gebärde dem I Anwälte die Hand

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Pagina 2 di 4
Data: 29.04.1927
Descrizione fisica: 4
du dich während meiner Abwesenheit ganz gut unterhalten zu haben." Dabei schweiften Herrn de Mervilles Augen verstohlen zu seinem Sekretär hinüber, der sich mit einem Mich zu schaffen machte. »So, und hier ist eine Kleinigkeit für dein Schmuck kästchen, weine liebe Cecile, da nimm! Ich Hoffe, deinen Geschmack getroffen zu haben." Mit diesen Worten hän digte der Baron seiner Nichte ein elegantes Etui ein, das sie mit mühsam versteckter Gier in Empfang nahm. „Ach, mein Gott — Onkel Gaston — nein, wie reizend! Und das nennst

du eine Kleinigkeit? Ach, schauen Sie nur, Herr von Friedberg!" Mt Lachendem Mund und strahlenden Augen hielt sie im das Etui hin, in dem auf weißem Samt ein von Brillanten funkelndes Armband lag. „Onkelchen, nun sollst du auch deinen Lohn empfangen!" Und unbekümmert um Frtedbergs Gegenwart flog das schöne junge Wesen dem Baron an den Hals. „Kleine Schmeichelkatze! So bist du mit deinem alten Onkel zufrieden, ja? Aber nun kommt, ich sichle so etwas wie einen Hunger!" Cecile hatte das köstliche Juwel sogleich

, bet eurem guten Buche. Seine Weigerung verstimmte den Baron, und auch das Fräulein de Fleuron blickte jetzt etwas verdrießlich vor sich Hin: er war wirklich ein deutscher Bär, der nicht begriff oder begreifen wollte, was man ihm doch so nahe legte. Aber — pah! Man brauchte ihn nicht zu bitten, mochte er seine eigenen Wege geben! Vielleicht auch wußte sie nicht mit ihm ttmzugehen, verstand sie seine schwerfällige, nen Alpengebieten als eine Frostperiode (Kälterückfall), während in den westlicheren

ihn der Baron mit besonderer Freund lichkeit und erkundigte sich lachend, wie er nach der durch schwärmten Nacht geschlafen habe, ob er am Ende gar be reue, mitgekommen zu sein. „Glauben Sie mir, mein lieber Herr von Friedberg," plaudere de Merville in seiner angeregten Stimmung weiter, daß ich nun oft genug bereue, so viele Zeit, eigent lich die schönste meines Lebens, als einsamer Mensch zu- Die Lira wieder fest. Wien. 27. April. (Priv.) Ausgehend von NewyorL, von n» höherer Lirakurs gemeldet

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Pagina 2 di 4
Data: 06.05.1924
Descrizione fisica: 4
und der neuen Wendung, welche die Sache dadurch genommen hatte. Die ganze Familie saß im Wohnzimmer um Baron David versammelt. Nur Frau Luöowika von Hergsell ging ab und zu, indem sie stillschweigend aus dem an stoßenden Eßzimmer allerlei Dinge für den Eßtisch holte, der auf des Hausherrn Wunsch heute hier gedeckt worden war. Es war dies eine zarte Rücksichtnahme auf Mela nie von Lauterbeck, wie Baronesse Sabine dem jungen Rechtsanwalt leise erklärte, weil Melanie mittags, als sie zum ersten Male

Hergsell mußte auf des Barons Auf forderung noch einmal ausführlich über die von ihm ent deckten .Holzdiebstähle am Vorwerk berichten. Er schloß daran einen längeren Vortrag über allerlei Neuerungen, die er auf der Domäne bereits eingefiihrt hatte und noch einführen wollte. Nach seiner Berechnung mußte der Er trag dadurch bedeutend gehoben werden. Alle außer Baron David, der zuweilen anerkennend nickte,' hörten nur zerstreut zu, am unaufmerksamsten Felix Holly, der insgeheim Melanie beobachtete

und mir hier nach des Vaters Tod Stellung und Heimat gab." Frau Luöowika, die gleichfalls blaß geworden war, er hob sich und verließ hastig das Zimmer. Melanie, die dem Streit nun auch Aufmerksamkeit schenkte, legte ihre schmale, weiße Hand begütigend aus Valentins Arm. „Du mutzt Onkel Andreas nicht mißverstehen, lieber Valentin. Er ist ja so unendlich gut." Baron David, der unbehaglich auf seinem Sitz herum gerückt war, atmete bei diesen sanften Worten wie be freit aus. „Ja," sagte er. „Melanie bat recht, wie immer

. An dreas meint es nur gut. Und Valentin auch. Es ist ja natürlich, daß er zu verwerten strebt, was er gelernt hat, und zu reich ist mau wirklich nie! Aber schließlich ist ja vieles erst geplant, und dafür, daß wir uns nicht auf Kosten anderer bereichern, sind wir Alten auch noch da. Wir werden den Uebereifer der Jugend schon in die rich tigen Wege lenken." „Wir werden nicht immer da sein," murmelte Baron Andreas grollend, „und dann, wenn wir nicht mehr sind, Gnade Gott den armen Leuten

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Pagina 6 di 8
Data: 04.10.1933
Descrizione fisica: 8
und die Vaterländische Front zu unterstützen. Üfieafec+ftht/tß+Mimlt' „Unterwegs." Ein Don-Iuan-Drama in 3 Akten von Thaddäus R i t t n e r. Im Stadttheater am Montag, den 2. Oktober. Es sind schon viele Jahre her, seit uns Arthur D uni eck i in den unvergeßlichen Kammerspielen den Baron in Rittners „Unterwegs" im Rahmen einer von Architekt Hans Fritz stimmungsschövferisch erbauten Szene prachtvoll verkörpert hat. Der Künstler brachte da mals jene eigenartige Mischung von geistigen und sinnlichen Ele menten

Akt ins Theatralische umbiegt, eine psychologisch-erotische Studie, die viel mehr von undefinierbaren Stimmungen als von Dialog und Handlung lebt. Daher ist die Darstellung auch weit mehr als bei echteren Kindern der Bühne von der Einbruckskraft dieser Stimmungselemente abhängig. Hans Hais, unseren wohlbekannten vorzüglichen Charakterspieler, begrüßten wir als Baron, der das innere Erleben des Mannes, dem Frauen und ihre Eroberung einziger Daseinszweck sind, in voll endetem künstlerisch

hochwertigem Spiel zum Ausdruck brachte. In Arnold Putz lernten wir einen Leporello im — Heldenformat kennen, dessen solid vornehmen Spiel allerdings die volle Schärfe des Gegensatzes fehlte, die sonst wohl von diesem Wegbegleiter aus die Hauptgestalt beleuchtet. Kräftiger und wirkungsvoller konturiert war Adolf Müller-Reitzner als Professor. Die drei Frauen, die dem Baron als „Freiwild" in den Weg laufen, fanden in Grete Burghard (Susanne), Sieglinde W e i ch e r t (Christine) und Thea P o r a s (Liefe

!) Darstellerinnen, die uns zum erstenmal begegneten. Bon tiefer Tragik beschattet war das Bild Christinens, in der großen Berführungsszene zwischen dem Baron und Susanne deckte das In tellektuelle das Erotische, die junge Liesel stand naturhaft auf der Grenzlinie zwischen Kind und Weib. Der natürliche Schwerpunkt des Stückes liegt in der sinnlich-eroti schen Stimmung, Verstand und Kunst, Spiel und Technik vermögen sie nicht derart zu ersetzen, daß jene geistige Leere unfühlbar wird, die in der Natur des Dramas

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Pagina 2 di 4
Data: 19.07.1924
Descrizione fisica: 4
". „Dann würde ich vielleicht an diesem Kaiser Josef ein Majestäts- Verbrechen begehen." „Ich danke Ihnen, Herr Baron!" Nach Tisch rauchte Maras Gatte eine fein« Zigarre. Orientalisch beschaulich, mit aufgeknöpfter Weste. Da begann Mara ohne lange Ueberlegung mtt fast monotoner Stimme vor sich hinzusprechen. „Nun weiß ich, wer der edle Spender meines Jumpers ist. Interessiert dich sein Steckbrief?" „Leg' los!" „Er ist ein hochgewachsensr, junger Mann, glattrasiert mit ge pflegter Shimmyfrisur." „Oder dick, mit Stoppeln

im Gesicht und einer Glatze auf dem Kopf." „Er ist kein Koofmich, sondern vom allen Adel." „Was du nicht sagst!" „Und wenn ich dir seinen Namen nennte?" „Wenn du ihn nenntest?" „Würdest du ihn fordern?" „Fordern? Er ist mir doch nichts schuldig. Oder denkst du. der Jumper sei nicht bezahlt." Mara, sich stolz erhebend: „Vielleicht ist er doch noch nicht be zahlt." — Zur Zeit des Fünfuhrtees machte sich Frau Mara neuerdings auf den W-?g. Fast stürzte sie dem Baron entgegen. Ganz atem los kam es i(jren

der militärischen Erfahrungen dieser Stubenältesten sich auf die Beremsstuibe beschränkt. Geschäft treten sah und sich nach ihren Einkäufen erkundigt hatte, den Jumper erstand, den er ihr ins Haus schicken ließ. Hm, hm, dachte der Baron, diese armen Ehemänner, sie machen es falsch, ob sie es so oder so machen, während der Junggeselle instinktiv den richtigen Weg findet. Dann telephonierte er schnur- straks an Frau Mara. Erst erkundigte er sich nach dem Stand des Ehebarometers und erfuhr, daß von ihrer Sette

, wenn mir auch diese letzte Enttäuschung nicht erspart bleibt, dann Baron . . „Was dann?" „Dann begehe ich einen Schritt . . „Bravo, der Sie vielleicht einmal an meiner Tür«, Opernstraße 20, varübersührt, natürlich ganz in Ehren und in einem gelben Kaiser Iosef-Iumver." Frau Mara läutete empört ab. Ein kurzes Gespräch darauf mit ihrem Mann ergab die Richtigkeit der Vermutungen des Barons. „Ludwig", hatte Frau Mara lauernd begonnen, „Ludwig, spielen wir doch nicht mehr länger Komödie voreinander. Ich wußte

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 29.03.1895
Descrizione fisica: 8
6. W. fl. 3. — kr. mit Franko-Zusendung ö. W. fl. 3 IS kr., stets vor- räthig in der MMK'neliM lliiiv.-klielilmiilllunK in Innsbruck. Feuilleton. Are Acrme in ScH^varz. Roman vom Marie Widdern. (13. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Baron Egon v. Wulkow hatte sich nie wohler und behaglicher auf seinem Besitz gefühlt, als nun, wo er doch statt seines Neffen, den er sich selbst heranziehen ließ, den Sohn seines verachteten Schwagers um sich wusste. Nie hatten aber auch zwei Männer besser für einander gepasst

, als der energische Herr des Majorats und dieser willensstarke junge Mann. Was aber deu Baron so ganz besonders für Luitpold ein nahm, war die Beobachtung, mit welchem Ernst und Eifer sich der Neffe der Landwirtschaft widmete. Auch dass er gar nicht daran dachte, sich in allen Dingen zuni gehorsamen Unterthan des Barons zu machen, ersreute den stolzen Mann. „Es ist WulkowschtS Blut, das sich iu ihm regt', klang es in der Seele Egons, wenn Luitpold irgend einer Meinung wider sprach, welche der Oheim äußerte. Meist

. Und doch achtete Nesse wie Oheim in seinem Gegennber einen edlen Gegner. Schließlich wendeten sie sich dann auch von dem großen allgemei nen, zu ihren kleineren, eigenen Interessen. Und nun sprachen die beiden Herren auch wohl von Frau Jo hanna und Else. Das junge Mädchen hatte mit einen, Brieschen voller Dankbarkeit und GlöckSbewusSt- fein das Herz des Oheims gewonnen. Luitpold ver mochte dem Baron deshalb auch kaum eine größere Freude zu bereiten, als wenn er von der Nichte er zählte. Am liebsten hätte

der alte Herr denn auch das arme Höckerchen »ach WulkowShöhe gerufen.... Aber durste er die Tochter von der Mutter trennen? „Nimmermehr — ni»imer»iehr!' erwiderte er sich selbst auf diese Frage. Das aber wusste er ganz genau, dass Johanna nur dann Else nach WulkowS höhe begleitet hätte, wenn der Baron auch ihrem kranken Gatten dazu aufgefordert hätte. Dies aber vertrug sich nicht mit seinen Grundsätzen. Egon von Wulkow konnte keinen Gast in sein Schloss laden, den er so gering achtete wie den Schwager

. Lieber verzichtete er selbst auf die Erfüllung eines so großen Wunsches, wie der war, Else persönlich kennen zu lernen. Es war inzwischen Sommer geworden. Am 1. Juli begann sür den MajoratSherrn die alljährliche Reise zeit. In diesem Jahre gedachte der Baron fiir einige Wochen »ach der Schweiz zu gehen, wollte aber nur feinen Secretär als Begleiter mitnehmen. Luitpold sollte ja zum erstenmal als stellvertretender MajoratS- herr fungieren. Der junge Mann freute sich des Vertrauens, das der Onkel

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Pagina 2 di 6
Data: 28.11.1928
Descrizione fisica: 6
waren — es krachte da und dort. Schlimme Gerüchte kursierten in der Finanz welt der Stadt. Die einzige glückliche Spekulation in der letzten Zeit war das Geschäft, das er durch Wartenbergs Vermittlung abgeschlossen hatte. Das Faible, das der alte Herr für den Baron schon beim ersten Beisammensein hegte, hatte sich deshalb noch vergrößert. „Wie geht es eigentlich Ihrem Freunde, dem Dr. War tenberg?" fragte er, als sie-am Vorabend der Abreise des jungen Paares beisammensatzen. Myrianne, die soeben ein Chopinsches

Notturno spielte, hielt plötzlich inne im Spiel und blätterte in ihrem Notenalbum. „Ich habe schon längere Zeit keine Nachrichten mehr von ihm!" erwiderte der Graf. „Ich glaube, er befindet sich momentan in Norwegen." „Für seine Firma?" Hoheneck sah den alten Herrn überrascht an. „O — Sie wissen das noch nicht? Baron Wartenberg ist nicht mehr bei jener Firma. Er hat schon Ende Mai seine Demission als Direktor eingereicht und befindet sich seit seinem Austritt auf Reisen." „Das ist mir das Neueste

, wo ihre Mp ^ lesend saß und legte einen von ihr geschriebenen, nocy-" rm verschlossenen Brief vor die alte Dame. , ^ Erstaunt schob Frau Hasenfratz ihr Buch auf ote ^ und ergriff das Schreiben. .. „Das ist ja von dir geschrieben! An -? Kind! wirklich recht?" , gjul §eöe M Ja, Mama," erwiderte Myrianne leise, ist von mir an Baron Wartenberg." ^ ^ In wenig Sekunden batte Frau Hasenfratz sen^ Brief überflogen. Blaß vor Aufregung ließ u ^ Schreiben in den Schoß sinken und starrte lyre * , fassungslos an. (Fortsetzung

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Pagina 2 di 2
Data: 18.01.1919
Descrizione fisica: 2
zu bedrängen. Bier Kommistäre, darunter der Baron Schack-Rathlow und Graf Thott, machten sich ans den Weg nmh Kronborg, um dort unter allen Umstanden die Sache ins reine zu bringen. * 0 Karoline Mathilde empfing sie mit dem Beivutztsein. chren von Juliane abgesandten Henkern gegenüverzu- V/m Seit man sie hier eingeltefert, sie von ihren Damen getrennt, jede Zusammenkunft mit ihrem Gemahl, jedes Wiedersehen mtt ihren Kindern verweigert chatte, war sie sich klar darüber, daß weder Bitten noch Vorstellungen

Struensee und mich damit zu Falle brirrgen." ' „Bekennen Eure Majestät getrost die volle Wahrheit! So werden «?ie dem Grafen wenigstens den tödlichen Berleumdungsprozetz ersparen." „Und wenn ich zuaebe was Struensee — auf der Folter oder Gott mag wissen, aus welch falscher Berechnung, ausgesagt hat -- wenn ich es zuaebe, darf der Unglttckliche alsdann auf dre Gnade feines Komgs rechnelk^" Baron Schack neigte zustimmend den Kopf: die Mienen £ ?brlgen, von der Königin angstvoll gemustert, drück ten

respektvolle Zuversicht aus. ^..Won lag das Dokument zur Unterschrift auf dem TisK bereit . . . ermunternd drückte ihr Schack die Feder in die Hand. Zögernd begarm die Königin ihren Namen darunter , etzen. Noch hatte sie nur „Karol . . ." geschrieben, i ie das von Ungeduld fieberrtde Auge des ^staatsr.ttes m ich gerichtet fühlte. Mit neu erwachtem Argwohn blic! ie zu ihm auf und entdeckte in dem verknisfeuen Bür kratengesicht den lauernden Triumph . . . Doch ließ Baron Schack sie nicht erst zur Besinmü

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 6
Data: 26.04.1895
Descrizione fisica: 6
. Feuilleton. Die A<ame in S«H!vcn-z. Roman von Marie Widdern. (30. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Weiter, Durchlaucht, weiter!' „Weiter? Was soll ich Ihnen denn noch weiterer zählen, Baron?' fragte der Prinz, setzte dann aber doch seinen Worten von vorhin hinzu: „Als Ihre Ge mahlin in die Säle der Fürstin - Mutter zurückkehrte, hatten Sie bereits das Schloss verlassen. Ein Lakai überreichte der armen Neuvermählten ein winziges Päckch-n. Wie sie dasselbe össnete, fand sie Ihren Trauring darin, Egon

von Wulkow. Wie vom Blitz getroffen, so brach die Unglückliche zusammen. Noch dm Branllranz in den Locken, trug man sie in ihre Gemächer. Dort log sie mondelang in wilden Fie- berphantasicen. Als sie endlich aber dem Bewusstsein und dem Leben wiedergegeben wurde, waren ihre ersten Worte eine Frage nach Ihnen.' „Gott, Gott!' stöhnte der Baron. Der Prinz aber holte von neuem Athem und fuhr dann soit: „Meine greise Großmutter hatte es aus sich genommen, ihr armes Hossräulein von der Schmach zu unterrichten

, die ihr widerfahren. Ohne ein Wort zu entgegnen, hörte Melitta ihr zu. Und ohne ein Wort zu sprechen, verharrte sie nun wochenlang. Wir fürchteten alle für ihren Beistand. Dann richtete sie sich eines Tages plötzlich vor der Fürstin-Mutter auf und sagte mit eisiger Ruhe: „„Ich werde die Schei dungsklage gegen Wulkow einreichen, Durchlaucht, und das Mrstenthum verlassen. An Prinz Wladimir aber ist es, meinem — dem Baron wollte ich sagen — aus Ehrenwort zu versichern, dass — dass er in kei nem Verhältnis

zu mir lebt. Durchlaucht, der Prinz hat mir gesagt, dass alle Welt mich sür seine — seine Maitresse gehalten hat. Es ist aber ohne jede Frage, dass dem Baron dieses schändliche, lügenhafte Gerücht erst nach unserer Trauung zu Ohren gekommen, in folgedessen seine Flucht erfolgte.'' „Natürlich wiederholte mir meine Großiiutter solche Rede. Und da ich, wie schon gesagt, selbst fürchtete, die Beranlaffung Ihrer Flucht zu fein, versprach ich auch in die Hand der edlen Greisin, dass ich alles thun

würde, was in meinen Kräften stände, um Sie über den wahren Thatbestand aufzuklären.' Der Prinz unterbrach sich nochmals, leise mit der Achsel zuckend, und hauchte dann: „Aber Sie wissen ja, Baron, dass Sie eS mir unmöglich machten, den Wunsch Ihrer unglücklichen Gemahlin zu er füllen.' „Ich weiß, ich weiß', erwiderte Wulkow. „Gut denn', sagte der Prinz. „Ichverlor so schließ lich auch die Geduld, besonders da meine Großmutter bald nicht mehr da war, um mich immer wieder an- znspornen, erneuert meine Bersuche

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Pagina 4 di 8
Data: 25.11.1928
Descrizione fisica: 8
durch die schlanke Gestalt, ihr Antlitz wurde erst weiß wie Schnee, dann trieb das Blut stürmische Wogen in ihre Wangen und im ersten, freu digen Schreck dieses unverhofften Wiedersehens strahlten die sanften Augen in tiefer, hingebender Liebe auf. „Meine Ahnung!" dachte Myrianne ruhig und bewun derte die Freundin, die sich nach dieser kurzen, unbewach ten Sekunde sofort wieder in der Gewalt hatte und mit einem Ausruf unbefangener Ueberraschung den beiden Herren die Hand bot. „Graf Hoheneck, Baron Wartenberg

- welch' unver hoffte Freude, Sie hier zu sehen! Auf Sie, Herr Baron, war ich so halb und halb vorbereitet. Ich wußte durch Herrn Hasenfratz, daß Sie dieser Tage in Geschäften hier her kommen würden, aber Sie, Herr Graf? Wieso kom men Sie hierher?" Er heftete seine klugen, ausdrucksvollen Augen fest auf sie. „Weißt du das nicht - wieso?" schien sein Blick zu fragen. Doch laut sagte er: „Ich beabsichtige, einige Wochen in Lugano zuzubringen. Da mein Freund in Geschäften nach Mailand reist, schloß

, geschäftlichen ^ W und T wegen." , Eft« »I „Diese Angelegenheit ist nur das Dekorum me>»" ' »i,“£2 Wesenheit hier. Verstehen Sie noch immer nickt, ooa ur wollen Sie nicht verstehen?" „...'„ui* & en woi „Herr Baron — Sie sprechen ratsächlich in Ratsein. mtn ü i er iß Ihre Unbefangenheit machte ihn nun doch v°K., 3 weiy sie die denkwürdige Auseinandersetzung in Kairo vn«i«ian 8!l ts ö vergessen haben? Und ließ dies nicht darauf , ^denkj daß ihre Gedanken selten, vielleicht nie

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