, uud Ost-Numelieu. Das, was der Mini ster des Aenßern, Baron Haymerle, dem Ausschüsse über alle diese Fragen eröffnete, wurde allseits mit Beifall aufgenommen uud befriedigte selbst die Oppo sition in hohem Grade. Ueber die Eisenbahnfrage gab Baron Haymerle ein ausführliches Exposä. Er verlas hiebe, einige bereits veröffentlichte (Siehe unsern hentigeu Wiener Brief A. d. Red.) Depe schen und sagte, daß der serbische Minister-Präsident bereits im November v. Js. die Erklärung abgab
, daß, wenn der Berliner Vertrag und die Jnli-Kon- veutiou miteinander in Betracht gezogen werden, die Berechtigung der österreichisch-ungarischen Ausfassung in der That nicht geleugnet werden könne. Dieser Erklärung zufolge wies Baron Haymerle unseren Belgrader Vertreter au, sich sofort nach Nifch zn begeben und sich vou dort nicht zu rühren, bis nicht die auf dem Tapet stehende,, Fragen eiue Lösung erführen; denn die gegenwärtige Lage sei eine solche, daß Oesterreich-Ungarn dieselbe ohne eine fühlbare Schädigung
seiner-Interessen nicht weiter dulden könne, sondern entschlossen sein muß, seine vertrags mäßig gesicherten Rechte ihrem ganze,. Umfange nach znr Geltung zu bringe,,. Die serbische Regierung wnrde gleichzeitig ersucht, sofort „ach Neujahr einen mit Vollmacht bekleideten Vertreter nach Wien zn senden, um mit diesem die schwebenden Fragen ins Reine bringe,, zn lvnnen. -Ans von Baron Hay merle verlegenen Depeschen geht denn auch hervor, daß die serbische Regierung sich dem letzttren Er suchen unseres auswärtigen
Amtes akkommodirte, so daß eiu serbischer Bevollmächtigter behufs Einleitung der Verhandlungen schon in der nächsten Zeit nach Wien kommen wird. Zur haudels-politischen Frage theilte, über Ersuchen des Baron Haymerle, der Sektionschef Baron vschwegel dem Ausschüsse mit, daß unsere Regiern,,g entgegen den von mancher Seite verfochtenen Anschauungen den Abschluß eines Meistbegünstiguiigs - Vertrages mit Scrbieu uicht wünscht, da sie der Ansicht ist, daß ein auf Meist begünstigung beruhender Vertrag
für uns nachtheiliger wäre, als jeuer Standpunkt, welchen wir in, Sinne des Berliner Vertrages einnehmen und welcher uns hinlängliche Garantien dafür bietet, daß das bisher bestandene Verhältniß sich zumindest nicht verschlim mern könne, während nns dasselbe andererseits, ins besondere aber mit Bezug auf den Gränzverkehr, namhafte Begünstigungen gewährt. Die Frage der Zolleinheit Oesterreich-Ungarns mit Serbien wurde als den Interessen keines der beiden Staaten ent sprechend ganz fallen gelassen. Baron Schwegel