, es müßte sonderbar zugehen, wenn es dir dann nicht gelingen sollte, dir die Rente zurück zu — erobern! Du verstehst jetzt, was ich meine?' Hilda seufzte schwer und sagte, die Augen zu Boden senkend: „Ich verstehe dich jetzt leider nur zu wohl.* Und wie vernichtet zusammenbrechend unter dem Druck ihrer moralischen Verkom menheit barg sie ihr Gesicht in den Händen, um die Schamröthe zu verdecken, welche ein Rest edlerer Gefühle ihr in das Gesicht trieb. 5. Kapitel. »Melden Sie dem Herrn Baron, ich bäte
lhn um eine Unterredung unter vier Augen.' Selbstbewußt, sast stolz wurde dieser Auf trag ertheilt. Der Diener verbeugte sich fast bis zu Boden und ließ Herrn Hugo Weichert in den Salon emtreten. Dieser hatte reichlich Zeit, die zierliche, elegante, sehr kostbar erscheinende und doch an sich werthlose Saloneinrichtung zu prüfen, denn der Herr Baron hielt es für angemessen, den Plebejer ein wenig warten zu lassen. Ein ironisches Lächeln, wie es Hugo mit unter eigen war, zeigte
sich auf seinen Lippen; dennoch verrieth er keinerlei Ungeduld. Es wäre dem Baron von Wartenegg nicht ge lungen, ihn aufzubringen uud hätte er ihn stundenlang warten lassen. Was hätte er dem Vater einer solchen Tochter, wie feine vergöt terte, angebetete Ada war, nicht alles ver ziehen l Jetzt hörte er das ihm bekannte Räuspern und in der nächsten Minute verbeugte er sich mit etwas klopfendem Herzen vor dem Vater seiner Braut. Eine bezeichnende Handbewegung des Barons lud ihn zum Sitzen ein und der letztere nahm
gleichgiltig sehr gelassen in einem Fauteuil Platz, indem er mit einem elwas hochmüthigen Anklang im Tone fragte: „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches, Herr Weichert?' „Eine sür Sie und mich sehr wichtige Angelegenheit, Herr Baron, die vorläufig noch der Entscheidung harrt, welch' letztere nur von Ihnen abhängt.' Der Baron war durch Ada schon voll ständig unterrichtet, und obwohl widerstrebend, hatte er sich doch für diesen Plan, seine Tochter dem bürgerlichen Millionär zu geben, gewinnen lassen
. Dennoch hielt er es für angemessen, den Unwissenden zu spielen und noch ein wenig den unnahbaren, eisigen Aristokraten! herauszukehren. Er sah Weichert zum Schein sehr verwundert an. „Eine Angelegenheit, die der Entscheidung durch mich harrt? Ich bin nicht gewandt im Räthselrathen. Herr Weichert. ich muß sie schon bitten, diese Angelegenheit, welche Sie meinen, etwas näher zu bezeichnen.' „Herr Baron, es ist das Glück meines Lebens, über welches Sie entscheiden sollen,' begann Hugo aufs Neue