. Voll des Glaubens, daß ihm wenigstens in der Nie derlage der Josef Baron Dipauli'schen Kellereien in der Pro menadestraße Nr. 4 etwas ganz Ausgesuchtes, ein echter un verfälschter Kalterer-See werde kredenzt werden, machte sich Schreiber dieses eines.. Tages auf, dorthin seine Schritte zu wenden, und fand ein reiches Lager von den verschiedensten Sorten Roth- und Weißweinen, die zwar feinem Geschmacke einigermaßen entsprachen, in ihm aber doch den Verdacht auf kommen ließen, daß sie nicht durchaus
tirolischer Herkunst seien. Da wäre er aber bei Aeußerung dieses seines Verdach tes bei dem Geschäftsleiter schön angekmnmen, der ihm so fort eine Preisliste in die Hand drückte, in welcher folgende schwarz auf weiß gedruckte Empfehlung der Josef Baron Di- vcuM'schen Weine zu lesen ist: Sämmtliche Sorten sind Eigen- baüweine, stammend aus dem in bevorzugtesten Lagen gelege nen Familienbesitze in Kältern, am Kalterersee und Tramin die strengste Originalität derselben durch die stän- NebenvackMng
war, daß gerade die Josef Baron Dipauli'sche Kellerei iin verflossenen Winter eine große Menge italienischer Weine bezogen hatte. Er muß somit dahingestellt sein lassen, ob aus solche Anpreisungen, die es absolut mit der Wahrheit nicht sehr genau nehmen können, die Bestimmungen des unlauteren Wettbelverbes nicht Anwendung zu finden haben, weil es da bei auf eine Täuschung des Publikums abgesehen sein dürste. Da der Konsum der Tiroler Weine in München in den letzten Jahren bedeutend zugenommen hat, liegt
es offenbar im Jnter- esse des Absatzes dieses unseres hauptsächlichsten Produktes mit der strengsten Solidität vorzugehen und alles hintanzu halten, was der Ausfuhr der Tiroler Weine nach München und ihrer weiteren Verbreitung in immer größerem Maßstabe scha- ' den könnte. Wenn die in der Niederlage der Josef Baron ^ Dipauli'fchen Kellerei erhältlichen Weine wirklich echt und nicht mit italienischen Weinen Verschnitten sind, was fast sicher der Fall ist, braucht es keiner solchen marktschreierischen