ihre Stimme. Und sie zwingt es endlich. Zn stiller Zweisamkeit wandern sie Arm in Arm dem Märktlein zu, der Doktorvilla entgegen. V. Der Orient-Expreß federt in leichten Stößen seinem Ziel entgegen. Auf den Samtpolstern ihres Abteils sitzen der Baron, die Baronin-Mutter und Siki, die in Erman gelung eines ihr zusagenden Engagements wieder einmal flügge wurde. und stürzte in einen Acker. Die Frau des Rechtsanwalts erlitt einen Schädelbasisbruch und eine Lungenquetschung, die ihren sofortigen Tod zur Folge
, Tischlermeister, und Franz Spöck moser, Hilfsarbeiter in Pürgg. Sterbebilder ^«""1" Tyr 0 lia, Innsbruck, Andreas - Hofer - Straße Nr. 4 „Endlich wieder einmal!" seufzt sie gelangweilt, gähnt, muffelt sich trotz ihres gefütterten Trenchcoats wie eine frierende Häsin in der Ecke zusammen. „Von rührender Anhänglichkeit, dieser Kanari", denkt der Baron, eilt gleicherzeit herbei, ihr die Schlummerkissen zu richten. ,.So, so, nur recht bequem, nur fest zusammenhuscheln!" Auch die Baronin-Mutter fröstelt
. Herbstnebel legen sich an die Coupescheiben und hindern die Aussicht. „Gefällig?" hält ihr der Sohn das goldene Zigaretten- Etui hin. „Danke!" langt sie gierig zu. Wählt eine Antinikotin. Entschuldigt sich dabei. „Mein Quantum heute schon vernebelt, nur der Wärme wegen ... Und die Frau Gemahlin, immer noch nicht aus geschlafen?" Dazu bläst sie den Rauch der Zigarette in kunstvollen Kringeln nach der Decke. Und immer noch schlecht gelaunt von gestern?" Es bleibt Baron Finke nicht Zeit zu antworten
, denn Siki fällt ein mit ihrer gellenden Stimme: „Wir triebens auch fast zu toll. Und doch wars fein, superfein, in der Bar ,Zum Gondoliere'. Die Spässe der Herren, das unerwar tete Zusammentreffen mit Freund Wells, das Knallen der Sektpsropfen und die Sphärenklänge der Jazzband ..." „Und die echten Niggersongs bitte nicht zu vergessen", witzelt der Baron. „Und erst die so ganz auf Sexappeal abgestimmten Tänze!" Auch die Baronin-Mutter kommt in Stimmung. „Und deine Bombenerfolge als Chansonette", zollt
, „wir werden sie schon kapern." Und zum Baron ge wendet gesteht sie unumwunden: „Hübsch ist sie, deine Frau, im schiken Reisekleid geradezu ein Gedicht! Das andere ist deine Sache! ..." Er hebt die Schultern, läßt das Einglas sinken. „Tutti a suo tempo, sagt der Italiener." Damit entzieht er sich dem heiklen Thema und steuert pfeilgerade aus den Speisewagen zu. Ein Weilchen nur verharrt er am Schlaf- gemach seiner Gemahlin. Schon greifen die fleischigen Fin ger die Messingklinke, lassen es aber wieder bleiben