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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 06.03.1903
Descrizione fisica: 8
Nr. 5^! Vater unci Lokn. Originalroman von Freifrau Luile von feAttskck (Nachdruck Verbotes.) 14 ^ortievnng. Die sie vorausgesetzt hatte, wurden die Ein» Ladungen angenommen. Man kam aus Neugier, tuscheue, unterhielt sich, und beglückwünschte Frau von Tolsting zu der Genesung des zungen Barons. Baron Tolsting langte vor dem GesellschastSsaal an. Stürmisch wogte es in seinem Innern. Was wollte er thun? Durfte er in dieser Auf regung fremdm Menschen gegenübertreten? Semen Angehörigen

ob ihrer Taktlosigkeit Vorwürfe machen? Was hatte es ihm genützt? Besser, er beruhigte sich erst. Einige Schritte zurücktretend, hörte er Jemand rasch die Treppe herauf kommen. Er erkannte Lotte. «Machen Sie in der Galerie Licht!' sprach er kurz, «ich will mich für einige H«t dorthin begeben.'' Lotte erwiderte mit einem t Hm Knix. .Wollen der gnadige Her Ächt lieber in die Bibliothek treten? Dort ist bell...' ^leuchtet.' Die alte Frau meinte es gut, erstaunte aber sehr, als Baron Tolsting ganz entgegen

seiner sonst so güttaen Art. scharf sagte: .Nein, nach der Galerie wünsche ich zu gehen.' Schweigend folgte Lotte dem Voranschreitenden, scheue Blicke in die Ecken werfend, als mußten dort schattenhaste Gestalten hervortreten. Wie konnte der Baron nur in später Abendstunde die Ahnengalerie betreten wollen? Sie fürchtete sich sogar am Tage vor den großen Bildern, die den Be sucher anschauten als lebten sie. Die Thüre war erreicht. Als der Baron die Hand auf den Drücker legte, bemerkte er, daß sie offen war. Sonderbar

! Wer mochte hier gewesen sein? Lotte entzündete ein Streichholz und leuchtete dem Baron in das Gemach. In der Mitte des Raumes, aus einer langen Tafel standen zwei große, zehnarmige Leuchter aus schwerem Silber. Lotte mußte allen ihren Muth zu sammennehmen, um auf einem derselben die Kerzen auzuzündm. Flackernd zuckten die Flammen hin und her. unklar die Gegenstände in der Tiefe des Zimmers beleuchtend, die in dem fahlen Licht em gespenstisches Aussehen annahmen. Lotte schüttelte

sich, auf die Wände wagte sie gar nicht zu blicken. Aenastlich fragte sie den Baron, der sich meinem großen Ledersessel niedergelassen hatte, ob er noch Etwas wünsche. Ein kurzes «Nein' schallte ihr entgegen. Eilig entfernte sie sich, froh aus dem unheim lichen Raum fortzukommen. Aus dem Innern des Gesellschaftssaales tönte ihr lautes Lachen entgegen, es schien, als wolle Jemand heraustreten, werde aber zurück gehalten, denn der Lichtschein im Spalt der geöffneten Thüre schwankte hin und her. Lotte hörte

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Dolomiten
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Pagina 4 di 6
Data: 23.06.1941
Descrizione fisica: 6
wissen wollen — und zu viel wissen. Egon hat zu viel gewußt! — Zu deutlich wies er durch seine Beobachtungen und Aus sagen hinüber ins Herrenhaus, wo wir den Täter finden sollten. Dieser Übereifer, dieses Zuviel hat meinen Verdacht erregt. Die Tatsachen beweisen die Richtigkeit meiner Schlüsse. >■ Nicht Fra» von Lehrten war es, die das Gespräch in der Bibliothek zwischen Baron Hagen und Baron Eugen belauscht hatte — wie Egon Sie, Herr Ingenieur, durch den zufällig erteilten Auftrag von Frati

von Lehrten glauben gemacht hat, sondern Egon selbst. Er wollte das Waffenzimmer gerade verlassen, die Angel kreischte, er hörte Ihre Schritte, Baron Eugen, und tat das Klügste, was er tun konnte; er sprang zurück und ''(ft« sich hinter den großen Sessel beim Bister nieder.' > m.'.ndte sich zu Baron Eugen: licht wahr. Sie haben das Zimmer gar ui , betreten, Herr Baron, sondern sich mit einem Blick von der Türe aus begnügt?' „Das stimmt', bestätigte Eugen, „als ich die Türe geöffnet hatte, das Kreischen

Ihre Obsekiivität zu beeinflussen. Die ganze Reihe der Fehl kombinationen und Ihre falschen Folgerun gen find auf diesen rein zufällig erteilten Auftrag zurückzuführen und dadurch erklär lich. Als Egon durch das Abhören des Gesprä ches zwischen den Brüdern erfahren hatte, daß Baron Hagen das Gut an Baron Engen abtreten wollte, uw in die Welt zn gehen, mußte er den Entschluß fassen, .Hagen zu beseitigen. Er muhte fallen, erst der Akt beim Notar Dieize gefertigt morden war — ehe er Krannitz für immer verließ

. Ein Baron Rinkh. and) irgendwo drangen in der Welt, stand Egons Erbnnsprüchen auf Krannitz im Wege.' Absolut verständnislos sahen wir uns ge genseitig an. Baron Engen war derartig überrascht, daß sein Gesichtsausdruck beinahe komisch wirkte, er wallte sprechen — da gab ihm Dr.. Klodt durch eine Handbewcgung zu verstehen, daß er nicht unterbrochen werden wollte. „Sie werden bald vollkommen klar sehen, Baron', meinte er leicht lächelnd und wand te sich an mich: „Warum, glauben Sie, Herr Ingenieur, bat Eaa

» Gruß nickits von Haaens Zwi stigkeiten mit Setten und den falschen Wech seln erzählt?' Ich wußte nichts zu erwidern. Er beantwortete selbst die Frage: „Weil der Bcrdacht auf Baron Eugen ge fallen war. Baron Eugen sollte aber das zweite Opfer fein — wäre es auch fast ge worden. Der Verdacht dieses zweiten Bruder mordes aber sollte auf Baron Klaus fallen.' Die Wirkung dieser Worte war fast eine dramatische. Klaus war aus seinem Sessel aufgesprungen und versuchte unter Anzeichen höchster Erregung

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Alpenzeitung
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Pagina 7 di 18
Data: 23.08.1931
Descrizione fisica: 18
Der „schwarze Nitter' Skizze von Oleg Berting Stirn gegen die Fensterscheibe seines Slb- ,,-lg gelehnt. blickte Baron Bodo Hövden U «ermutig in die dunkle Regennacht hinaus. N kà f^n Studium beendigt und kehrte auf ^in Gut Seedorf in Estland zurück. So sehr -, auch die Scholle feiner Vater liebt« — der medanke an das Leben in der herbstlichen Ein. das ihm setzt bevorstand, stimmt? ihn zack traurig. Um so mehr, als es mit der groß, Aiaiqen. ländlichen Geselligkeit und dem frohen Linàetriebe

von früher vorbei war. Vielleicht s ir immer. Die eftländifche Regierung hatte die deutschen Gutsbesitzer nah und fern von ihren Gütern vertrieben und das Vätererbe un ter andersstaminige Bauern verteilt. Nur er und noch einige wenige Deutsche dursten einen kleinen Teil ihres Besitztums behalten, da si« sich «m Freiheitskriege gegen die Bolschewiken ausgezeichnet hatten. Der Unterschied von heute und gestern lastete schiver auf Baron Bodo. Das Geleise machte eine scharfe Biegung, und der Zug verließ

den Wald. Regentrübe Lich- ter tauchten in der Ferne auf. Der Baron fuhr pH aus leinen Gedanken empor und empfand ein leichtes Unbehagen. Cr war am Ziel. Cs wurde bell, und die Röder standen still. Ein Diener erwartete ihn und nahm das Ge päck Noch einen letzten Blick warf der Baron auf die ungleichmäßig erleuchtete Fensterreih« des Zuges. Dann tauchte er im Dunkel seiner altmodischen Kalesche unter. Nur langsam ging es weiter auf den durchweichten Wegen, in der stlirmstcpeitschten Finsternis

. Ein ekelhaftes Frieren kroch klebrig durch den Körper des Reisenden. Ab und zu versank er in einen unruhigen Halbschlummer. Dann sah er gräßliche Spukgestalten in tollem Rei gen an sich vorüber ziehen. Einige hielten, nahe und groß, vor ihm still und schnitten scheußliche Fratzen. „Ich muß wohl Fieber ha ben.' dacht« der Baron und fühlte seinen Puls, der hart und schnell daher sagt«. Wieder versank der Einsame in sein halbwaches Träu men. Endlich hielt der Wagen nach Durchquerung dez düsteren Parkes

?» rauschende Reqenfluten weinten. Ein Gefühl unendlicher Verlassenheit über kam den Baron. „Warum brennt kein Licht?' frante er den Diener. »Die Elektrizität ha» versagt und kann vor worgen nicht in Ordnung gebracht werden Mit »erzen aber müssen w>r sparen. Es sind we- da. und die Nacht ist lang.' Noch einsamer fühlte sich der Baron im gro ßen Svsiselaal. den zwölf Kerzen in altertüm- silbernen Tischleuckitern nur ungenügend klirrendem Licht erhellten. In der feuchten ànime des alten, noch nicht geheizten

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 06.11.1896
Descrizione fisica: 4
ihm mit einer gewissen wohlwollenden Freimüthigkeit die Hand. „Sie müssen mir schon verzeihen, lieber Siegfried, daß ich Sie vorhin so sans lnyon empfangen habe; wie hätte ich auch denken können, daß an Stelle dcö angekünrig ten BaugeschäflSdirektors Gebhard mein einstiger,' — der Baron hielt etwas zögernd inne — „Ihr einstiger Jäger- bursche zu Ihnen kommen würde,' vollendete der Direktor mit leicht ironischem Lächeln. „Nun ja, es überraschte mich, daS ist wohl natürlich, obgleich man an seltsame Spiele des Zufalls

gewöhnt fein sollte, wenn man, wie ich heute, seinen 5K. Geburtstag feiert. Doch haben Sie die Güte, jetzt in mein Zimmer zukommen, wir wollen über unsere Geschäfte sprechen.' Artig bot der Baron seinem Gaste einen Sitz an nnd ersuchte den Direktor, sich ans dem Zigarrenkästchen zu be dienen, IvelcheS auf dem Tische stand. „Ich beziehe meine Zigarren stets direkt,' sagte Rolheim, welcher da« Fenerzeng zur Hand nahm, „Sie dürfe» also überzeugt sein, daß diese Manila unverfälscht sind.' Gemüthlich ließ

sich der Baron Rolheim dann feinem Gaste gegenüber nieder und war schr verwundert, als dieser erklärte, kein Raucher zu sein. „O, das ist schade, diese Zigarren sind ein wahrer Genuß,' sagte der Baron bedauernd. „Es kommt nur darauf an, was wir für Genuß hallen, Herr öaron,' cntgcgnelc Siegfried, während er ein Notizbuch und eine schr umsängllche Brieftasche ans den Tisch legte. „Hm, das ist wahr,' bemerkte der Hausherr überrascht, „aber Sie mahnen mich, daß wir zu unseren Geschäften über gehen müssen; bitte

, sprechen Sie.' Der Direktor schlug sein Notizbuch aus, und sein Auge ruhte mit ernsten Sinn auf den dicht beschriebenen Blättern. „Herr Baron,' begann er, „gestatten Sie, daß ich Ihnen zunächst eine Anweisung auf die von Ihnen gewünschte Vor ausbezahlung im Betrage von siebentausend Gulden übergebe. Unser Kassierer wird, sobald es Ihnen gefällig ist, die Ehre haben, Ihnen die genannte Summe auszuzahlen.' Damit nahm Siegfried ein Blatt aus dem Notizbuch und reichte eö dem Baron. Mit höchster

Verwunderung hatte dieser zugehört. „Das muß ein Jrrtbnm sein, Herr Direktor,' sprach er, „ich habe keinerlei Vorauszahlungen gewünscht.' Nicht die leiseste Ver änderung zeigte sich in dcm Gesichte deS Direktors. „Ich bitte hier ist Ihr daraus bezüglicher Brief,' sagte er höflich, nnd legte vor den Baron ein osseneS Schreiben hin. „Der Brief trägt daS Datnm' — Siegfried unterbrach sich und horchte auf; eö war ihm, als wäre im Nebenzimmer eine Thür vor sichtig geöffnet und wieder geschlossen worden

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Lienzer Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 22.03.1941
Descrizione fisica: 8
war sie bereit, den Baron zu empfangen. Sie würde ihm nicht ausweichen. Und Gaten kam. Sie empfing ihn in jener Laube, in der sie die Unterhaltung der beiden Männer be lauscht hatte. Der Baron aber kam selber nicht mit der alten Sicherheit. Jenes Ge spräch mit den Söhnen hatte ihn tiefer berührt, als er zunächst vermeinte, und nun war ihm durch Irmas Krankheit ein voller Tag zum Nachdenken geworden. Da klang denn feine Begrüßung nicht bis ins Letzte ungezwungen: „Teuerste Irma, Sie sind leidend

? Ich bin ernstlich besorgt.' Ihr geschärftes Ohr empfand seine Worte als geschraubt. „Ich danke, Baron, ich habe überwunden. — Sie hatten die Freundlichkeit, mir Blumen zu schicken, sie schmücken unsern Eßtisch', sagte sie in kühler Freundlichkeit. Er verwunderte sich: „Sie scheinen noch ein wenig matt, Irma, soll ich ein andermal wiederkommen?' „Nein, Baron Gaten. Was gesagt werden muß, kann auch gleich gesagt werden.' Er stutzte. Der Ton klang kalt. Aber doch erteilte sie ihm die Erlaubnis zur Werbung

doch recht haben? War sie wirklich so herrsch süchtig und wollte ihn in dieser Stunde erst einmal demütigen? Das Blut schoß ihm in den Kopf. Sie aber hielt es für Beschämung und sagte ruhig: „Verzeihen Sie, wenn ich vor greife! Sie wollen mich um meine Hand bitten, Gaten, nicht wahr? Weil Sie Geld brauchen? Warum heiraten Ihre Söhne nicht?' — Sehen Sie, Baron, ich war Ihnen ehrlich zugetan. Aber heiraten? Ich verstehe, daß Sie eine Vernunftehe schließen wollen, für die die Jungen noch zu heißblütig

, kerzengerade vor ihr. Was wollte die Frau? Was bedeutete das alles? Hatte er sich so gründlich in ihr getäuscht? „Gnädige Frau', begann er. Sie unterbrach ihn sogleich: „Kein über eilter Dank, lieber Baron! Uberlegen Sie es sich! Mein Anwalt wird Ihnen näher treten. Verzeihen Sie, wenn ich Sie jetzt ver abschieden muß, ich fühle mich doch noch ein wenig angegriffen.' Sie reichte ihm die Hand. Gaten übersah sie! Er machte eine steife, knappe Verbeugung. Dann kehrte er sich hart um und ging wortlos hinaus

? Was macht denn die Ruth schon wieder dort?' Lise fühlte, wie sie errötete. Rasch nahm sie den Brief: „Ruth wollte ein paar Tage ausspannen, — sie war nämlich krank. Dann geht sie gern dorthin, wo sie schon bekannt ist.' „So, so', sagte Zuppke und sah mißtrauisch in ihr glühendes Gesicht. Da sprang Mißtrauen auch in Frau Amalies Herz: „Die Ruth hat doch nicht was mit deinem Baron?' platzte sie heraus. „Deinem Baron? Deinem Baron??' Zuppkes Faust fiel dröhnend auf den Tisch. „Was redest

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 22.11.1932
Descrizione fisica: 8
durch außerordentliche Maßnahmen: durch die Ent sendung von zwei Strasexpeditionen, die von Jrkutsk und von Chardin aus sich längs der Bahn näherten und schließlich in Tschita, dem Mittelpunkt der revolutionären Bewegung, zu sammentrafen. Die beiden Expeditionen standen unter dem Befehl der Generäle Rennenkampf und Baron Meller-Sakomelski. Diesen furchtbaren Episoden aus den Tagen der russischen Revolution von 1Sl>5 ist eine so eben vom Moskauer Zentralarch'v herausge gebene Dokumentensammlung gewidmet

die schändlichsten Grausamkeiten verzeichnet! Baron Meller-Sakomelskl begünstigte die Ausschreitun gen seiner Expedition, indem er bei jeder Ge legenheit darauf himries er werde seine Offi ziere „nur wegen Nachsicht und Milde, nicht aber wegen harter Strafen zur Verantwortung ziehen.' ^''Seinen Chef charakterisiert Ewetzki selbst fol gendermaßen: „Wird ein Name genannt, dann erwähnt der Baron sofort die schlechten Eigen schaften seines Trägers oder macht ihn lächer lich. Wenn man d?n Baron hört, muß man an Gogol

denken, nach dem der Russe entweder , ein Dummkopf oder ein Schuft ist. General Rennenkampf, so pflegte Meller-Sakomelski zu sagen, weiß immer, wo etwas zu finden ist: er findet auch gleich den Weg zur Staatskasse.' » Eine Seite im Tagebuch Ewetzkis notiert: „Bei Tisch wurde die Frage aufgeworfen, was mit den Verhafteten geschehen solle. Der Baron entscheidet: „Was soll mit ihnen geschehen, zum Teufel noch einmal, liefert sie den Gendarmen ausi' Ein Telegraphist der Expedition meldet dem General

, einer der Verhafteten habe sich geweigert, eine Depesche an den Zaren zu be fördern. Der Baron antwortete in aller Ruhe, sein Weinglas zum Munde führend: „Sonst nichts? Erschießen!' Und als der Telegraphsst noch zwei weitere Verhaftungen meldet, ant wortet Meller: „Nun, bann erstehen sie alli dreil Bei der Erschießung wurde nicht darauf ge. achtet, ob die Gewehre in Ordnung waren: manchmal versagten sie bei der scharfen Kälte. Die Exekution erfolgte bei dem schwachen Schein einer Handlaterne, so daß die Kugeln oft

hat. Mich, abwohl ich Aljuchin natürlich nicht bin!' „Weiß das Duscha?' stammelte der Baron. „Sie weiß es.' „Und billigt sie es?' „Auch das. Sie billigt es aus Mitleid mit mir, dem sie helfen will.' „In wieweit sind Sie hilfsbedürftig?' fragte Le Bac. „Insofern, Baron, als ich ein Interesse daran habe, nicht mehr zu leben. Ith möchte, daß jener Mann, Hochgesang mit Namen, der wegen versuchten Totschlags mit Gefängnis bestraft /wurde, tot sei für eine gewisse Zeit. Für jene Zeit etwa, die genügt, daß meine Frau

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 12
Data: 11.04.1903
Descrizione fisica: 12
besonders das Haus der Frau Olga Haid in seine Berechnung gezogen, hoffend, daß bei den beschränkten Mitteln des Arbeitervereins berufene Kreise ihre Mithilfe und Unterstützung nicht ver sagen werden. Präses Wechner fühlte sich in diesen seinen Erwartungen enttäuscht und mußte es darum als ein großes Glück und als eine große Förderung der Arbeiterinteressen empfunden haben, als Herr Baron Billot sozusagen auf die erste Bitte hin in die Bresche sprang und alsbald für den Katholischen Arbeiterverein

und für verwandte Vereine den prächtigen Leosaal herstellen ließ sowie denselben auch in fast luxuriöser Weise möblierte. Der Leosaal hat seitdem jahrelang katho lischen Veranstaltungen in Innsbruck als Ver sammlungslokal gedient, wobei Herr Billot, der Eigentümer des Saales, nicht bloß auf jede Miete verzichtete, sondern auch sür Licht, Be heizung u. s. w. (nicht zu reden von den Steuern) die Auslagen vielfach bestritt. Im letzten Herbst meldeten die Blätter, daß Baron Billot dem Katholischen Arbeiterverein

in Innsbruck den prächtigen Leosaal in Innsbruck in hochherziger Weise geschenkt habe. Sowohl der frühere Präses Wechner wie der jetzige Arbeiterpräses Monsignor Hillmann haben Dank und Anerkennung für die hochherzigen Wohltaten des Herrn Baron Billot in vollster Weise ausgesprochen. Umso peinlicher berührte die katholische Oeffentlichkeit die Polemik, welche — für alle Fernstehenden überraschend — bezüglich des Leo saales und seiner Stiftung sich erhoben hat, und noch schmerzlicher muß der Ton berühren

, mit welchem diese Polemik von gewisser Seite geführt wird. Man wirst dem Herrn Baron Billot vor, daß er eigentlich den Leo-Saal gar nicht g e- schenkt hat, indem 1. der Arbeiterverein auf den Leo-Saal eine Anzahlung von Kr. 6000 schon längst gemacht hat, indem 2. der Leo- Saal noch nicht von Hypotheken freigestellt ist, indem 3. die nicht geringen Uebertragungs- gebühren der Arbeiterverein bestreiten soll. Wir gestehen, daß uns die Vvrwürse gegen den Herrn Baron Billot nicht recht erklärlich und stichhaltig

zu sein scheinen. Der prächtige Leo-Saal mit seinetn schönen Meublement, mitten in der Stadt Innsbruck gelegen, dürfte denn doch dem Herrn Baron Billot etwas mehr ge kostet haben und heute noch etwas mehr wert sein wie Kr. 6000 und Baron Billot hat auch in dem Fall, daß er die Kr. 6000 des Arbeiter vereins in Abzug bringen würde, noch immer ein so großes Geschenk gemacht, daß man ihm nach unserer Meinung dafür danken und nicht ihn be schimpfen sollte. Und wenn ein Gönner einem katholischen Verein einen schönen

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Meraner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 19.01.1924
Descrizione fisica: 12
GmBeil, »m W. «WW «M Alaskenabenteuer. Bon Hans W-inter-Wien. Di« Geschichte, die ich erzählen will, ist nicht von heulte. Dem alten Pista -bacsi, der mit .sei nen ?l> Jahren -noch heute Gefallen «darain fin det, mit Monokel und- Lackschuhen in der W-ai- tzenerstraße in Budapest zu flanieren, ist sie passiert, als er noch jung war. Baron Pista Fegyvernsky von Kis-Kapus u«nd Püszök -Lad-any, war nicht nur Eigentümer zweier ausgedehnter Herrschaften dieses Na mens, sondern auch Besitzer

ein musterhaftes Löben. Jnsb-efo-nders im Sommer, den sie auf der Pußta verbrachten. Im Winter allerdings, wenn es die Repräsen tationspflichten erheischten, daß idie Fegyver- nekys ihr Palais in der Ändrafsystraße in Pest beziehen mußten, kam es schon bisweilen vor, daß Baron Pista den breiten Tugendpfad links liegen Meß und sich m ein schmales Seitengäß- chen des menschlichen Lebens verirrte. Aber immer bloß Gr kurze Zeit, und nur ganz aus nahmsweise, wie gesagt. ,/Heute wird es sin bißchen spät -weckten

,' meinte eines Abends Baron Pista zu seiner ent zückend schönen Gattin. „Der -Ferry -und der Ienö sind von ihrer Ja-gjdpartie nach Afrika heimgekehrt und werden heute im Club feier lich begrüßt.' „Laß dich nicht aufhalten,' er widerte das kleine Frauchen mit dem herzigen Stuppsnäschen. mm ein ganz wenig schmollend. Der Baron küßte, galant -wie immer, die dar gereichte, tadellos manikürte Hand und- fuhr — in die Maskenredoute, von der schon wochen lang vorher in ganz Budapest gesprochen wur de. Sern

-andere, «und >goß, um nicht einzuschlafen, einige «Kellche eiskalten Champagners hinab. Da änderte sich die Situation mit einem Schlage, als Vine Dame - ohne Begleitung, in einen mit kostbarem Peltz beisetzten Mantel gehüllt, vor ihm auftauchte. Dieser niedliche Wuchs, diese anmutsvollen Be wegungen erinnerten den Baron -a>rr seine Ge mahlin, und doch schien ihm das Maskierte Per- lsönchen tausendmal eleganter, und bezauberte ihn völlig.' Zuerst regungslos, überkam ihn, ails die Maske mit fast -abenteuerlicher

Unbe- trak sein Ohr, die yetöpst« Dame zogen den Pelzmantel hoch, und dem ebenso desperaten als wütenden Liebhaber den Rücken Vehrend, entfloh sie bilitzartHz 'seinem Gesichte. Schon graute der Morgen. Gin frischer Luftstrom von der Donau her brachte den Baron zur Ernüch terung And er kehrte Kl Fuß heim. Böim «Frühstück beichtete Baron Pista sein Abenteuer, von welchem er noch zu sehr in Auf regung stand, um es verschweigen Zu können. Einige Einzelheiten lieh er allerdings hinweg. Seine Gemahlin

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Bozner Nachrichten
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Pagina 4 di 6
Data: 05.11.1923
Descrizione fisica: 6
gesetzt - — Am Abend mußte Hans den Herrn Baron Nauen-Hochberg abholen, ehe er Piefkes nach dem Theater fuhr. Sofort erkannte er in dem Baron den Falschspie ler von damals wieder. Er war mit fabelhafter Eleganz gekleidet, auf dem Kopf den stumpfen Abendhut, über dem Smoking das weißseiden ge fütterte Abendcape. Das Gesicht war unleugbar in teressant, aber von einem Typ, vor dem man sick unbedingt hütet. Er war eine der Erscheinungen, auf die die wahrhaft gute Gesellschaft gern ver zichtete

, und die sie neidlos Piefke und Konsorten als Zierde ihres neuen Salons überließ. „Talmi' war das Signum der ganzen Er'Meinung des Ba rons Udo von Nauen-Hochberg. Hans öffnete den Wagenschlag. Der Baron beobachtete den Chauffeur gar nicht und stieg ein. Am Kurfürstendamm eilte der Baron mit seinen Blumen nach oben, um die Damen Piefke herunter- zugeleiteu. Mama Piefke, eingeknallt in apfelsinenfarbige Seide, behangen mit Brillanten wie ein Opserstier auf dem Haupt ein Gebäude von Spitzen, Federn und Perlketten

' sicher nicht gemacht. Der Baron hatte Manieren. Er küßte Lolotte auch die Hand! Vermutlich aber nur, um sich einen Moment von Lolottes Lächeln zu erholen. Emil Werke klopfte, dem Herrn Baron kräftig auf die Schulter. „Na, wat sagen Sie nun? Sieht meine Lotte nicht schmuck aus? Wat denken Sie. wat det Kleid gekostet hat? Schad^ nischt, Emil Piefke hat's ja. Und nun los, Kinder, rin in det Theater.' Lolotte lispelte vornehm zu Jean. „Sagen Sie meiner Gesellschafterin, sie möchte mir mein Cape bringen

.' Baron Udo hatte schwer Zu kämpfen, daß er all das, was da auf ihn einstürmte, mit gleichgültigem, liebenswürdigem Gesicht ertagen konnte. Cape über dem Arm, aus weißer Seide, darüber Brüsseler. Spitzen und am Hals und Saum mit lan gen, Weißen Pleureusen besetzt. Doch der Baron sah nicht das kostbare Cape, er sah nur völlig frappiert in das schöne Gesicht Astrids. Noch leuchtender als- sonst wirkten das Haar und der schöne Teint zu dem stumpfen Schwarz ihres einfachen- Kleides. Unwillkürlich neigte

sich Baron Udo tief vor Astrid und sah ihr dann flammend in die Augen. Doch vor dem Blick dieser unklaren, verschlagenen Augen erschrak Astrid und sah schnell fort. Mama Piefke hüllte ihre Tochter stolz in das Cape und sah den Baron beifallheischend an. Sie fühlte es nicht, daß Lolotte in diesem Cape, das eine Asta Nielsen hätte tragen müssen, unglaublich aus sah. Lolotte drehte sich vornehm und sagte zu Emu Piefke: „Papa, Fräulein Hermsdorf muß sich eine Autodroschke nehmen zum Theater, für die Stadt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 7 di 10
Data: 03.11.1900
Descrizione fisica: 10
in Trient wurde erklärt: „Der Fürstbischof hat das Uebereinkommen nicht empfohlen; uiinnit vorläufig nicht Stellung.' Außerdem — heißt es in dem Berichte der „N. Tir. St.' weiter — find wir er- mächtiat, zu erklären, dass Mfgr. Propst Trenk- walder und Abg. Trasojer das sog. Compromiss erstlich nur als Vorschlag aufgefasst hatten und dass sie ferner die Zustimmung der katholisch-conser vativen Partei und des Herrn Baron Di Pauli, welcher dabei die Hauptperson ist, als selbstverständ lich voransst tzten

. Nachdem nun in Versammlungen wie in der Presse dieser Vorschlag schon als eine genehmigte Vereinbarung behandelt wird, nachdem alle Voraussetzungen gar nicht eingetroffen, insbe sondere weder Vertrauensmänner unserer Partei noch Baron Di Pauli auch nur gefragt wurden, nnd nachdem keine Aussicht ist, dass durch diesen Vor schlag der erwünschte Friede im Lande hergestellt werde, so sind ihre Unterschriften selbstverständlich von keiner Bedeutung mehr. Damit sind diese beiden auf ebenso mühevolle

als — eigenthümliche Weise erlangten Unterschristen zurückgezogen. Wir betonen ausdrücklich, dass Msgr. Trenkwalder nnd Abg. Trasojer bei der Besprechung anwesend waren, wie auch die Landtags-Abgeordnetcn Trogmann und Dr. Schmid. Die allgemeine Stimmnng ist: Lieber den ehrlichen Kampf als einen solchen Frieden, lieber mannhaft unterliegen als feige zurückweichen und die Wähler wie unmündige Kinder hin- und herschieben. Darum halten wir fest an Baron Di Pauli für die V. Curie.' Im „Tiroler', in der „Brix. Chr

.' und im „Vaterland' veröffentlicht Herr v. Zallinger eine „offene Antwort auf die Erklärung Sr. Ex cellenz des Baron Di Pauli vom 26. October 1900'. Zallinger sagt da u. a.: „Am 22. October wurde in Brixen ein Wahlcompromissantrag vereinbart, den der hochwst. Fürstbischof von Brixen gebilligt und mit Freuden begrüßt hat. Hochderfelbe hat mich ermächtigt, davon öffentlich Gebrauch zu machen.' Auf den Vorwurf, er habe ohne jedes Mandat und ohne Vorniisseu Di Panlis gehandelt, erwidert Zallinger: „Um in persönliche

Verhandlungen ein zutreten und einen Antrag zn stellen, welcher selbstverständlich andere nicht bindet, bedarf es weder eines Mandats, noch einer Erlanbnis. Fast scheint es, als hätte man in der Eile übersehen, dass es sich nur nm einen Antrag handelt, der ja erst der Beschlussfassung zn unterziehen wäre. Ab gesehen davon, dass Baron Di Pavli am 16. October nach Wien und Brünn abgereist war nnd erst am 25. October znrückkam, abgesehen davon, dass nach dem 9- October unsere Wege verschieden

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Volksblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 01.10.1904
Descrizione fisica: 12
wird eine katholisch sein wollende Partei doch immer noch rechnen müssen. , Es genügt den Christlich-Sozialen nicht, ein fach alles, was die Konservativen im öffentlichen Leben geleistet haben, systematisch zu verschweigen. Es werden den Konservativen auch eine Reihe der schwersten und unerhörtesten Vorwürfe gemacht. Es wird gleichzeitig der Tiroler Bauernstand zur Unzufriedenheit fortwährend aufgehetzt. Wir bringen z. B. die Vorwürfe gegen die Führer der Konservativen, gegen Baron Di Pauli. Wir lassen

die betreffenden Ausführungen in chronologischer Reihe folgen. Die Zitate sind aus der Flugschrift „Schraffl oder Di Pauli?' „ Gras Badeni brauchte sür den schlechte ste n Ausgleich eine Mehrheit im Abgeordnetenhause.' (Seite 2.) „Baron Di Pauli war mit den Tschechen im Bunde gegen die Deutschen.' (Seite 2.) „Baron Di Pauli hat als Handelsminister ebenso ungerechte, die Rechte der Deutschen ver letzende Verordnungen herausgegeben.' (Seite 3.) „Baron Di Pauli war als Handelsminister leider fortwährend

nach obenhin so sehr beschäftigt, daß er für uns, die wir in der Tiefe wirtschaftlichen Elends schmachten, gar keine Zeit mehr fand. Se. Exzellenz trieb hohe und höchste Politik, bandelte mit den Tschechen und Ungarn herum, brachte uns neue Steuern.' (Seite 4.) „Baron Di Pauli hat als Minister unter die ungerechtesten und sür unsere Bauern und Ge- werbsleute schädlichsten Bestimmungen seinen Namen gesetzt.' (Seite 5.) „Baron Di Pauli redet und stimmt beim Grund steuernachlaß für die Großgrundbesitzer

und gegen die Bauern.' (Seite 8.) „Bei den Altkonservativen ist Stillstand und Siechtum.' (Seite 9.) „Die Politik Di Paulis hat der Religion sehr viel geschadet.' (Seite 9.) „Baron Di Pauli, der Gründer und Führer der Katholischen Volkspartei, hat nicht mit den Deutschen, sondern mit den Tschechen gehalten, er hat in Steuersachen nicht mit dem armen Volke, sondern mit den Großen und Reichen gehalten.' (S. 10.) „Wenn man es so macht, wie es Baron Di Pauli gemacht hat, bringt man das katholische Programm

und schließlich auch ohne es zu wollen, die katholische Religion in Mißkredit.' (S. 10.) „Ein Katholik nach dem andern bedenkt sich um den Katholizismus, wie er im politischen Wirken des Baron Di Pauli zutage tritt.' (S. 11.) Diese wenigen Zitate, welche noch durch zahl lose ergänzt werden könnten, zeigen, welchen Ton man gleich anfangs im Kampfe gegen den Führer der Konservativen, den Abg. Baron Di Pauli, an geschlagen hat. Ganz gleichzeitig, während die Christlich-Sozialen dem Führer der Konservativen

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Der Burggräfler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.10.1926
Descrizione fisica: 8
in die Augen. Der Baron schüttelte lebhaft mit dem Kopf. „Nein, nein. Du erregst dich unnütz, mein Kind! Das Nächstliegende ist. datz Mortimer in irgendwelche Händel verwickelt ist. Die Bewegtheit deines Mannes erklärt sich leicht aus dem Umstande, daß -er wahrscheinlich als Sekundant betelligt» und daß der eine Duellant dein Bruder ist. Uebrigens, ich werde mal mit Herrn Hein rich Lubenow sprechen. Vielleicht kann der uns Ausklä rung geben.' Er ging eilig in Karls Arbeitszimmer, in dem sich ein Telephon

befand, Edith folgte ihm auf dem Fuße. Nach dem die Verbindung mit der Fabrik an der Frankfurter Chaussee schnell hergestellt worden war, rief der Ba ron in den Apparat: „Ist Herr Heinrich Lubenow zu sprechen?' „Bitte einen Augenblick zu warten,' tönte es zurück. Mach wenigen Sekunden, die der Baron mit dem Schall rohr am Ohr verbrachte, hörte er sich von einer be kannten Sümme angerusen: „Hier Heinrich Lubenow! Wer dort?' „Baron von Langwitz. Guten Morgen, Herr Lubenow! Ist mein Schwiegersohn

draußen?' „Mein, Herr Baron.' „Er ist wohl auf «einer Geschäftsreise?' „Geschäftsreise? Nein! Karl macht überhaupt keine Geschäftsreisen für unsere Firma.' „So?' ' Der Baron wandte sich schnell zu seiner Tochter herum und flüsterte ihr hastig zu: „Es ist richtig, die Ge schäftsreise ist nur ein Vorwand.' Dann legte er seinen Alund wieder an den Apparat und sprach weiter: „Sagen Sie einmal, Herr Lubenow, gestern war mein Schwieger sohn doch draußen?' „Ja, draußen ivar er.' „Haben Sie vielleicht

etwas Auffälliges an ihm be obachtet, Herr Lubenow?' Es folgte eine kleine Pause, dann kam die etwas sar kastisch klingende Antwort: „Ich hatte eigentlich gar keine Gelegenheit, etwas an ihm zu beobachten.' „Keine Gelegenheit? Wenn er doch draußen war!' „Er war wohl draußen, aber nicht in der Fabrik.' „Nicht in der Fabrik? Ich verstehe Sie nicht, Herr Lubenow.' . „Er amüsierte sich mit Ihrem Herrn Sohn auf einem unbebauten Grundstück neben der Fabrik. Die jungen Herren betrieben ritterliche Uebungen.' Der Baron

zuckte leicht zusammen. „Ritterliche Uebungen?' ftagte er mit dem Ausdruck Spannung. „Die Herren knallten einander etwas vor. Sie schos sen miteinander um die Wette. Bei jungen Kavalieren handelt es sich ja immer um Wetten. Diesmal ging es um einen Korb Champagner.' Der Baron nickte, ein Lächeln flog über seine Züge, das jedoch rasch wieder von düsterem Ernst abgelöst wurde, während er sich jetzt abermals zu seiner Tochter herumdrehte. „Es scheint sich richtig um ein Duell zu handeln,' flüsterte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 14
Data: 03.12.1915
Descrizione fisica: 14
der Baron dem Veteranen zu, der indessen di rekt auf den Krüppel zuschritt und ihm die Land schüttelte. Fragen wurden dann ge stellt und Antworten erlauscht, die beredt von dem erzählten, was im Herzen dieses, kleinen Künstlers vorging, von den Hoff nungen, die die Sonne auch in diesem träu menden Herzen weckte... Als sie die Torfstraße zurückgingen, brach der Baron das Schweigen, in das er sich lange gehüllt hatte. Aber seine Worte ka men wie im halben Selbstgespräch heraus: „Das größte Leid

dieser Armen ist unver schuldete Krankheit!' sagte er. „Bei rechter Pflege würde man hier Wunder wirken... ah, da muß der Arzt helfen. Krankenpflege Und gute Krankenkost, — und für die Seele die Wohltat der Liebe und der Ab lenkung, Gute Lektüre—- — Geselligkeit Aufmunterung Ah, wenn er ein besseres Instrument hätte! — —' Als man dann vor der Wohnung des Ve teranen stand, sagte der Baron: „So, alter Freund jetzt gehen wir zu Tisch! Einen Happen Mittagessen werdet Ihr mir nicht abschlagen

! Ich würde zu viel Zeit versäumen, noch erst zum Schlosse hinaus zu gehen...' Der 'Alte wurde rot' vor Freude. „Viel Ehre, Herr Baron!' sagte er. „Aber das Wenige, das ich bieten kann, gebe ich von Herzen gern!'— — „Nicht viel Worte machen!' begütigte der Adelige den Pensionär. „Und am Nach mittag kommen die Männer zusammen?' „Sie sind bestellt, wie Sie es gewünscht haben, Herr Baron! Ich bin gewiß, daß Keiner fehlen wird. Die Idee der Urbar machung der Haide Hit schon gezündet...' » » » Schmelzende, mit berückender

war, eine liebe Gewohnheit ge blieben. Doppelt gern aber kam fie, seitdem der Baron verwittvet war. Ihre Tochter Alfriede einmal an dieser Stätte als Herrin wirken zu sehen, das war der liebste Wunsch der Gräsin. Gewandt und liebenswürdig seine Gäste be grüßend, schaltete sich der Baron bald in die allgemeine Konversation ein. Aber die Gräfin wechselte bald das Thema, und fragte den Schloßherrn: „Und Ohre neuen - Haidekulturen — wie geht's damit voran? Sind Sie zufrieden, Baron?' , , „Sehr, Frau Gräfin

!' „Famos das mit der neuen Wissenschaft!' meinte hier Graf Herbert. „Früher Moor, — heute Weizenland,- früher Haide — heute schönster Kartoffelboden! Da steigt ja Fun kendorf noch im Werte?' „Deswegen tut's der Baron nicht !' schmei chelte hier die Komtesse Alfriede. „Na, warum denn?' beharrte der Offizier. „Nicht wahr, Herr Baron!' wandte sich das Edelfräulein an den umschmachteten Hausherrn. „Nicht wahr, Sie haben die Haide kultiviert für die armen Bauern und Kötter?' „Jawohl!' entgegnete Frhr

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Bozner Nachrichten
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Pagina 17 di 20
Data: 30.04.1903
Descrizione fisica: 20
haben schon vor einer halben Stunde das Früh stück genommen, sie befinden sich mit den gnädigen Fräulein im Gartensalon. Wenn der Herr Baron sich dorthin bemühen wollte, lvürde ich sofort einen reitenden Boten nach dem Vor werk schicken, um den gnädigen Herrn zu benachrichtigen. In spätestens einer halben Stunde kann der gnädige Herr hier sein.' . - „Gut, Herr Upsen, schicken Sie nach dem Vorwerk. Einst weilen tverde ich meiner Kousine meinen Besuch machen.' Er nickte dem Inspektor zu und ging dann direkt

nach dem Schloß „Sie brauchen sich nicht mit der Begleitung zu inkommodieren', fuhr er fort, als er bemerkte,, daß der In spektor neven chn: herdem Schloß zuging. „Ich finde den Weg nach dem Gartensalon schon selbst und denke, daß ein- -förmliche Anmeldung bei meiner Kousine kaum nothwendig sein wird.' . „Gewiß nicht, der Besuch des Herrn Baron wird der gnä digen Frau sicher auch ohne Meldung hochwillkommen M. Aber von inkommodiren keine Rede, es ist mir die höchste Ehre, dem Herrn Baron das Geleit geben

zu dürfen. Auch wollen zu Gnaden halten, wenn ich mich erdreiste, eine Frage an den Herrn Baron zu wagen?' sind so seltsame Geriichte nach Schloß Dahlwitz ge- kcmmm. Man erzählt, der vepckckte alte Förster Knöwe ver breite überall die merkwürdigsten Nachrichten über das große Unglück, dem nach Gottes unerforschlichem Rathschluß der gnädige Herr zum Hpfer gefallen ist, und auch die Brmlden- berger Leute sprächeii nach, was der Knöwe erzähle, es werde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet

werden. Es ist vie« leicht vennessen, wenn ich es wage, den Herrn Baron zu fra gen, ob das wahr ist-, aber es ist für mich von größter Wich, tigkeit, dies zu erfahren, denn jedenfalls würde auch ich ge richtliche vernommen werden, da ich wohl einer der letzten Men schen bin, die den gnädigen Herrn Baron vor seinem schreck lichen Ende geseben und gesprochen haben.' - „So? Das wußte ich nicht.' »Ja. Ich stand gerade auf dem Felde, dort, wo der lxuß - steig in den Wald mündet, der Herr Baron

habe sich selbst erschossen. Aber das ist alles nicht wahr, einen Eid könnte ich darauf leisten. In unserer friedlichen Gegend gibt es keinen Mörder oder wenigstens nur einen, der hat bisher nur Wild- und Holzdiebe gemordet. Noch viel weniger glaube ich, daß den gnädige Herr Baron sich das Leben genommen habe. Er war so heiter, als er von mir Abschied nahm. So spricht kein Selbst mörder. Nein, ein unseliger Zusall war es, öder vielmehr die unerklärliche, unerforfchliche Fügung Gottes! Gerade da, wa der gnädige Herr

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 27.08.1896
Descrizione fisica: 8
. Baron Thüngen schnellte znrück. „Herr von Buchau!' rief er blafs werdend. „Was soll dies bedeuten?' „Nicht mehr und nicht weniger, als dass ich zu dieser Stunde den Mörder meines armen Sohnes gefunden habe!' „Was geht dies mich an?' „Er steht vor mir, Sie sind es!' Ein Wuthschrei entfuhr dein Munde des Barons. „Dieses Wort sollen Sie mir büßen!' „Ich nenne Sie noch niehr, Dieb und Verleumder, LandeSverräther!' Baron Thüngen wankte, kreidebleich im Gesicht. Im nächsten Augen blicke stürzte

er auf Herrn von Buchau zu. Dieser jedoch hielt ihm den Revolver entgegen. „Sie sehe««, Herr Baron', versetzte er kalt; „ich bin aus alles vorbereitet!' „Verdammt!' zischte Baron Thüngen einen Schritt zurückweichend, „was wollen Sie denn von mir?' „Das will ich Ihnen in kurzen Worten sagen', antwortete der Guts besitzer, den Blick fest auf Thüngen gerichtet. „Ich habe heute erfahren, dass die Schwester meines alten Freundes in« Begriffe steht, sich mit Ihnen zu verbinden. Nachdem ich heute zugleich

auch die Gewissheit erhielt, dass Sie jener Thüugeu sind, der meinen armen Sohn ins Verderben stürzte, war ich auch mit mir einig, dass Thekla von Hartstein augenblicklich jedwede Beziehung zu einem Manne abbrechen muss, der dem Gesetze verfallen «st, als Dieb und LandeSverräther.' „Herr von Buchau!' keuchte Baron Thüngen. Unbeirrt fuhr Buchau fort: ' — 45 — „War die Rede von mir?' fuhr eS ihm durch den Sinn. „Ja,' sagte er sich sofort. „AberBuchau keuut mich ja nicht, nicht einmal meinen Namen

. Sollte ihn nur eine gewisse Antipathie gegen meine Person dazu veranlasst habe««, den Schlossherrn vor mir zu warnen? Das wäre noch nicht das Schlimmste, dafür ist Thekla zu sehr in mich verliebt. Und frei machen kann sie sich ja gar nicht.' Herr von Hartstein und Buchau waren weitergeschritten. Die Un terhaltung, welche den Baron als Gegenstand vorhin eine Weile festhielt, war durch das Erscheinen des Besprochenen und TheklaS abgebrocheu.^Es gab auch für die nächsten Stunden keine Gelegenheit mehr aufs neue davon

zu sprechen. Buchau, wie auch Thüngen vermieden es in beinahe auffälliger Weife miteinander zu verkehren. Um so sonderbarer musste eS erscheinen, als zu einer Zeit, da Buchau sich niit dem Baron für wenige Secunden allein sah und dieser sich soeben zu der übrigen Gesellschaft begeben wollte, der Gutsbesitzer rasch hinter Thüngen trat. „Herr Baron!' sagte er kurz, mit einem Beben in der Stimme. Hastig, als berühre ihn plötzlich etwas sehr Unangenehmes, drehte sich Thüngen um. „Herr von Buchau —?' fragte

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 11.06.1897
Descrizione fisica: 12
. Als sich nichts vernehmen ließ und er in der Dunkelheit auch nichts erkannte, that er einen scharfen Pfiff, der an einer wahrscheinlich gegenüber liegenden Felswand ein starkes Echo fand. Gleich darauf antwortete ein zweiter Pfiff aus der Tiefe. In diesem Augenblicke war es dem Baron, als ver nehme er hinter sich, allerdings noch ziemlich entfernt, ein verdächtiges Geräusch. Ein Hund knurrte — wenigstens schien es Thüngen einen Moment so. Als dann aber wieder völlige Stille herrschte, nahm der Baron

an, daß er sich eben täuschte. Aus dem Steinbruch kam nun Jemand heraufgeklettert. Man konnte es deutlich an dem Knirschen und Rollen des Gesteins erkennen. „Herr Baron!' rief eine Stimme, nur noch einige Meter von Thüngen entfernt. „Teufel noch einmal! Schweigt!' warf der Baron in gedämpftem Ton zurück. Der Franzosen-Hies kam näher. „Warum denn ? versetzte er. „ES ist ja doch kein Mensch in der Nähe.' An dem rauhen, heisern Ton konnte man merken, daß Hies dem Branntwein zugesprochen hatte. Geld besaß

er ja nun. „Einerlei!' stieß Thüngen hastig hervor. „Vorsicht ist immer gut. Wo ist das Mädchen?' „Unten in meinem Salon. Kommen Sie nur gleich mit, Herr Baron. Aber geben Sie acht, damit Sie nicht den Hals brechen!' Der Franzosen-Hies schritt voran. Wirklich war es eine halsbrecherische Leistung, bei dieser Dunkelheit in den ziemlich tiefliegenden Grund deS Steinbruches zu gelangen. Aufathniend blieb Thüngen stehe». Sie waren nun unten. „Wie habt Ihr das Mädchen hier herunter gebracht?'' fragte

und schickt mich her. Du möchtest zu ihm kommen!' Da hätten Sie die Kleine sehen sollen, Herr Baron! Sie erschrack so stark, daß sie beinahe in die Knie brach. „Wo ist denn mein Vater?' fragte sie. Und da erzählte ich, daß ich ihn versteckt habe, unten in einem <stein« bruch, daß er aber noch in der Nacht fort müsse. Vorher wolle er seine Tochter noch sehen und ihr ganz wichtige Dinge mittheilen. Sie möge nur gleich kommen und ohne der alten Walburg oder sonst jeniand etwas zu sagen, denn Lechner

Zimmers. Nachdem sich der Baron an das herrschende Halb dunkel gewöhnt hatte, entdeckte er ganz im Winkel, dicht an die brüchigen Felsen geschmiegt, daS Mädchen. Marei saß aus einem .Hausen Laub. Vor ihr aus einem Stück Holz hockte Breitmeier, über den Knieen einen derben Prügel haltend. Er wäre aber wohl nicht im Stande gewesen, auf Marei z» schlagen, denn ihn selber hatte die Angst erfaßt, und der unglückliche Man» harrte nur an diesem Platze aus, iveii Hies ihm dies oefahl

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 30.11.1869
Descrizione fisica: 8
und ihn nicht zu dessen Nach folger gewählt hätten. Er hat seinen Ehrgeiz und seine Kriegslust schwer gebüßt und durch all' seinen Heroismus doch Nichts erreicht, als iu der Geschichte Venedigs ein schwarzes Blatt zu füllen, das wir hier zur Warnung und zum Exempel in übersichtlicher 'Kürze ausgezogen haben. Eine reiche Fra». Original-Novelle von August Schrader. I. An einem heitern Frühlingsmorgen gegen neun Uhr betrat ein junges Mädchen das palastähnliche Haus des Baron Heißmann, das an dem großen Parade platze der Residenz

liegt. Aus das Zeiche« mit der Glocke, das der Portier gab, erschien ein Diener in sau berer Livree. — Ah, rief er Sie mein liebes Kind! Therese, so hieß das junge Mädchen, ward über den vertraulichen Ton, den sich der Domestik erlaubte, vor Verwirrung purpurroth. — Kann ich diesen Morgen den Herrn Baron spre chen ? fragte sie, kaum hörbar. — Ich bedaure, daß ich Ihnen zum dritten Male sagen muß, mein gnädiger Herr ist nicht zu Hause. Heute kommen Sie zu spät, gestern kamen Sie zu früh

. Sie habe« Unglück. Vor einer halben Stunde fiel eS dem Herrn Baron ein, den schönen Morgen im Freien zu genießen, und er ließ sich das Pferd satteln. Wären Sie zehn Minuten früher gekommen er hätte vielleicht den Spazierritt unterlassen. — Nennen Sie mir die Stunde, um die ich den Herrn Baron sprechen kann, bat Therese mit vor Anxst bebender Stimme. — Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, Made moiselle, sokommen Sie kurz vor dem Soup6, vielleicht gegen neun Uhr diesen Abend. — Ich werde morgen früh wieder anfragen

. Therese grüßte und wollte sich entfernen. Der Diener begleitete sie bis zur Thür. — Die gnädige Frau ist zu Hause, flüsterte er ihr zu; ich zweifle nicht daran, daß die Dame Sie em pfängt. Wenn Sie wollen, werde ich die Anmeldung besorgen. — Ich danke, mein Austrag gilt dem Herrn Baron. — In diesem Falle nennen Sie mir Ihren Na men . . . Sie antwortete uicht; rasch ging sie die Stufen der Freitreppe hinab und verschwand zwischen den Bäumen, die den Platz umgaben. — Hm, umrmelte der Bediente, ein Mann

von dreißig Jahren, dessen Blicke eine seine Verschlagen heit verriethen, was ist das? Die Beharrlichkeit des reizenden Mädchens, den Baron zu sprechen, muß einen eigenen Grund haben! Es läßt sich einen Weg nicht verdrießen. Die armselige Kleidung paßt nicht so recht zu dem zarten, engelschönen Gesichte, und das Benehmen deutet an, daß man früher in guten Verhältnissen gelebt Hit. Eine Bitte, von so schöne« Lippen ausgesprochen, wird sicherlich Glhör finden. Die arme Schöne will die Baronin nicht sprechen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.10.1888
Descrizione fisica: 8
, und auch Osman Digma, der gegenwärtig Suakim auf das Härteste bedrängt, gehörte nach dem Gerüchte bereits einmal zu den Gestorbenen. Hirot. (Ziem Verkehrs-Aitsmis des landschaftlichen kager- hallles) in Innsbruck pro September entnehmen wir folgende Daten: Lagerstand am 3l. August bei Jrmgard anzumelden, war nicht für ratbsam gehalten worden, sondern eine andere Taktik von Mrike vorgeschlagen, wonach diese an den guten Baron von Lerchenheim einige Zeilen mit der Bitte gerichtet, sie um diese Stunde

zu besuchen, da sie etwas Wichtiges mit ihm zu bereden habe. Er hatte zugesagt und mußte, da er äußerst pünktlich war, in wenigen Minuten eintreffen. „Richtig, da ist er schon,' sagte Ulrike, als die Hausklingel er scholl, „treten Sie beide dort in's Kabinet, ich möchte erst mit ihm allein reden.' „Guten Morgen, gnädiges Fräulein!' räusperte sich der Baron, in's Konferenzzimmer tretend, und die ihm dargebotene Hand ehrerbietig an die Lippen ziehend. „Guten Morgen, lieber Baron! Ich danke

Ihnen für Ihr pünktliches Erscheinen. Setzen Sie sich. Ich habe etwas auf dem Herzen, eine Sorge, tvÄche nur Sie mir erleichtern können/ — „Sie machen mich durch ein solches Vertrauen auf meine schwachen Kräfte sehr glücktich,' versetzte der Baron, sichtlich erfreut, „verfügen Sie über mich, meine Gnädige!' — „Ich weiß, lieber Baron, daß ich Ihnen vollständig vertrauen kann,' begann Ulrike mit gedämpfter Stimme, „da Sie der einzige Freund sind, welcher meiner armen Schwester »reu geblieben. Eben deßhalb darf

ich in Ihre Hand eine Mission legen, welche für Jrmgard's zarte Konstitution ver- hängnißvoll werden könnte.' „Sie erschrecken mich,' stotterte der Baron, sie ängstlich anblickend. „O, es ist nichts Schreckliches,' beruhigte ihn Ulrike, „vielmehr ein freudiges Er eigniß, daß aber auf meine Schwester zu aufregend wirken kann, wenn nicht eine sanfte Stimme sie 2,539.032 ks, Assecuranz 314.760 fl., Einlagerung im September 1,915.164 KZ, Assecuranz, 150.760fl., Summe. 4,454.196 kg, Assecuranz 465.520

zu übermitteln. — Im Einlauf befand sich u. A. auch ein Gesuch der Dorfgeme inde Prad um Unterstützung wegen nach und nach darauf hinführt. Ich fühle mich ohnmächtig zu dieser Aufgabe, welche nur Sie. lieber Baron zu lösen im Stande sind.' — „Sagen Sie mir Alles, Freifräulein Ulrike!' sprach der Baron mit feierlichem Ernste, „was es auch fei, ich werde mich der Aufgabe unterziehen.' — „Ich wußte es, Sie sind ein edler Mensch. Nun denn, so hören Sie, Baron, unser Neffe Ulrich ist heim gekehrt.' Der alte Herr

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 19.06.1898
Descrizione fisica: 16
deutlich die Stimme des Kellners von derjenigen eines erregten, weinseligen Mannes. „Sie dürfen keinen Schritt weiter, Herr Baron!' rief der erstere. „Das gnädige Fräulein hat mir den Befehl gegeben, niemanden vorzulassen!' Sie sind ein Narr', entgegnete der andere lallend, „lassen Sie mich, oder ich schicke Sie zum Teufel!' „Ich will Sie wenigstens erst anmelden!' „Unsinn! Ist unter guten Bekannten nicht nöthig!' Die Schritte näherten sich hastig der Thür. Brunner war beim Klänge der Stimme wie ange

wurzelt stehen geblieben. Dann wandte er sich bleich und hastig zu Aurelie. „Ich darf nicht gesehen werden, nicht von diesem!' „Mein Gott, was ist Ihnen!' „Verbergen Sie mich!' „Ich verstehe Sie nicht, lieber Freund, von diesem haben Sie nichts zu befürchten. Es ist, wenn ich nicht irre, Baron Egmont v. Hohenstein, ein alter Bekannter von mir, nichts weiter.' Brunner faßte Aueliens Hand und zog sie schnell zur Thür des anstoßenden Kabinets. „Ja doch, ja, ge rade er darf mich nicht sehen

, nicht hier! Mein Himmel soll ich deutlicher sprechen! Darf ich hier hinein?' „Ah! —' sagte Aurelie, als sie plötzlich den Zu sammenhang der Dinge begriff. Es klang wie ein Ruf des Triumphs aus ihrem Munde. Sie zog die rothseidene Potiere auseinander und hatte sie kaum hinter Brunner wieder zufallen lassen, als die Thür aufgerissen wurde und der Baron eintrat. — Ein herrliches Gemälde, von der Hand eines Stüm pers übermalt und zum Theil entstellt, konnte ungefähr den Eindruck machen wie der Baron in diesem Augen blick

. Die schlanke kräftige Gestalt entbehrte des sicheren Halts. Die elegante Kleidung war in Unordnung ge rathen, und das schöne, aristokratische Geficht hatte jenen starren Ausdruck, der dem Betrunkenen eigen ist. „Signorina!' rief er mit unsicherer Stimme „Es ist also keine Täuschung! Sie selbst — in leibhaftiger Gestalt, in höchsteigener Person geben dieser unwürdigen Stadt die Ehre —' Aurelie trat ihm in vornehmer Haltung einen Schritt entgegen. „Baron', entgegnete sie ernst, „ich konnte Sie im Augenblick

hierher, Ihnen mein Herz zu Füßen zu legen. Lieben Sie mich denn noch ein klein wenig, wie? Sie reizender Kobold?' Aurelie nahm in einiger Entfernung auf einem Sessel Platz. In ihrem Wesen kam jetzt eine vornehme Würde zum Ausdruck, die sie unnahbar machte. „Ich verstehe Sie nicht, Baron,' entgegnete sie kalt. „O, Sie haben mich nie verstanden, nie verstehen wollen, ich weiß es! Sie sind immer grausam und ungerecht gegen mich gewesen. Ist eS meine Schuld, daß meine Ahnen nichts hinterlassen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 5
Data: 27.02.1880
Descrizione fisica: 5
diesem die versöhnliche Richtung vertreten, hat als sein Programm die Versöhnung der innerhalb Oesterreichs einander schroff gegenüberstehenden politischen Gegensätze proclamirt. Diesem Programm ent>prach denn auch die bisherige Zusammensetzung des Cabinets. Von den neuernannten beiden Ministern zählt man den Baron Conrad der Verfafsüngspartet, den Baron Kriegsau der Rechten zu. Die Ernennung dieser ' Männer hat nun zwar keine Partei befriedigt. Gerade das aber zeigt, daß die Wahl deS Grafen

Taaffe eine glückliche gewesen ist. Weder Baron Conrad noch Baron Kriegsall haben bisher auf der politischen Arena eine hervor ragende Rolle gespielt. Man will nur aus dem bis herigen Wirken deS Baron Conrad schließen, daß er sich zur liberalen Versalsungspartei zähle, ebenso wie Man auS gewissen verwandtschaftlichen Beziehungen des Baron KriegSau die Vermuthung schöpft, dieser sym- PatM«'«tt''5en'Elchqten. 'Seiner von beiden ist ein prononcirter Parteimann; beide erscheinen also sehr geeignet

, weil diese Anträge in Folge det ministeriellen Erklärung gegenstandslos geworden feien. In Wirklichkeit war es den Clericalen aber nur darum zu thun, ihren Rückzug geschickt zu bewerkstelli. gen., Hegen.wen der energische Ton der ministeriellen Erklärung sich richtet, ist den Clericalen sicher nicht zweifelhaft, hat doch die Regierung sonst auch jede Ge» legeriheit wahrgenommen/ den Clericalen zu zeigen, daß sie sich zu weit vorgewagt hätten. Auch Baron Con rad, der neue Cultusminister, hat alsbald erklärt

eingehe, so Wrye'dies eine Wohlthat für den Fiscus sein. Er könne daher auf die Behandlung der Vorlagen nicht verzichten. Abg. Dr. Schaup gab der Meinung Ausdruck, der Finanzminister gebe sich einer Illusion hin. wenn er glaube, daß die neuen SttuervorlaM.^ mit' Rücksicht auf die Zeit, die uns noch zu Gebote steht, zu Stande kommen werden. UebrigenS müsse er die Frage an den Finanzminister richten, welcher Ansicht er über die Re form der direkten Stiern ist. Finanzminister Baron KriegSau

polemisirt lebhaft gegen die Steuer vorlagen. Denselben Standpunct vertrat auch Dr. Gramtsch. Finanzminister Baron KriegSau ergriff schließlich nochmals das Wprt, um für das Eingehen in die Berathung sämmtlicher Steuervorlagen zu Plai diren. Hierauf wurde wegen vorgerückter Abendstunde die Debatte abgebrochen. Der Club der Liberalen und der Fortschrittsclub beriethen vorgestern über die Aufforderung des Han- dclsministers, zu den Verhandlungen über den Han- delsvertrag mit Deutschland Delegirte

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 12
Nr. 6) „Bozner Leitung' /Südtiroser Samstag, den 14. März.1963. Vater unci Kokn. Originalroman von Freifrau Luise von feilttsltZ» (Nachdruck verbot«».) 20 Fortsetzung. Bon ihrem halbverborgenen Fenstersitz erhob sich jetzt die Fremde, ruhig und bestimmt an den Tisch tretend und mit leichtem Neigen des Kopses gegen den Baron und dessen Gemahlin, sich zur Seite des Notars niederlassend. Baronin Erna wußte nicht, was sie davon halten sollte. Wohl verrieth das Auftreten und die Kleidung oer

sie nach dem Salon, und die Thür öffnend sührte sie das kleine, etwa siÄenjährige Mädchen herein. Eine vorstellende Geberde gegen Horst: „Unsere Tochter! Ihre Schwester, Herr Baron.' Gn Blick auf das kleine verschüchterte Kind, die unverkcnnbare Aehnlichkcit kätte ihn allein schon von der Wahrheit der Worte ChristinenS überzeugt. Erna hatte die Fassung gänzlich verloren. Ihr erschien die Vermählung ihres Schwiegervaters mit einer Bürgerlichen 'aus^niedriger Familie als eine grenzenlose Schmach. .Endigen

Sie die Komödie' — zischte sie. „Es wird sich finden, ob Ihre Ansprüche unanfechtbar find. Für mich sind Sie niemals etwas Anderes, als was Sie durch Ihre niedrige Geburt waren. Und auch mein Gatte wird diese Ansicht theilen. Laß uns jetzt gehen. Horst.' Da geschah etwas Unerwartetes. Der Baron trat auf Christine zu, erfaßte ihre Hand, und sie an seine Lippen ziehend, sagte er, mit einem Blick auf seine Gattin: .Du bist ,m Irrthum, Erna. Ich erkenne Ihre Rechte an, gnädige Frau.' Dann beugte

Ihres guten Vaters würdig, den, Wahrheit und Gerechtigkeit über Alles gingen. Ich bin beauftragt, Ihnen das Bermächtniß Ihres Vaters ansznzahlen, Herr Baron, die Summe ist bei mir deponirt. Wnnschen Sie sogleich in den Besitz des Erbes zu gelangen?' Horst verneinte. „Nicht jetzt, Herr Notar. Kommen Sie gelegentlich einmal nach Hochfeld herüber. Ich habe ohnehin Verschiedenes zu reguliren, wozu ich Ihres juristischen Raths bedarf.' Dem Notar kräftig die Hand schüttelnd, wandte er sich zu Christine

Christine die Augen, sie wußte, daß das nur Vorwand war. Da ertönte neben ihr des Kindes Stimme: „Bitte, liebe Mama, erlaube es doch dem Herrn, ich möchte ihm recht viel von Papa erzählen.' Ein wenig kämpfte sie noch mit sich, dann sagte sie ernst: „Sie haben eine gute Fürsprecherin gründen, Herr Baron. Besuchen Sie mich also, es wird mir angenchm sein.' „Besten Dank, gnadige Frau.' Eine tiese Verbeugung und Horst schritt davon. Spät Abends saß Christine an dem Bettchen ihres Kindes, die Hände im Schöoß

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