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Anno:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Pagina 16 di 263
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XVII, 243 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/1
ID interno: 501858
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur. XVII Solch joh., Ist die Brennergrenze eine natürliche Grenze? TH., z/6 H. (1924). Staffier J. J., Tirol und Vorarlberg, topographisch und statistisch, Innsbruck 1839. Steinhäuser W., Die Ortsnamen in Südtirol, Schriften des Instituts für Statistik der Minderheitsvölker an der Universität Wien, hrsg. von Winkler, 5. H. (1926). ,Stolz Otto I = Geschichte der Gerichte Deutschtirols, AöG., 102. Bd. (1913). — II — Politisch-historische

Gesellschaft in Wien, Bd. 21 (1891), S. 69 ff., mit Karte. — TI = Physische Beschaffenheit der Bevölkerung von Tirol nncl Vorarlberg im Band „Tirol" der „Österr.-Ungar. Monarchie in Wort und Bild", S. 229 ff. (Wien 1893). ’ Voltelini Hans v. I = Das welsche Südtirol, Erläuterungen z. hist. Atlas der österr. Alpen- ; länder I/3 (Wien 1919). — II — Beiträge zur Geschichte Tirols (eigentlich eine Geschichte der kirchlichen Ver fassung und Verwaltung des Bistums Trient im Mittelalter), ZFerd

Landesbeschreibung, 1. Teil: Nordtirol, AöG., 107. Bd. (1926). (2. Teil: Südtirol, in Bearbeitung.) — III = Stimmen des Deutschtums aus dem alten Tirol, deutsche Kultur in der Welt, 7. Jahrg., Nr. 1/4, 1921 (12, Sonderheft „Südtirol"). — IV = Begriff, Titel und Name des tirolischen Landesfürstentums in ihrer geschicht lichen Entstehung, Schlernschriften, 9. Bd. (1925). — V = Land und Volk von Tirol im Werden des eigenen Bewußtseins und im Urteil älterer Zeitgenossen, TH., III/IV. H. (1923). Straganz Max

, Mitteltirol deutsches Gebiet, Innsbruck 1919 (SA. aus N. Tiroler Stimmen 1919, Nr. 45—48, 60—64). Tappeiner F. I = Studien zur Anthropologie Tirols, Innsbruck 1883. — II — Die Abstammung der Tiroler und Räter auf anthropologischer Grundlage in Bei träge zur Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte von Tirol, Festschrift der deut schen anthropologischen Gesellschaft, Innsbruck 1894, und SA. Told G. I — Die Körpergröße der Tiroler und Vorarlberger, SA. aus den Mitteilungen der anthropologischen

. 33. und 35. Bd. (1889 ff.). — AT. = Acta Tirolensia, 2. Bd.: Die Südtiroler Notariatsimbreviaturen des 13. Jahr hunderts (1899). Weber Beda, Das Land Tirol, ein Handbuch für Reisende, Innsbruck 1837 ff. Weber S,, Sacerdoti italiani nell’Alto Adige AAAd., 7. Bd. (1912). Wieser F. v. (als Verfasser ungenannt). Die Südgrenze von Deutschtirol, Innsbruck 1918. ' Winkler Wilhelm, Deutschsüdtirol im Lichte der Statistik, Schriften d. Inst. f. Stat. d. Minderheitsvölker an der Universität Wien, 4. H. (1925). ■Witte Hans

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 294 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Jahrhunderten feste Band mit Österreich, bewährt in jeder Zeit, kann nicht erschüttert werden. Tirol und Vorarlberg, stets in allen seinen Teilen Deutsch land angehörig, darf nicht zerstächt, darf nicht davon getrennt werden, es ist des deutschen Vaterlandes Vorhut, es ist seine Grenzwache . . . . . . Barum auf, ihr Männer Tirols und Vorarlbergs, was ihr könnt, bewährt den alten Ruf, ergreift die sichere Waffe; es wehe von unseren Bergen zum Kampf für unser Vaterland die altbekannte Fahne als Zeuge unserer

274 III. § 3 - — Tirols Haltung als deutsches Grenzland In den Kriegen, die um die staatliche Einigung Italiens in den Jahren 1848, 1859 und 1866 geführt wurden, war Tirol in besondere Mitleidenschaft gezogen. Denn die italienische Bewegung hatte nicht nur auf das welsche Tirol, das sogenannte Trentino, sondern auch auf das deutsche nördlich von Salurn bis auf den Brenner Anspruch erhoben und sie hätte diesen sicherlich auch verwirklicht, wenn sie mit Waffengewalt diese Gebiete hätte erobern

können. 1 ) Daß dies nicht geschehen ist, das war neben der Überlegenheit der österreichischen Armee — dem ein mütigen Widerstande des Volkes von Tirol zu beiden Seiten des Brenners zu verdanken. Dieses Volk bewies eine feste Entschlossenheit, sich und sein Land nicht auseinanderreißen und keinen Teil Tirols von Österreich und Deutschland lostrennen und der Fremdherrschaft der Italiener über antworten zu lassen. Das Bewußtsein, dem deutschen Volke anzugehören und mit Italien keine nationale Gemeinschaft

Deutschland damals vorgebracht worden ist. Der Angriff der lombardischen Freischaren auf Welschtirol war zu Anfang April 1848 sehr überraschend für die öffentliche Meinung in Tirol erfolgt, weil diese durch die politischen Umwälzungen in Deutschland und Österreich in Atem gehalten war. Auch waren die bisherigen Träger der Staatsgewalt im Lande so unbeliebt, daß ihr erster Aufruf zur Bildung von freiwilligen Schützenkompagnien (28. März) wenig Widerhall fand. Erst als kurz nachher Erzherzog Johann

als außerordentlicher Hofkommissär im Lande erschien, kam Schwung in die Bewegung. In seinem Aufrufe vom 13. April betonte er vor allem, daß Tirol die Gefahr der Abtrennung von Deutschland drohe und diesem der Verlust eines unersetzlichen Grenz gebietes : „Bedenket was uns bevorsteht, wenn wir nicht mit Mut und Kraft uns wehren! Wollen wir das Land zerrissen sehen ? Soll das Heimatland der Willkür Fremder preis gegeben werden ? Soll Tirol nicht Tirol ungetrennt in allen seinen Teilen bleiben ? — Bas alte seit

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Libri
Anno:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Pagina 201 di 263
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XVII, 243 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/1
ID interno: 501858
, das ist das Ge biet vom Alpenhauptkamme bis Salurn und zur sonstigen Südgrenze des Bozener Kreises und Wälschtirol südlich davon bis zur politischen Süd grenze des Landes Tirol. Stimpel hat auch in der Zeitung ,,Bote für Tirol und Vorarlberg“ vom Jahre 1861, S. 1177, v. 29. Nov. unter dem Titel „Deutsche Elemente in Italienisch-Tirol“ auf die deutschen Sprachinseln in Welschtirol, ihre Bedrängung durch die Italiener hingewiesen und wohl als erster Maßnahmen zu ihrer nationalen Sicherung sowie zur Sicherung

des Statthalters an das Staatsministerium geleitet worden. 1 ) Einem dieser Berichte liegt eine Karte von Tirol bei, auf der die Verbreitung der deutschen und italienischen Nationalität und die Ausdehnung der Diözesen dargestellt ist. Es dürfte dies die älteste kartographische Darstellung der volklichen Verhältnisse in Tirol sein. Die Ladiner sind aber auf dieser Karte nicht berücksichtigt. Sie teilt Tirol in drei Hauptteile, nämlich Nordtirol, das ist der Teil nördlich des Alpenhauptkammes, Südtirol

der Orte an der Sprachgrenze zwischen Bozen und Salurn empfohlen: insbesonders Aufrechterhaltung der Seelsorge durch deutsche Priester und Verbesserung des deutschen Schulwesens. 2 ) Allein die amtlichen Be richte Stimpels sind weit einläßlicher. Stimpel stammte bemerkenswerter weise keineswegs aus Tirol, sondern aus Deutsch-Böhmen. Unterm 27. Okt. 1864, ZI. 2965 praesid., berichtet der Statthalter (Lobko- witz) an den Staatsminister: „Auf den Auftrag vom 12. Sept. 1862 betreffend die Italianisierung

deutscher Gemeinden in Tirol. . . erlaube ich mir, an den Bericht der Statthalterei vom 19. Nov. 1861 ZI. 27873 anknüpfend 3 ), über den bis herigen Stand derselben Bericht zu erstatten. Wie schon dort dargestellt wurde, wird in letzterer Zeit in keiner deutschen Gemeinde weder die Unter richtssprache in der Schule gewechselt, noch einem italienischen Priester die Seelsorge übertragen . . . Was die gefährdeten deutschen Ge meinden Südtirols betrifft, so müssen diejenigen, welche nur kleine Sprachinseln

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 417 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
ihrer nur deshalb so viele angestellt, weil sie sich eben in verhältnismäßig großer Zahl hiezu melden. 1 ) Jenes Programm hat des näheren folgende national politische Forderungen für das Deutschtum in Tirol aufgestellt 2 ): i. Die deut schen Grenzgemeinden des Nons- und Fleimstales, die bisher unter italieni schen Ämtern standen, sind den benachbarten deutschen Bezirken anzu gliedern. — 2. Im deutschen Tirol — d. h. von Salurn nordwärts, was aber im Programm merkwürdigerweise nicht ausdrücklich gesagt

wird — sollen bei den Gerichten und anderen Ämtern die deutsche als die Amtssprache gelten und nur Beamte deutscher Nationalität angestellt werden, in Welsch- tirol umgekehrt nur die italienische Sprache und italienische Beamte. Wenn für einzelne Dienstposten im deutschen Südtirol Doppelsprachigkeit er forderlich ist, sollen hiefür entsprechend befähigte Beamte deutscher Natio nalität herangezogen werden. — 3. Im Schulwesen soll der bisherige Zustand erhalten, daher in Deutschtirol, wo es bisher

keine Schulen mit italienischer Unterrichtssprache gegeben hat, auch künftighin keine errichtet werden. — 4, Die von den Italienern verlangte Autonomie für Welschtirol kann nur unter der Bedingung gewährt werden, daß dadurch Deutschtirol nicht ein seitig finanziell belastet und wirtschaftlich benachteiligt und vorher die obenerwähnten nationalen Forderungen der Deutschen erfüllt werden. Diese Forderungen für Tirol stehen durchaus im Einklang mit jenen für die anderen österreichischen Länder

, wie sie in dem Pfingstprogramm von 1899 enthalten sind. Denn auch für diese wird eine strenge sprachen rechtliche Scheidung der seit alters einsprachig deutschen Gebiete von den gemischtsprachigen und von den einheitlich fremdsprachigen gefordert sowohl für Kärnten und Steiermark wie für Böhmen; für die Länder Nieder- und OberÖsterreich, Salzburg und Vorarlberg die unbedingte Anerkennung ihrer seit alters feststehenden deutschen Einsprachigkeit. Der einheitliche Grundsatz, auf welchem das ganze Programm beruhte, war daher

die Fest haltung und Wahrung der angestammten geschlossenen deutschen Gebiete auch für die Zukunft. Es handelte sich also bei dieser Aufrichtung der nationalen Selbstver waltung in Tirol um eine möglichst strenge Abscheidung der betreffenden Raumgebiete, um die Erhaltung möglichst geschlossener und einheitlicher nationaler Räume auf geschichtlicher Grundlage und als Voraussetzung hiezu um die Erhaltung der natürlichen Angleichungs- oder Assimilations- !) 1899, Boz. Ztg., Nr. 115f.; Brix. Chr

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 339 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Die altdeutsch-volkstüml. Sonnwendfeier in Tirol. 319 -bichl.i) Wir hören dann im 16. Jahrhundert auch von Festlichkeiten, An- zunden von Feuern und Fackeln und Schlagen von brennenden Holzscheiben lesem Abend am landesfürstlichen Hofe, in den Städten und auf den or ern. 2 ) Um 1700 beginnen Verbote der Regierung gegen diesen Gebrauch, 0 en ar aus Gründen der Feuersgefahr. 3 ) Wenn auch das Verbot nicht j re F§ e un< ^ vor allem nicht dauernd durchgeführt wurde, so hat sich doch er ebrauch

der Sonnwendfeuer im Laufe des 19. Jahrhunderts infolge . ^UMmeinen Abschwächung der volkstümlichen Besonderheiten auch in irol nur in manchen Gegenden — etwa im Unterinntal und Pustertal — P i bscheidenem Umfange erhalten, in anderen ist er ganz erloschen. 4 ) Im urggrafenamt hat sich weit kräftiger das Entzünden von Feuern, der sog. Holepfannen, auf freien Plätzen neben und ober den Höfen am ersten _astensonntag erhalten, ähnlich also den Osterfeuern anderwärts und dem bunkensonntag in Vorarlberg

. 5 ) Auch dafür lag die Wurzel gewiß in ur- a . r/ UM0rmen ' a ^S erman ische und alträtische Sonnenverehrung mögen sic dabei berührt haben. Gemeinsame Bergfeuer sind übrigens auch bei esonderen Anlässen, vaterländischen Festen, in Tirol immer wieder ver anstaltet worden. ... dem Sonnwendfeuer als dem Fest der Sommersonnenwende gegen- n er stehende Feier der Wintersonnenwende, das germanische Julfest, ist in —eu _schlan d bekanntlich in das christliche Weihnachtsfest übergegangen. für Petermann von Liebenberg

. zu Imfem. (Stolz, Gesch. von Osttirol, S. 175). fol 8 \ S0 W1Fd das Scheiben schlagen zu Hötting schon 1642 verboten (IStA, Buch Tirol. - 39 i), 1703 allgemein die Bergfeuer am Johannistag (Fischnaler Chronik, IV, S. 332). n Dippach - im salzburgischen Zillertal - ließ der Pfarrer 1740 im Sonnwendfeuer ketze- nsche Bücher verbrennen (Rapp, Beschr. Diöz. Brixen 2, S. 732 Anm.). Sitten u. Bräuche d. Tir. Volkes (1857), S. 102. Wurnig in osttir. Heimatbl. ha ^ r ^ ^ Hörmann, Tiroler Volksleben (1909

) stellt fest, daß die Sonnwendfeuer als uer ic er Brauch im 19. Jh. nur im Unterinn-, Eisack- und Pustertal, nicht aber im ennntal, Vinschgau und Burggrafenamt üblich gewesen seien und bringt das mit der on 1 m auch sonst vertretenen Anschauung im Zusammenhang, daß die letzteren Ge- , e , e ’ eben das westliche Tirol, vorwiegend von den Alemannen und nur die erserwä nten Täler von den Bajuvaren besiedelt worden seien. Diese Anschauung stimmt 6 der Mundart, die auch im westlichen Tirol bajuvarisch

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 304 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Anmerkungen, — Inneramtliche Aktenstücke, nämlich zwischen dem Staatsministerium und der Statthalterei sprechen hingegen eindeutiger vom Aufgebot der Landesschützen „in Deutschtirol und Vorarlberg", des Landsturms ,,in den deutschen Bezirken südlich des Brenners“ (IStA. Statthalt. Präs. 1866, Nr. 1334 und 1339). Eine Weisung des Truppen- an das Landesverteidigungskommando in Tirol vom xi. August lautet: „Der Feind hat Südtirol geräumt, der deutsche Landsturm ist zu entlassen" (Boz. Ztg. 1866, Nr. 182

Gemeinden.” Das war aus deutschem Volksbewußt sein gesprochen. Daß die Behauptung Tirols vor dem Zugriff Italiens damals im Jahre 1866 gelungen ist, war ja letzten Endes der Politik Bismarcks zu verdanken, der mit Österreich rasch Frieden schloß und dadurch auch Italien zwang, sich mit Venetien zufrieden zu geben. Die Tiroler Landesverteidiger kehrten aber mit der freudigen Überzeugung heim, nicht nur das Land Tirol unversehrt erhalten zu haben, sondern auch, wie der Geschichts forscher J. Ficker

zu sein, aber das Deutschland der Sprache und des Volkstums, der Kunst und Wissenschaft, der gemeinsamen tausendjährigen Geschichte besteht weiter und diesem gehört Österreich und Tirol auch fernerhin an.“ 2 ) Die nationale bzw. irredentistische Partei in Italien hat auch nach 1866 ihr Ziel, das Trentino und darüber hinaus ganz Südtirol bis auf den Alpenhauptkamm als die sogenannte natürliche Grenze des neuen König reiches zu gewinnen, nicht aufgegeben, sondern in wechselnden Formen stets darauf hingearbeitet

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 282 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
262 III. § 3 - — Tiroler Lanaesgesinnung in Bozen und Meran. und dann „eine verslöllte Aktion", d. h. eine theatermäßige Vorführung des Kampfes zwischen „Tirkhen und deutschen"d) Man betrachtete also damals in Tirol die österreichische Heeresmacht kurzweg als zur deutschen Nation gehörig. Die Bevölkerung des deutschen Etschlandes hat sich in ihrer Gesamt heit stets als ein Kernstück des deutschen Landes Tirol gefühlt und be währt. Von hier hat ja die Bildung der Grafschaft Tirol ihren Ausgang

ge nommen, Meran hat den Rang der Landeshauptstadt sich förmlich verbriefen lassen, als der wirkliche Sitz des Hofes und der Regierung bereits nach Innsbruck verlegt worden war. 2 ) Das Schloß Tirol bei Meran war das Hauptschloß des Landes, sein Besitz galt als Wahrzeichen der Landesherrschaft. 3 ) Das bäuerliche Aufgebot des Burggrafenamtes fühlte sich als Kern der Wehrkraft des Landes. Als im Jahre 1809 vor der Berg-Isel-Schlacht Andreas Hofer an die Unterführer die Frage stellte, welche Abteilung

den Angriff auf den Feind eröffnen solle, trat der Führer der Schützenkompagnie vom Dorf Tirol, der Bauer Jakob Klarer, vor und betonte, daß diese Ehre des .Vorstreites von jeher den Schützen von Dorf Tirol, gebühre, offenbar deshalb, weil in dessen Gemar kung das. Stammschloß-des Landes gelegen war. 4 ) So stark war in jener Bauernschaft das Gefühl der Wehrhaftigkeit und der Verbundenheit mit dem Schicksal der Heimat entwickelt. Übrigens hat bereits im Jahre 1735, als infolge des damaligen österreichisch

-französischen Krieges Tirol von Süden bedroht war, das Schützenaufgebot des Landgerichtes Meran gegenüber jenem von Bozen behauptet, daß ihm als „Leibkompagnie" der erste Rang und damit das Recht des ersten Auszuges gegen den Feind zustehe.®) Auch von der Stadt Bozen, die ja auch Ende des 13. Jahrhunderts der Grafschaft Tirol angefügt worden ist, ist keine andere als jederzeit anhängliche und treue Haltung gegenüber dem Lande Tirol, dem Hause Österreich und damit dem alten Deutschen Reich bekannt

Landschaft den Abgesandten des Kaisers Sigmund im Jahre 1415, als dieser nach Verhängung der Reichsacht über den Herzog Friedrich von Österreich-Tirol die Huldigung forderte, erklärt haben: Sie, nämlich die Landschaft habe nach altem Rechte niemanden zu schwören als dem, der Herr des Schlosses Tirol sei. Freilich findet sich diese Erzählung erstmals erst in der um 1650 von Brandis verfaßten Geschichte der Landeshauptleute von Tirol, damals aber war diese Anschauung jedenfalls in Geltung (Jäger, Landständ

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Libri
Anno:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Pagina 76 di 263
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XVII, 243 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/1
ID interno: 501858
58 Die Bildung der Grafschaft Tirol und das Einströmen deutscher Leute ins Etschtal südwärts der früheren baye- risch-langobardischen Stammesgrenze sehr begünstigt worden. Das Für stentum Trient war so damals politisch als ein Verbindungs- und Übergangs gebiet zwischen Deutschland und Italien gedacht und auch volklich nahm es sehr stark das Gepräge eines Mischgebietes an, wenn auch die romanische Unterlage im Süden wenigstens zahlenmäßig auch damals die Oberhand behauptet haben dürfte

. b) In der Mitte des 13. Jahrhunderts tritt in den staatlichen Verhältnissen des Etsch-Inn-Gebietes ein bedeutsamer Umschwung ein. Die Macht der Bischöfe von Brixen und Trient mußte vor jener der Grafen von Tirol zurückweichen, diese, ihre Lehensträger, wurden die eigentlichen Landes herren des Gebietes. Dasselbe setzte sich aus den Grafschaften, die wir oben erwähnt haben, zusammen; bei dem Aussterben der Grafen von Andechs und jener von Ulten um 1250 erwarben die Grafen von Tirol auch noch deren Besitz

an Grafschaften im Unterinntal, Pustertal und Oberinntal. Gleich nachher tritt für das ganze derart gebildete Herrschafts gebiet der Grafen von Tirol urkundlich zum erstenmal in den Jahren 1256 und 1271 der einheitliche Landesname „Grafschaft Tirol" auf. 1 ) Diese ver größerte sich damals und in der nächsten Folgezeit auch noch weiter nach Süden. Denn Graf Meinhard von Tirol und seine Nachfolger nötigten die Bischöfe von Trient, ihnen auch noch den nördlichen Teil der alten Grafschaft Trient

, das war vor allem die Grafschaft Eppan- Ulten, ferner die Gerichte Haltern, Tramin, Enn (Neumarkt), Salurn, Königsberg (St. Michael-Lavis), Kronmetz, Fleims und Flavon am Nons- berg in Form von Belehnungen abzutreten. 2 ) Der damalige deutsche König Rudolf von Habsburg hat diese Verschiebung der bisherigen Machtverhältnisse im Etschgebiete zugunsten des Grafen Meinhard von Tirol um so mehr gewähren lassen, als dieser einer seiner wertvollsten Anhänger vom Beginne seiner Regierung an gewesen war. Auch später hat das deutsche

Königtum kaum mehr in diese Verhältnisse eingegriffen. König Albrecht I. hat im Jahre 1305 anläßlich der Verleihung der Ver kehrsregale die Grenzen der Grafschaft Tirol als eines nach innen und außen abgerundeten und gefesteten Landesfürstentums neu bestimmt, und zwar als südliche den „fluvius dictus Eveys", d. i. der deutsche Name für den Avisio. 3 ) Weiter südwärts blieb das so verkleinerte Fürstentum i) Stolz IV, S. 424 f. -) Die näheren Belege für die politische Angliederung dieser Gerichte

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Libri
Anno:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Pagina 50 di 263
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XVII, 243 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/1
ID interno: 501858
sein Augenmerk gerichtet hat. Auch die politisch ökonomischen Landesbeschreibungen und die volkskundlichen Arbeiten, die über Tirol seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als ein neuer Zweig der Literatur zum Teil im Druck erschienen sind, behandeln die nationale Gliederung der Bevölkerung, wenn überhaupt, nur ganz allge mein, etwa in dem Sinne, daß eben im untersten Süden des Landes Ita liener, sonst Deutsche sitzen. 1 ) Eine rühmenswerte Ausnahme hiervon macht nur das im Jahre 1763 vollendete Werk

von S. P. Bartolomei über die deutschen Sprachinseln in Welschtirol, diese werden hier nach Wesens art und Ausdehnung genau beschrieben. 2 ) Die Volkszählungen, mit denen in Tirol wie in ganz Österreich um dieselbe Zeit, im Jahre 1753 zum erstenmal, begonnen wurde, berücksich tigen noch lange Zeit die Sprache und Volksart nicht. Es fällt das auf, weil Konfession, Altersstufen, Geschlecht und sogar Standeszugehörigkeit gezählt wurde. 3 ) Im Jahre 1802 ordnete die österreichische Staatsregie- v ) So sagt

eine nur handschriftlich überlieferte, aber gut bearbeitete Landesbeschreibung von Tirol, die um 1760 verfaßt worden ist, über die Nationalität nur so viel: „Gegen Welsch land (Italien) ist die Sprache welsch, drey Teile des Landes erkennen aber das Teutsche als ihre Muttersprache an." (Die Handschrift liegt IFerd. Dip, 1194 und ist wahrscheinlich identisch oder verwandt mit jener Beschreibung des Landes Tirol, die ein Baron Buol im Jahre 1759 im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia zum Unterricht ihres Sohnes Josef

ver faßt hat und ebenfalls nur handschriftlich überliefert ist, vgl. Inventars österr. staatlicher Ar chive 1, 37.) — Anton Roschman sagt in seiner um 1740 entstandenen Beschreibung von Tirol: „Die gef. Grafschaft Tyrol böftet gleichsam das Welschland mit dem Teutschen Reich als beyder natürlicher und unüberwindlicher Vormauern zusammen, wie dann beede Sprachen nach denen Angrenzungen in Übung sind." (Druck 1740, IFerd. Bibi. DipauL 631.) — Job. Hauckh, Leitfaden zum Kenntnisse der gef, Grafschaft

Tirol (1793) und J. Rohrer, Die Ti roler (1796) sprechen (S. 58 u. S. n) nur allgemein von dem „deutschen Bauer“, und „jenem der südlichen Gegend" im Gegensatz dazu, sowie von dem „Wälschtiroler“. In einem 1806 verfaßten Bericht des Baron Longo (IStA. Cod. 172) ist die Rede von „Deutsch- und Wälsch- tirol“. P. Wolf, Geschichte, Statistik und Topographie von Tirol (München 1807) sagt S. 195 über die Nationalität nur so viel: „Tirol wird eigentlich, von zwei verschiedenen Nationen, von Deutschen

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 238 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
werden solle. 1 ) Es war also die Vorstellung einer bestimmten und zwar der deutschen Amts- und Gerichtssprache für Tirol nördlich Lavis bzw. Saturn damals bereits herausgebildet. Andererseits erfuhr der Sprachgebrauch bei den Landesbehörden für Tirol eine wesentliche Ausdehnung, als 18O3 das geistliche Fürstentum Trient mit seinem vorwiegend italienisch bevölkerten Gebiete mit dem Kaisertume Österreich vereinigt und dessen Verwaltungs behörden, insbesondere dem k. k. Gubernium in Innsbruck

der Wiedererrichtung der österreichischen Herrschaft in Tirol im Jahre 1814 das Italienische neben dem Deutschen als zweite Landessprache für Tirol eingeführt und durch die konstitutionellen Verfassungen von 1848, 1860 und 1867 ist diese Auffassung durchaus bekräftigt worden. 2 ) Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gaben schon die Gebietsänderungen in der napoleonischen Epoche Anlaß zu Sprachenverordnungen. Die Regierung des Königreiches Italien (1810 bis 1813) verfügte, daß bei den Ämtern des Distriktes Bozen neben

der italienischen Staatssprache auch die deutsche Sprache verwendet werden dürfe, aber nur innerhalb einer Übergangszeit von sechs Jahren, 3 ) Gleich nachdem das Gebiet von Süd tirol, das als Dipartimento Alto Adige zum Königreich Italien gehört hatte, im Herbste 1813 von den österreichischen Truppen besetzt worden war, verfügte der österreichische Hofkommissär Roschmann, daß die Behörden dortselbst mit den deutschen Gemeinden und deren Bewohnern in deutscher Sprache zu verkehren hätten. 4 ) Das bezog sich wohl

hauptsächlich auf die deutschen Minderheiten in Welschtirol, selbstverständlich trat im Gebiete nördlich von Salurn das Deutsche als innere und äußere Amts- b S. oben Bd. I, S. u8f.; II, S. 149. Diesen Band oben S. 55, Anm. 3. 2 ) S. dazu oben Bd. I, S. i2if und Bidermann, Die Italiener im tirol. Provinzial- verbande S. 46t. Die Provinzialgesetzsammlung für Tirol ist seit 1814 doppelsprachig, deutsch und italienisch, in Druck gegeben worden, bei den Landtagsverhandlungen war der Gebrauch der italienischen

Sprache seit 1848 förmlich zugelassen. Über den Sprach gebrauch der Behörden in Welschtirol seit 1848 s. auch Reut, Das Nationalitätenrecht in Welsch tirol, S. 19 ff. 3 ) S. oben Bd, I, S. 122. — F. Hirn, Tirol 1809 bis 1814, S. 301, erklärt diese Verord nung mit ihrer 6 jährigen Gnadenfrist als eine Tat besonderer Gerechtigkeit der italienischen Regierung gegenüber der deutschen Minderheit, Es ist mir nicht sicher, ob Hirn dies ironisch oder ernst gemeint hat und ob er damit vom damaligen

20
Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 33 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Bozen-Gries, Mölten, Sarntal, Ritten (auch Stein am Ritten), Villanders, Deutschnofen, ferner die Gerichte Neuhaus (Terlan), Jenesien, Wangen und Karneid, die wieder von den erstgenannten größeren Landgerichten sich abgesplittert haben. 1 ) Die Grafen von Tirol, insbesondere Meinhard II. (1258 bis 1295), verfolgten als Hauptziel ihrer Politik, sich zu möglichst selbständigen Herren (Fürsten) der ihnen von den Hochstiften Brixen und Trient zu Lehen- und Vogteirecht übertragenen Grafschaften

zu machen. In dem offenen Kampfe, der sich hierüber insbesondere zwischen Graf Meinhard II. von Tirol und den Bischöfen von Trient seit 1270 entspann, gelang es jenem, die noch bischöflich gebliebenen Gerichtsämter im Bereiche der alten Graf schaft Bozen an sich zu ziehen und diese sich allein und gänzlich untertan zu machen, die weltliche Herrschaft des Bischofs von Trient daraus zu verdrängen. Seit 1280 erscheinen die obengenannten Gerichte durchwegs in die alleinige Verwaltungsorganisation der Grafschaft Tirol

einbezogen. 2 ) Dabei blieb es mit Ausnahme der Altstadt von Bozen auch, als in den Jahren 1302 und 1307 ein formeller Frieden zwischen den Söhnen Mein hards II. als Landesfürsten von Tirol und dem Bischöfe von Trient ge schlossen wurde. Damit war also das Gebiet von Bozen der Grafschaft Tirol rechtsförmlich einverleibt, die alte Lehenshoheit des Hochstiftes Trient für die Herrschaft Greifenstein, die die Tiroler Landesfürsten auch weiterhin anerkannten, hat nur formellen Charakter gehabt. In jenem Kampf

Graf Meinhards von Tirol mit Trient um die Landes hoheit im Gebiete von Bozen werden nationale Motive nicht ge äußert, und waren wohl auch nicht unmittelbar gegeben und bewußt, denn auch der Bischof Heinrich von Trient war Deutscher von Geburt und Lebensgang. 3 ) Die Bewohner von Bozen, Adel, Bürger und Bauern, waren Deutsche, wie unsere Feststellungen im nächsten Abschnitt zeigen werden. Daß jene Bürger von Bozen im Jahre 1277 bekundeten, Graf Meinhard von Tirol habe gegen sie als Untertanen

des *) Wie nächste Anmerkung. 2 ) Alles nähere über die Geschichte jener einzelnen Gerichte und ihre Vereinigung mit dem Fände Tirol werde ich im 2. Teile meiner hist.-pol. Landesbeschreibung von Tirol bringen. Vorderhand s. meine Erläuterung zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer und dessen Karten (Abt. Deutschtirol 1910). s ) S. Bd. I, S. 54, Z. 4 von unten. 4 ) Dies tut Battisti wie oben Bd. 1, S. 64 bereits näher angeführt. — Die Bekundung der Bozner s. unten § 5, Reg. 30 a.

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