Tirol und Vorarlberg : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,2)
Weltberühmten Gestalten der Hofkirche am Grabdenkmal Kaiser Maximilians gegossen sind, wurde in den Schwazer Gruben gewonnen. Jetzt ist Schwaz, wie alle diese Werke, insbesondere auch die in den Tauern bedeutend zurückgegangen und von der ehemaligen Blüthe seiner Minen ist nicht viel mehr zu verspüren. Wenn auch keine Doeumente vorliegen, so kann man doch immerhin dem Bergbau in Tirol ein ansehnliches Alter zu schreiben. In den Tauern sind Spuren vorhanden, welche an nehmen lassen, daß man weit
hinter das Erscheinen der Römer in Noricum Zurückgreifen müsse, wenn man an die Erschließung der ersten Stollen denkt, und es liegt kein Grund vor, dergleichen nicht auch für Tirol vorauszusetzen, dessen „rhatische' oder vor römische Geschichte ja völlig im Dunkeln liegt. Aus Deutschland erfahren wir, daß zur Zeit der fränkischen Kriege 'auf Metalle gegraben wurde. Der Mönch von Weißen burg, der Dichter des Evangeliums, meldet, daß man am Main Silber und Eisen gewonnen habe, Dietmar von Merseburg er wähnt
unter König Otto dem Großen in Obersachsen erschlossene Silbergänge und Otto von Freising die Silberschachte von Goslar im Harze. Wenn man die gegenwärtigen Grenzen von Tirol in Betracht zieht, so haben wir die ersten Spuren von historisch beglaubigtem Bergbau unstreitig im Trientiner Gebiete zu suchen. Fornace in der Nähe von Trient kommt schon im Jahre 845 bei Muratori vor. Auch mehrere Oertlichkeiten, die Ferrara heißen, deuten auf ' die Gewinnung von Eisen hin. Das alte Stadtsiegel von Trient sagt